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  #1  
Alt 31.10.2007, 01:31
Benutzerbild von Bianka.N.
Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe Gabi,
es tut mir so Leid zu hören, das deine Mutti wieder im Krankenhaus ist. Dieses ständige Auf und Ab macht auch mich total fertig.
Ich hoffe die Ärzte können deine Mutti wieder so stabilisieren, das sie nochmal wieder zu Euch nach Hause kommen kann, denn sicher wird es auch der Wunsch deiner Mutti sein, da sie doch so sehr kämpft...
Ich würde dich gern in den Arm nehmen, denn wir brauchen in dieser schrecklichen Zeit, eine Schulter zum Ausweinen, da wir am Krankenbett doch immer versuchen so stark zu sein.
Auch ich lasse viele Arbeiten zu Hause liegen, auch wenn es mich im Innersten stört aber die Zeit bei meiner Mom im Khrs. ist mir einfach Wichtiger und ich weiss genau, so machen wir es Richtig, egal was unsere Männer und Kinder denken !!!

Bei uns ist es im Moment so, das sie meine Mom mit Untersuchungen überhäufen, dass was sie im ersten Krankenhaus entweder versäumt oder nur halb gemacht haben. Jeden Tag muß ihre Wunde von dem 1. def. Portkatheter gereinigt werden und diese sieht so schlimm aus, das eine richtige Heilung des Gewebes wohl kaum noch möglich ist, sagt die Ärztin. Außerdem bekam sie in den letzten Tagen nochmals ein CT, ein Knochenzintigramm, eine Darmspiegelung (allerdings nur bis 35cm möglich) und ein Herz- und Lungenuntersuchung. Dies hat sehr an ihren Kräften gezehrt und dadurch ist sie immer sehr Müde und liegt nur noch im Bett, manchmal wenn ich dann bei ihr bin, helfe ich ihr und sie läßt wenigsten ihre dünnen Beinchen etwas heraus baumeln und ist dann richtig Glücklich, wieder einmal zu Sitzen.

Die Oberärztin der Palliativstation hat mir versprochen, wenn alle Ergebnisse vorliegen wird sie erstmal mit mir sprechen, bevor wir dann gemeinsam mit meiner Mom+Papa zusammen setzen und uns dann alle weiteren, möglichen Behandlungen (OP,Chemo ?) durch sprechen. Ich bin deshalb nochmal sehr aufgewühlt, da ich meine Hoffnung auf ein "kleines Wunder" doch nie auf gebe.

Gabi, Kathleen AnnaR und alle hier betroffenen Töchter (+Söhne) wünsche ich die Kraft für eure kranken Mütter und Väter durch zu halten und zu kämpfen. Wir lieben sie und werden die Hoffnung gegen diese Sch...krankheit nie aufgeben !

Kopf hoch ...

Bianka
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  #2  
Alt 31.10.2007, 07:06
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Ihr Lieben,

danke dafür, dass Ihr mir helft, diese schwere Zeit zu überstehen. Obwohl -oder gerade weil - jeder von Euch das gleiche Päckchen zu tragen hat tut es gut zu wissen, dass Ihr da seid und meine Hilflosigkeit und Schmerz versteht. Gestern konnte ich mich nicht melden, da ich nach dem Krankenhausbesuch arbeiten musste und dann stumpf auf dem Sofa eingeschlafen bin.

Im Krankhaus haben sie Mutti wieder aufgebaut. Sie hat Mittel gegen die Übelkeit bekommen und ganz viel Flüssigkeit. Ich vermute, dass Mutti dadurch, dass sie nichts mehr getrunken aber trotzdem erbrochen hat, nicht mehr genügend Flüssigkeit im Körper hatte. Jetzt hat sie einen 3-Wege Port und bekommt zusätzlich zu Ihrer Nahrung noch Infusionen. Sie sieht schon wieder besser aus, macht sich Gedanken über ihre Haare, ob Vati genug isst, etc.. Von der Seite aus ist sie wieder die alte (ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mich über die ständigen Nörgeleien meiner Mutti mal freue).

Der Arzt sagte, dass Mutti zur Zeit keine Chemo bekommen kann, dafür ist sie zu schwach. Die Bekämpfung der Übelkeit und des Erbrechens hat erste Priorität. Das hat ihr wohl auch sehr viel Kraft gekostet. Wenn das behoben ist, will man sehen, ob die Chemo weiter gegeben wird. Mutti ist in dem Krankenhaus, in dem die Chemo gemacht wurde. Hier ist man auf krebskranke Patienten eingestellt und hat die entsprechenden Mittel und Erfahrungen. Die Stationsärzte der Inneren-, Palliativ- und Onkologiestation stehen alle in Kontakt. Das hat es im hiesigen Krankhaus nicht gegeben. Ausserdem sind alle Ärzte unwahrscheinlich nett, nehmen sich trotz voller Belegung Zeit und erklären alles.

