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  #1  
Alt 01.07.2012, 22:14
Klecks Klecks ist offline
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Standard Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Zusammen,

in den letzten Wochen lese ich aktiv in Euren Beiträgen und dachte mir, ich schreibe mir jetzt auch was von der Seele, um es einfach mal loszuwerden.

Vor etwa vier Wochen begann mein Vater (er wird am 09.07. 64 Jahre alt) über Schmerzen in der linken Brust zu klagen. Wir führten diese auf seine beiden Bypässe zurück. Dies tat auch die Hausärztin, die ihn an einen Kardiologen überwies. Dieser stellte in mehreren Tests fest, dass mein Vater "topfit" und mit den Bypässen und dem Herzen alles in Ordnung sei.

Da die Schmerzen aber weiterhin blieben, ging mein Vater nochmals zur Hausärztin, die ihn dann ins Krankenhaus bei uns einwies (kleines "Landkrankenhaus"). Dort wurden am 12.06.2012 Röntgenaufnahmen des Brustkorbs gefertigt. Die Aussage der Ärztin war: Wir haben auf den Bildern was gesehen, wissen aber nicht genau was, machen deshalb morgen CT.
Dies fand dann auch am 13.06.2012 statt. Ergebnis: Es wurde ein Tumor an der Lunge vermutet. Am 18.06. sollte dann die Bronchoskopie stattfinden, die aber auf den 19.06. verschoben wurde. Ein Ergebnis wurde uns nach dem Eingriff nicht gesagt. Wir mussten auf den Befund warten, der für Freitag, den 22.06.2012, angekündigt wurde. An diesem Freitag entließ das Krankenhaus meinen Vater, weil man ja eh nur auf den Befund warten müsse. Dieser würde dann - voraussichtlich am Montag, den 25.06.2012 - eintreffen und unmittelbar an die Hausärztin weitergereicht.

An diesem Montag ging mein Vater dann auch zur Hausärztin, die alles verharmloste (ist sicher nur eine Luftblase) und sagte, das könne erfahrungsgemäß noch bis Donnerstag dauern, bis die Ergebnisse kämen. Zwischendurch wurde noch ein CT gemacht, dem die Aussage folgte, der Krebs habe noch nicht gestreut.

Ich habe dann rumgenervt, es stimme was nicht, aber mein Vater wollte unbedingt den Donnerstag abwarten. Als da immer noch nichts da war, habe ich sämtliche Stellen aktiviert. Das Ende vom Lied war, dass mein Vater selbst zum Krankenhaus ging, das dann feststellte, dass der Bericht (mit Datum 22.06.2012, also der ursprüngliche Freitag, an dem er entlassen wurde) am Montag, 25.06.2012, an die Hausärztin gefaxt worden sei, die dies natürlich bestritt.

Ich kann dann hier noch mehr zu den Aussagen schreiben, was aber wahrscheinlich ja nichts bringt. Ich bin mir sicher, dass der Fehler im Krankenhaus passiert ist...

Der Befund sagte jedenfalls "kleinzelliges Bronchialkarzinom", dank Internet konnte ich feststellen, dass er sich am Oberlappen befindet.

Mein Vater ging dann mit diesem Bericht noch am Donnerstag zur Hausärztin, die dann sagte "Ach, da haben Sie aber Pech gehabt. Kommen Sie am Montag wieder, da ist ja neues Quartal und Sie bekommen dann eine Überweisung und ich rufe mal bei einem Arzt an". Ich konnte das alles nicht fassen. Warum weitere Tage verstreichen lassen? Grade beim kleinzelligen Karzinom?

Ich rief dann am Freitag selbst in einer onkologischen Praxis an, die mir - nachdem ich ihnen den Befund übermittelte - einen Termin für morgen gaben.
Ich wollte dann im Krankenhaus die Bilder abholen (1 x Röntgen, 2 x CT). Dort sagte man mir, es gäbe nur 1 CT (wo ist dann das, an dem festgemacht wurde, dass nicht gestreut ist?).

Alles Spekulieren darüber bringt ja nichts und ich kann auch die Zeit nicht zurückdrehen.

