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  #1  
Alt 15.04.2002, 16:41
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Standard Was tun???

Hallo...

ich lese schon seit längerem was ihr so durchmacht...und mich berührt das immer wieder aufs neue...wie Krebs das Leben verändern kann...
ich selbst habe einen Freund der seit knapp 4 Monaten den Krebs bekämpft...
er hatte Hodenkrebs...wobei ein Hoden entfernt wurde....danach haben sie noch einen Tumor im Bauchraum gefunden...der wurde auch operativ entfernt...zwei Einheiten chemo folgten...

die Nebenwirkungen waren halt, das ihm die Haare ausgefallen sind, das er ziemlich abgenommen hat usw...und das die Ejakulation nicht mehr funktioniert...

aber seitdem er die Krankheit hat...ist er ziemlich verändert...
er ist ziemlich negativ eingestellt...
er kann zusätzlich keine Zärtlichkeiten vertragen...er blockt total ab...und dazu kommt noch, das wir uns nur am Wochenende sehen...

ich weiß echt nicht mehr weiter...
weil wie er jetzt ist...ist genau das Gegenteil wie er vor der Krankheit war...
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  #2  
Alt 15.04.2002, 19:52
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Standard Was tun???

Liebe Katrin, es tut mir sehr leid für deinen Freund und dich und es ist gut, dass du hier ins Forum schaust!
Zwar habe ich damals die Zeit um die OP etc. nicht miterlebt, aber ich hatte einen Freund, der auch Hodenkrebs hatte, dem man auch einmal den ganzen Bauchraum aufgeschnitten hatte, um alle Möglichkeiten auszuschließen. Wie gesagt, wir haben uns ca. 1-2 Jahre später kennengelernt und eigentlich nie über seine Krankheit gesprochen, nur als wir auch intim wurden, hat er ein bisschen erzählt.
Ich glaube, diese Krankheit kann einen ganz schön aus der Bahn werfen, die eigenen Wertvorstellungen und Maßstäbe gelten nicht mehr. Dein Freund muss sich jetzt sicherlich ganz neue Orientierungspunkte im Leben suchen, ganz neue Wege finden, die er für sich gehen kann. Ich kenne deinen Freund nicht, aber sicherlich ist seine Reaktion auch viel Schutz, den er um sich herum aufbaut. Sicher hat er auch sehr viel Angst dich zu verlieren oder dass du nur noch aus Mitleid mit ihm zusammenbist! Das braucht sicher alles ganz viel Zeit und Geduld! Die müsst ihr sicher beide haben - und es ist schwer, wenn ihr euch nur am Wochenende sehen könnt. Vielleicht kannst du auch mal im Chat vorbeischauen - vielleicht ist das noch eine Möglichkeit für dich.
Ich wünsche dir und deinem Freund viel Kraft und Geduld und Liebe, die beide trägt!
Viele Grüße
Vera
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  #3  
Alt 04.06.2002, 22:53
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Standard Was tun???

Hallo Katrin, soweit ich weiß ist es schon ziemlich klasse wenn ein Tumor entdeckt wird und dann noch operiert werden kann. Das ist erstmal positiv. Alles weitere liegt leider nicht in unserer Hand. Aber grundsätzlich nutzt es nichts, negativ eingestellt zu sein. Das ist die Theorie. Die Praxis ist leider eher, dass man sich zerfleischen läßt mit den ständigen Gedanken, die beim Einschlafen wie beim Aufwachen präsent sind. Ratschläge helfen wenig, wenn man sie nicht ausprobiert. Vor Krebs ist keiner gefeit. Wenn man natürlich weiß wie es um einen steht, hat man einfach nur Angst. Denn man weiß nicht, was kommt. Aber das weiß man nie. Also bitte jeden Sonnenstrahl genießen und das will gelernt sein und jetzt ist der beste Zeitpunkt sich voll darauf zu konzentrieren, was das Leben so lebenswert macht. Nehmt Euch einfach in die Arme und genießt das. Viel Mut und liebe Grüße Gabi
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  #4  
Alt 05.06.2002, 11:55
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Standard Was tun???

