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  #1  
Alt 28.12.2008, 16:56
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Quinto Quinto ist offline
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Beiträge: 48
Standard Warum...?

Mein lieber Schatz,
ich weiß nicht mehr wohin mit meinem Schmerz.Er wird jeden Tag größer und ich versinke in einem tiefen schwarzen Loch.Ohne dich ist alles so sinnlos.DU warst der Kämpfer,der mir mit seinem Mut,mit seinem Lebenswillen die Kraft gegeben hat ,mit dir gegen diese schreckliche Krankheit zu kämpfen und niemals die Hoffnung aufzugeben,auch wenn uns nach jedem Hoffnungsschimmer der Boden wieder unter den Füßen weggerissen wurde.Du hast nie geklagt und dich mit deinem Schicksal abgefunden,sondern immer weiter gehofft und gekämpft und uns noch aufgebaut.Du fehlst mir so unendlich.Vor drei Monaten bist du über die Regenbogenbrücke gegangen und ich weiß,das unser treuer Quinto,der dir im Sommer vorausgegangen ist,dort auf dich gewartet hat und ihr jetzt beide auf uns herunterschaut.Ich wäre so gerne bei dir,an deiner Seite,aber ich kann und darf doch unseren Sohn nicht im Stich lassen.Das musste ich dir versprechen.Aber dieses Versprechen fällt mir so schwer,denn du warst mein Leben,wir haben alles zu zweit gemacht und du hast immer zu mir gesagt:Wie kann man einen Menschen nur so lieben!? und dann hast du mich in den Arm genommen und mich ganz fest gedrückt.O Gott,ich vermisse dich so sehr.Ich habe einen Text gefunden,der das ausdrückt,was ich fühle:

Ich bin wie gelähmt.
Meine Bewegungen sind mechanisch,
ich nehme sie kaum wahr.
Stimmen dringen zu mir wie von Ferne,
von jenseits der Wand aus Beton,
die mich einschließt,
meinen Leib,der mich einschließt,
mein Herz,das mich einschließt,
mein Ich,das mich einschließt,
meinen gellenden Schrei:
Du bist tot.

Lauter nur als meine Qual ist die Leere,
das erstickende,Angst machende Vakuum
deines unwiderruflichen Weggangs.

Warum nur,warum?

Die Grenze des Lebens
hast du überschritten
und hast mich zurückgelassen.

Mit scharfer Klinge
nahm der Tod dir die Zeit,
schnitt uns von einander,
mir verblutet das Herz.

Erstarrt nehme ich wahr
den unsagbaren Schmerz,
die erdrückende Last,
mein allmähliches Vergehen,
als wollte ich mich auflösen,
um dir folgen zu können.

Mein Schatz,bitte hilf mir!!!! Du warst doch immer an meiner Seite und hast mir geholfen.Wo bist du?Ich weiß nicht mehr weiter.
Ich liebe dich über alles! Deine Maus
__________________
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Wolle (08.07.65 - 26.09.08)

Loslassen
Um in dieser Welt zu leben,
muss man fähig sein,
drei Dinge zu tun:
Lieben, was sterblich ist,
es mit aller Kraft festhalten,
wissend, dass das eigene Leben
davon abhängt,
und wenn die Zeit kommt,
es loszulassen,
loslassen.

Mary Oliver


In Liebe deine Anita
____________________________________________

Geändert von Quinto (28.12.2008 um 17:03 Uhr)
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  #2  
Alt 29.12.2008, 21:22
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Quinto Quinto ist offline
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Beiträge: 48
Standard AW: Warum...?