Ich weiß durch das Internet, dass es keine Chance gibt. Das Problem ist, dass meine Eltern das nicht wahrhaben wollen. Mein Vater geht davon aus, morgen gesagt zu bekommen, dass er operiert wird. Er ist aus allen Wolken gefallen, als ich ihm eben sagte, dass das wohl nicht mehr geht.

Ansonsten scheint er abgeklärt... ("Jetzt hat es halt mich erwischt. Ich hab mein Leben ja auch gelebt. Macht Euch keine Sorgen. Das Leben geht weiter." Etc.).

Ich fahre jedenfalls Achterbahn. Das Problem ist, dass es lange Zeiten gab, in denen ich diesbezüglich gesagt hätte "Jedem das, was er verdient". Aber die sind vorbei... Das wird mir erst jetzt richtig bewusst.

Mein Vater war bis vor etwa 15 Jahren alkoholabhängig und hat uns das Leben nicht einfach gemacht. Auch danach war er nicht einfach, aber er hat sich - wie einem jetzt bewusst wird - doch bemüht. Ich fand nicht, dass wir ein gutes Verhältnis hatten. Aber das wird jetzt alles relativ... oder gar infrage gestellt. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.

Meine Mutter jedenfalls möchte morgen nicht mitkommen ("Du machst das schon"). Und ich schiebe selbst jetzt Panik, weil ich nicht weiß, wie ich morgen reagieren soll, wie mein Vater reagiert, und was ich überhaupt tun soll.

Das Ganze ist wirklich furchtbar und ich würde es nicht meinem ärgsten Feind wünschen.

Ich finde es ganz schlimm, dass es bisher niemand für nötig befand, sich unserer anzunehmen... das habe ich auch dem Krankenhaus gesagt, das aber nur meinte "wir haben den Bericht ja weitergefaxt". Bis jetzt wissen wir nicht, in welchem Stadium sich der Krebs befindet. Ich meinerseits stelle auch die Aussage, dass nicht gestreut ist, infrage, da er ja schon Symptome hatte...

Übrigens hat mein Vater seit gut 10 Jahren mit dem Rauchen aufgehört....

So, ich glaube, das wars erstmal...

Danke fürs Lesen.
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  #2  
Alt 04.07.2012, 10:42
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Klecks,

schön dass du hierher gefunden hast. Also,... ähm ich denke Du weißt was ich meine.

Ich hatte Dir ja schon geschieben, dass wir einige Gemeinsamkeiten haben. Unsere Väter sind ziemlich gleich alt. Beide kleinzelliges Bronchialkarzinom. Mein Pa hat übrigens auch vor vielen Jahren aufgehört zu rauchen - Aus Angst von Lungenkrebs - tja, so ist es.

Wir sind ja nun schon reichlich weiter. Kannst ja in meinem Faden mal nachlesen, auch wenn ich den nur noch sporadisch führe.

Als guten Tipp vorab: Alles kopieren, archivieren, CDs von CT, etc. nerven nerven nerven. Es kostet unglaublich viel Kraft.

Erzählen tun die Ärzte in der Regel gar nichts, außer man fragt und dann muss man auch aufpassen, ob die Frage auch beantwortet worden ist.

Frag und nerv uns hier ruhig ein Loch in den Bauch.

Und alles alles Gute. Hoffnung gibt es immer!!!!
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Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
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  #3  
Alt 04.07.2012, 14:02
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Klecks,

leider ist das kein Einzelfall, was jetzt bei deinem Papa passiert ist. Bei meinem Vater war es ähnlich und diese Kontrolluntersuchungen im KH haben sich ewig hingezogen und wir haben zig Wochen auf die Ergebnisse der Biopsie warten müssen. Ich habe damals gedacht, ich würde durchdrehen. Ich wurde regelrecht aggressiv und konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wie man einen Tumorpatienten so warten lassen kann, denn ich meinte, wenn wir eines nicht hätten, dann wäre es ZEIT...

Ich kann dich also nur zu gut verstehen und wie OpaTochter empfehlen, dass du weiterhin für deinen Vater kämpfst. Er kann es derzeit sicherlich nicht, weil der Schock zu tief sitzt. Auch wenn er äußerlich gefasst wirken mag, denke ich, dass es eher eine Art Selbstschutz ist.