Hallo Katrin,
es ist noch nicht soviel Zeit vergangen seit
der Erkrankung.
Ich denke es ist für Deinen Freund schwer mit
dem Krebs zu leben.Aber vielleicht fühlt er sich
auch nicht mehr als ganzer Mann.Dies alles zu
verkraften dauert.
Versuche mit Deinem Freund die schönen Dinge
des Lebens zu geniessen.Manchmal ist eine spontane
Umarmung mehr wie tausend Worte wert.
Vielleicht könnt Ihr zusammen in eine Selbst-
hilfegruppe gehen.
Ich wünsche Deinen Freund und Dir viel Kraft.
Viele Grüsse
Roswitha
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  #5  
Alt 06.06.2002, 14:45
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Standard Was tun???

Hallo Ihr lieben...
danke für eure netten Zeilen...es ist schon ne menge Zeit vergangen...als ich diese mail geschrieben habe...

mein Freund ist jetzt als geheilt entlassen worden und seit knapp 3 Wochen wieder am arbeiten...

leider sieht es so aus...das unsere Beziehung in die Brüche geht...man merkt das er sich wohler fühlt...wenn er alleine ist...er hat jetzt andere Zukunftspläne und ich passe da anscheinend nicht mehr rein...

es ist schon hart...wenn man ein halbes Jahr das hoch und runter der Krankheit mit erlebt hat...und jetzt, wo sie besiegt ist...
...man einen Menschen vorfindet...der wahrscheinlich nie wieder so sein wird wie vorher...

eine Selbsthilfegruppe wäre wahrscheinlich am sinnvollsten...daran hatte ich auch schon gedacht...mmh...

ich muß sagen...ich bin froh das ich den krebs-kompass gefunden habe...es hat mir sehr geholfen dadrüber zu lesen...

in diesem Sinne...Danke !
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  #6  
Alt 08.06.2002, 17:31
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Standard Was tun???

Hallo Kati
Es tut mir sehr leid,wie es Dir im Moment geht.
Ich habe selber Krebs und meine Ehe wäre am Anfang auch bald zerbrochen.
Vier bis sechs Monate ist nicht viel Zeit ,um diese Krankheit zu verarbeiten und zu akzeptieren.
Ich verarbeite heute noch (seit 16 Monaten) immer noch,wenn die Nebenwirkungen zu schwer werden.
Ich konnte anfänglich auch keine Zärtlichkeiten ertragen.Ja ich hab sie sogar gehasst.

Dein Freund ist zwar jetzt erstmal fertig mit seiner Behandlung,aber die Angst bleibt,dass es wieder kommt,ein Leben lang.
Dein Freund hat eine Menge zu verarbeiten,die Erkrankung, die Therapie und was sehr einschneidend ist:Seine Sexualität ist nicht mehr die Selbe wie vorher.
Er kann keine Kinder zeugen, da er keine Ejakulation mehr hat.
Das ist erst mal das schlimmste,was einem Mann passieren kann.
Stell Dir vor Deine Scheide wäre plötzlich nicht mehr komplett oder irgendwas wäre da nicht mehr so wie vorher.Du hättest sicher auch Probleme Zärtlichkeiten zu zulassen.Also ich hätte sie erst mal.
Vielleicht schämt er sich oder fühlt sich nicht mehr als ganzer Mann. Ich denke für viele Menschen ist es schwer über solche Dinge zureden.
Habt ihr denn schon mal richtig miteinander gesprochen?
Hast Du ihm Deinen Kummer schon mal erzählt?
Das ist sehr wichtig. Krebs hat er aber die Beziehung führt ihr beide.
Mein Mann und ich haben uns eine Auszeit gegönnt und nur am Wochenende gesehen,dies half bei uns.
Das ist nun bei Euch schon gegeben.
Vielleicht schreibst Du ihm mal einen Brief und schreibst Deine Gefühle und Ängste auf.
Ich wünsche Dir und Deinem Freund alles Gute und hoffe,dass Eure Beziehung wieder eine Zukunft bekommt.
Liebe Grüsse Petra
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