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Alt 19.06.2009, 21:23
Raise Raise ist offline
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Registriert seit: 21.05.2009
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Frage Sackgasse

Hallo,

bin noch nicht sehr lange hier beim Kompass, habe erst wenige Beiträge im Leukämiebereich verfasst.
Nun glaube ich, dass ich hier im Forum für Umgang und Krankheitsbewältigung mal etwas schreiben kann, auch wenn ich etwas unsicher bin.

Ich habe Ph+ CML, die Diagnose wurde 2001 gestellt. Seit dem habe ich etliche Medikamente bekommen von Interferon bis zur Zeit Tasigna.

Jetzt ist es so, dass ich eigentlich kämpfe und mich nicht vom Krebs zerfressen lassen will. Mache alles brav mit, was die Ärzte mit mir vorhaben und hatten, immer mit der Hoffnung, den Krebs zu besiegen.
Aber wie ihr seht, ist da das Wort "eigentlich".

Es geht mir zur Zeit nicht gut. Psychisch und physisch. Physisch, ja...Herz ist angegriffen, Leber auch , eine Niere will nicht mehr so ganz ich habe Lähmungserscheinungen und dann das was ich als das Übliche bezeichne: Magenprobleme, Gelenkschmerzen, Müdigkeit, etcetc.

Die Ärzte haben viel untersucht in letzter Zeit und nun machen sie mir derzeit wenig Hoffnung. Man kann wohl nicht mehr soviel machen.
Die Blasten fühlen sich scheinbar sehr wohl bei mir, neuerdings scheint das Gehirn eine verlockende "Wohnmöglichkeit" zu sein....

Eine Szt//Kmt kommt für mich nicht in frage, da gibt es zuviele risiken, jedenfalls zur zeit.

Das wäre das eine Problem, darauf gehe ich gleich nochmal ein.
Das andere Problem ist hauptsächlich durch Kortison bestimmt. Wie soll man damit umgehen, wenn einem plötzlich überall Haare wachsen (Schultern, Schläfen/Wangenbereich, Bauch...), die jedem Südeuropäischen Mann alle Ehre machen würden, wenn man in 5 Monaten 13kg zunimmt und einem keine Klamotten mehr pasen, weil man eigentlich sehr schlank ist.
wie soll man damit umgehen wenn man ein gesicht hat, das nur noch rund ist und kaum noch augen zeigt weil die im cortisonfett versinken...?
Ich mußte meinen ausweis erneuern vor kurzem, ich habe ihn nur einmal angesehen, dieses bild ist der horror.
Einige leute sagen "Hast du keine anderen sorgen als dein aussehen? ist es nicht wichtiger, dass du gesund wirst?"
Ja sicher. aber ich bin doch auch eine Frau ich bin knapp 30 jahre alt...ein Modepüppchen war ich nie, aber ich fühle mich so furchtbar hässlich. Man ist ohnehin schon außen vor, dank Mundschutz und / oder Kopftuch...und wenn man dann auch noch am Stock geht und ausschaut wie ein Monster, ist das Gerede hinter dem Rücken jedesmal wie ein Messerstoß...
Ich habe einen Freund, der liebt mich, unterstützt mich und erträgt mich und den krebs...und das gibt mir kraft. Aber das was ich nun bin, macht mich verrückt...verstehen kann das nur jemand der es kennt.

Wie geht ihr denn damit um?

Und nun das andere Problem. Ich weiß das ich eine tödliche Krankheit habe.
Aber das ich daran sterben kann weiß ich nicht. Versteht ihr?
Als die Ärzte mir ihre hilflosigkeit (?) offenbarten, konnte ich gar nicht reagieren außer das ich sagte "Ach das wird schon..."
Ich gebe mich nicht auf. ABer ich stehe vor einer Wand, oder einem Abgrund, wie ihr wollt.
Habe Schei...angst! Und ich weiß nicht, wie ihc damit umgehen soll.
Nächsten Monat habe ich einen Termin bei einer Psychologin,so eine Art Vorstellungsgespräch, die wird dann schauen ob ich eine Therapie brauche.

Was soll man machen, wenn einem die eigene Krankheit so Angst macht? Weglaufen geht schlecht...
Kommt man irgendwann damit zurecht, dass es wohl doch kein happy end gibt?

Jetzt weiß ich gerade nicht was ich noch schreiben wollte. Das war auch schon sehr viel und anstrengend für mich.

Vielleicht hat ja jemand von euch einen Ratschlag oder so...
danke fürs Lesen und entschuldigt schreibfehler bitte.

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