Trotz Screening und Minitumorgrösse 6 befallene LK!!??

[BernerCH]

Hallo zusammen

Meine Mutter (52) ist an Brustkrebs erkrankt.

Es hat noch keine Grading stattgefunden.

Anfang 2010
Mammografie, drüsenreiches und unübersichtliches Gewebe, Sono Mamma, Kontrolle in einem halben Jahr

Vor 3 Wochen
Sono Mamma
Gynäkologin entscheidet sich zu einer Punktion, Oberer innerer Viertel li.Brust, nahe Knochen und Muskulatur
-Aggressive bösartige Zellen

Gestern: Wächterlymphknoten Markierung

heute: 3-1/2 stündige OP, Befund:
6/9 befallene LK, Tumorgrösse 1cm
Röntgen Thorax unauffällig

Liebe Leserinnen und Leser, ich verstehe die Welt nicht mehr.

Ich bin Euch für jede Nachricht dankbar. Sieht es schlecht aus für meine Mutter? Sie war bis jetzt in einem gesundheitlich sehr guten Zustand und erfüllt keinen einzigen Punkt der Risikofaktoren.

[Ilse Racek]

Hallo Berner

ich möchte Dir antworten, obwohl bei mir der "Fall" etwas anders liegt.

In den Jahren vor meiner Krebs-Diagnose ging ich regelmäßig zur Vorsorge und habe sogar - da Mutter, Großmutter und Tanten versch. "Krebsarten" hatten - auch mal eine privat finanzierte Untersuchung machen lassen.
Diese lag zeitlich etwa 14 Tage, b e v o r ich selbst nach dem Schwimmen beim BodyLotion-Auftragen einen Knoten ertastete....

Den Gyn dazu befragt, warum er "das nicht gesehen" habe, war dieser sehr wortkarg und und schickte mich umgehend in einen Untersuchungs-Marathon (Radiologie, Biopsie etc.)

Diagnose: Knoten in der rechten Brust.

Es folgten:
Brusterhaltenden OP, 8 Zyklen Chemo, 31 Bestrahlungseinheiten und einige Jahre Antihormontherapie.


Ich habe also gelernt, dass alle Vorsorge und auch ein "ExtraService" nicht vollkommen ausschließen lassen, dass DANN DOCH WAS KOMMT ,,,,,



Dir und Deinen Lieben - besonders natürlich Deiner Mutter - wünsche ich alles erdenklich Gute


mit herzlichen Grüßen

[Jule66]

Hallo Berner,
zunächst tut es mir leid,Dass Du nun auch Anlass dazu hast,Dich hier einzureihen-aber herzlich willkommen hier.
Ich hatte 1Jahr vor meiner Diagnose eine Basis-Mammographie mit dem Befund: alles ok.
5Monate vor meiner Diagnose war ich bei der Krebsvorsorge,auch hier hieß es :alles ok.
Ende Mai habe ich den Knoten dann ertastet (1,9cm).Auch bei mir lagen keine Risikofaktoren vor.
Du siehst,die vorsorge ist richtig und wichtig,aber eben keine Garantie.
Der Tumor deiner Mutter ist 1cm-das ist klein ,aber nicht Mini!
Und leider streuen Tumore schon ab einer Größe von wenigen Milimetern,zu einem Zeitpunkt,wo man ihn noch gar nicht ertasten kann.
6/9 befallene LK ist bei der Größe aber tatsächlich heftig,heißt aber alleine noch gar nichts.
Jetzt kommt es aber erst mal auf die Histologie an: hatte der Tumor Hormonrezeptoren,hatte er Rezeptoren für Her2 neu,welches Grading hatte er usw.
Man kann heutzutage viel aus dem Tumor ablesen,was man dann widerum in eine maßgeschneiderte Therapie umsetzen kann.
Leider müßt ihr jetzt erst mal den vollständigen Bericht abwarten,danach bekommt ihr auch eine Therapieempfehlung.
Alles Gute für Dich und Deine Mutter-viel.magst Du uns dann ja auch die Histologie mitteilen?
Liebe Grüße,Jule

