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  #1  
Alt 10.02.2014, 16:47
kakile kakile ist offline
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Registriert seit: 10.02.2014
Beiträge: 3
Standard Meiner Mama noch nie so nah ...

Hallo liebe Forumgemeinde,

ich habe hier schon sehr viel gelesen und mich sehr gut informiert.

Ganz kurz nur, zu der Erkrankung meiner Mutsch, wie ich sie liebevoll nenne.
Meine Mutter 73 Jahre hat BSDK mit Metastasen in Lunge und Bauchfell. Diagnose im Juni 2013. Empfehlung palliative Chemo mit Gemza. Meine Mutter hat sich nach zwei Versuchen zum Abruch der Therapie entschieden, da sie psychisch nicht in der Lage war und alle Nebenwirkungen auftraten, die es überhaupt geben kann.
Ein halbes Jahr ging es ihr mit Schwankungen relativ gut. Zwei Wochen vor Weihnachten ging es ihr dann massiv schlechter. Geringe Nahrungsaufnahme, Übelkeit, Herzrasen, Angstzustände. Ich habe Sie dann zu mir nach Hause geholt. Nach Sylvester sind wir dann ins Krankenhaus, dort wurde Sie auf die Palliativstation aufgenommen und im SAPV Programm aufgenommen. Sie ist so gut mit Medikamenten eingestellt, dass Sie wieder regelmäßig ist und keinerlei Schmerzen hat. Außer, dass Sie Druckschmerzen durch die Aszites hat.

Ich möchte allen Betroffenen dazu raten, sich um eine Palliativversorgung zu bemühen. Ein Hausarzt verfügt einfach nicht über die nötige Erfahrung. Im Netzwerk des SAPV werden alle Symptome angeschaut und ganz gezielt und individuell auf den Patienten eingegangen. Meiner Mutsch geht es sehr gut. Eine große Rolle spielt hier auch, dass dem Patienten die Angst genommen wird. Sie weiß jetzt, dass Sie in guten Händen ist, der Arzt und eine Schwester jederzeit vorbei kommt, wenn etwas sein sollte.

Wir haben alles erdenkliche besprochen, ganz ehrlich, machchmal sachlich, machnchmal emotional, oft traurig mit viel Tränen, aber auch witzig. Ich habe ihr versprochen, dass ich Sie nie allein lassen werde und dass Sie auf keinen Fall in ein Pflegeheim muss. Wir sind uns durch unsere Gespräche in den letzten Monaten so nahe gekommen. So schlimm es auch ist, für mich, für Sie, wir haben durch die Erkrankung ein besonderes Verhältnis. Wir empfinden soviel Liebe füreinander und sind jetzt in der Lage, dem anderen diese auch zu zeigen. Das macht Sie und mich sehr glücklich.

Ich grüße alle hier im Forum und bin gerne bereit Fragen zu beantworten.

Geändert von gitti2002 (25.01.2017 um 01:47 Uhr)
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  #2  
Alt 10.02.2014, 21:36
suku suku ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Meiner Mama noch nie so nah ...

Liebe Kakile,

auch wir leben seit Ende Januar mit dieser furchtbaren Gewissheit, dass mein lieber Paps an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist...mit Metastasen im Bauchfell und in der Lunge. Meinem Vater geht es soweit gut...er hat keine Schmerzen. Am Mittwoch, 12.02. haben wir einen Termin beim Onkologen....es soll eine Platin-Chemo gemacht werden. Ich wünsche Deiner Mutsch, Dir und Deiner Familie alles erdenklich Gute und viel Kraft für die kommende Zeit.

Ganz liebe Grüße,
Susanne

Geändert von gitti2002 (25.01.2017 um 01:46 Uhr)
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  #3  
Alt 10.02.2014, 23:41
hm maria hm maria ist offline
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Ort: niederlande
Beiträge: 335
Standard AW: Meiner Mama noch nie so nah ...

hallo susanne und kakile
es tut mir sehr leid das auch ihr betroffen seit.
kakile ich finde es schön das ihr so offen miteinander umgeht.
ich war leider zu spät das ich meinem papa die pallilative ermöglichen konnte nur denn letzten tag. kann es auch nur empfehlen der letzte tag meines vaters war so herzlich, das ich für mich selber beschlossen habe sollte ich jemals dieses schicksaal erleiden das ich mich auch nur pallilativ begleiten lasse.
ich wünsche euch beiden ganz viel kraft für die kommende zeit und wünsche da ihr noch ganz viel zeit zusammen verbringen könnt mit euren liebsten.
lg maria
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  #4  
Alt 11.02.2014, 04:33
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 953
Standard AW: Meiner Mama noch nie so nah ...

Hallo
Paliative Pflege ist ein wertvoller Beitrag zur Lebensqualität des Erkrankten und der Angehörigen.

Ich mache gerade diese Erfahrungen bei meiner Frau.
Ihr wurde gleich vom Krankenhaus eine Paliativ Care Team vermittelt.
Die kommen jetzt seit ein paar Tagen und kümmern sich um wichtige Sachen wie Medikamente und die Psyche und vieles mehr.
Ohne wäre wir/ich schnell am ende und Krankenhaus wäre die andere Wahl.

Die "Pflege" wird übrigens von der Krankenkasse getragen komplett!
Das war mir wichtig zu erwähnen weil viel vor den Kosten zurückschrecken.
Hintergrund ist die mögliche Vermeidung von Krankenhaus Aufenthalten.

Herzlich willkommen an kakile und Susanne hier im Forum.
Ich bin auch noch nicht lange hier.
@Susanne
Alles erdenklich gute für euch.
Meine Frau hat eine ähnliche wenn nicht gleiche Diagnose.
Sie bekommt jetzt Chemo alle 2 Wochen frag nicht welche sind immer 3 Sachen nacheinander.

