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  #1  
Alt 20.04.2005, 09:25
Steffen Steffen ist offline
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Guten Tag Herr Dr. Gronau,

wie ich bereits gepostet hatte, ist meine Lebensgefährtin an AdenoCA, Stadium 4 mit Hirnmetastasen erkrankt. Nach Kopf-OP bekommt sie zur Zeit alle drei Wochen Chemo (Carboplatin/Taxol). Zur Zeit sind allerdings die Blutwerte so schlecht, dass der 3. Chemoblock schon seit über einer Woche immer wiede verschoben werden muss.

Bei Kontrolluntersuchengen vor 1 Woche zeigte sich, dass der Lungentumor nicht weiter gewachsen ist. Befunde von den Kopfkontrollen stehen noch aus.

Muss ich mir als Laie nun vorstellen, dass sich in der Zwischenzeit neue Tumorzellen bilden. Ist der Zeitplan -alle drei Wochen- sehr streng zu nehmen oder ist dies nicht so wichtig?

Danke und Gruß

Steffen
  #2  
Alt 24.04.2005, 18:47
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Lieber Steffen,

das ist von den Ärzten immer eine Risikoabwägung. Es wäre natürlich wünschenswert, die Zykuszeit einhalten zu können, weil dann der größte Effekt gegen die Tumorzellen erreicht wird. Wenn das nicht geht z.B. weil die Blutwerte zu schlecht sind, dann ist das Infektionsrisiko größer als der Nutzen der durch das Einhalten des exakten Zyklus (3 Wochen) errungen wird. Im Prinzip haben natürlich bei einer Zyklusintervallverlängerung die Tumorzellen größere Chancen wieder unkontrolliert zu wachsen.
Also, das Einhalten des Zeitplans ist schon wichtig, aber eine Infektion ohne Immunschutz könnte schnell zum Tod führen, daher der Kompromiss mit der Intervallverlängerung.

Gruß

Thomas Gronau
  #3  
Alt 25.04.2005, 16:59
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Sehr geehrter Herr Dr. Gronau,
die Lebensgefährtin meines Vaters hat Brustkrebs und es wurde eine brusterhaltende OP gemacht und der Wächterknoten entfernt.Es wurde Chemo und Bestrahlung gemacht.Diese mußte unterbrochen werden, da sie aufgrund eines Stechens im Nierenbereich zur Untersuchung ging, bei der ein Tumor in der Niere festgestellt wurde, worauf eine Niere entfernt wurde.Anschließend wurde die Therapie für die Brust weitergeführt, die abermals unterbrochen werden mußte, da nun Metastasen im Lungengewebe diagnostiziert wurden.Die Schlüsselloch-OP erfolgte letzten Montag, am Donnerstag erhielt sie den Befund. Jetzt soll sie noch eine Woche auf einen Befund warten, der Aufschluß darüber geben soll, ob die Metastasen in der Lungen von dem Krebs aus der Brust oder von der Niere kommen. Meine Fragen:
1. Ist sie damit ein CUP-Fall?
2. Sagt das Ergebnis etwas über die Aggressivität des Krebses aus?
3. Wie ist die Prognose in solchen Fällen?
(Sie ist 63, Brust, Niere und Lunge, ist das ein sehr schlechtes Zeichen?)

Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort.

Gruß
Birgit
  #4  
Alt 26.04.2005, 20:29
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Sehr geehrter Herr Dr.Gronau!
Ich hätte eine Frage und zwar...
lies ich sehr häufig aber das kleinzellige Lk
fast nie über das nicht kleinzellige Lk.
Ist das n.klz. so selten?

Danke für Ihre Antwort!

mfg Manuela
  #5  
Alt 28.04.2005, 13:21
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Sehr geehrter Herr Dr. Gronau,

ich bin ein bißchen hilflos und hoffe, hier wenigstens ein paar Antworten zu erhalten, vor denen sich die hiesigen Mediziner bisher drücken...

Bei meinem Vater (77 J.) wurde vor einem Jahr eine Asbestose festgestellt. Er hatte rund 20 Jahre lang bis 1980 Asbest-Isolationen installiert und später abgerissen.

Vor rund sechs Wochen ergab ein CT, das für die BG angefertigt wurde, das Ergebnis, dass sich ein walnussgroßer Tumor im oberen Teil der der Lunge gebildet hat. Die Diagnose des Radiologen lautete "Dringender Verdacht auf Bronchialkarzinom".

Der behandelnde Facharzt erklärte den Tumor wegen seiner Lage als inoperabel und riet meinen Eltern, einen lang gebuchten Urlaub erstmal anzutreten. Eine Therapie sei zu diesem Zeitpunkt nicht nötig. Der Hausarzt bestätigte diese Einschätzung.