Bianca, ich wünsche Deiner Mutter alles Gute und dass die Ergebnisse der Untersuchungen Hoffnung geben.

Gabi
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  #3  
Alt 10.11.2007, 17:26
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Ihr Lieben,

ich konnte mich einige Tage nicht melden obwohl ich jeden Tag im Forum war. Jedesmal wenn ich anfing zu schreiben saß ich vor dem Computer und konnte nicht schreiben oder habe es wieder gelöscht. Warum? Ich weiß es nicht.
Wie es meiner Mutti geht? Wenn ich das nur sagen könnte. Am 1.11. war ich morgens bei ihr, hab ihr die Haare gewaschen, wir haben gescherzt. Während der ganzen Zeit hat Mutti öfter gebrochen, klagte über Bauchschmerzen und erbrach einmal solche Mengen, dass mir Angst und Bange wurde. Alles andere möchte ich jetzt hier nicht schreiben. Jedenfalls hat sie nun auch eine Magensonde, mit der alles herausgezogen wird. Hinterher legte mir Mutti nur die Hand auf meinen Arm und sagte: Ich bin so froh, dass du hier warst als das passiert ist.
Ich weiß nicht, was das alles ist, was nun über die Magensonde herausgekommen ist. Es erklärt mir auch keiner. Der Arzt sagt immer nur, das sind Verdauungssäfte. Nur wenn es Verdauungssäfte sind - warum sieht es aus als seien feste Stücke dabei? Mutti hat seit der Darmverschluß vor einigen Wochen begann, öfter Zwieback gegessen. Wo ist der geblieben? Hat der sich festgesetzt und kommt nun heraus? Fragen, die mir keiner beantwortet.
Mutti ging es die nächsten Tage sehr schlecht. War sehr blass, sehr müde und irgendwie "durch den Wind". Kommt durch die Medikamente, sagt man. Darf ich das glauben?
Seit vorgestern geht es ihr wieder etwas besser. Sie ist wieder voll da, wir können mit ihr sprechen und sie ist auch nicht mehr so müde. War wohl wieder eine Krise, die sie überstanden hat. Nur sehr schwach ist sie. Aber ich brauche mir trotzdem nicht einbilden, dass sie deshalb nicht etwas zu meckern findet. Du hast neue Nachthemden gekauft - was für ein Quatsch, ich hab doch genug. Klar Mutti, 5 Stück. Ich wasch mir nen Wolf und das bei einer halben Maschine. Was ist das für eine Qualität, du weisst, ich trage kein Kunststoff Nein Mutti ist alles Baumwolle. Zeig mal her. Ist es nicht schön, dass Mütter uns Kindern nichts zutrauen und immer an uns herumnörgeln?
Im Krankenhaus haben die Ärzte sie aufgegeben. Die Chemo wird aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht fortgeführt. Eine OP kommt ebenfalls nicht in Frage.
Jetzt zu Dir Kathleen. Deine Berichte über Deine Mutter haben mich dazu gebracht noch einmal Kontakt mit Dr. Müller aufzunehmen. Ich glaube, wenn, dann kann nur noch er uns helfen. Er braucht jetzt die neuesten Befunde und CTG, die aber erst frühestens Montag gemacht werden können.
Hallo Bianca - jetzt bin ich auch in der Situation, dass ich schnellstens neue Befunde und ein CTG meiner Mutter brauche. Ich hoffe, dass sie das im Krankenhaus machen. Bisher waren sie ja sehr kooperativ.
Zu Deiner Frage bzgl. des homöopatischen Mittels. Es hilft mir sehr gut. Ich nehme die Tabletten bei Bedarf. Das heißt, wenn die dunklen Gedanken heraufziehen und der Wasserstand in den Augen steigt, nehme ich eine Tablette. An einigen Tagen brauche ich nur eine, an anderen mehr. Ca. 15 Minuten später geht es dann wieder.

So - nun hilft nur noch hoffen und beten, dass Dr. Müller ihr helfen kann.

Ich grüsse alle und wünsche Euren Muttis, Vatis und allen die es brauche alles alles Gute.
Gabi
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  #4  
Alt 10.11.2007, 20:27
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Gabi,

ich habe Deine Beiträge in den letzten Tagen schon vermisst. Schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast, auch wenn was Du schreibst, weniger schön ist.

Mir ging es sehr oft so, ich habe in den letzten 26 Monaten hier viel gelesen, aber schreiben konnte ich nicht. Es gab so vieles, was ich gerne losgeworden wäre, aber ich habe weder einen Anfang noch ein Ende gefunden. Es ist für mich auch eine völlig neue Erfahrung, öffentlich in einem Forum über unsere Probleme zu schreiben und mich mit "Fremden" auszutauschen. Inzwischen bin ich sehr froh, dass ich diese "Blockade" überwunden habe.