Und noch ein Tipp: lies nicht zu viel nach, denn das macht dich nur verrückt. Sollte dein Papa noch keine Metastasen haben, dann wäre das großartig, denn es würde bedeuten, dass er eine Chance hat. Und noch ist nichts verloren! Natürlich ist es schlimm, dass er ein Brochialkarzinom hat, aber wenn du im LK-Forum liest, dann findest du auch sehr viel Hoffnung und viele, die kämpfen und dem krebs trotzen und es schaffe. Also drücke ich euch erst einmal ganz, ganz fest die Daumen, dass es keine Streuung gibt und die Behandlung vernünftig und zeitnah fortgesetzt wird. Mir wurde hier vor einem Jahr empfohlen, einen klaren Kopf zu behalten. Das ist schwierig, aber es hilft. Sonst frisst dich die Angst noch auf und damit wäre deinem Vater und dir nicht geholfen. Ich wünsche dir viel Kraft und eine riesige Portion Mut und Zuversicht!

Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #4  
Alt 04.07.2012, 21:44
Klecks Klecks ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo!

Muss leider vom Handy aus schreiben, deshalb eher knapp und ohne Rechtschreibung ;-)

Danke für eure netten Antworten! Viele Eurer Themen hab ich inzwischen gelesen und bin so traurig darüber, was soviele Menscheb ertragen müssen oder mussten... Es ist alles so schwer und nicht zu begreifen!

Mein Vater hat morgen die op für den Port!
Das heutige ct des Bauchraumes hat bestätigt, dass auch dort keine Metastasen sind.

Es ist so schade, dass der Tumor so schlecht sitzt, dass man ihn dennoch nicht operieren kann...

Am Montag geht es mit der chemo los! Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Wann kamen bei Euch die Nebenwirkungen und wie stark? Wir werden 3 Tage chemo alle drei Wochen haben... Wisst Ihr, wielange das an einem Tag dauert?

Mir geht soviel im Kopf rum... Wie muss man sich in dieser Situation bloß fühlen??? :-(

Alles Güte und viel Kraft für Euch!

T.
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  #5  
Alt 04.07.2012, 22:09
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

hallo klecks!

den port wird dein papa gut überstehen!
keine metastasen, das klingt doch gut!
was die chemo angeht, das kann keiner so genau sagen, jeder verträgt sie anders. aber gegen die nebenwirkungen gibt es viele, und auch gute mittel.

ich wünsche euch alles gute und drücke euch die daumen!

liebe grüsse, dani
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  #6  
Alt 04.07.2012, 22:36
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo klecks,

meine Mama hat auch das kleinzellige BC. Sie hat die Chemos bis jetzt immer super vertragen. Ausser ein bisschen Übelkeit keine Nebenwirkungen.

Bei ihr hat die erste Chemo sehr lange gedauert. Ich glaube bis zu 3 Stunden. Die zweite Chemo nur noch ca. 1 Stunde. Ich denke, es kommt auch immer darauf an, was für ein Chemomittel verabreicht wird.

Keine Metastasten ist gut, so wird dein Vater wahrscheindlich noch auf Heilung therapiert

Ich drücke ihm und Dir und Deiner ganzen Familie die Daumen und wünsche Euch ganz viel Glück!

Viele Grüße, Tina
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  #7  
Alt 04.07.2012, 23:49
Klecks Klecks ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Der Arzt meinte, es sei nicht heilbar...
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  #8  
Alt 05.07.2012, 09:51
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Bei meinem Pa wurde nie etwas von heilbar oder nicht gesagt. Gefragt hat er auch nicht.

Soweit wie ich bisher bin, ist die Behandlung in der Regel eh die gleiche (abhängig vom Gesundheitszustand).

In der Regel 6 Zyklen Chemo a 3 Tage im 3 Wochenrythmus mit Cisplatin und Epotosid (schreibt man das so? , egal).

Irgendwann dann während oder nach der Chemo (besser während), 30 Rumpfbestrahlungen täglich (über 6 Wochen) und 15 (oder waren es 20?) profilaktische Kopfbestrahlungen (in der Regel gleichzeitig mit den Rumpfbestrahlungen). Danach erst mal Schluss.

