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Alt 30.06.2014, 18:59
Schokolade Schokolade ist offline
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Standard Zum Aus-der-Haut-fahren

Es tut mir leid für etwaige Leser, aber ich muss mir jetzt mal den Frust von der gesamten letzten Woche von der Seele schreiben.

Letzten Montag wurde bei meinem Mann Hodenkrebs diagnostiziert. Pünktlich zu unserem ersten Hochzeitstag 3 Tage später fand dann die OP statt.(Am So waren wir erst aus unseren verspäteten Flitterwochen zurückgekehrt).

Was mich gerade verrückt macht sind die Ärzte. Ich habe ja verstanden, dass Hodenkrebs ein gut heilbarer Krebs ist. Aber subjektiv habe ich sehr große Verlustängste, unsere mittelfristige Lebensplanung ist komplett in Frage gestellt. (Jedenfalls empfinde ich es so).
Außerdem habe ich das Gefühl, dass gerade alles nicht so läuft, wie es eigentlich laufen sollte:
Der Arzt, der die Diagnose gestellt hat, hat meinen Mann mit den Worten ins Krankenhaus geschickt: " Keine Sorge, Sie können immer noch 95 werden, aber Motorradfahren sollten Sie besser nicht anfangen".
Im Krankenhaus haben wir dann letzten Montag 5 Stunden gewartet, bis er endlich untersucht wurde. Kurz vor Feierabend sind wir dann noch quer durch die Stadt, um eine Kyrokonservierung zu vereinbaren. Di dann das einfrieren, Mittwoch Stationseinweisung, Donnerstag OP. Auf meine Frage, ob ein CT nicht vorher gemacht werden sollte (habe ich auf diversen Seiten gelesen, dass man möglichst vor der OP eins machen sollte, um Vergleichbilder zu haben, falls Lypmhknoten vergrößert sind), hieß es nur ,"Ne machen wir danach". Dazu kommt dass erst am Mittwoch uns ein Arzt die Blutwerte gezeigt und erklärt hat. (Am Montag habe ich in der Hektik nicht daran gedacht, ich war ja auch total kaputt vom Jetlag + stundelanges in der Klinik herumsitzen).
Do die OP. Ich dachte ja, na gut, dann machen die halt am Freitag das CT. Pustekuchen. Nachdem mein Mann herausgefunden hat, dass am Freitag GAR nichts passiert, hat er sich verständlicherweise selbst entlassen. (Er wäre sonst am Sa entlassen worden).
Heute haben wir dann versucht den Urologen zu erreichen, der die Erstdiagnose erstellt hat, da der ja laut Krankenhaus auch für alles weitere zuständig ist. Telefonisch hatten wir keinen Erfolg. Da mein Mann heute auf eine Fortbildung gefahren ist, bin ich also hingefahren. Die wollten mir aber keinen Termin geben, da ich erst eine Praxis finden soll, die ein CT macht, und dann soll ich wiederkommen. 2 radiologische Praxen habe ich persönlich abgeklappert, die anderen habe ich abtelefoniert: 2 meinten, MRT sei viel sinnvoller, eine meinte Kernspint. Und überalle erst Termine Ende Juli.
Mein Mann hat parallel in seinen Pausen versucht, den Arzt persönlich zu sprechen. Erst war dieser nicht da, dann war er da, aber doch nicht da, und ab 17 Uhr ist niemand mehr ans Telefon, trotz versprochenen Rückruf!
Wahrscheinlich rege ich mich mehr auf, als sein müsse. Aber wir waren mitten an der Kinderplanung, jetzt wird alles viel komplizierter und es sieht alles danach aus, als ob wir auf "natrürliche Art" wohl nicht mehr schwanger werden. Dazu bin ich in der Endphase meiner Dissertation, nur kann ich mich gerade nur schwer noch konzentrieren. Am We habe ich dann nur noch heulend auf dem Sofa gesessen. Gott sei Dank ist mein Mann eine Frohnatur, dem macht der erhöhte Blutzucker, der gemessen wurde (und der von den Ärtzten nicht angesprochen wurde) viel mehr Sorgen als die Tumormarker....
Seine Familie nimmt das ganze auch viel lockerer als meine. Ich denke mal, wir sind alle ein gebranntes Kind, da meine Mutter Brustkrebst hatte (den sie gott sei dank überlebt hat).
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