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  #31  
Alt 01.06.2007, 12:59
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werner trompertz werner trompertz ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Besser ist eine Selbsthilfegruppe

Die Psychologen die ich kenne haben mehr Chaos im Hirn wie ich selber.
Wenn man mit Betroffenen spricht kann ich mich zumindestens besser Ausdrücken ,bzw werde vielleicht besser verstanden.
Deshalb fühle ich mich hier im Krebskompass auch sehr geborgen.
Kann mir die Menschen Freunde aussuchen, an die ich glaube die mir helfen.
Ich bin keine Schulbuch Episode sondern ein Mensch.

Gruss Werner
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  #32  
Alt 01.06.2007, 22:43
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Hallo und guten Abend zusammen!

@Marjana

Auf welchem Ohr empfängst du eigendlich, was hier geschrieben wir? Oder sagen wir mit welchem Auge?
Es gibt keinen Grund, deine Schrift hervor zu heben und meine Meinung an den Pranger zu stellen. Meine Bahauptung war nicht, dass die Patienten oder Klienten schuld an irgendetwas sind. Warum auch. Jeder Mensch ist anders die Einen (so wie Du DIch geschildert hast) können sich durchsetzten, Andere nicht. Schön, dass wir so verschieden sind. Und sicherlich liegt es in der Verantwortung des Behandlers, gerade im psychologischem Bereich, dass zu erkennen und zu fördern und unterstützen, niemals aber aus zu nutzen. Was leider auch passiert.
Du schreibst einerseits, soso...dann liegt es also an den Patienten!
Andererseits...wie lange sollte ein Therapeut denn brauchen?
Wenn ich der Ansicht wäre, es liegt an den Patienten (grundsätzlich) dann wäre ich nicht darauf ein gegangen, dass ein guter Therapeut in der Lage SEIN SOLLTE einen Patienten ein zu schätzen, wie lange das dauert-????

Du liesst also, es gibt überhaupt keinen Grund, wegen meinem Geschriebenen auf die Barrikaden zu gehen, ich habe sicherlich nicht den Wunsch jemanden an zu greifen und; oder die SChuld in die Schuhe zu schieben. Das wäre gemein und dazu noch unfair. Es kostet auch viel Zeit und Nerven.
Solltest du meine Schreibweise als provokant empfinden, dann bin ich gerne bereit, etwas zu ändern. Ansonsten würde ich dich gerne bitten mir gegenüber wieder entspannter zu werden. Ich danke dir dafür.


Ich wünsche Allen ein schönes, sonniges Wochenende
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  #33  
Alt 01.06.2007, 22:55
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

@Marjana

Ich habe noch vergessen, dir auf den letzten Absatz zu antworten.
Genau einen solchen Fall habe ich gerade in meinem Umfeld. Eine sehr liebe Freundin von mir ist inzwischen völlig abhängig von Ihrer Kinesiologin. Sie kann inzwischen nicht mal mehr die kleinsten Probleme lösen, ohne sich bei Ihr einen Termin zu holen. Das ist traurig und hat Nichts mehr mit Hilfe zu tun, nur noch mit Hilflosigkeit. Das ist schrecklich und darf nicht passieren. (Natürlch passiert es) Auch hier bin ich der Meinung, dass ein guter Therapeut in der Lage sein sollte, eine solche Abhängigkeit zu bemerken und dann auch so viel Professionalität an den Tag legen sollte, dass er den Patienten/Klienten abgibt, oder aber ihn aus dieser Abhängigkeit heraus holt.
Auch solche Therapeuten gibt es! Und ich wünsche Jedem der sich Hilfe sucht, dass er auch welche findet und zwar die von der guten Art.
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  #34  
Alt 01.06.2007, 23:06
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Hallo Peter!