Weil die BG dann doch noch eine Biopsie haben wollte, ging mein Vater vor 10 Tagen in eine Klinik. Dort wurden inzwischen mehrere Röntgenaufnahmen, ein, ein Knochenzintigramm und zwei Bronchoskopien gemacht, ohne dass bisher mit einem einzigen Wort vonseiten der Ärzte die Diagnose bestätigt oder verworfen wurde. Ein Assistenzarzt erklärte einmal "unter der Hand", dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Meiner Mutter wurde heute im Vorbeigehen gesagt, dass es sich um kein bösartiges Geschwulst handelt. Heute ist mein Vater auf eigenen Wunsch gegangen - auf dem vorläufigen Entlasssungsbericht steht "Lungentumor - unklare Dignität". Das Ergebnis der Knochenuntersuchung ist ihm noch überhaupt nicht mitgeteilt worden.

Ist denn solches Verhalten üblich ??

Ich empfinde es als ziemlich kaltschnäuzig - vor allem, weil meine Eltern jetzt voller Hoffnung sind, dass sich alles als ein falscher Albtraum herausstellt....
  #6  
Alt 01.05.2005, 00:41
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Sehr geehrter Herr Dr. Gronau,
ich lese heute zum ersten Mal im Forum und fasse den Mut, mich einmal zu melden. Bei meinem Mann wurde im Februar d.J. ein Plattenepithelkarzinom rechts diagnostiziert, OP des rechten Lungenflügels, TNM: T2-No-Mo, keine Metastasen, keine Nachbehandlung wie Chemo/Bestrahlung. OP gut verlaufen, nach 5 Tagen zuhause AHB. Als mein Mann aus der AHB entlassen wurde, war er sehr zuversichtlich, es ging ihm "relativ" gut und er hoffte, nun seine Kondition etc. wieder langsam aufbauen zu könne. Er ist seit dem 5.4. zuhause und sein Zustand wird eher schlechter. Er verliert Gewicht, leidet an Appetitlosigkeit, Nachtschweiß, Husten und schleimigem Auswurf. Seit der vergangenen Woche hustet und schleimt er sehr stark bis hin zum Erbrechen. Von unserer Ärztin hat er NAC 600 als Schleimlöser bekommen. Er beobachtet, dass dieser Brechreiz stärker wird und seine Kräfte weiter nachlassen.
Ist das ein normaler Verlauf?
Kann hier die Psyche eine Rolle spielen, da er ja zuhause die Erfahrung machen musste, dass bei der leichtesten Anstrengung im Gehen z.B. beim Spaziergang, bei leichten Tätigkeiten im Garten etc. der Sauerstoffgehalt nicht ausreichte?
Verliert sich das langsam?

Er ist inzwischen ziemlich verzweifelt und das ist natürlich seiner Heilung nicht dienlich.
Für den 09.05.2005 ist der erste CT-Termin angesetzt. Vor ca. 2 Wochen wurde von unserer Hausärztin eine Blutuntersuchung vorgenommen, die Werte waren in Ordnung.

Ich wäre dankbar, wenn Sie mir antworten würdet.

Vielen Dank im voraus

Inna
  #7  
Alt 01.05.2005, 16:38
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Liebe Birgit,
ein CUP bedeutet Karzinommetastasen bei unbekanntem Primärtumor. Zwar ist im Augenblick wohl noch nicht klar, welcher Tumor der Ursprung der Metastase in der Lunge ist, aber das wird sich ja klären, da ja 2 Tumorarten im Körper schon bekannt sind.
Vom CUP spricht man normalerweise, wenn sich ein Primärtumor nicht finden lässt, und man die Metastase ohne diese Kenntnisse behandeln muß.
Ist übrigens klar, daß die Krebszellen in der Niere keine Metastase des Brustkrebses ist? Oder ist es wirklich ein Nierenzellkarzinom?
Dann wären es ja 2 Tumorentitäten zugleich, was selten ist, aber leider auch vorkommen kann. Die Aggressivität der Tumore muß eine Biopsie ergeben, wie der Differenzierungsgrad der Krebszellen ist.
Eine Prognose lässt sich mit den Angaben, die Sie mir geschrieben haben schwer machen. Auf jeden Fall ist ein Metastasierungsprozess im Gang, was die Prognose verschlechtert. Wenn tatsächlich die 2 Tumorentitäten vorhanden sind, ist leider die Prognose noch schlechter. Aber ich kann das nicht in Wochen oder Monaten ausdrücken, das hängt von vielen weiteren Parametern ab, und jeder Mensch verhält sich da wie ein Individuum, so daß statistische Werte sowieso nie für den Einzelfall stimmen.

Alles Gute
für Ihre Bekannte

Thomas Gronau
  #8  
Alt 01.05.2005, 16:43
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Liebe Manuela,
es ist sogar anders herum; Nichtkleinzellige Lungentumore (NSCLC) sind 3 mal so häufig wie Kleinzeller (SCLC), aber ich vermute, da die SCLCs aggressiver sind und mehr Unsicherheit herrscht, sind Anfragen zum SCLC proportional häufiger. Übrigens gibt es auch eine ganze Reihe von Mischtumoren, die beide Zellgruppen in einem Tumor haben.

