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  #61  
Alt 19.06.2002, 02:03
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Hallo Brigitte,

ich hab viele deiner Beitraege in diesem und dem "Matthias Thread" verfolgt und bin sehr beeindruckt. (Ich hoffe das viele Lob macht dich nicht ganz kirre. ;-) )

Weil du vieles wirklich extrem gut auf den Punkt bringen kannst mšchte ich gerade dich fragen, ob es moeglich ist, eine Art allgemeine "Grundregel" fŸr den Umgang mit Betroffenen zu formulieren.
Ich lese hier mit Entsetzen Ÿber das Verhalten von Angehoerigen und Aerzten, manches davon scheint mir nur einfach unverzeihlich bloede zu sein, anderes dagegen vielleicht mit einer diffusen Hilflosigkeit zu entschuldigen. (?)

Was haette sich die Person in deiner "frei erfundenen" Geschichte gewŸnscht, was hŠtte sie am meisten gebraucht ? Wie haette der beschriebene Arzt sich "optimal" verhalten koennen, wie die Angehoerigen ?
Tina S schrieb wohl wesentliches in den Saetzen: "den anderen nicht allein lassen, immer wieder zu vermitteln: Ich bin da, wenn Du mich brauchst,"

Koenntest du es noch konkreter formulieren ? Denkst du, es gibt bei allen individuellen Unterschieden etwas noch konkreteres, das *immer* gilt ?

Ich erinnere mich an ein Telefonat. Sie erzaehlt mir wie es ihr geht und das klingt nicht so gut. Doch ihre Stimme klingt gut,- kraeftig, zuversichtlich, eigentlich sehr fit.
Ich sage spontan: "Du klingst aber eigentlich ganz gut....". Sie wird sauer und dabei mir wird klar, wie bloed mein Satz war.

Ein kleines Beispiel. Aber vielleicht zeigt es doch, wie schwer es ist. Auch Angehoerige suchen doch auch nach Hoffnung und allem, was sie ihnen zu bestaetigen scheint.

Lillebror


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  #62  
Alt 19.06.2002, 08:31
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Hallo Brigitte,

dein letzter Beitrag passt mal wieder haargenau!
Ich denke viele Betroffene werden sich dort wieder finden.
Liebe Grüsse Petra
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  #63  
Alt 19.06.2002, 10:07
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Hallo Ihr Lieben,
... uff! Da habe ich ja wieder was angestellt mit meiner "was-wäre-wenn"-Geschichte!
Jedenfalls hat's gewirkt, hm?

Wahrscheinlich habe ich in der Geschichte noch manches vergessen zu erwähnen. Wollte ja auch nur aufzeigen, wie der ANFANG einer solchen Diagnose erlebt wird und was man da so durchmachen kann. Klar, da waren mal in erster Linie meine eigenen Emotionen aus meiner Erfahrung. Dann habe ich dieses und jenes noch dazu "erfunden", ... und schon "existiert" da irgendwo eine Person mit einem eigenen Leben.
Macht aber nichts, denn die Geschichte entspricht am Ende tatsächlich der Realität.

Ärzte, liebe Tina, sind leider keine Psychologen. Ich denke, die wenigsten haben hier wirklich ein "menschliches" Denken. Du steckst da sofort von Anfang an in der Ärztemaschinerie drin und Du kriegst das ganz deutlich zu spüren. Das kommt dann noch zum Schock hinzu, wo Du nämlich die Menschlichkeit so dringend brauchst. Du fühlst Dich aber oftmals als einer von VIELEN, irgend eine Nummer vielleicht sogar, der Patient XY, ... naja, schon wieder so ein Krebsfall!
Natürlich tun die Ärzte ihr menschenmöglichstes, aber es ist meist eine gewisse Kälte da, die schlussendlich eigentlich "nur" Deinen Körper betrifft, aber nicht Deine Gefühle, Deine Seele, Deine Ängste.
Ich glaube, man muss wirklich Glück haben, wenn man da die "richtigen" Ärzte erwischt.

Liebe Lillebror, danke Dir, für Dein Kompliment. Offenbar habe ich da wirklich irgendwo den "Draht" zu Euch allen, aber ich kann's mir auch nicht erklären wieso. Vielleicht finde ich nur einfach die Worte besser oder so.
Nur, bitte-bitte, ... erwarte keine "Gebrauchsanweisung" von mir, ja? Das macht es mir nämlich sehr schwierig und ... naja, "drängt" mich ein bisschen, was ich eigentlich gar nicht so möchte. Ich möchte hier schreiben können, wenn es mir danach ist, möchte Euch helfen können, wenn es mir danach ist, ... denn DANN stimmt es so für mich. Aber erwarte nicht ALLES von mir, ja?