Es tut mir leid, wenn hier kurz vom Thema a´bgedriftet wird, aber ich finde.....wir sind Menschen und keinen Roboter. Missverständnisse entstehen leicht. Mir ist es wichtig, zu klären, ob es eines gibt, oder nicht. Und wenn, den Grund dafür ab zu stellen. Hat man mich falsch verstanden, stehe ich auf dem Schlauch??? Ich finde, dass gehört dazu. In einem Gespräch von Mensch zu Mensch passiert das "falsch verstehen, verstanden werden " nich so schnell, weil ich da die nonverbale Kommunikation habe, die mir hier fehlt.
Mir ist es wichtig, weil ich keinen hier angreifen möchte, fühlt sich Jemand angegriffen, dann muss ich fragen warum....um etwas zu ändern.
SO, genug davon


Einen schönen Abend
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  #35  
Alt 02.06.2007, 00:46
nobbidobbi nobbidobbi ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

hi leute!
anscheinend bietet dieses thema sehr viel zündstoff. ich habe ja einige jahre erfahrung mit psycho-therapie + kenne auch nicht wenige, die sich in verschiedensten therapieformen hoffnung versprechen.
leider ist die menschliche psyche eine sehr komplexes thema + deren heilung oftmals fast schon ein experiment.
ch kenne zum beispiel menschen, die eher eine therapie abbrechen wenn es wirklich um das eingemachte geht, es wirklich zu einem durchbruch kommen würde. anders als bei einem beinbruch kann es sein, dass der patient die erkrankung fast schon "lieb gewonnen" hat. scheließlich gab es ja einmal einen grund, dass die psyche auf diesen "trick" zurückgreifen musste + er hat sich über jahre "bewährt". wer könnte nach jahren der krankheit sagen, wo das gesunde selbst anfängt + wo die krankheit aufhört. einige patienten kommen da zum schluss, dass es nicht vieles geben wird wenn man ihnen die erkrankung nehmen wird. + leider ist es auch so: eine extrem zwangsgestörte person hat über jahre hinweg eben nur das leben im zwang + gegen den zwang erlebt.

davon sehr zu unterscheiden ist eine therapie, die man vielleicht in anspruch nimmt im zuge einer krebsbewältigung. + so sollte es auch der therapeut sehen. der patient ist sicherlich während der therapie nicht noch in zusäztliche traumata zu stürzen indem sein leben in frage gestellt wird.
deshalb empfand ich die psycho-onkologische betreuung als so positiv! das gute im menschen zu betonen + ihm dadurch halt zu geben + die lebensqualität zu steigern.
in zukunft wird sicherlich durch die arbeit führender psychologen + die erfolge (hier möchte ich lawrence leshans buch: diagnose krebs: wendepunkt + neubeginn anführen) in diesem bereich eine neuorientierung auch in anderen bereichen der psychotherapie stattfinden...

Euch eine gute nacht,
Yours truly
norbert
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  #36  
Alt 02.06.2007, 07:22
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es ungünstig, sich den Schuh der Erkrankung als Eigenschuld anzuziehen. Ich kann nichts dafür, dass ich mit den defekten Genen auf diese Welt kam.

Deshalb ist es immens wichtig bei der Suche nach psychologischer Begleitung, dass der/die BeraterIn nicht mit einer Familienaufstellung und dergleichen Humbug beginnt. Was leider als Zusatzeinnahme in letzter Zeit gerne genutzt wird.

Was aber stimmen muß, ist ganz einfach die Chemie zwischen psychologischem Berater und Patient. Egal, ob es sich um den Psychologen um die Ecke handelt, oder den vielgepriesenen Guru der Nation. Als Patient sollte sofort genügend Vertrauen ins Gegenüber da sein, um sich selbst zu öffnen und die Paketschnur des Paketes zu lösen.
In sich selbst sollte ein Vertrauen bestehen, die momentane Situation mit in andere Hände zu geben um gemeinsam ein Lösung zu finden.

Nicht jeder Patient ist für eine psychologische Begleitung geeignet. Und leider ist die Auswahl von Psycho-Onkologen in ländlicher Gegend eher extrem dünn, oder Termine sind Monate entfernt. Nicht jeder Psychologe kann sich in die Lage eines Krebskranken versetzen, oder sogar seine evtl. eigenen Erfahrungen außen vor lassen.