@kakile
Zitat:
Wir empfinden soviel Liebe füreinander und sind jetzt in der Lage, dem anderen diese auch zu zeigen. Das macht Sie und mich sehr glücklich.
Genau das gleiche findet hier statt. Danke für deine ehrlichen Worte.

Wünsche allen hier Kraft und Hoffnung und einen Glücklichen Moment.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/

Geändert von RudiHH (11.02.2014 um 04:41 Uhr)
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  #5  
Alt 11.02.2014, 09:20
kakile kakile ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Meiner Mama noch nie so nah ...

Vielen Dank für Eure lieben Worte.
Ach Susanne, dann ist es für Dich ja noch ganz frisch. Ich weiß, wie sich das anfühlt.
Bei mir hat sich die Nachricht und auch der Gedanke, dass meine Mutter daran sterben wird schon ein wenig gesetzt. Trotzdem kreist es natürlich den ganzen Tag im Kopf, einschlafen fällt mir schwer und oft muss ich auch weinen. Trotzdem muss ich sagen, dass es besser ist, seitdem sie auf ihre Medikamente perfekt eingestellt ist und wir so einen kleinen, normalen Alltag haben. Dann fühle ich mich auch gut.
Meine Mutsch sagt immer, dass sie mir nie zur Last fallen wollte. Dann sage ich ihr, dass sie keine Last, sondern eine Bereicherung ist und das ich es für mich gar nicht aushalten könnte, wenn sie jetzt nicht bei mir wäre. "Es geht nicht immer nur um dich", sage ich dann scherzhaft und wir müssen beide lachen.

Ich wünsche Dir und Deinem Pa alles Gute und hoffe, dass ihr einen guten Weg findet. Die Chemotherapie mit Gemcitabin ist auch nach Aussagen der Onkologen gut verträglich.

Ganz lieben Gruß

Geändert von gitti2002 (25.01.2017 um 01:46 Uhr)
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  #6  
Alt 11.02.2014, 09:51
suku suku ist offline
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Registriert seit: 08.02.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Meiner Mama noch nie so nah ...

Liebe Kakile,

es ist in der Tat alles noch so frisch....manchmal meine ich, ich wäre in einem schrecklichen Albtraum und möchte einfach nur noch ganz schnell aufwachen....

Ich liebe meinen Vater so sehr!!....seit der Diagnose bin ich jeden Tag bei ihm, wir reden viel. Meine Mom (beide sind seit 52 Jahren glücklich verheiratet) leidet sehr....eigentlich ist die derzeitige Situation nur sehr schwer zu ertragen...Du verstehst sicherlich, was ich meine. Ich denke immer, wenn es uns mit der Diagnose schon so schlecht geht, wie mag sich mein Paps dann nur fühlen???...

Egal wie viel Zeit uns noch bleibt, eines weiß ich ganz sicher...ich werde das mit meinem Paps und meiner Mom gemeinsam durchstehen!

Viele liebe Grüße
Susanne

Geändert von gitti2002 (25.01.2017 um 01:49 Uhr)
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  #7  
Alt 11.02.2014, 11:57
kakile kakile ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Meiner Mama noch nie so nah ...

Hallo Susanne,

die Frage, wie meine Mutter, dass überhaupt aushalten kann, habe ich mir auch immer gestellt. Wie soll ein Mensch, indem Fall, meine Mutsch, mit dem Gedanken zurecht kommen, dass sie bald stirbt.

Ist sie ehrlich gesagt auch nicht. Meine Mutsch ist immer sehr taff, eine starke Frau mit Power und viel Lebenslust. Auch immer noch. Aber die Ängste konnte sie einfach nicht verdrängen.
Inzwischen bekommt sie Antidepressiva, die sich nach 2 Wochen im Körper aufgebaut haben. Jetzt geht es ihr auch psychisch viel besser.

Ich kann nur sagen, dass im Fall meiner Ma die Psyche eine große Rolle gespielt hat. Ganz viele Syptome waren auf die schlechte Verfassung und die Angstzustände zurück zu führen.

Liebe Susanne,
ich will Dich aber auf keinen Fall entmutigen. Prognosen sollte man nie aufstellen und wirklich jede Erkrankung ist anders. Meine Mutter hält schon lange durch und das auch sehr gut.

Mein Lebensgefährte und Sie sind gerade einkaufen. Will heißen: Es sind 7 Monate nach Erstellung der Diagnose vergangen und meine Ma ist so fit, dass Sie noch einiges erleben kann. Das ist großartig!!!! Und anstatt immer an das Ende zu denken, genießen wir jetzt die Zeit.

Dort muss man aber auch erst einmal hinkommen. Was ich gelernt habe, ist Schritt für Schritt zu gehen und nicht alles zu überstürzen. Vieles ergibt sich und wichtig ist es, sich zu informieren.

Gruß von der Westküste
Kathrin
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  #8  
Alt 11.02.2014, 13:10
suku suku ist offline
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Registriert seit: 08.02.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Meiner Mama noch nie so nah ...

Liebe Kathrin,

vielen herzlichen Dank für Deinen Beitrag....ganz ehrlich, er macht mir Mut....Deine Mutsch macht Mut!

Was Deine Mom schafft, kann mein Paps vllt. auch schaffen...ich wünsche es mir jedenfalls sehr!

Ich wäre sehr dankbar, wenn wir noch viele gute Monate zusammen verbringen könnten.

Viele liebe Grüße an die Westküste ;-)

Susanne
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