[mary254]

Hallo Berner,
ich war bei meiner Diagnose genauso alt wie Deine Mama.
Dass ich über 50 war, war lt. Arzt mein einziger Risikofaktor.
Auch ich war sehr gewissenhaft mit meinen Untersuchungen.
Als der Tumor festgestellt wurde, übrigens bei einer jährlichen Kontrollmammographie, war er 16 mm groß und von mir noch nicht zu tasten.
Bei der Biopsie wurde festgestellt, dass er G1 ist und stark hormonabhängig ist. Jeder Arzt sagte mit, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Absolut harmlos. Bei der brusterhaltenden OP war der Schnellschnitt o.k. Im Sentinel waren dann Mikrometastasen, aber so viele, dass es als Makrometastase gewertet wurde.
1 Woche später erneue OP. 16 Lymphknoten wurden entfernt, davon waren 13!!!! ebenfalls wieder mit Mikrometastasen befallen. Mein Befund deshalb N3a.
Meine Ärzte waren wirklich geschockt. Mein Onkologe behauptet, dass ich diesen Krebs schon jahrelang in meinem Körper hatte.
Bekam eine ECT Chemo,Tabletten-Bisphosphonate und 33 Bestrahlungen. Jetzt Femara und 1/2 jährlich Zometa Infusionen. Das alles war im Januar 2007. Mir geht es bis auf die Nebenwirkungen von Femara gut.
Ich wünsche Deiner Mama alles Gute. Wird schon.
Liebe Grüße
Maria

[Birgit64]

Hallo Berner,

natürlich bist du erst einmal geschockt, deine Mama ist sicherlich auch fix und fertig.
Mit 1 cm ist der Tumor deiner Mutter zwar nicht groß, aber eben auch kein Minitumor. Und was die Untersuchungen Anfang 2010 angehen, die ohne Befund waren, ging es mir ähnlich wie deiner Mutter. Nur mit dem Unterschied, dass meine Mammo/Sono 4 Monate vor der Diagnose unauffällig waren. Und bei der Diagnose hatte der Tumor 5,5 cm Durchmesser und Verästelungen in Lymph- und Blutbahnen, Lymphknotenbefall unter Achsel und am Hals und an den Schlüsselbeinen. Ich war damals 41 und hatte auch keine der sogenannten Risikofaktoren und war bis dahin immer gesund.
Aber, das Ganze ist fast 8 Jahre her und seit dem Ende der Therapie mit Chemo, Strahlen und Antikörper, geht's mir immer noch gut.

Natürlich müsst ihr jetzt erst einmal den endgültigen pathologischen Befund abwarten. Sicherlich wird bei deiner Mutter auch noch ein Knochenszintigramm und eine Sonographie vom Oberbauch gemacht. Und erst nach Auswertung aller Ergebnisse wird es auch einen Therapievorschlag geben.

Ich wünsche euch für die restlichen Untersuchungen gute Ergebnisse und dann auch wieder Licht am Ende des Tunnels.

Liebe Grüße

[munkelt2010]

Hallo Berner,

ich hatte ein immer größer werdendes Fibroadenom, bei der Mammographie im April 2008 hieß es noch, damit können Sie uralt werden. Das habe ich natürlich sehr gerne gehört.

Da es mittlerweile noch größer geworden war und schon anfing zu schmerzen, ließ ich es im April 2009 endlich entfernen.
Rummms: Es war ein metaplastisches Mammakarziom.

Bei mir war nur ein einziger Lymphknoten befallen, trotzdem habe ich 10 Monate nach der letzten Chemo Metastasen.

Bei BK ist alles möglich, ein Tumor, der viele Lumphknoten befallen hat, streut nicht, ein anderer hat gar keine befallen und streut trotzdem.