Wer mit einem "Aber" zum nächsten Termin geht, ist nicht gut aufgehoben. Jemand, welcher die Geschicke seines Lebens sowie so schon immer in die Hand nahm und anging, braucht i.d.R. sehr lange bevor er genug Vertrauen dem Gegenüber aufbringt.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #37  
Alt 02.06.2007, 09:29
nobbidobbi nobbidobbi ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

hi leute!
ich kann jutta leider nur recht geben: ich wohne in hannover + selbst dort gibt es soviel ich weiß nur 3 speziell ausgebildete psycho-onkologinnen. dennoch bekam ich gleich einen "platz". dies zeigt, dass viele patienten um diese möglichkeit gar nicht wissen bzw. eben denken, sie würden neben der normalen krankheitsbewältigung nun auch noch eine eher kraftraubende seelische prozedur über sich ergehen lassen. auch kennen viele patienten diese hilfe oft gar nicht. ich jedenfalls musste mich selbst darum kümmern, als ich meinen onko darauf ansprach sagte er mir, dies wäre sehr hilfreich + er selbst würde mit den 3 damen sehr gut zusammenarbeiten. da frage ich mich, wenn dem so ist, warum teilt er diese möglichkeiten nicht dem patienten aktiv mit??? ich hätte gut gefunden, wenn bei schwierigen fällen es normal wäre, diese art der betreuung mit einzubeziehen... nicht alles weiß selbst ein aufgeklärter patient von anfang an + natürlich fragt man sich inmitten der therapie, ob so etwas denn auch noch sein muss...
deshalb ist es mir so wichtig, dieses forum u.a. zu nutzen, um auf diese sehr hilfreiche form der beratung hinzuweisen...

Yours truly
norbert

Geändert von nobbidobbi (02.06.2007 um 09:35 Uhr)
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  #38  
Alt 02.06.2007, 10:39
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Hallo und guten Morgen!

@Norbert

Ich schrieb irgendwann schon mal, dass es genügend Menschen gibt, die meinen- Nutzen aus ihren Erkrankungen zu ziehen. Das gibt es tatsächlich. Klassisch sind solche Fälle---Mann hat eine Geliebte und will sich trennen, Frau entwickelt eine Depression! Ergo, der Mann bleit bei ihr, weil sie so krank ist. Nur als Beispiel! Auf derart schwere Erkrankungen, wie Krebs würde ich das nicht übertragen. Ich denke, dass Krebskranke, die nach psychischen Ursachen für ihre Erkrankungen suchen, auch einen guten Weg einschlagen. Ob die Psyche jetzt (schuld) ist, oder nicht! Aber, wenn ich zuerst, oder sehr stark der Ansicht bin, dass mein Krebs daher kommt, dann kann man davon ausgehen, dass generell in diesem Bereich etwas im Ungleichgewicht ist. Und dann ist es auch O.K, wenn man sich behandeln lässt. Vorrausgesetzt man wird gut behandelt-tut man sich ja etwas Gutes damit!
Was dieses gern gemachte---sie kommen wegen xy, a´ber ich stocher mal in ihrer Kindheit herum angeht: Genau darum sollte man sich "Jemanden Guten " suchen und klar definieren können mit welchem Auftrag man kommt. (Wenn man es klar definieren kann) Ich hoffe, dass versteht hier niemand falsch, aber es ist schon so, dass es einen klaren Auftrag geben sollte mit dem der Therapeut arbeitet. Wenn ich mit Magenschmerzen zum Arzt gehe und dieser behandelt ungefragt meinen großen Zeh, dann würde ich mich auch melden und ihm sagen, warum ich da bin. Findet er aber etwas am Zeh, von dem er der Meinung ist, dass es besser wäre, dass zu behandeln, dann muss ermir das sagen und den Auftrag neu definieren. Patienten und Klienten sind keine unmündigen Kinder und so darf man sie auch nicht behandeln.
Wie du schon geschrieben hast. Gehe ich zum Arzt um mich unterstützen zu lassen mit der Krebssituation besser klar zu kommen, dann erwarte ich auch, dass es in diese Richtung geht und da bleibt.
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  #39  
Alt 02.06.2007, 13:10
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marjana marjana ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Zitat:
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Hallo und guten Abend zusammen!

@Marjana

Auf welchem Ohr empfängst du eigendlich, was hier geschrieben wir? Oder sagen wir mit welchem Auge?
Es gibt keinen Grund, deine Schrift hervor zu heben und meine Meinung an den Pranger zu stellen.

