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Alt 02.03.2011, 19:59
Mausi1985 Mausi1985 ist offline
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Beiträge: 58
Standard Lungenkrebs bei Oma

Hallo zusammen,

hab mich hier angemeldet um mich mit anderen Angehörigen auszutauschen und mal alles aus mir herauszuschreiben, was mir so im Kopf rum geht.

Meine Oma (wird im Mai 78) leidet schon seit vielen Jahren unter COPD, konnte aber bisher ganz gut damit leben. Seit ungefähr 2 Jahren braucht sie aber mehr und mehr den Sauerstoff, sonst schafft sie selbst die kleinsten Strecken nicht mehr.

Im November wurde nun bei ihr Lungenkrebs im Endstadium festgestellt. Näheres weiß ich leider nicht, da ich bisher noch nicht mit einem Arzt sprechen konnte und auch mir die Familie nicht alles sagen will / kann. OP wurde von den Ärzten ausgeschlossen und auch Chemo / Bestrahlung wird nicht gemacht.

Jetzt lag sie wieder fast 2 Wochen in der Klinik, wegen der Schmerzen von der Osteoporose hat mir mein Vater gesagt. Ich weiß es nicht, ob es so ist. Nun ja, sie bekommt nun Schmerzpflaster, von denen ist ihr ständig übel und sie isst kaum noch was. Das Sprechen fällt ihr schwer und die Tropfen gegen die Übelkeit schlagen ihr aufs Gemüt, so dass sie viel weint. Ich war zweimal bei ihr in der Klinik, wohne leider 120km weg. Sie hat sich sehr über meine Besuche gefreut und beim zweiten auch mir gegenüber gesagt, dass sie Krebs hat. Das hat sie bisher immer vermieden. Sie fängt jetzt aber auch immer öfter an, dass man ihr einfach ein paar Pillen geben soll, damit alles vorbei ist. Ich hab dann immer einen Kloß im Hals, weil ich nicht so recht weiß, was ich darauf sagen soll. Meist nehm ich dann ihre Hand und bekomm kein Wort raus. So lang ich bei ihr bin, versuche ich stark zu sein, aber kaum geh ich aus dem Zimmer heule ich wie ein Schloßhund. Ich schlafe seit 2 Wochen kaum noch, weil ich die ganze Zeit Kopfkino hab und mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf gehen. Ich muss dazu sagen, dass ihr Mann, also mein Opa, letztes Jahr im März nach einer OP verstorben ist. So kommem momentan auch noch die Gedanken an ihn wieder besonders stark hoch.

Seit letzter Woche Donnerstag ist sie nun wieder zu hause im betreuten Wohnen. Das ist für mich schon ein kleiner Trost, denn ich weiß, dass jeden Tag jemand nach ihr schaut. Jetzt am Wochenende fahr ich wieder zu ihr und bleibe auch über Nacht. Sie freut sich schon wahnsinnig darauf und ich auch. Endlich hab ich mal Zeit genug für sie und bin nicht immer halb auf dem Sprung, denn meist war ich immer nur für einen Tag in der Stadt und wollte dann auch meine anderen Großeltern besuchen. Aber jetzt haben wir mal ganze 2 Tage Zeit. Heut klang sie mal wieder ganz gut.

Leider bekam ich bisher durch den Rest der Familie nicht viel Unterstützung oder mal ein offenes Ohr. Mein Vater ist sehr mit sich beschäftigt, meine Mutter spricht nicht mit mir und mein Bruder, na ja, egal. Zwischenzeitlich ist mein Vater mal wieder aus seinen Tagträumen aufgewacht. Er hat sich vorher auch schon um seine Mutter gekümmert aber seit ich letzte Woche ausgerastet bin, funktioniert es noch besser. Er informiert mich nun täglich und bedankt sich dafür, was ich tue. Ich mach es gern für meine Oma und hoffe, dass uns noch ein bisschen schöne Zeit zusammen bleibt. Aber ich bin froh, dass nun auch mein Vater sieht, was ich da mache.

Sorry, wenn ich vielleicht ein bisschen verwirrend geschrieben habe, aber ich hab einfach geschrieben, was mir gerade durch den Kopf ging
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