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  #1  
Alt 04.03.2005, 23:03
sigi sigi ist offline
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Beiträge: 14
Standard Jede Neunte...

Hi!

Ich habe gerade das Buch "Jede Neunte..." gelesen. Ich habe in der "Krebs-Sendung" von Vera am Mittag davon erfahren und würde gerne von euch erfahren, was ihr über das Buch denkt und wie es euch gefallen hat. Einerseits konnte ich es nicht weglegen, andererseits hat es mich so sehr beschäftigt, dass ich seit Tagen nichts anderes als Brustkrebs mehr denken kann. Nein, Mut hat mir das Buch nicht gemacht. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich trotz guter Prognosen (N0 M0) zur Zeit riesige Angst vor Metastasen habe und anfange jedes Zwicken im Körper mit Angst und Unsichheit wahrzunehmen. Manchmal geht meine Stimmung sogar soweit, dass ich denke, irgendwann wird der Krebs bestimmt auch mich besiegen. Vom Verstand her weiß ich, dass das Quatsch ist, aber die Gefühle spielen eben nicht immer so mit. In meiner Familie sind schon soviele an Krebs gestorben/erkrankt, dass ich mich frage, warum sollte der bei mir eine Ausnahmen machen. Geht es euch auch manchmal so???
Einige von euch wundern sich jetzt bestimmt, da ich in der Sendung ja so positiv war, aber das (die Aufzeichnung) ist auch schon 2 Monate her...

Ich hätte nichts gegen aufbauende Worte!!!
Liebe Grüße an alle, sigi
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  #2  
Alt 04.03.2005, 23:29
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Standard Jede Neunte...

Hallo sigi,
deine Zweifel und deine Angst sind völlig normal. Auch ich, die jetzt schon seit 2001, metastasen- und recidivfrei ist, hat zwischendurch immer wieder diese Ängste und Durchhänger. Trotz jahrelanger psychologischer Mitbehandlung bin ich manchmal so fertig, dass ich das Bett kaum verlassen kann. Doch dann trete ich mich spätestens am 3. Tag selbst in den Allerwertesten und versuche an schöne Dinge positiv zu denken. Ich habe das Buch gestern erst angefangen zu lesen und kann darüber noch nichts sagen. Das Beobachten des eigenen Körpers und der Gedanke daran, dass der Krebs wieder gekommen ist, vergeht mit den Jahren immer mehr. Selbst die Angst vor den Kontrolluntersuchungen wird mit den Jahren weniger. Also sigi, sei nicht verzweifelt oder traurig, alles braucht seine Zeit, du schaffst das ganz bestimmt!
Ganz liebe Grüße und lass den Mut nicht sinken,
Rubbelmaus
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  #3  
Alt 06.03.2005, 12:18
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Standard Jede Neunte...

Hallo Sigi,
diese Angst hat wohl jeder von uns einmal. Ich kann Dich gut verstehen. Bei mir ist die Angst auch wieder gegenwärtig, gerade jetzt, wo Manuela gestorben ist. Aber ich sage mir andererseits auch immer, dass ich eine recht gute Prognose habe. Noch dazu weil ich jetzt schon 54 Jahre werde und mir mal hier im Forum gesagt wurde, dass die Zellteilung dann nicht mehr so schnell funktioniert, was für Krebserkrankungen von Vorteil ist. Daran halte ich mich immer fest. Aber Manuelas Tod war ein großer Rückschlag - sicherlich für uns alle hier.
Wünsche Dir alles Gute!
Herzliche Grüße
Biggi
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  #4  
Alt 06.03.2005, 13:23
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Standard Jede Neunte...

