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  #1  
Alt 02.08.2008, 13:42
silli35 silli35 ist offline
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Registriert seit: 26.09.2007
Beiträge: 56
Standard Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Seit einer Woche bin ich nun ohne meine allerliebste Mama. Nach mehreren Kämpfen in den letzten Jahren hat der Krebs sie uns innerhalb von wenigen Tagen genommen. Wir haben sie bis zum letzten Atemzug begleitet und sie mit unserer Liebe und Dankbarkeit begleitet. Jetzt ist sie endgültig gegangen und mein Papa und ich können es noch gar nicht glauben. Es ist so unwirklich und unendlich traurig.
Wie soll es nur weiter gehen? Ohne sie ist nichts mehr wie es war. Sie war so gütig und fürsorglich. Hat für alle gesorgt und anderen gerne eine Freude gemacht. Nun ist sie nicht mehr da.
Mein Papa macht mir Sorgen. Er ist nun allein. Wie wird er das schaffen? Was kann und muss ich auffangen?
Ich bin noch ganz verwirrt und habe Angst vor der Zukunft ohne meine allerliebste Mama!!!

Wie geht Ihr mit der Trauer, dem Tod und der Verantwortung gegenüber dem Elternteil um?

Liebe Grüße
silli
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  #2  
Alt 03.08.2008, 10:32
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Registriert seit: 17.05.2007
Ort: Bayreuth
Beiträge: 227
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Liebe Silli,

erstmal mein herzlichstes Beileid zu deinem schweren Verlust!
Mein Papa ist im Dezember verstorben. Meine Eltern wohnen 100 km weg von mir, und ich (habe Familie mit 2 Kindern, 6 und 14 Jahre) bin während seiner Erkrankung alle 2 Wochen (immer während der Chemo und am Schluss noch viel öfters) zu ihnen gefahren. Da meine Mutter Parkinson hat, war mir von Anfang an klar, dass ich mich (auch nach dem Tod meines Papas - das war leider schnell abzusehen) auch um sie kümmern muss. Es hat mir jedesmal das Herz gebrochen, wenn ich wieder zu mir nach Hause gefahren bin und sie weinend zurück lassen musste. Nun habe ich mich um eine kleine Wohnung in einer Seniorenwohnanlage bei mir ums Eck gekümmert, wo sie im HErbst einziehen wird. Das wird für uns beide nochmal ein harter Brocken. MEine Mama möchte natürlich nicht weg aus ihren 4 Wänden, sieht aber schon ein, dass es auf Dauer nicht anders geht, ihre Krankheit schreitet ja auch fort..... Aber für mich ist es auch wieder ein Abschied- mein Elternhaus und meine Kindheit lösen sich endgültig auf.... Ich habe schon große Angst davor, wenn dann bald jemand anderes dort wohnen wird!
Und dann weiß ich natürlich auch nicht, wie sich das entwickelt, wenn sie bei mir in der Nähe wohnt! Auch wenn ich mich darüber freue, wird es mir sicher manchmal zu viel werden....
Außerdem macht es mich sehr traurig, dass ich weiß, wie schwer ihr der Umzug fallen wird, neulich hat sie mir erzählt, dass sie geträumt hat, dass sie ertrinkt.....das hat sicher mit der Situation zu tun!
Manchmal denke ich, das ist schon seltsam, wie sich manche Dinge im Leben entwickeln...Früher hat sich meine Mama um mich gekümmert und Entscheidungen getroffen und heute ist es umgekehrt!

Ich wünsche dir und deinem Papa viel Kraft und alles Gute!
LG Elke
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  #3  
Alt 03.08.2008, 10:35
Ronnya Ronnya ist offline
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Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 986
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Liebe Silli...
Mein aufrichtiges Beileid zu eurem schwerem Verlust...

Es ist schlimm zu lesen ,das wieder ein Mensch diesen Kampf verloren hat,es macht einen so hilflos...
Aber für dich bricht jetzt eine Zeit an, in der Tränen fließen müssen,die Trauer will gelebt werden und Gedanken müssen sich sortieren...

Es gibt kein Allheilmittel wie man mit dem Verlust fertig werden kann...
aber irgentwann kehren auch die schönen Erinnerungen zurück...die Momente in denen ihr mit einem Lächeln an eure Mutter zurück denken werdet..

Gib der Trauer Raum und Zeit ,und rede viel mit deinem Papa...
Vorallen Dingen ,weine Die Tränen die geweint werden müssen...

Liebe Silli ich kann mich gut in deine Situation hineinversetzen,ich habe meinen Vater vor 7 Wochen verloren(mein Gott, es sind jetzt schon 7 schwere Wochen ohne ihn) und die Gedanken an seine letzten Tage lassen mich nicht los...
Es ist alles sehr schwer und traurig ,aber die welt dreht sich weiter...
Und genau aus dem Grund muss du dir einen Platz in dir für deine Trauer suchen...Ein lieber Mensch hier(danke liebe Daggi) hat mir gesagt:
Ruh dich in deiner Trauer aus...
Und dieser Satz hat mir sehr geholfen...nämlich in dem ich mir erlaubte die Trauer auch zu leben,und nicht direkt wieder funktionieren zu müssen...