Leider kann ich Dir gar nichts raten, wir haben noch keine Erfahrung mit einer Magensonde. Ich hoffe auch für Euch, wie für Bianca, dass Dr. Müller noch einmal eine Verbesserung herbeiführen könnte. Hoffentlich bekommst Du schnell alle notwendigen Unterlagen zusammen.

Wenn Du über die Aussagen Deiner Mama schreibst, muss ich oft schmunzeln, weil es mir so bekannt vorkommt. Ich habe mir heute abend am Telefon angehört, dass ich bei meinen Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit nie ohne Schal gehen sollte. Bin ich auch nicht, aber da gab es auch gleich noch einen Nachschlag. Herrlich! Aber ich bin froh eine Mama zu haben, die sich immer um ihre Lieben sorgt. Nur sollte sie sich im Augenblick etwas mehr um sich sorgen...

Ich wünsche Dir viel Kraft und auch Deiner Mama noch viel Kraft zum Durchhalten!

Liebe Grüße Kathleen
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  #5  
Alt 12.11.2007, 20:35
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo,

komme gerade mal wieder aus dem Krankenhaus. Heute ging es Mutti wieder mittelprächtig. Sie war zwar müde, aber sonst ging es. Vati hat mit dem Chefarzt der Palliativ gesprochen. War ein langes Gespräch. Er meint, der Tumor bei Mutti im Bauch sei viel zu groß um operiert zu werden. Ausserdem würde sie eine OP nicht überleben, sie sei zu schwer. Er hat aber sofort einen Ultraschall gemacht und viele Bilder gedruckt. Mein Vati versteht leider überhaupt nichts davon und kann daher nicht sagen was dort zu sehen war. Nur dass immer wieder einige Stellen zwischen den weißen Kreuzen eingefasst
und dann der Druck ausgelöst wurde. Ich vermute, dass er sich heute mit dem Onkologen zusammensetzt und berät wie es weiter gehen wird. Morgen haben wir ein Gespräch mit dem Doktor. Bin massig gespannt was er uns sagen wird und habe genau so viel Angst vor diesen Gespräch. Gehe in Gedanken immer wieder durch, was er sagen und was ich antworten könnte. Obwohl ich weiss, dass diese Zwiegespräche mit einem selbst so effektiv sind wie der Wunsch, dass einem die neue Hose in 2 Nummern zu klein irgendwann passt. Aber ich komme nicht davon los und quäle mich weiter.

Ich will auf jeden Fall das CTG. Irgendwie muss ich es hinbekommen, dass die Aufnahmen gemacht werden und zu Dr. Müller kommen.

Kathleen - Deine Mutti ist zur Zeit mein Silberstreif am Horizont, das Exit aus dem großen Nichts der Hoffnungslosigkeit. Ich werde morgen mit aller Kraft an Euch denken, wenn es sein sollte, dass ich rhetorisch gegen einen Arzt ankämpfen muss. Allerdings hoffe ich, dass es nicht so weit kommt und er die Aufnahmen auch so macht.

Ich grüsse alle.

Gabi
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  #6  
Alt 13.11.2007, 01:53
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe Gabi und Kathleen,
wir waren den ganzen Sonntag bei meiner Mom und waren so erstrocken als wir sie da so im Bett liegen sahen, wo sonst die dünnen Ärmchen und Beinchen waren ist jetzt alles aufgedunsen. Im Gesicht sieht sie dadurch natürlich gesünder aus aber die Haut ist so prall, das man denken könnte, sie platz gleich.

Ihr Zustand hat sich seit Freitag total verschlechtert, sie nimmt gar nichts mehr richtig wahr und schließt immer ihre Augen, wir hatten sogar das Gefühl das sie unserer Besuch überanstrengte, trotzdem sie am Samstag noch gesagt hatte sie freut sich auf uns DREI !

Heute morgen (Montag) haben sie bei der Visite besprochen, das sie nun die Uretaschienen (erst am 15.10. eingesetzt) wechseln wollen und so bekommt sie morgen nochmals Neue eingesetzt, in der Hoffnung das die Nieren dann wieder arbeiten.

Sie hat heute dafür ihre Unterschrift gegeben, sagt mein Papa aber wußte gar nicht wirklich warum und wofür... Liegt das mit der schlechten Verfassung und dem Gedächnis auch daran, das die Nieren nicht richtig arbeiten ? So nun heißt es wieder hoffen, das sich der Allgemeinzustand meiner Mom nochmal etwas verbessert, damit ich meinen Wunsch (mein Verlagen) doch nochmal bei Dr.Müller nach zu fragen, ob er noch eine Chance sieht.