Worauf Ihr Angehörigen wohl immer wieder selber kommt, dass ist die Aussage: Einfach DA sein! DA sein und Lieben.
Und DAS ist schon sehr, sehr viel!
Gewisse Aussagen von Angehörigen sind manchmal schwierig zu beurteilen. Also alleine schon die Frage "Wie geht es Dir heute?", ... ist ja nichts Schlechtes, oder? Ich denke einfach, die Vorraussetzung dafür ist, es wirklich wissen zu WOLLEN! Und bereit sein, JEDE Antwort darauf auch hören zu wollen!
Die Aussage "Du klingst aber eigentlich recht gut!" sollte ja vielleicht ein Kompliment sein, kommt aber meistens sehr oberflächlich zum Patienten rüber. Für den Betroffenen heisst es soviel wie: Hey, Du nimmst mich ja DOCH nicht ernst! Ich erzähle Dir gerade, wie schlecht es mir geht, und Du sagst mir, dass ich GUT KLINGE?
Es ist ein Widerspruch! Deswegen kann sich ein Patient aufregen.

Bis später, Ihr alle! Ich will jetzt den hitzigen Tag heute geniessen. (Und Lillebror? Nimms' mir nicht übel, gell? Ich bin einfach nur ehrlich.)
Liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
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  #64  
Alt 19.06.2002, 12:18
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Hallo Brigitte,

danke fuer deine Antwort, ich hatte ja schon befuerchtet, dass meine Frage wie eine "Bitte nach Gebrauchsanweisung" rueberkommen koennte. Vermutlich war sie nicht nur schlecht formuliert, sondern schon im Ansatz unsinnig. Es gibt wohl wirklich keine "Grundregeln" ausser vielleicht die, der verstaerkten Achtsamkeit.

In schweren Zeiten ist erhoehte Sensibilität gefordert und staerkeres Bewusstsein darueber, wie das *was* man sagt und *wie* man es sagt beim Betroffenen rueber kommen koennte.
Andererseits besteht halt dabei die Gefahr, dass durch "erhoehtes Aufpassen was man sagt" der Umgang dadurch schwerfaellig und gehemmt wird. Was ja dann auch oft beklagt wird. Viele wollen auch ausdruecklich weiterhin "ganz normal" behandelt werden. Und auch nicht immer auf die gleiche Weise und in der gleichen Intensitaet in allem ernstgenommen werde. Oder staendig sorgenvoll "betuettelt" werden.

In dem genannten Beispiel ging es uebrigens um eine Person, deren Stimme man eben schon auch anders kannte, also muede, resigniert oder traurig. Und um eine Beziehung, bei der das von dir erwaehnte "wirklich wissen wollen" ganz sicher nicht in Frage stand und in der auch mal "gejammert" werden konnte. (und hin und wieder auch wurde). Damit will ich eigentlich nur ausdruecken, wie schwer oder gar unmoeglich es eben oft ist, die "Botschaften" und Wuensche richtig zu deuten, die hinter gesprochenen Worten stecken und eben manchmal auch hinter einer "Klang Fassade".

einen schoenen Tag zu haben

wuenscht
Lillebror


P.S.: "(Und Lillebror? Nimms' mir nicht übel, gell? ...)"

Was sollte ich dir jetzt uebelnehmen können ?
Warst du etwa "krass" und ich hab's nicht mal bemerkt ? ;-)

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  #65  
Alt 19.06.2002, 16:17
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... nee, hihi! ... das war ja auch gar nicht krass von mir, das war bloss ... menschlich!

Uff! Hallöchen zusammen! Jetzt ist's mir doch ein bisschen zu heiss draussen!

Ja, Lillebror (Du hast da einen lustigen Namen), Du siehst das schon richtig. Grundregeln gibt es keine, denn wir sind keine Maschinen, die man auf Wunsch so oder so einstellen kann, wir sind eben Menschen. Jeder denkt anders, jeder reagiert anders. Deshalb ist das Ganze ja auch so schwer.
Natürlich ist man selber als Angehöriger wohl irgendwo "verkrampft", man will das richtige im richtigen Moment sagen, man will das richtige im richtigen Moment tun. Und vor lauter "Verkrampftheit" geht da wohl so manches schief.

Mir ist da gerade was aufgefallen, hallo liebe Tina! Du hast hier im Forum eine neue Rubrik eingetragen, wo Du andere Angehörige fragst, woher SIE ihre Kraft für ihre Krebsbetroffenen noch nehmen, gell?
Das ist eine sehr gute Frage. Doch als ich mich dort rein gelesen hab, ... kribbelte es mir bereits wieder in den Fingern, dort gleich mal meinen krassen Käse als Betroffene dazu zu schreiben! - Aber dann hab' ich gedacht, nein, ich halte mich dort jetzt besser raus. Irgendwo müsst Ihr ja Euresgleichen suchen und finden.
Jedenfalls habe ich da jetzt wieder etwas ganz Interessantes entdeckt, das wir ja HIER mal miteinander anschauen können, einverstanden?