Tut mir leid, Nicola,

ich wollte keinesfalls Deine Meinung an den Pranger stellen, sondern mich mit ihr kritisch auseinandersetzen ! Ich habe meinen Text farblich von Deinem abgesetzt, weil ich in Deinen hineingeschrieben habe. Dies erleichtert es direkt auf verschiedene Punkte einzugehen, ohne jedesmal den Text des anderen zumindest teilweise wiederholen zu müssen. Tut mir leid, wenn Du das als "an den Pranger stellen" empfunden hast.

Was die Sache mit dem Abbrechen der Therapie angeht, da bin ich in der Tat etwas provokativ gewesen, denn was heißt denn bei genauer Betrachtung Deine Aussage:

"dass auch die studierten Psychologen oftmals gar nicht dahin kommen, wo sie den Klienten erreichen können. Was allerdings auch häufig daran liegt, dass Klienten eine Therapie abbrechen, weil sie meinen es führt zu nichts, anstatt zu fragen, oder ihren Unmut laut machen."

wenn man sie zuende denkt ? Es heißt: die Psychologen können ihre Patienten oftmals nicht erreichen, weil diese die Therapie abbrechen. Deine Formulierung, ob Du das nun akzeptierst oder nicht, beinhaltet eine Schuldzuweisung an die Patienten, die eine Therapie abbrechen.

Ich habe Deine Aussage sachlich analysiert, dann etwas provokativ darauf geantwortet, das hat mit "auf die Barrikaden zu gehen" nun wirklich nichts zu tun.
Und was Deine Aufforderung angeht: "würde ich dich gerne bitten mir gegenüber wieder entspannter zu werden." so sei beruhigt - Ich bin entspannt und ruhig bei diesem Meinungsaustausch, was nicht ausschließt, daß gewisse emotionale Töne einfließen, schließlich ist es ein Bereich, mit dem ich schon so etliche zum Teil sehr unangenehme Erfahrungen gemacht habe. Man hat mich sogar bei einer Kur gezwungen, eine weitere Woche mit einer Psychologin zu arbeiten, die mir massiv unfaßbare Dinge einreden wollte, mit der Drohung, sonst werde man einen entsprechenden Bericht an die BfA schicken, damit ich nie wieder eine Kur bekomme. Dies sagte mir der Chefarzt mit einem süffisanten Lächeln, nachdem er mir vorher bestätigt hatte, ich hätte ihm gravierende Gründe (man beachte den Plural !) für den Abbruch der Kur nach 2 Wochen genannt. (das zu Deiner Aussage "statt zu fragen oder ihren Unmut laut zu machen !" - dem Abbruch gingen zahllose Diskussionen voran)

Auf die Frage "Wie lange man einem Therapeuten Zeit geben sollte" kannst weder Du noch ich antworten, denn das wird sehr verschieden sein. Das kann letztlich nur der jeweils betroffene Patient beantworten.

Ich habe nichts gegen Dich und finde nichts Schlimmes an Deinem Stil. Vielleicht war meiner etwas zu provokativ oder zu ungewöhnlich ?

Ich habe mich mit Deinen Aussagen ernsthaft auseinandergesetzt und meine durchaus kritische Meinung dazu gesagt.
Obendrein habe ich versucht einen möglichen gemeinsamen Nenner zu finden:

"Der gemeinsame Nenner dieser doch recht allgemeinen Diskussion könnte sein, daß es Fortschritte in der Behandlung geben muß, auch wenn es anfangs nur kleine sind. Und diese Fortschritte sollten sich durchaus in einem absehbaren Zeitrahmen bewegen, also nicht erst nach Monaten."

Du siehst, meine Augen sind durchaus, mit Hilfe einer Brille zwar, in der Lage Deine Worte zu lesen, nur haben wir offensichtlich nicht in allem dieselbe Meinung. Das ist aber doch der Grund weshalb wir uns hier austauschen oder etwa nicht ? Damit wir die unterschiedlichen Standpunkte bereden können.
Ich werde mich bemühen in Zukunft Provokatives zu vermeiden.

Wünsche ebenfalls ein schönes Wochenende

Marjana
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  #40  
Alt 02.06.2007, 14:13
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Hallo!