Mein Schatz,
wieder habe ich eine Nacht überstanden und bin heute morgen erstmal eine
Runde mit unserem kleinen Pio gelaufen.Am liebsten laufe ich, wenn es schon etwas dunkel ist,dann ist alles so friedlich und still.Der Wald hüllt mich ein und ich kann weinen und mit dir sprechen.Ich weiß,das du bei mir bist und uns beiden zuschaust.Ist der Kleine nicht schon groß geworden?Er strahlt so viel Lebensfreude aus und es ist einfach nur schön ihm zuzuschauen.Er sollte unser Neuanfang sein und uns die Kraft geben weiter gegen diese sch....
Krankheit zu kämpfen.Jetzt hilft er mir die Tage ohne dich zu überstehen und wenn er sich an mich kuschelt,komme ich ein wenig zur ruhe.Wenn ich spazierengehe,trage ich immer deine dicke Winterjacke.Sie ist so schön warm und ich habe das Gefühl,das du bei mir bist.Wie gerne wärst du mit uns gegangen.....!Du fehlst mir so.Ich kann einfach nicht begreifen,das du nie wieder bei uns sein wirst.Immer denke ich,gleich must du doch durch diese Tür kommen,aber du kommst nicht....niemals mehr!Du wolltest doch so gerne leben!Aber ich weiß,jetzt geht es dir besser und du must nicht mehr so leiden.Das ist das Wichtigste!Du wirst immer bei mir sein,mich beschützen,so wie du es immer gemacht hast und das gibt mir kraft.Ich liebe dich!!!Deine Maus
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Wolle (08.07.65 - 26.09.08)

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muss man fähig sein,
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davon abhängt,
und wenn die Zeit kommt,
es loszulassen,
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Mary Oliver


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  #3  
Alt 31.12.2008, 22:12
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Quinto Quinto ist offline
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Registriert seit: 13.12.2007
Beiträge: 48
Standard AW: Warum...?

Mein geliebter Schatz!
Ich bin so einsam. An einigen Tagen denke ich, ich schaffe es irgendwie damit klarzukommen,das du nicht mehr bei mir bist.Und dann gibt es wieder Tage,an denen ich mich am liebsten verkriechen möchte und mein Herz den Schmerz einfach nicht mehr aushält.Du fehlst mir so...Ich kann mit Worten nicht beschreiben,was ich fühle.Aber wir haben uns ja auch ohne Worte verstanden,jeder wußte,was der andere gerade dachte oder sagen wollte.Wie oft sind wir fast den gleichen Satz angefangen.Du hast dann immer gelacht und gesagt:Na,haben wir wieder das gleiche gedacht!? Bei dir habe ich mich geborgen und beschützt gefühlt.All das vermisse ich so, dein Lachen,deine Umarmungen und wie zärtlich du mich immer angeschaut hast.Morgen fängt das neue Jahr an und ich kann und will mir noch nicht vorstellen,wie es ohne dich sein wird. Ich werde nachher in den Himmel schauen und ich weiß,das du dann bei mir sein wirst und wenn ich dann meine Augen schließe,werde ich dein liebevolles Gesicht sehen. Du bist ganz tief in meinem Herzen und ich werde dich immer lieben!!!Deine Maus
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Wolle (08.07.65 - 26.09.08)

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Um in dieser Welt zu leben,
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Lieben, was sterblich ist,
es mit aller Kraft festhalten,
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davon abhängt,
und wenn die Zeit kommt,
es loszulassen,
loslassen.

Mary Oliver


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  #4  
Alt 31.12.2008, 22:51
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Roebi Roebi ist offline
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Registriert seit: 19.02.2008
Ort: Köln
Beiträge: 234
Standard AW: Warum...?

Liebe Anita!

Mit Tränen in den Augen habe ich Deine Einträge gelesen.

Ich möchte Dich in Deinem schweren Kummer und in dieser schlimmen Zeit hier
herzlich Willkommen heißen und Dir mein Beileid aussprechen.

Oh mein Gott, macht denn diese Krankheit vor gar nichts mehr halt? Mein Mann ist auch im Jahr 1965 geboren und das finde ich total erschreckend.
Ich kann Dich so gut verstehen, ich habe im Februar meine Mutter mit "nur" 60 Jahren an dieser verflixten Krankheit verloren. Ich weiß, 60, mag sich für Dich - im Gegensatz zu Deinem Schatz - entsetzlich alt anhören. Aber es ist für jeden schlimm, einen geliebten Menschen gehen zu lassen.