Da war also die Aussage einer Angehörigen, welche sagte, ... sie sei da letzthin in Versuchung gekommen um herzlich heraus zu LACHEN, und sie habe es dann sogar GETAN! Aber hinterher bekam sie ein so schlechtes Gewissen, weil Ihre Schester ja so krank ist, ... dass das jetzt völlig SCHLECHT gewesen sein musste!
Also bitte, das tut ja selbst mir als Betroffene weh, wenn IHR Angehörige nicht mehr Lachen könnt oder es nicht mehr dürft!
Zudem: Die Schwester hat's ja gar nicht gesehen!
Warum also nicht Lachen und fröhlich sein, wenn Ihr mal NICHT gerade auf Krankenbesuch seid?
Lachen gibt Euch Kraft und Stärke!
Und das wollt und braucht Ihr ja auch, nicht wahr?
Setzt Euch keine eigenen Leidens-Regeln, denn wir Betroffenen können das genau so wenig aushalten, wenn es EUCH dann noch schlecht geht.

Dann war da die Frage: Was soll ich tun? Meine Schwester will nicht auf die Terrasse hinaus, um frische Luft zu schnappen! Und jetzt bei dem schönen Wetter, und wo es ihr doch ein bisschen besser geht! - Sie WEIGERT sich aber!
Äh, ... WER will hier in diesem Beispiel eigentlich raus an die frische Luft? Die Angehörige oder die Betroffene?

Eigentlich ein Beispiel zum kichern, wo man sich fragt: Himmel, habt Ihr da keine ANDEREN Sorgen?
Naja, es ist ja gut gemeint, ich weiss. Trotzdem Ihr lieben Angehörigen: Bitte-bitte zuerst mal ERNST nehmen, was der Patient will.
Einfach akzeptieren. Denn was er heute nicht will, will er vielleicht schon morgen. Drängen hilft da aber gar nichts.
Naja, stellt Euch mal vor (und IHR seid ja gesund, hm?) ich sage zu Euch nur diesen einen Satz: "DU MUSST VIEL MEHR AN DIE FRISCHE LUFT GEHEN!!"
Da werdet Ihr Euch fragen: Was WILL diese Krasse eigentlich von mir? Was erlaubt die sich, mir zu sagen, was ich zu tun habe?
Obwohl Ihr WISST, dass ich es ja jetzt nur gut mit Euch meine, aber ... so locker akzeptieren könnt IHR das nämlich auch nicht, hm? (Gebt's zu!)

Gut, wenn jemand schon länger im Krankenbett lag, sehr schwach war und schon lange nicht mehr an der frischen Luft war, ist es ja verständlich, dass da mal irgendwann die Betroffene wieder raus muss. Auch hier sollte man das NEIN zuerst mal akzeptieren. Erst wenn es wirklich zu lange dauert, bedenklich zu lange, könnte man da vielleicht zu einem kleinen "Trick" greifen. Der "Trick" heisst: BEGEISTERUNG.
Jemanden für etwas zu begeistern, ist nicht immer einfach, klar. Aber warum kann man hier in diesem Beispiel nicht mal lächeln, zu dieser Schwester sagen (nachdem sie nach Tagen immer noch nicht raus will): "Hey, ich mache Dir einen Vorschlag! Komm mit mir eine halbe Stunde da raus - NUR eine halbe Stunde, okay? - auf die Terrasse! Machen wir es uns doch dort gemütlich. Ich werde uns dafür ein leckeres Eis besorgen, ja?"
Muss ja nicht unbedingt ein Eis sein, kann auch ein feiner Kaffee sein, oder sonst etwas, das der Patient gerne hat.
Zumindest werdet Ihr ein Lächeln vom Patienten als Geschenk erhalten. Garantiert! Er kann dann zwar noch immer nein sagen, aber vielleicht klappt es dann ja am nächsten Tag?
Oder aber er lächelt bereits diesmal und lässt sich dazu überreden!
Nur, ... dann müsst Ihr aber schon schauen, dass Ihr das EIS auch WIRKLICH besorgt, okay?
(Hihi! Viel Spass bei der Eis-Suche in einem Krankenhaus!)

Bis später Ihr Lieben!
Grüsse von der
"krassen" Brigitte
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  #66  
Alt 20.06.2002, 12:11
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Hallo allerseits!