Natürlich war das mit den Augen nicht auf Brillenträger bezogen

Danke, dass du mir nocheinmal erläutert hast, wie genau du es gemeint hast.
Kritisch zu sein, finde ich sehr positiv meine Absicht war auch nur, dir mit zu teilen, dass ich es mir gegenüber provokant fand. Es lag in diesem Fall dann daran, dass ich es mit dem falschen Augen gelesen habe. Das ist ja inzwischen aufgeklärt
Was die Patienten angeht. Ich habe oft erlebt, dass Menschen sich schwer tun, einem (Psychologen) gegenüber tatsächlich den Mund auf zu machen und auch Kritik üben. Anstatt diesen Weg zu gehen, machen sie mit der Therapie nicht weiter und sagen anschließend, dass der Psychologe sie nicht verstanden hat, oder in Bereiche gegangen ist, in die sie nicht wollten. Schuld gebe ich den Leuten dafür nicht, aber gerade solche Dinge sind doch darauf angewiesen, dass der Therapeut ein Feedback erhält.
Was die Situation angeht, die du geschildert hast. Unglaublich und leider kommt es viel zu häufig vor, dass es den Patienten so geht.

Darum bin ich generell der Ansicht, dass man aufpassen muss und sorgsam wählt, wem man sich in die Hände gibt. Ich glaube zumindest darüber sind wir uns hier alle einig.

Und ich wünsche Jedem von ganzem Herzen, wenn er eine psychotherapeutische Behandlung für sich in Anspruch nimmt, dass er an einen guten Therapeuten gerät. Ich glaube das man über diesen Weg unglaublich viel erreichen kann, vorrausgesetzt............
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  #41  
Alt 02.06.2007, 15:40
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marjana marjana ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Hallo Nicola,

Darfst mich übrigens auch gerne bei meinem Namen nennen, wenn Dir das nicht unangenehm ist.

Zu dem Folgenden, was Du schreibst:
"Was die Patienten angeht. Ich habe oft erlebt, dass Menschen sich schwer tun, einem (Psychologen) gegenüber tatsächlich den Mund auf zu machen und auch Kritik üben. Anstatt diesen Weg zu gehen, machen sie mit der Therapie nicht weiter und sagen anschließend, dass der Psychologe sie nicht verstanden hat, oder in Bereiche gegangen ist, in die sie nicht wollten."

Das gilt nicht nur für Psychologen oder auf der anderen Seite für Leute, die generell ängstlich sind ! Ich werde z.B. in das nuklearmedizinische Institut, in dem ich zuletzt war, nicht mehr gehen, und zwar ohne die Radiologin darüber aufzuklären warum ! Wenn ich ihr erst erklären muß, warum ein CT meines Hirns notwendig ist und das nachdem sie 5 Tage vorher ein CT von meinem übrigen Körper wegen Brustkrebses gemacht hat, um eine Antwort auf meine Frage zu bekommen, nämlich ob es dort vielleicht auch schon Metas gibt. Neee, ich bin nicht dazu da, deren unvollkommene Ausbildung zu vervollständigen. Und meine Kritik gegenüber der Klinikleitung wird sich auf ein Minimum beschränken, denn mein Onkologe sitzt in derselben Klinik. Aber das führt jetzt vielleicht zu weit ab. Es ist nicht unsere Aufgabe als Patienten, den Medizinmännern und -frauen den rechten Weg zu zeigen, es sei denn es gereiche uns zu unserem eigenen Vorteil.

Manchmal, leider viel zu oft, ist Rückzug für uns Patienten der bessere Weg. Nicht immer. Da wo ich eine Chance zum Dialog gesehen habe, habe ich sie ergriffen und dann auch mit Erfolg. Ich sag Dir, es ist sauschwer, als Patient/in als gleichwertige Partnerin eines Mediziners akzeptiert zu werden trotz der großen Differenz in Sachen Ausbildung. Wobei ich bei den Psychs in meinem Fall nicht mal diese Differenz konstatieren kann, obwohl ich keine Formalausbildung dazu habe.

"Darum bin ich generell der Ansicht, dass man aufpassen muss und sorgsam wählt, wem man sich in die Hände gibt. Ich glaube zumindest darüber sind wir uns hier alle einig." da gebe ich Dir ohne alles WENN und ABER Recht. Die Frage ist "nur", was sind die Kriterien ?