Liebe Silli es ist schwer in diesen Stunde und Tagen die richtigen Worte zu finden...aber hier bist du gut aufgehoben...Wir alle haben einen lieben Menschen loslassen müssen, und befinden uns alle in der Situation...
Mir tut der Austausch hier sehr gut,man fühlt sich nicht so alleine mit seinen Gefühlen und wenn ich manchmal denke ich drehe durch erfahre ich von anderen Trauerden,das sie alle diese Gefühle kennen und es normal ist ...
Mit dem Tod eines Elternteils fängt man an sich zu verändern, es geht ein Stück Kind mit in die Unendlichkeit ...

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die nächste Zeit...
Ein Lieber Gruß
Regina
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  #4  
Alt 05.08.2008, 11:35
silli35 silli35 ist offline
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Registriert seit: 26.09.2007
Beiträge: 56
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Lieben Dank für Eure netten Worte.
Ich habe das Gefühl, dass ich es noch gar nicht glauben und wahr haben will, dass sie nie wieder bei uns sein wird. Es ist so schmerzlich. Sie war grade erst 60. So früh. Dann denke ich, andere trifft es noch viel früher, ich sollte dankbar für die Zeit sein. Das Leben fällt im Moment so schwer. Das Aufwachen ist furchtbar.
Esist schön zu wissen, dass ich hier gut aufgehoben bin und ich verstanden werde!
Liebe Grüße!
silli
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  #5  
Alt 05.08.2008, 12:51
Ronnya Ronnya ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 986
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Liebe Silli,
Es ist immer zu früh,egal wie alt der Verstorbene war..
Und es ein Elternteil,da spielt es keine Rolle,der Schmerz ist überwältigend und zieht einen in einen Abgrund herunter...aus dem man nur mühsam wieder hoch kommt...
Ich sag ja immer,das beim Tod meines Vaters ein Stück von dem Kind in mir mitgestorben ist...
Mein Vater war 78 Jahre alt und doch hab ich mir soooo gewünscht das mein Sohn noch länger etwas von seinen Opa haben durfte
Ich hoffe ,das er immer in einer Ecke seines kleinen Herzchens einen Platz für seinen Opa einrichten wird,und er ihn nie vergessen wird(er ist fast 10)
Er hat ihn sehr geliebt...

Wie du siehst,es ist wirklich egal wie alt man ist ,und 60 ist kein Alter,du hast recht...mit 60 will das Leben noch nicht gelebt sein...
Es tut mir leid,nimm dir die Zeit den Verlust zu betrauern...
Und fühle dich umarmt
Ein lieber Gruß
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #6  
Alt 05.08.2008, 14:06
Ela4811 Ela4811 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 2.031
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Liebe Silli,

es tut mir leid, dass du deine Mutti verloren hast.

Aber es wird nie einen richtigen Zeitpunkt geben, da wir nie bereit sein werden, unsere Eltern zu verlieren... Es ist immer schwer, egal ob 50, 60 oder 90 Jahre...

Deine Mutti ist jetzt immer bei dir - tief in deinem Herzen. Es wird nicht einfach werden, aber die Trauer verändert sich und du dich auch...

Mein Freund meinte, dass meine Mama jetzt mein Schutzengel ist. Dies hat mir sehr viel bedeutet (er glaubt an sowas nicht) und gibt mir die Kraft...



Viele Kraftpakete schicke ich dir und super viele Tröste-

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #7  
Alt 05.08.2008, 14:37
Nerie Nerie ist offline
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Registriert seit: 27.06.2006
Beiträge: 128
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Liebe Silli, mein aufrichtigstes Beileid.
Ich weiß genau wie du dich fühlst. Meine geliebte Muttsch (67) ist nun schon fast ein 3/4 Jahr nicht mehr bei uns. Auch sie war so ein gütiger liebevoller Mensch, mit ihr konnte ich alles erzählen und wir arbeiteten sogar zusammen. Es tut so weh, aber das kann einen keiner nehmen. Familie ist da sehr wichtig, meine ich. Eng zusammenrücken, gemeinsam darüber reden und weinen. Mein Paps ist auch so alleine, das macht mir auch voll zu schaffen. Wir wohnen zwar nur 5 Minuten entfernt und besuchen uns auch, aber das ist es eben nicht. Sie war seine große Liebe und jetzt fehlt eben morgens die warme Hand, der Sinn ist weg. Ich kann auch noch kein Foto hinstellen. Ich habe sie immer noch so vor mir, als sie krank war, nicht wie vorher, auch nicht in den Träumen. Ich habe so oft Herzprobleme seitdem, Angstattacken und so was. Ich will das nicht, aber es ist seitdem in mir.
Ich glaube, man gewöhnt sich nie daran, man lebt nur irgendwann damit.
An alle liebe Grüße, Tschüß Annett.
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