Gruß

Thomas Gronau
  #9  
Alt 01.05.2005, 16:54
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Liebe Gesine,
ich finde das Verhalten der Ärzte gelinde gesagt, merkwürdig. Wurde denn nun eine Biopsie durchgeführt, oder nur bildgebene Verfahren angewandt? Auf jeden Fall sollten die Ärzte Ihrem Vater sagen, wie nun verfahren werden soll um einen klaren Befund zu bekommen. Davon hängt ja alles weitere ab!
Zur Not, wenn sich die Ärzte weiterhin ausweichend verhalten, sollten Sie eine Zweitmeinung von einem anderen Onkologen in Erwägung ziehen.

Viel Erfolg!
Thomas Gronau
  #10  
Alt 01.05.2005, 17:01
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Liebe Inna,

die Symptome müssen auf jeden Fall abgeklärt werden, es können noch Nachwirkungen der OP sein, die Psyche spielt immer mit eine Rolle; aber da es Ihrem Vater , wie Sie schreiben, zunehmend schlechter geht, wird es dafür einen Grund geben, der abgeklärt werden muß.
Ein CT ist ja schon anberaumt; vielleicht gibt es da ja schon mehr Klärung.

Viel Erfolg!
Thomas Gronau
  #11  
Alt 01.05.2005, 17:54
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Hallo Dr.Gronau!

Vielen Dank für ihre Antwort!
Das nicht kleinz. Lk ist auch nicht heilbar, richtig?
bzw. gibt es da ein Zeitlimit?

lg Manuela
  #12  
Alt 01.05.2005, 19:43
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Liebe Manuela,
so kann man das pauschal nicht sagen.
Das NSCLC ist in frühen Stadien gut heilbar, solange es noch nicht metastasiert hat, sind die Chancen recht gut, wenn man den Tumor operieren kann.
Sobald Metastasierungen vorliegen, sind die Chancen zwar nicht mehr so gut, aber auch in diesen Stadien gibt es noch Heilungen.
Gruß

Thomas Gronau
  #13  
Alt 02.05.2005, 10:38
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Hallo Herr Dr. Gronau,

vielen Dank für Ihre Antwort. Vermutlich handelte es sich um eine Infektion, die seinen Zustand noch verschlechtert hat. Seit gestern erhält er ein Antibiotikum. Gestern abend hatte er auch Fieber 38,6, heute aber 36,8. Sputum war dunkel bis blutig, allerdings kein helles Blut. Können die Schleimhäute so gereizt sein und diese verursacht haben? Außerdem hatte er ein Wundgefühl im inneren Narbenbereich der Bronchien.
Leider hatte unsere Hausärztin offensichtlich die ersten Anzeichen nicht erkannt, da mein Mann sie wegen starken Hustens und Schleimens aufgesucht hatte, sie allerdings ihm "nur" NAC 600, 1 - 0 - 1, verordnet hatte. Diese hohe Dosis NAC 600 ist meinem Mann gar nicht bekommen.
Wir hoffen nun, dass das Antibiotikum anschlägt und damit auch das Erbrechen nachlässt. Hoffentlich bringt das CT keine schlechte Nachricht.

Danke
Inna
  #14  
Alt 02.05.2005, 14:17
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Hallo Dr. Gronau.

Mein Vater muss in den letzten Tagen öfters Husten. Gelgentlich kommt ein bisschen Blut mit. Wovon könnte dies kommen? Er weiß nicht, ob er sich die Seele aus dem Leib husten soll oder ob er es sich besser verkneift zu Husten... (wegen dem Blut)

lieben Gruss
Angelika
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Vater; Kleinzeller, keine Metastasen
  #15  
Alt 02.05.2005, 22:44
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Hallo Herr Dr. Gronau,
nachdem ich mich nun einige Zeit mit dem Bronchialkarzinom beschäftigen mußte (mein Vater, 58 Jahre, SCLC, T4 N3 Mx) habe ich mal eine grundsätzliche Frage. In vielen Fällen wird bei der Behandlung dieses Krebses immer von Chemo, dann Bestrahlung gesprochen. Daraufhin wird wohl bei gutem Verlauf beobachtet, ob und wann ein Rezidiv auftaucht. Gibt es nicht evt. die Möglichkeit mit einer Misteltherapie, Immuntherapie, Hyperthermiebehandlung oder sonstigem als Alternativbehandlung diesem vielleicht sogar vorzubeugen? Gibt es beim SCLC nach einer erfolgreichen Behandlung auch in manchen Fällen die Möglichkeit einer Operation, wenn bis dahin keine Fernmetastasen gefunden wurden?

Viele Grüße
Gaby
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