Da könnten wir vielleicht noch ein wenig Licht ins Dunkel bringen, wenn Du und Ihr anderen wollt.

Woran erkennt man, welcher Therapeut einem gut tut oder nicht ? Vielleicht mit ganz eigenen Erfahrungen ... Kann man aus unseren Erfahrungen Kriterien herleiten ?

Ciao, vielleicht kommen wir ja weiter, das könnte vielleicht anderen helfen.

Du, Nicola, und nobbidobbi und und und

Ich freu mich auf eine angeregte Diskussion

Marjana
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  #42  
Alt 02.06.2007, 16:09
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rihei rihei ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

hallo marjana,nicola,nobbidobbi und alle anderen.....

ich habe eure anregende, interessante Diskussion bisher mit grossem Interesse verfolgt....
deine letzte Frage Marjana finde ich sehr gut....
ich selber habe schon einige Therapien aus unterschiedlichen Gründen gemacht und bin im Laufe der Zeit zu einer ganz wichtigen Erkenntnis für mich gelangt.....
der Therapeut oder die Therapeutin ist für mich ein Wegbegleiter und "Regulator"....
das heisst, ich will keine "Lösungen für mein Problem" vorgesetzt bekommen, sondern sehe die Therapie als "Wegweiser", an dem ich mich orientieren kann im Dschungel meines nicht immer eindeutigen und nicht immer einfachen Gefühlslebens.....
wie gesagt, diesen Punkt finde ich für mich sehr wichtig....
und dadurch denke ich, komme ich auch nicht in die Gefahr, von einem Therapeuten abhängig zu werden oder in eine Richtung gedrängt zu werden, in die ich nicht will.
Aber um dahin zu gelangen, mußte ich auch erst unliebsame Erfahrungen machen mit einer Therapeutin, die mich dazu zwingen wollte über eine Sache zu reden über die ich nicht reden wollte und die dann selber vollkommen hysterisch wurde, als ich ein paarmal gesagt habe, nein, darüber rede ich mit ihnen nicht mehr.....

ich wünsche allen ein schönes Wochenende...
liebe Grüsse
rihei
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  #43  
Alt 02.06.2007, 20:17
Melikre Melikre ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Hallo an alle,

In den meisten Fällen stimme ich euch ja zu, aber was ist mit Krebspatienten die sich vor der Krankheit rundum wohlfühlten und jetzt danach auch wieder?
Also habe nicht das Gefühl, dass ich eine Psychotherapie brauche, aber komische bekannte wollen mich dort sehen......"weils ja hilft"
Wenn ich als psychisch kranker Mensch erkennen könnte was ich habe, bräuchte man doch keine therapeuten mehr?

Deswegen wage ich auch zu sagen Nicola, dass dein Vrgleich mit dem Arzt etwas hinkt. Ich weiß ja das mir der große Zeh wehtut.
Wenn ich aber z.B.: Atembeschwerden habe ist es nicht gleich Asthma? Verständlich was ich meine?

Bin zurzeit in meiner Strahlentherapie und voll in meinem Studium integriert, was mir mehr als guttut.
Eine psychotherapie habe ich derzeit nicht begonnen. Kommt aber vielleicht noch.
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  #44  
Alt 03.06.2007, 00:21
J2K J2K ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

Hehe,
irgendwie kommt mir das Thema bekannt vor.

Als bei mir mein Tumor diagnostiziert wurde, war es meine Mutter, die sofort zu irgendwelchen Familientherapeuten gerannt ist und sich dort für teures Geld hat einreden lassen, dass der "mangelnde Respekt vor meinem Vater" für die Tumorentstehung verantwortlich sei. Dazu sollte man den Hintergrund kennen: Ich hatte eigentlich nie Kontakt zu meinem Vater, da meine Mutter sich von ihm wegen seiner Alkoholprobleme getrennt hatte als ich noch im Kleinkindesalter war.
So eine Geschichte ist natürlich ein gefundenes Fressen für "Psychoanalytiker".
Eine weitere "Theorie" meiner Mutter war, dass ich zu introvertiert sei und "Ärger in mich hineinfressen würde".