Dir jedenfalls, wünsche ich alle Kraftengel, die man Dir nur schicken kann. : engel:

Hier bist du in dieser beschxxx Situation gut aufgehoben, hier versteht man Dich, hier wirst Du aufgefangen und wenn´s geht, auch aufgebaut. Zumindest ging/geht es mir so.

Trotzdem möchte ich Dir am heutigen Abend noch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2009 wünschen.

LG Röbi
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #5  
Alt 01.01.2009, 11:34
Benutzerbild von Quinto
Quinto Quinto ist offline
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Registriert seit: 13.12.2007
Beiträge: 48
Standard AW: Warum...?

Liebe Röbi!

Danke für deine mitfühlenden Worte und dein herzliches Willkommen!Es ist immer schrecklich,ganz egal in welchem Alter ein geliebter Mensch von uns geht. Wir sind dann fassungslos und können nicht begreifen ,warum das geschied.Warum gibt es überaupt diese grausame Krankheit,die uns unsere Liebsten nimmt? Das frage ich mich immer wieder,aber ich werde wohl nie eine Antwort bekommen.Es hat mir schon sehr geholfen in diesem Forum zu lesen,denn hier sind Menschen,die mich und meine Gefühle verstehen.Ihr alle habt oder durchlebt gerade den gleichen Alptaum wie ich und nur dann kann man verstehen,wie es tief in unseren Herzen aussieht.Das uns dieser Schmerz förmlich zerreißt und man nicht mehr weiß,wie man weiter leben soll.Ich habe ganz tolle Freunde,die mir in dieser Zeit wahnsinng helfen und immer für mich da sind.Aber wirklich verstehen,was ich empfinde, kann nur jemand ,der mit seinem Liebsten durch die schwere Zeit der Krankheit gegangen ist ,immer wieder gehofft und am Ende den Kampf doch verloren hat.Hier kann man seinen Schmerz herausschreien und man, lernt liebe,tapfere Menschen kennen.Dafür bin ich sehr dankbar! Ich wünsche dir trotzalledem ein schönes,neues Jahr!LG Quinto
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Wolle (08.07.65 - 26.09.08)

Loslassen
Um in dieser Welt zu leben,
muss man fähig sein,
drei Dinge zu tun:
Lieben, was sterblich ist,
es mit aller Kraft festhalten,
wissend, dass das eigene Leben
davon abhängt,
und wenn die Zeit kommt,
es loszulassen,
loslassen.

Mary Oliver


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  #6  
Alt 01.01.2009, 12:56
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Warum...?

Liebe Anita,
ja es ist schwer einen geliebten Menschen durch diese schxxx Krankheit zu verlieren. Auch wenn man weiß dass es dem Angehörigen in deinem Fall deinem Mann nun gut geht und er ohne Schmerzen ist zerreißt einen der eigene Schmerz über den Verlust. Wir leben danach nicht so richtig sondern funktionieren nur noch. Doch eines solltest du wissen hier in diesem Forum werden immer Leute sein die dich versuchen aufzufangen.Wir haben doch alle dass Gleiche erlebt. Wenn ich darf möchte ich dich einmal ganz fest drücken. Du kannst deinen Mann nicht mehr sehen und auch nicht fühlen aber er ist immer bei dir. Er sagt dir "Hey es ist schön dass du mit unserem Hund spazieren gehst und herumtollst und ich habe dich ganz doll lieb."
Hier noch ein kleines Gedicht das ich mal gefunden habe:

Was bleibt
Ein Mensch, der uns verlässt,
ist wie eine Sonne, die versinkt.
Aber etwas von ihrem Licht bleibt immer in unserem Herzen zurück.
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