Hallo Sigi!
Das mit der Angst ist so eine Sache. Eigentlich ist sie immer present, mal mehr im Bewusstsein und mal weniger. Meine Ersterkrankung war 02/96 und war nach all den üblichen Therapien wie Zoladex, TAM, Bestrahlungen, etc.
eigentlich durchgestanden. War ja alles im Frühstadium!?
Jetzt, nachdem ich Metas im Unterleib hatte und zuletzt in den Lymphknoten im Oberbauch, ist die Angst wieder auferstanden und zwar heftiger als vorher. Die Chemos in den Jahren 2003 und 2004 (immer gerade im Sommer!) gaben mir zwar eine Sicherheit für eine Weile, weil sie griffen, aber nun? Wenn ich abends im Bett liege (so ganz allein) stelle ich mir meine Traumwohnung sprich Penthouse vor. Ich richte sie ein mit allen möglichen Dingen, muss sie ja nicht bezahlen,und erfreue mich an dem Ergebnis. So habe ich bereits eine Vorstellung, wie die Wohnung aussehen wird, wenn ich dann im Lotto gewonnen habe! Es fällt mir manchmal sehr schwer, in diese Wohnung zu kommen, da mich zuviele "Dinge" beschäftigen, aber die Freude an meiner grossen Dachterrasse mit üppigen Pflanzen und so hilft dann doch.
Ein jeder sollte eine solche Zuflucht für sich allein haben, um einmal loszulassen und abzuschalten. Vielleicht ist es ja eine einsame Insel oder ein ganz anderer Ort Deiner Wahl?! Mir hilft es sehr, zumal ich auch ausserhalb, z.B. im Wartezimmer, dahinflüchten kann und auf diese Art etwas ruhiger werde.
Dir wünsche ich auch so einen wunderschönen Ort, schaffe ihn Dir und erhalte ihn, auch Magie ist erlaubt!
Euch allen wünsche ich einen schönen Sonntag! Alles Liebe, Katinka
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  #5  
Alt 06.03.2005, 21:50
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Standard Jede Neunte...

Hi ihr Lieben!

Ein bisschen hat sich meine Stimmung wieder gebessert, denn eigentlich geht´s mir gut. Es ist wohl der Stress im Job, der mich derzeit so sehr auslaugt und die mangelnde Ruhe die ich mir da verschaffen kann. Alle sagen immer, ich wäre so stark und positiv, dass ich dann auch keine Schwächen oder schlechten Gedanken bei mir zulassen will. Manchmal kann ich´s dann aber nciht mehr runterspielen und dann kommt es eben geballt.
Es ist schön, hier ein Forum zu haben, indem frau ihre Sorgen und Gedanken loswerden kann.

Euch schon mal eine gute neue Woche,
alles Liebe, sigi
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  #6  
Alt 09.03.2005, 12:04
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Standard Jede Neunte...

Liebe Sigi,
ich meine die meisten betroffenen Frauen können deine Ängste gut nachvollziehen. Auch mir geht es immer wieder so.
Ganz wichtig finde ich es, die Ängste wahrzunehmen und damit zu arbeiten. Denn die Gedanken und Meinungen beeinflussen auch die Gefühle. Gedanken und Meinungen sind veränderbar. So ist es mögllich die Ängste nicht allzu mächtig werden zu lassen. Sehr hilfreich finde ich die Vorgehensweise, die Carl Simonton in seinem Buch "Auf dem Wege der Besserung" S.86 - 96 vorstellt. Dabei geht es darum sogenannte "ungesunde" Gedanken in "gesunde" Gedanken zu verändern. Dies ist nicht zu verwechseln mit positivem Denken, da man dies oft nicht glauben kann, weil es unrealistisch erscheint.
Ich habe meine eigenen negativen Meinungen mit Unterstützung einer Psychoonkologin bearbeitet und ich kann nur sagen, dass es mir viel geholfen hat und immer noch hilft. Ich bin derzeit in einer Gruppe, die u.a. nach dem Erkenntnissen von Carl Simonton arbeitet.
Außerdem finde ich es ganz wichtig im Alltag immer mal wieder inne zu halten und bewusst etwas für sich selbst zu tun, z.B. Entspannung, Meditation, Yoga oder ähnliches.
Hoffentlich klingt das jetzt nicht zu belehrend, aber mir war es wichtig mitzuteilen, was mir hilft und ich hoffe, dass es auch dir weiterhelfen kann.
Viele liebe Grüße und alle guten Wünsche
Nana
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