Ja, ich fand irgendwie, dass so ein Forum hier noch ganz gut reinpassen würde - etwas wo wir Angehörigen Kraft tanken können. Der eine oder andere Tipp, wie man es schafft, sich "am Riemen zu reißen".
Ich wäre nicht böse, falls Du das meinst, wenn Du da auch etwas zu schreibst. Ich weiß aber AUCH nicht, inwieweit oder ob es etwas verändern würde. Ich habe Hemmungen, über MEINE Sorgen zu reden, wo es doch Betroffenen viel schlechter geht (ich glaube aber auch, dass speziell DU viel toleranter bist, auch als so manche Angehörige).
Andererseits hat man ja auch schon gemerkt, dass es selbst bei den Angehörigen so was auslöste wie "Wieso an die Angehörigen denken, man muss an den Betroffenen denken!". Das ist auch gut und richtig so und von mir auch so gemeint. Jedoch geht es ja darum, dass es nicht jeder SCHAFFT, IMMER nur aufopferungsvoll da zu sein, auch wenn er es möchte. Ich frage mich überhaupt, wie es jemand die ganze Zeit schafft - irgendwann ist doch bei jedem mal der Akku leer. Dann braucht man ebenfalls eine "Tankstelle", um wieder Energien zu bekommen. Einfach, weil man auch oft so traurig ist. Dafür muss man sich nicht schämen, meine ich.
Oder vielleicht sind die anderen, denen es nicht so zu gehen scheint (was vielleicht ja auch nicht generell so gemeint war!) einfach stärker oder weiter als ich. Ich hoffe ja, dass ich mit der Zeit lerne zu ertragen (ich finde, es ist mehr als nur ein Akzeptieren). Auch WENN es überhaupt kein Vergleich zu dem ist, was der Betroffene ertragen muss!!! Aber muss man denn überhaupt vergleichen? Das kann man wahrscheinlich überhaupt nicht vergleichen! Natürlich ist es für den Betroffenen schlimmer. Nur, das heißt nicht, dass der Angehörige nicht auch seine Probleme hat (was dem Betroffenen wiederum eher schadet als nützt, besonders, wenn er seine Probleme immer unterdrückt, was der andere ja merkt. Jedoch mit dem Betroffenen kann er natürlich nicht darüber sprechen). Ich fände halt ein Forum gut, in dem man seine Gedanken ruhig mal aussprechen darf, wo man sich auch mal gehen lassen darf, was man sonst ja nie darf. Es geht ja nicht darum zu sagen: "Ich Arme aber auch!", sondern um auch SEINE Ängste zu bewältigen, um sich evtl. gegenseitig zu stärken, vielleicht einfach nur, um jemandem erzählen können, was heute war.

Ich finde, Du musst selber sehen, wo Du was zu schreiben könntest, ich bin da bestimmt nicht sauer!! Du hast hier so gut geholfen, es ist wohl das, was wir uns alle gewünscht haben! Wir würden doch so gerne in unseren Lieben reingucken können, um zu sehen, was er sich wünscht. Es ist so schwer, seine Äußerungen zu deuten.

Das Thema mit dem schlechten Gewissen geht mir auch so! Es ist wohl mehr so im Unterbewusstsein, aber es ist da, dieses Gefühl: "Huch, jetzt habe ich GELACHT, wie konnte ich nur!". Natürlich ist das schrecklich, aber es ist da. Und DAS kann man dem Betroffenen nun wirklich nicht erzählen. Wäre ja irgendwie auch noch schöner, wenn man den Betroffenen noch vollheult. Siehst Du, das geht eben nicht. Man muss dem Betroffenen gegenüber IMMER signalisieren: Ich bin stark, wir schaffen das, das Leben ist schön, positiv denken etc.
Mir geht es oft so, dass ich im entscheidenden Moment WIRKLICH "lustig" sein kann (keine Ahnung, woher die Stärke manchmal kommt, auch wenn ich vorher noch Tränen in den Augen hatte, sie ist auf einmal da und glaube in dem Moment auch daran). Auf dem Nachhauseweg danach strömen dann die Sturzbäche. Auch dafür habe ich mich geschämt, bis ich aber gemerkt habe: Es tut gut. Es ist in Ordnung, ich kann heulen, und danach ist der Druck weg. Danach schaffe ich es auch wieder, mich aufzubauen.

Tja, nur nach außen darf so was nie dringen!
Und für mich war es wichtig, mich mit anderen darüber auszutauschen.

So, nun habe ich hier aber genug losgelassen. Ich bin ja nicht immer so, es sind Momente (es ist eben auch alles neu). Schon für meinen Sohn MUSS ich lachen. Und dafür kann sich kein Mensch in der Welt schämen. Ein Kind hat es verdient. Kinder sind auch direkt und ehrlich und schämen sich nicht dafür.