Nebenwirkungen der Chemo konnte mein Pa die Uhr nach stellen. Montag bis Mittwoch die Chemo, in der Regel ging es den Donnerstag noch so halbwegs, Freitag und Samstag waren zum vergessen (Übelkeit Sodbrennen und kaputt kaputt kaputt) Sonntag ging schon wieder besser. Genau 10 Tage nach Chemo (bei uns also den Donnerstag in der Folgewoche) dann Leukozyten im Keller 3 Tage Spritzen, die übrigens Rückenschmerzen verursachen und danach wieder besser. Bis dann die nächste Chemo kommt.

Zu den Bestrahlungen sag ich was wenn Ihr soweit seit und es hören wllt
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  #9  
Alt 05.07.2012, 19:57
Klecks Klecks ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Lieben Dank für die Auskunft! Ich werde Montag zur ersten chemo mitfahren und auch nochmal mit dem Arzt sprechen!

Das mit dem Port heute hat gut geklappt. Meinem Vater ist allerdings langsam die Anspannung anzumerken. Ist ja kein Wunder!

Leider haben er und meine Mutter heute im krankenhaus vergessen zu fragen, wie es mit dem Duschen ist. Es ist hier so schwül und er fühlt sich Mies! Wisst Ihr, ob bzw. Wann er Duschen darf? Man hat im nur gesagt, dass dieser Verband bis Montag drauf bleiben muss...

Vielen Dank schonmal und alles Liebe!
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  #10  
Alt 05.07.2012, 20:27
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hi klecks,

die Therapie ist tatsächlich immer die Gleiche. Egal ob heilbar oder nicht.

Von noch heilbar spricht man, wenn die Ärzte der Meinung sind, den Krebs für eine längere Zeit, sprich für Jahre, in wenigen Fallen sogar für immer, noch in den Griff zu bekommen. Dieses gelingt am Besten, wenn der Krebs noch nicht metastasiert ist. Wenn er schon metastasiert ist, dann ist die Chance geringer, dass man ihn für längere Zeit den Griff bekommt, aber ausgeschlossen ist das defintiv auch nicht! Du wirst noch merken, dass auch die Ärzte nicht sagen können, was als nächstes passiert. Alles kann, nichts muss ist die Devise! Also nicht den Kopf hängen lassen.

Meine Mama hat auch einen Port bekommen. Allerdings ist das shcon ein bisschen her und ich meine, sie durfte sich nur waschen, bis der Verband abgekommen ist.

Ich drücke Deinem Papa die Daumen, dass er die Chemo gut verträgt! Und ich denke wirklich jeder wäre in dieser Situation angespannt.

Dir wünsche ich auch ganz viel Kraft. Es ist eine scheiß Situation, die einem schon angst machen kann. Aber Du wirst sehen, man lernt an mit dieser Situation zu leben.

Alles, alles Gute! Tina
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  #11  
Alt 09.07.2012, 06:17
Klecks Klecks ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Guten Morgen!

Danke noch für Eure Posts! Ich lese hier im ganzen Forum immer mit, komme aber nur wenig zum Schreiben.

Heute ist es also soweit. Mein Vater hat die erste Chemo... an seinem Geburtstag. Vielleicht ist das auch ein Zeichen? Vielleicht bringt es ja sogar Glück? Ich weiß es nicht. Ich hoffe sehr, dass alles gut verläuft, soweit man das überhaupt so sagen kann.

Ich möchte versuchen, nochmal mit dem Arzt zu sprechen. Es gibt ja auch die Bilder des neuen CT. Bei der Chemo an sich kann ich wohl nicht bei meinem Vater bleiben, zu wenig Platz. Laut der Dame am Telefonat dauert das Ganze etwa 3 Stunden.

Ach, ich bin einfach nur nervös... und wie mag es ihm gehen? Guckt man nachher auf die Uhr und denkt "Okay, es ist jetzt zwei Stunden her. Ich habe grade leichte Übelkeit. Ist das eine Nebenwirkung? Was kommt noch?". Furchtbar.
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  #12  
Alt 09.07.2012, 09:34
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Klecks,

von hier aus erst mal alles Gute Deinem Pa.

Ich denke gerade an die Zeit zurück. Ist jetzt fast fünf Monate her (erst???). Es war grauenhaft. Wir wohnen ja 350km entfernt. Donnerstags wurde mit der Chemo begonnen. Mein Pa war quasie panisch und hat alle angeschnautzt (zu recht allerdings!)- die Schwestern waren völlig überfordert und wohl total aufgelöst.

