Meine Mama hat Lungenkrebs :(

[meineelfe]

Hallo
Bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 24 Jahre alt und befinde mich noch in Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Vor 3 Tagen hat meine Mama ( 49 ) die Diagnose Bronchialkarzinom gesagt bekommen. Nach einem CT war es klar und deutlich zu sehen. Vor 8 Wochen ca. war dies aber noch nicht möglich, jetzt ist es 2,7 cm x 2,4 cm groß. Wie man sich vorstellen kann, hat uns das alle aus der Bahn geworfen. Seid dem wir das wissen fällt es mir schwer darüber zu reden oder auch nur mit ihr allein zu sein. Ich weiss das es völlig falsch ist aber ich habe Angst davor das wenn sie mit mir darüber sprechen möchte völlig in Tränen auszubrechen. Vielleicht könnt ihr mir ja sagen wie ich das alles packen kann und wie ich ihr am besten zur Seite stehen kann!?

LG

[Katie]

Hallo Elfe,

ich glaube nicht, dass es ein Patentrezept gibt, wie man mit dieser Diagnose am Besten umgehen kann ..
Redet ihr in der Familie offen und ehrlich über Probleme oder, wie bei mir z.B., nicht ..?
Mir hat es geholfen, erstmal selber mit der Diagnose und der Angst zurecht zu finden .. danach konnte ich wieder leichter auf meine Mutter zu gehen ..
Und ich frage mich, ob du überhaupt schon einmal geweint hast .. du klingst eher nicht so ..
doch es stürzen doch so viele Gefühle auf einen ein .. Angst, Hilflosigkeit, Wut - und auch Tränen brauchen ihren Raum ..

Ich weiß, dass ich dir nicht wirklich helfen konnte .. aber du bist nicht allein - falls das eventuell ein kleiner Trost sein kann ..

Ich wünsche dir viel Kraft ..

LG
Katie

[meineelfe]

hi...
ja wir reden sehr viel über probleme oder ähnliches. geweint habe ich das sogar am schlimmsten aus der familie. ich bin zusammen gebrochen. ich kann niemanen sagen wie ich die treppe hoch gekommen bin um in das wohnzimmer meiner eltern zu kommen. ich weiss nur noch das ich am ganzen körper gezittert habe und zu ihr wollte ich mich aber nich bewegen konnte also habe ich auf dem fußboden 2 meter von ihn weg auf dem boden gesessen und immer wieder nur gefragt wie groß ist das karzinom und hab wieder geweint. den ganzen tag habe ich nur geweint ich brauchte sie nur sehen oder man brauchte nur nach ihr fragen. es ist sehr sehr schwer für mich. ich hoffe bzw. ich weiss das wir das als familie schaffen und wir ihr jeden halt geben den sie brauch. ich werde nie aufgeben an sie zuglauben!!! sie ist meine elfe!!! ich liebe sie unendlich doll und allein deshalb will ich so gut wie möglich für sie da sein!

lg elfe

[bifi65]

Liebe Elfe,

ich schreibe dir hier mal als betroffene Mutter (bin sonst im Brustkrebsforum, lese aber gerne quer). Wir haben natürlich auch alle Formen des Diagnoseschocks mit Tränen und Wut hinter uns, das kannst du mir glauben (ich bin 46J. und meine Tochter 13J., Mann hab ich auch)

Aaaaalso, Weinen finde ich wichtig für die Seele und wenn man erst einmal so lange geweint hat, bis keine Tränen mehr da sind, geht es oft ein wenig besser. Dazu kommt, dass der Schock über die Diagnose auch nach ein paar Tagen nachlässt, dann kann man das Ganze schon besser überblicken. Und dann stellt man fest, dass die Diagnose kein sofortiges Todesurteil bedeutet und das der Weg durch die Therapie auch mit einem lachenden Auge begleitet werden kann.

Du willst deiner Mutter beistehen, das finde ich gut und gemeinsam als Familie hält man viel aus! Aaaaber - mir als Mutter geht es gut, wenn es meinem Kind gut geht, das gibt mir Kraft. Und dazu gehört auch, dass sie Freude am Leben hat und sich nicht nur auf mich fixiert. Gerne nehme ich ihre Hilfe an, wenn es mir nicht gut geht, aber ebenso gerne höre ich von ihren Aktivitäten außerhalb des Familienkreises und schicke sie jetzt mit Freundinnen in den Urlaub, da ich nicht weg fahren kann.
Die Diagnose ist da, sie ist schlimm, aber sie muss nicht immer dominieren.
Und - das wichtigste in meinen Augen - sie soll ehrlich mir gegenüber sein! Mögen da die Tränen fließen oder dumme Witze gerissen werden, alles hat seinen Platz und tut gut, wenn es aus dem Herzen kommt. Ihr Kommentar, als die Haare ausgingen: "Man sieht sich immer zweimal im Leben" - ich habe Tränen gelacht!!!
Ihr werdet euren Weg finden, da bin ich mir sicher Und in ein paar Tagen sieht die Welt vielleicht schon ein bisschen heller aus, ich wünsche es dir!

Viele liebe Grüße von Birgit

[meineelfe]

Hallo Brigite
Danke für die lieben Worte. Sicher hast du recht mit dem was du sagst. Wir werden einen Weg finden sind ja eine starke Familie. Heute ist sie bei dem Lungenspezialistn und hat die ersten großen Untersuchungen. Ich bin schon ganz gespannt was dabei raus kommt. Leider konnte ich nicht mit fahren . Ich danke dir für die Tipps. Ich werde versuchen davon etwas umzusetzen.
Ich hoffe das es dir den Umständen entsprechend geht?!

LG Die Elfe

[Jaecky]

Liebe Elfe,

es ist schrecklich und es tut mir sehr leid, dass deine Mama so krank ist.

Weinen ist der Familie ist wirklich sehr gut, ich denke für euch alle. Bei uns ging und geht das leider nicht, da wir vor meinem Papa immer stark sein müssen. Er kann das gar nicht ertragen, wenn wir so emotional sind. Bin ich mit Mama allein ist das anders. Also spielen wir immer die Starken, denn wir werden ihn bald verlieren. Deshalb finde ich es auch wichtig gemeinsam weinen zu können, auch wenn die Verzweiflung fast unerträglich ist, wenn man sie gemeinsam trägt ist das irgendwie besser zu ertragen.

Genau wie ihr sind wir auch eine Familie in der der Zusammenhalt sehr stark ist. Das ist in dieser Situation sehr wichtig finde ich. Unterstütz deine Mama so gut es geht und sei für sie da. Vergess dich darüber hinaus aber nicht und such dir wenn du es nicht allein schaffst Hilfe. (bei einem Therapeuten oder so) Mit hat das Schreiben hier zum beispiel auch sehr geholfen, die Leute sind super und geben auch sehr viel halt und man kann sich mal alles von der seele schreiben.

Ich wünsch euch alles gute und viel Kraft für euren Weg.

Liebe Grüße
Jäcky