Was Du über die Terrassen-Geschichte geschrieben hast, hat mir mal wieder klar gemacht, wie nervig diese ganzen gut gemeinten Ratschläge sein können, die der andere vielleicht gar nicht will (fast wie früher in der Kindheit... "Und setz' Deine Mütze auf!"). ;-)
Wenn es aber so ist, dass jemand wirklich nur noch resigniert, BRAUCHT er auch einen sanften Tritt, das glaube ich auch!! Das ist AUCH unsere Pflicht als Angehörige. Auch wir haben es nicht IMMER nur leicht in unserem Leben. Ich will damit - ohne Vergleiche! - einfach nur sagen, jeder kennt Höhen und Tiefen, kennt, wenn auch vielleicht nur im ganz, ganz Kleinen, dieses Sich-Aufraffen-Müssen.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag (hier ist es grau, neblig, trüb, uuah!).
Liebe Grüße
Tina S.
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  #67  
Alt 20.06.2002, 12:25
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... im Krankenhaus, wo meine Ma´ ist, gibt´s einen ganzen Eisautomaten! Und den Weg dorthin, findet sie selbst ;-) Wenn Sie also Eis will...
Dummerweise gehen viele Angehörige davon aus, das der "Patient" (hört sich so ausgesondert aus) nicht nur eine körperliche, sondern auch eine Willensschwäche hat und sich fortan nicht mehr entscheiden kann oder nicht mehr weiß, was er will. Begeisterung ist ein Weg und manchmal ist ein Tritt in den Hintern auch einer, oder etwa nicht? Ich habe so oft den Eindruck, dass die "Umgebung" der Meinung ist, den Kranken in Watte packen zu müssen. Nee. Muß man nicht. Es ist mal wieder diese super schwierige Balance: Meinungen/Haltungen zu akzeptieren und jemanden auch mal die Meinung zu sagen. Ich meine damit nicht diese Sätze: hab´ Dich nicht so / stell´ Dich nicht so an oder nicht zu berücksichtigen, das der Betroffene Schmerzen erleidet und Angst hat. Aber ist es manchmal nicht auch eine Hilfe, wenn man von Angehörigen daran erinnert wird, wie er mit "raus-an-die-frische-Luft" Parolen seine Freunde genervt hat?
Meinetwegen haut mich jetzt - aber es gehört auch zum "für ihn da sein" mal Tacheles zu reden.

Grüsse
Jana
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  #68  
Alt 20.06.2002, 12:40
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Liebe Tina,
gestern habe ich unter "Ihr armen Angehörigen" dazu erst was losgelassen. Ich denke auch, dass dieses Forum wichtig ist. Und es darf auch nicht sein, dass wir unseren Schmerz und unsere Angst verstecken, weil ich als Angehöriger nicht jammern darf.
Ich denke auch, das vergleichen nicht in Ordnung ist. Aber muß ich vergleichen, ob mein Schmerz nun stärker ist als der des anderen. Ich glaube nicht. Aber gestern habe ich gemerkt, dass ich schon fast Hemmungen hatte, zu sagen, ich fühl mich beschissen. Dann war da aber so viel Wut und Verzweiflung, dass sie irgendwo raus mußte. Ich kann gerade nicht stark sein, es würde auch nichts bringen, denn ich könnte auch mit meiner Stärke nichts ändern, aufhalten oder wenigstens erträglicher machen. Ich kann nur beim Fallen seine Hand halten. Das tut unsagbar weh und es tut manchmal einfach gut, hierher zu kommen und zu wissen, egal wie ich drauf bin, egal wie ich mich ausdrücke, hier werde ich auch ohne viele Worte verstanden. Ich kann mich oft in den Worten anderer wiederfinden und das gibt mir irgendwie Halt und den brauchen Angehörige genauso. Ich wünsch Euch allen viel Kraft Lilly
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  #69  
Alt 20.06.2002, 13:19
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Hallo Tina S., hallo Lilly,

wenn Ihr Hemmungen habt, als Angehörige über EURE Sorgen zu reden, ist irgendetwas schief gelaufen und das tut mir persönlich sehr leid. Denn das war nicht Sinn und Zweck dieser Diskussion, das Angehörige sich nicht mehr trauen, ihre Sorgen mitzuteilen.( Mich drückt wirklich das schlechte Gewissen)
Ich gehöre auch zu denen, die sich sagen, dass es in erster Linie um den Betroffenen geht, und man als Angehörige sich selbst hinten anstellen muss. Das aber jeder ANGEHÖRIGE selbst auch Kraft tanken muss, ist klar- ebenso, dass er vielleicht mal eine Auszeit braucht, oder aber jemand anderen zum reden- um sich selbst mal alles von der Seele zu quatschen- Man kann nicht immer stark sein, das ist logisch.

Bitte nicht denken, Ihr könnt Euch hier nicht fallen lassen. Denn dafür gibt es doch dieses Forum. Wir alle suchen und brauchen doch Hilfe, sonst wären wir nicht hier.

Liebe Grüße
Li
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  #70  
Alt 20.06.2002, 15:44
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Ihr Lieben!

