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  #1  
Alt 16.07.2007, 14:45
EdnaHH EdnaHH ist offline
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Registriert seit: 12.07.2007
Beiträge: 3
Standard Lungenkrebs mit 70

Hallo ich habe mich schon kurz im Begrüßenthread vorgestellt. Es geht um meinen Vater, bei dem letzte Woche bei einer Bronchoskopie Lungenkrebs diagnostiziert wurde. Die genaue Diagnose haben wir noch nicht, das Histoergebnis soll Morgen kommen und am Mittwoch wird geklärt ob er in den Knochen Metastasen hat.
Es ist noch alles ziemlich verwirrend für mich, erst hieß es Krebs in beiden Lungenspitzen, dann großzellig, nun ist nur noch ein Lungenflügel im oberen Lappen befallen, der auch herausoperiert werden soll.Ich schätze mal mein Vater ist mit den infos etwas überfordert. Ich will ihn morgen abend nochmal besuchen und vielleicht kann ich ja einen Arzt sprechen.
Leider liegt mein Vater nicht in Hamburg ( wo ich auch wohne ), sondern ist in einem kleinen Kreiskrankenhaus in Salzhausen. Aber zur OP soll er verlegt werden. Ich habe ihm Großhansdorf empfohlen.
Tja so eine Diagnose stellt doch plötzlich alles auf den Kopf und stellt sich ins Rampenlicht. Spürbar ist auch welche Macht von dem Wort oder der Diagnose ausgeht. Zuvor bestehende Familienkräche werden sofort beigelegt. Alles ist plötzlich wieder gut.
Ich selbst habe nicht immer das beste Verhältnis zu meinem Vater gehabt, die letzten 20 Jahre wollte er nicht viel von seinen Kindern wissen, erst als er durch meine Schwester Opa wurde.
Ich war aber eher immer ein Papakind, doch habe ich nie die Liebe bekommen, die ich mir gewünscht hatte, bin ja kein Junge geworden.
Naja zuletzt war ich wieder mal sauer auf ihn, als er mich und meine Freundin vor 3 Monaten um 250 € beleichtert hat, als er beim renovieren geholfen hatte. So eine Summe war nicht abgemacht. Naja ich hatte mir gedacht soll er mit seelig werden und wollte den Kontakt dann für immer abbrechen.
Ja und letzte Woche informierte mich meine Schwester, das er im Krankenhaus liegt, weil er zusammengebrochen sei. Ich rief ihn an und er war total sensibel und voller Angst.
Und einen Tag später simste er mir, das er Krebs hat. Ich rief ihn an und hörte ihn weinen. Mir schnürte es die Kehle zu, noch nie hatte ich meinen Vater so erlebt. Da ich kein Auto habe, konnte ich ihn erst gestern mit meiner Schwester besuchen. Er freute sich uns alle zusehen. Ich fand er sah etwas gräulichblass aus und beim späteren Spaziergang wirkte er auch etwas schlapp, was er aber nicht zugeben wollte.
Letzte Woche noch war er außer einer OP allem negativ gegenüber eingestellt, er wollte keine Chemo und keine Bestrahlung. Die Einstellung hat sich schon etwas geändert, aber er hofft sehr, versucht alles auch eher sehr positiv zu sehen.
Eigentlich will ich in 4 Wochen mit meiner Lebensgefährtin für 9 Tage in den Urlaub fahren, wir sind nämlich megaurlaubsreif ( einmal im Jahr etwas Urlaub machen ), weiß jetzt aber nicht ob daraus noch was wird. Habe irgendwie ein schlechtes Gewissen. Gestern fragte ich meine Schwester und ihren Mann, ob ich ihrer Meinung dennoch fahren könnte ( vorrausgesetzt es geht ihm den Umständen nach gut !), da kam nur ein trockenes "Das mußt Du selbst entscheiden".
Es ist echt eine scheiß Hilflosigkeit, die sich breit macht und das obwohl ich im Krankenhaus arbeite ( Krankenschwester ) und eine Heilpraktikerausbildung
mache.
Meine Lebensgefähtin macht keinen Druck, sie empfindet nicht viel Sympathie für meinen Vater, weil in der Vergangenheit auch noch mehr passiert ist, was hier den Rahmen sprengt, aber sie möchte natürlich auch gerne in den Urlaub.

Wie geht Ihr mit so einer Erkrankung um ? Ich finde jedenfalls nicht das so eine Diagnose eine Freifahrtsschein ist.
Als ich gestern meinen Vater besuchte, sagte ich ihm nach einer gewissen Zeit dennoch, das ich sein Letztes Verhalten ( uns abzuzocken ) ziemlich mies fand und bereit bin ihm das zu verzeihen, doch das ich das nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen kann ( nämlich so verhalten sich seine Schwestern, der Streit wurde plötzlich nebensächlich, der vorher jahrelang bestand ) und ich war auch etwas entäuscht das mein Vater nicht einsehen wollte, warum ich sauer auf ihn war.

Ich habe schon Sorge vor dem was da auf mich zukommt.

Liebe Grüße Edna
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  #2  
Alt 18.07.2007, 15:31
EdnaHH EdnaHH ist offline
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Registriert seit: 12.07.2007
Beiträge: 3
Standard Lungenkrebs mit 70

Gestern habe ich zum 2. Mal meinen Vater im Krankenhaus besucht. Er sagte, das er zur Skelettszintigraphie war und das keine Metastasen gefunden wurden.Eine positive Nachricht über die ich mich sehr gefreut habe.
Heute sollte das Histoergebnis kommen, gegen Mittag rief ich meinen Vater an und er berichtete mir mit guter Laune, das sein Tumor garnicht bösartig sei und das er für einpaar Tage nach Hause gehen kann und nächste Woche soll er dann einpaar Bestrahlungen bekommen. Das fand ich alles sehr merkwürdig !
Dann rief ich mit dem Einverständis meines Vaters den behandelnden Oberarzt an und erfuhr das mein Vater ein kleinszelliges Bronchial-Ca hat, welches 5 cm groß ist und in den linken Hauptbronchus infiltriert ist.Ob noch eine OP Chance besteht wird mit dem Cirurgen von Harburg besprochen, ansonsten würde er ab nächste Woche Chemo bekommen.

Das war natürlich ein Schock ! Mein Vater verdrängt alles. Heute fährt meine Schwester hin und wir werden besprechen wie es weiter geht.
Das ist echt ein Scheiß ! Erst kriegt man einen Schock durch die Verdachtsdiagnose, dann gibt es Hoffnung, auf das es dann einen viel größeren Schock gibt.

Edna
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  #3  
Alt 06.08.2007, 16:19
Benutzerbild von Sammy34
Sammy34 Sammy34 ist offline
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Registriert seit: 18.05.2007
Ort: Saarland
Beiträge: 43
Standard AW: Lungenkrebs mit 70

Liebe Edna,
bitte melde Dich doch mal wieder. Wie gehts Deinem Dad? Habt Ihr die endgültige Diagnose nun bekommen?

Ich kann Dich gut verstehen, so eine Diagnose reisst einem den Boden unter den Füssen weg, trotzdem darf man die Hoffnung nie aufgeben. Als mein Dad erkrankt war bin ich genau eine Woche später 2 Wochen in Urlaub geflogen, das tat wirklich gut, abstand zum nachdenken und ich konnte neue Kraft schöpfen, denn diese werdet Ihr auf jeden Fall in der Zukunft brauchen.

Grüße Martina
__________________
Die Spielregeln des Lebens, verlangen von uns nicht, dass wir um jeden Preis siegen, wohl aber, dass wir den Kampf niemals aufgeben
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