Lasst Euch also nicht verrückt machen, durch mit der Behandlung und nach vorne schauen.
Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute munkelt

[BernerCH]

Ich danke Euch vielmals für Eure einfühlsamen Antworten! Die befallenen 6 Lymphknoten sind wie in "einem Nest" zusammen mit dem Wächter kompakt angesiedelt. Ich habe noch mit der Krankenschwester gesprochen, man sei erfreut wie sie die Diagnose "locker" aufgenommen hatte (an dem stirbt man ja heute nicht mehr so schnell), die Ärztin sei optimistisch, man habe viel rausschneiden können. Meine Mutter ist sportlich und fit und konnte wahrscheinlich schon deshalb gestern Nachmittag das Spital schon wieder verlassen! Man müsse ganz sicher bestrahlen und je nach Histologiebefund andere Therapien beginnen...

Am Mittwoch kommt der Befund, ich behalt Euch sehr gerne auf dem aktuellen Stand! Ich danke Euch!!! Lieber Gruss, Berner

[Jule66]

Hallo Berner,
ich freue mich,dass es Deiner Mutter schon wieder so gut geht und dass sie bereits nach Hause kann.Auch dass sie den Befund recht gut aufgenommen hat.
Schön,dass Du Deine Mutter so gut unterstützt,dass wird ihr sicherlich helfen.
Auch sollte sie möglichst ihren Sport beibehalten,dass wird ihr helfen,die noch kommenden Therapien besser zu überstehen.
LG,Jule

[BernerCH]

Hallo zusammen!

Vielen Dank für Eure Antworten!

Bei mir (bez. bei meiner Mutter) ist in der letzten Zeit kein Stein auf dem anderen geblieben.

Für eine Antwort auf folgende Frage wäre ich Euch mehr als dankbar!
Wie steht es um meine Mutter punkto Prognose und Heilungschance (der Onkologie hat ihr gesagt, die Therapie sei auf Heilung ausgerichtet, aber wie steht die Prognose)? und 2. Wieso hat man ihr nur eine Brust entfernt(bei lobulären Anteilen)?
Die Diagnose ist folgende, anschliessend die Therapie:

Mammakarzinom links im Initialstadium pT1c pN2a (6/13) cM0 G2 L1
loko-regional fortgeschrittenes linksseitiges Mammakarzinom im Initialstadium pT1c pN2a cM0 G2 L1 mit positiven Hormonrezeptoren und grenzwertiger HER-2/neu-Überexpression.

Histologie:
Teils invasiv duktales, teils tubulo-lobuläres, teils invasiv lobuläres Karzinom, 1.8x1.7x1cm, R1-Nachresektion, danach Ablatio Mammae links, Lymphgefässeinbrüche; Sentinel-Lymphknoten 6/9, weitere axilläre Lymhknoten 0/4; ER 100 %, PR 100 %, Ki-67 10%, HER-2/neu-Score++, FISH-Score 2.15

Therapie:
1)Ablatio mammae (Woche vom 15.11.2010)

2)Adjuvante Chemotherapie wie folgt
2.14 Zyklen Adriblastin/Endoxan
2.2Gefolgt von 4 Zyklen Taxotere in 3-wöchigen Abständen oder 12 Zyklen Taxol in wöchentlichen Abständen

3) Adjuvante Immuntherapie mit Herceptin(in den positiven Herceptin-Studien wurde der Cutoff des FISH-Score bei 2.0 und nicht 2.2 gesetzt)

4) Adjuvante Hormontherapie

5) Loko-regionale Radiotherapie


Momentan hat sie die Ablatio mammae durch, sowie der dritte Zyklus Adriblastin/Endoxan, hat eine Perrücke, die echt verblüffend ist(im positiven Sinne), ist optimistisch, verträgt die Chemo gut, aber möchte wieder arbeiten, da ihr zuhause vor lauter Langeweile die Decke auf den Kopf fällt.

Ich bin Euch sehr dankbar für eine Rückmeldung!