Gut, dann lasse ich jetzt mal was raus: Es geht mir besch...!!! Ich hätte wirklich Lust, mal ganz laut zu schreien! Diese gedrückte Stimmung, dieses gedrückte Wetter, die gedrückte Stimme von meinem Vater am Telefon. Ich kann nicht mehr!!
So, das tat gut.
Ich möchte ihn aufmuntern, ich möchte zu ihm fahren, und was ist? Seit Tagen hänge ich hier mit Halsschmerzen (kommt nun eine Virusinfektion oder nicht?), auf einmal rote, große Stellen im Mund. Was ist das denn nun wieder? Wahrscheinlich irgendwas Banales, vielleicht wirklich ein blöder Infekt, mein Sohn (er ist übrigens 1 1/2) hustet auch. Aber was soll das?! Jetzt kann ich nicht zu ihm (ich will ihn ja nicht auch noch anstecken). Als ich ihm am Telefon sagte: "Ach Mann, wir haben uns ja auch schon so lange nicht gesehen!", meinte er: "Na, es ist doch grad' mal ein paar Tage her!". Will er vielleicht meine Nähe gar nicht so wie ich? Ich will ihm doch helfen.
Naja, das Positive ist, dass er heute schon wieder Besuch kriegt (es ist so gut wie jeden Tag irgend jemand da), das Positive ist, er fühlt sich körperlich scheinbar soweit ganz gut... und gleichzeitig ist er so krank!
Und ich sitze hier nur rum und kann nichts machen...

Líebe Li,
so war es auch nicht gemeint mit dem, dass Angehörige auch leiden. Ich fühle mich hier bei Euch sehr gut "aufgehoben"! Ich meinte es eigentlich im Bezug zu dem Forum, welches ich eröffnet hatte "Woher nehmt Ihr die Kraft für den Betroffenen" (was ja eigentlich heißen sollte "Woher nehmt Ihr die Stärke, für jemand anderes stark zu sein", was aber zu lang war). Da hatten andere Angehörige geschrieben, dass sie es so empfinden, dass man nicht an sich selber denken darf.
Es ist aber auch bei jedem wieder individuell und verschieden! Es ist klar, dass jeder SEINE Geschichte durchmacht, und es ist bestimmt auch ein Unterschied, ob man schon länger damit zu tun hat oder erst ganz plötzlich. Letztlich läuft es wohl darauf hinaus, dass man gar keine andere WAHL hat als da durchzugehen, egal in welcher Position.

Es ist schön, dass wir hier gemeinsam stark sein können! Und schwach und wie wir auch immer drauf sind, da hast Du Recht, Lilly.

Lieben Gruß
Tina
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  #71  
Alt 21.06.2002, 07:10
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Morgen, Ihr alle!
Hatte gestern den ganzen Tag "ERROR 404", wenn ich zum Kompass wollte! Na sowas! - Wisst Ihr, was diese Fehlermeldung heisst?

Hallo Tina, es kann schon sein, dass sich ein bisschen was ändern könnte, ... wenn ich jetzt in Deine andere Rubrik was rein schreibe als Betroffene. Entweder hat's ja vielleicht eine positive Wirkung wie hier, ... oder aber der eine oder andere Angehörige wagt es dann vielleicht DOCH nicht so sehr, so "offen" zu schreiben? - Vielleicht.
Schauen wir mal und beobachten das Ganze ein bisschen, einverstanden?

Es stimmt, ein Betroffener ERWARTET von seinen Angehörigen nämlich auch gar nicht, dass diese immer so STARK und "gut aufgestellt" sind. Es macht aber einen Riesenunterschied, ob man da als Betroffener jetzt vorgejammert kriegt, was der Angehörige soeben durchmacht mit seinem Rückenleiden, Migräneanfall oder seinem schmerzhaften Hühnerauge, ... oder ob jetzt der Angehörige gerade BEI einem sitzt, und MIT dem Betroffenen mitleidet ... und vielleicht auch mitweint.
Es hat aber auch gar nichts damit zu tun, dass der Betroffene jetzt was dagegen haben könnte, DASS der Angehörige Migräne hat oder Rückenschmerzen oder ein dämliches Hühnrauge!
Es PASST aber einfach nicht zum Augenblick, weil der Betroffene nun mal ganz andere Sorgen hat, wo es bei ihm ... naja, schlussendlich um Leben und Tod geht! - Glaubt mir, ein Krebsbetroffener würde schliesslich liebend gerne mit blossen Rückenschmerzen, Migräne oder einem lächerlichen Hühnerauge tauschen!
DAS sind halt die "kleinen" Unterschiede.

Hallo Jana, ... Eure Krankenhäuser müssen da offenbar weiter "fortgeschritten" sein als bei uns, wenn's bei Euch einen EIS-AUTOMATEN gibt!
Oooooch! Da beneide ich Euch aber!
Bei uns wäre das echt ein kleiner Hürdenlauf, um zu einem Eis zu kommen! - Aber dafür wär's - wie in meinem "Begeisterungs-Beispiel" erwähnt - nämlich auch wirklich eine grosse "Belohnung" für den Patienten!