Liebe Gabi genau das Gleiche habe ich von dem Chirurgen, nach der versuchten OP am Dienstag gehört, das Ausmaß des Tumors läßt keine OP mehr zu, außerdem würde sie so eine Tortur (Dr.Müllers OP-Methode) nicht mehr durch stehen. Auch meine Mom muß sich auch ständig übergeben und mit dem großen Bauchschnitt ist das wirklich eine schmerzhafte Angelegenheit. Du schreibst davon das deine Mama eine Magensonde dagegen bekommen hat, ist das ok und kommt sie damit besser klar. Vielleicht wäre das für meine Mom auch eine Erleichterung, werde wenn ich morgen mit der Ärtzin vor dem Eingriff noch telefonieren kann, sie mal darauf ansprechen.

Ich wünsche euch jedenfalls für morgen, die Kraft für ein klärendes Gespräch mit dem Doc auch wenn es sicherlich auch nicht das sein wird, was ihr bzw. wir hören möchten ...
Leider ist das mit dem CTG eine Kostenfrage und das Krankenhaus muss der Krankenkasse darüber Rechenschaft ablegen, wünsche dir jedenfalls Glück, das du es hin bekommst !

Auch für mich ist Kathleens Mutti im Moment, das Bild von meinem rettenden Strohhalm, ich freue mich immer riesig wenn Kathleen die guten Neuigkeiten berichtet...

Ich wünsche euch ALLEN eine gute Nacht
Bianka

Geändert von Bianka.N. (13.11.2007 um 02:04 Uhr)
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  #7  
Alt 13.11.2007, 20:35
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Bianca,

es stimmt mich traurig, dass es Deiner Mutti plötzlich so schlecht geht. Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass sie sich von der Krise erholt. Das mit dem Übergeben ist bei meiner Mutti vorbei seitdem sie die Magensonde hat. Dafür hat sie jetzt immer das Gefühl eines Fremdkörpers im Rachen, durch das viele Schlucken hat sie Halsschmerzen und der Mund ist immer trocken. Trotzdem nimmt sie diese Beschwerden gegenüber dem Erbrechen in Kauf. Ist schon traurig, dass sie unter zwei Alternativen die wählen muss, die ihr persönlich am erträglichsten ist.

Das Gespräch mit dem Doktor lief heute sehr gut. Mutti hat im Unterbauch mindestens einen großen Tumor, der sogar von aussen zu ertasten ist. Mehrere kleine Tumore sind auch im Bauchraum zu sehen. Morgen wird das CTG gemacht. Dann werden wir uns wieder zusammen setzen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass es mit Muttis Zustand immer mehr bergab geht. Heute morgen habe ich ihr die Nägel gefeilt. Dabei ist sie immer eingeschlafe. Ich habe es auf das schaukeln des Bettes geschoben, weil ich auf der Bettkante gesessen haben. Vati sagte aber vorhin, dass Mutti den ganzen Nachmittag geschlafen hat. Sie sei immer nur kurz wach gewesen und habe dann wieder die Augen zugemacht und geschlafen. Vielleicht fehlt ihr doch die Kraft um eine weitere OP durchzustehen. Ende diesen Monats muss bei ihr auch die Uretaschiene gewechselt werden.

Auch mein Vati nimmt mir viel Kraft. Er ist immer so pessimistisch eingestellt. Jedesmal wenn sich eine Änderung ergibt schaut er mich mit so traurigen Augen an oder sagt "jetzt geht es mit Mutti doch zu Ende". Manchmal möchte ich ihn einfach nur anschreien, dass er mich mit den negativen Gedanken in Ruhe lassen soll. Ich weiss selbst wie es um Mutti steht, das braucht er mir nicht ständig zu sagen. Aber dann denke ich wieder, dass er schließlich seine Frau verliert und damit seinen ganzen Halt. Er hat eben auch Angst und weiß nicht, wie er sie anders ausdrücken soll. Wenn Mutti nicht mehr da ist werde ich noch meinen Mann, unsere Tochter und Enkelin haben. Mein Vater nur noch das Grab meiner Mutti. OK, er hat zwar noch Kinder, Enkel, Urenkel und Freunde. Aber sie sind kein Ersatz für eine Lebensgefährtin mit der er 49 Jahre seines Lebens geteilt hat. Und dann schlucke ich eben alle Wut auf ihn runter und versuch ihm etwas positives zu sagen. Aber meistens bleibt es bei dem Versuch, denn allzu positives fällt mir auch nicht mehr ein.

Jetzt heule ich mir wieder die Augen wund aber es tut gut sich mal wieder den Ballast von der Seele zu schreiben.

Lieber Gott, gib mir die Kraft, für alle da zu sein und mich selbst nicht zu vergessen.

Verheulte Grüsse
Gabi
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