Irgendwie rechnet man bei der ersten Chemo ja damit, dass man tot umfällt, oder direkt anfängt sich zu übergeben, oder was auch immer. Passiert aber nicht (hab ich jedenfalls noch nicht gehört ).

Ich stand Monatelang völlig neben mir. Langsam - ganz langsam - gibt es ein klein wenig "Routine?". Das liegt aber wohl nur daran, dass es meinem Pa während der ganzen Zeit bisher recht gut geht -und dass soll auch so bleiben-.

Euch allen eine DICKE PORTION KRAFT für die nächste Zeit. Ihr könnt sie brauchen.
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  #13  
Alt 10.07.2012, 06:29
Klecks Klecks ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Guten Morgen!

Nun haben wir den gestrigen Tag, so unglaublich er auch war, überstanden.

Die Chemo hat alles in allem 6 Stunden gedauert (hatte ich jetzt nicht mit gerechnet). Noch geht es meinem Vater gut, was aber ja wohl nicht ungewöhnlich ist. Er hat jedenfalls allen, die ihm begegnet sind, also auch Therapie hatten, erzählt, sie müssten kämpfen...

Überhaupt hat er sich sehr verändert. Irgendwie ist er sozialer geworden....

Dann kamen wir also nach ner halben Ewigkeit Heim... und in der Wohnung meiner Eltern war im Schlafzimmer die Decke runtergebrochen. Unfassbar.

Das haben wir dann auch noch in den Griff bekommen und gegen 21.30 Uhr konnten wir dann endlich auf den Geburtstag zurückkommen.

Heute geht es also weiter. Und morgen ebenfalls.

Ich würde mir so sehr wünschen, dass er das alles gut verkraftet.

Der Arzt sagte, es sei in jedem Fall nicht gestreut, wir reden von limited disease. Weiterhin sagte er, es gäbe jetzt so etwa 6 - 8 Zyklen (immer 3 Tage hintereinander Chemo, dann wieder 3 Wochen Pause). Zwischen der 3. und 4. werde ein erneutes CT gemacht, um zu schauen, ob bzw. was sich getan hat. Dann ziemlich am Ende müsse man über Bestrahlung und ggf. (je nach Lage) über OP nachdenken.

Ist ja alles noch in weiter Ferne.

Ich hoffe einfach, dass mein Vater tatsächlich so stark ist und das alles einigermaßen verkraftet.

LG und viel Glück!

T.
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  #14  
Alt 10.07.2012, 07:57
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Klecks,

dann hat dein Papa ja nun die erste Chemo hinter sich und ganz tapfer überstanden! Herzlichen Glückwunsch nachträglich unbekannterweise und ich wünsche ihm die Kraft, diesen Weg weiterhin so zu beschreiten und gesund zu werden!!!

Bei uns war es so, dass mein Vater außer Müdigkeit und Erschöpfung die Chemo ganz gut weggesteckt hat. Gegen die Übellkeit hat er bereits im Vorwege Tabletten eingenommen und so kam er ganz gut zurecht. Allerdings hatte er immer weniger Appetit und auch seine Geschmackswahrnehmung hatte sich extrem geändert. Er fand beispielsweise auf einmal Fleisch ekelhaft und wurde geradezu zum Vegetarier. Das sind aber alles Dinge, mit denen man sich arrangieren kann. Es ist natürlich heftig, dass dein Papa an drei aufeinander folgenden Tagen die Chemo erhält. Da muss er anschließend ordentlich Kraft tanken!Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es weiterhin gut läuft!

Liebe Grüße
Miriam
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  #15  
Alt 10.07.2012, 20:33
Klecks Klecks ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Danke Miriam, sehr lieb von Dir!

Die 2. Chemo heute war erheblich kürzer, zur Freude meines Vaters ;-)

Es geht ihm weiterhin gut. Er sagt, er sei viel weniger müde als vorher... Was meine Mutter bestätigte, sie hätten bis 1.30 gequatscht... Merkwürdig... Vielleicht die Nerven?
Außerdem bekäme er viel besser Luft!

Er hat Verdauungsprobleme... Aber besser als Durchfall!
Hoffentlich ist das nicht die Ruhe vor dem Sturm...

Alles Gute und viel Kraft an alle!
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