Ich weiss, mein Beispiel mit dem "Begeisterungs-Trick" klingt so nach "klein-Kind-will-nicht-also-kriegt-es-ein-Eis-wenn-es-tut-was-ich-sage". Aber manchmal fühlt man sich als Patient in so einem Krankenbett schon ein bisschen wieder wie ein Kind, auch wenn man Erwachsen und schon älter ist. Das hat aber nicht nur mit den Angehörigen zu tun, sondern auch mit den Aerzten und den Schwestern. Man fühlt sich als Patient so hilflos und auch ausgeliefert, also kommt da schnell mal auch vom Arzt oder (hauptsächlich) von der Schwester so eine "Lieb-Kind-Stimme": "So, wie GEHT es uns denn heute? Der Doktor (Papa?) wird gleich zur Visite kommen, jaaaa? Und wir werden uns jetzt erst mal waschen, jaaa?"
Naja, das ist eigentlich wieder ein anderes Thema. (Je mehr man als kleines Kind behandelt wird, um so mehr fühlt man sich dann auch danach!) Aber was ich jetzt noch erwähnen wollte, war ja die Sache wegen dem "Begeisterungs-Trick". Normalerweise lassen sich gerne Kinder davon anstecken.
Aber Erwachsene eben AUCH! Es muss ja nicht unbedingt ein EIS sein, es kann ja was ganz anderes sein, womit man den Patienten aufmuntern und BEGEISTERN kann. - So lange es natürlich keine "gekünstelte" eigene Begeisterung des Angehörigen ist. Denn sonst "steckt" es nicht an, sondern bewirkt eher das Gegenteil.
Aber es kann helfen. Es kann bei vielem helfen.
Es muntert auf. Es bringt einem zum Lächeln. Es bringt einem zum Nachdenken. Es spornt an. Es bringt eigene neue Ideen. Hm-hm!

Ach ja, Jana, ... kannst Du mir etwas genauer beschreiben, wie Du das meinst, dass die Betroffenen zwischendurch mal einen "Tritt" brauchen? Oder besser formuliert: WAS tust Du jetzt genau, WENN Du diesen "Tritt" gibst? WAS sagst Du da? Wie machst Du Deine "Tacheles-Ansprache"?- Ich hatte jetzt, ehrlich gesagt, als ich Deine Zeilen las, ein bisschen ein komisches Gefühl dabei. Ich denke jetzt nämlich mal, dass so ein "Tritt-Geben" vielleicht mal was nützen KÖNNTE, ... aber es wäre ganz wichtig zu beschreiben, WIE man das macht, hm?
(Jedenfalls weiss ich jetzt von MIR als Betroffene, dass mich so ein "Tritt" oder eine Tacheles-Ansprache ungeheuer nerven würde! In DER Situation!)

Ihr Lieben, macht Euch keine Gedanken darüber, dass Ihr hier nicht wirklich offen sein könntet, traurig oder wütend. Lasst es raus, so wie es gerade ist. Denn nur dann können wir uns immer gegenseitig verstehen und uns helfen.
Bis dann!
Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
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  #72  
Alt 21.06.2002, 07:12
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Hi, Li! - Alles okay bei Dir?

Die "krasse"
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  #73  
Alt 21.06.2002, 07:56
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Guten Morgen Brigitte,

Danke, bei mir ist alles OK. Bin froh, dass Du "nur" einen PC-Fehler hattest. Hab mir schon Sorgen gemacht, weil ich gestern nichts von Dir gelesen hab......(ja-ja, man gewöhnt sich einander....)

Muss mal mein liegengebliebenes aufarbeiten. Bin ein wenig zu oft im Internet. Ansonsten gibt es nichts neues. Bei Micha sieht es soweit ganz gut aus.Gott sei Dank.

Sag, wie geht es Dir denn? Den einen Tag warst Du nicht so gut drauf, schriebst Du. Deine Berichte lesen sich als wenn wieder alles ok is- ist es aber wirklich so??? Ich wünsche es Dir sehr.

Mache mir hier noch Sorgen um jemanden....Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen und einfach nur drücken. Ihr Leid geht mir richtig ab.