Am Anfang habe ich mich noch über meine Mutter aufgeregt, dass sie mit solchen "Theorien" angekommen ist und versucht hat, mir eine "Schuld" bzw. "persönliche Verantwortung" für meine Erkrankung einzureden. Allerdings konnte sie es nicht besser wissen, sie stammt aus einfachen Verhältnissen, hat die Schule vorzeitig abgebrochen und hat dementsprechend intellektuelle Defizite.
Sie versuchte mir während meiner Behandlung dann auch noch psychoonkologische Behandlungskonzepte wie die von Simonton einzureden

Wer sich mal ernsthaft mit dem Thema "psychosoziale Faktoren und Krebsentstehung" auseinandergesetzt hat, weiss, dass in grossangelegten wissenschaftlichen Studien mit Tausenden von Probanten bis heute keine eindeutigen oder wiederholt nachweisbaren Kausalzusammenhänge nachgewiesen werden konnten.
http://www.thieme-connect.com/ejourn...004-826659.pdf

Trotzdem werden pseudowissenschaftliche Theorien wie z.B. die "Krebspersönlichkeit", "innere Konflikte", "Strafe Gottes" und dergleichen scheinbar bevorzugt von nahen Verwandten oder religiösen Gruppierungen aufgegriffen. Ist auch verständlich: Nicht-Betroffene können offenbar einfacher mit der Krebserkrankung von nahestehenden Personen umgehen, wenn sie anstatt einer Schicksalsfügung persönliches Verhalten oder die persönliche Einstellung des Betroffenen als Erkrankungsgrund heranziehen. So nach dem Motto "Du leidest jetzt, bis ja selbst dran Schuld". Und dann genügt nur die Einsicht der betroffenen Person, dass sie etwas falsch gemacht hat und nun ihr Verhalten und ihre Einstellung ändert und schon verschwindet der Krebs und die Verwandten müssen nicht mehr zusehen, wie der Betroffene leidet.
Bei den religiösen Gruppierung muss auch immer irgendein Grund herhalten, weil Gott ja allmächtig, perfekt usw. ist und niemals zulassen würde, dass eine unschuldige Person Krebs bekommt. Ergo: Die Person kann nicht unschuldig sein.

Im Gegensatz zu psychologischen Faktoren, gibt es jedoch eine ganze Reihe von Faktoren, die unbestritten einen empirisch nachweisbaren Einfluss auf die Entstehung einzelner Tumorarten haben. Dazu zählen vor allem Ernährung, mangelnde Fitness, Alkohol- & Tabakkonsum, genetische Faktoren, hormonelle Faktoren, Umweltbelastungen etc.
Wer also einer künftigen Krebserkrankung vorbeugen möchte oder seine Therapie positiv beeinflussen möchte, ist mit einem Ernährungs-oder Fitnessberater u.U. besser beraten als mit einem Psychologen.

@Meli
Beim Ewing Sarkom z.B. ist es so, dass die genauen Ursachen unklar sind, der Tumor aber gehäuft in Familien auftritt, also eine genetische Ursache wahrscheinlich ist.


Gruss,
J2K
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  #45  
Alt 03.06.2007, 00:33
nobbidobbi nobbidobbi ist offline
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Standard AW: Innerer Konflikt

hi melikre!
wenn Du keinen bedarf siehst für eine therapie + nur dort hingehst, weil andere es wollen dann bringt es eh nischt, da kann der therapeut noch so gut/ noch so empathisch sein!
meine postings zur psycho-onkologischen schreiben hingegen davon, dass der krebspatient eben nicht als krank angesehen wird im sinne von zu therapieren, dagegen ihn einfach nur gut durch die behandlung bringen wollen + alles dafür tun wollen, während der therapie die dinge herauszufinden, die wichtig + gut für ihn sind, jetzt + in der zeit der danach. das kann auch einem menschen helfen, dem es vor der erkrankung gut ging + braucht keineswegs in eine psychotherapie ausarten wie Du es Dir vielleicht ausmalst. im gegenteil ist diese vorgehnesweise gar nicht erwünscht.
aber im letzten sinne musst Du als mensch entscheiden, was für Dich gut sein könnte + für was Du offen bist.

Yours truly
norbert
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