So. meine Liebe, es hilft nichts. Ich muss was tun.
In Gedanken zwischen durch bei Dir.
Liebe Grüße
Li
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  #74  
Alt 21.06.2002, 09:49
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Morgen Brigitte,

die haben sogar eine annehmbare Cafeteria in dieser Klinik...
Also das mit dem "Tritt": natürlich ist das eine "auf Leben und Tod" Situation, die alles anders für den Betroffenen und die Angehörigen macht. Und es es genau der falsche Zeitpunkt dafür, alles zu sagen, was man schon immer sagen wollte (vor allem im negativen Sinn).
Aber wenn ich mich so im Bekanntenkreis und unte manchen Angehörigen umsehe (nerv) oder auch (wenn man sich da auf der Onkologie umsieht), versuchen einige so eine bizarre Scheinwelt aufzubauen. "Es wird schon wieder alles gut" oder die Leute spielen Heiterkeit vor oder die lockere Art, inkl. Ironie wird mit strafenden Blicken von dritter Seite geahndet.
Die Betroffenen sind während der Behandlung passive Objekte, die von den Ärzten in vielen Fällen (was ich hier so gelesen habe) nur als Fall gesehen werden - das ist schon schlimm genug. Vom Umfeld werden sie aber auf einmal auch ganz anders behandelt. Für mich hat "Dasein" für meine Ma, das ich mich mit ihr auseinandersetze und versuche - in meinen beschränkten Möglichkeiten - die Situation nachzuvollziehen. Aber auch, ein Reibungspunkt zu sein und ihr - nicht anders als vorher - klar zu sagen, was mich an ihrem Verhalten nervt oder was mich beeindruckt. Ich tue das, was sie mir bislang vorgelebt hat: sie manchmal aus der Reserve locken. Natürlich kann man das nur machen, wenn man die betreffende Person gut kennt. Leider habe ich kein allgemeingültiges Rezept dafür, wie das bei anderen geht. Ich kann mich aber erinnern, wie sie in ähnlichen Fällen gehandelt hat und mich daran orientieren.
Und wenn ich sie so in dieser Situation auf die übliche Art nerve? Dann ist das ein Stück Normalität.
Wenn man anfängt, die Betroffenen aus ihren Zimmern zu locken, sollte man das auch für ihren Geist tun. Nicht mit Streit - sondern sich so verhalten, wie man es vorher auch getan hat.

Grüsse
Nicole
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  #75  
Alt 21.06.2002, 12:01
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Hallo Brigitte,

*schmunzel* den Satz: "Schauen wir mal und beobachten das Ganze ein bisschen?" hatte ich auch schreiben wollen. ICH habe eben kein Problem damit, dass Du etwas dazu schreibst, im Gegenteil, es ist SEHR hilfreich (ich denke, die Angehörigen sind hier manchmal die "Krasseren" und härter in ihren Urteilen)!! Aber ich weiß eben auch, wie gehemmt man manchmal als "Nur-Zuschauer" ist, über seine eigenen Sorgen zu schreiben, die ja im Grunde teilweise die gleichen sind, nur wagt man nicht, zu jammern.
Gestern hatte ich ja schon wieder Zweifel, weil ich das mit den Halsschmerzen geschrieben hatte! Aber ich denke, Du/Ihr kannst/könnt es schon einschätzen. Meine Halsschmerzen waren mir ziemlich unwichtig, ich war nur so sauer, weil ich deswegen nicht zu meinem Vater konnte! Ich würde ihm sowas gar nicht erzählen bzw. nur, um über alltägliche Sachen zu plaudern, um ihn an unserem "ganz normalen" Leben teilhaben zu lassen, aber nicht jammern. Wie gesagt, ich sehe jetzt Vieles anders... Ich neige schon dazu, jeden zu verachten, der z.B. über seinen Job stöhnt, über das Wetter usw. Aber das fand ich eigentlich tendentiell schon immer und wurde oft blöd angeguckt, weil ich es WAGTE, jeden Morgen mit einem Lächeln zu beginnen, sogar Montag Morgen in der U-Bahn, wenn alle ihre Grummel-Miene durch die Gegend trugen. Es gibt doch so viele Dinge, über die man sich freuen kann! MANCHE lächelten dann sogar zurück. Das aber nur mal so am Rande.

Wie meinst Du das übrigens mit dem Begeisterungstrick? Ich meine, wie sagt man sowas, dass es NICHT so klingt, als behandele man den anderen wie ein Kleinkind? Vielleicht, indem man sagt, dass man SELBER Lust dazu hätte (=mitreißen)?
Ich finde auch, eine gute Methode ist, Nicole, sich daran zu erinnern, wie man selber von der Person immer behandelt wurde, was besonders bei Eltern nicht so schwierig ist. Mein Vater ist immer gerne mit mir ins Kino gegangen, oder wenn mal schlechte Stimmung bei uns zu Hause war, hat ER immer gesagt, wir könnten doch was unternehmen, Essen gehen o.ä. Einfach mal ein bisschen raus und ablenken - und das hat auch wirklich geklappt.

Ich muss Euch auch noch mal was fragen. Man hat sich ja wirklich schon aneinander gewöhnt... Wie kriegen wir untereinander mit, dass es dem anderen gut geht, ich meine, wenn man mal 'ne Zeit lang nichts von jemandem liest?? Es können ja ganz banale Dinge sein, aber man würde sich doch dann Sorgen machen.

Liebe Grüße
Tina
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