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  #31  
Alt 14.01.2008, 16:55
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo liebe Forenmitglieder,- Mitleser,- Mit-Daumendrücker,- ein frohes neues Jahr Euch allen ersteinmal......................und gleich eine Entschuldigung hinterher,- was mein langes Schweigen-seit Mitte November- betrifft.........ich mußte erstmal durchschnaufen nach der anfänglichen Schockphase die sich in Gang setzte nachdem wir von der Krebserkrankung meines Vaters hörten.

Schwierig,- jetzt wieder den roten Faden zu finden..................also:

Am 22.12.07 war mein Vater mit der 9-wöchigen Chemotherpie fertig,- die er so gut wie Estellas Papa überstanden hat,- hätte er nicht doch fast alle seine Haare verloren,- hätten ihm Unbeteiligte Nichtwissende wahrscheinlich gar nicht angemerkt,- daß irgentwas anders ist mit ihm.

Er ist da durchgestiefelt,- als wäre es Nichts gewesen,- hat nicht einen Tag im Bett verbracht oder sich auch sonst irgentwie "hängen" lassen...........er war zwar sehr oft müde und schlapp und trotzdem ist er stets seinen alltäglichen Gepflogenheiten nachgekommen.............darüber haben wir uns alle natürlich sehr gefreut.

Nun bleibt zu hoffen,- daß die neue Diagnostik auch gut ausfällt,- der Tumor sich doch verkleinert hat.............hoff,- hoff,- hoff.

Wir haben uns nun im Dezember doch entschieden,- meinen Vater dort operieren zu lassen,- wo er auch die Chemotherapie gemacht hat,- er wollte auch nicht unbedingt ein drittes Mal das Krankenhaus wechseln müssen,- wobei mir das fast lieber gewesen wäre...........wollte ihn ja unbedingt im Virchow-Klinikum vorstellen,- wo auch Estellas Vater operiert worden ist,- denn nach dem jetzt in den Medien vorgestellten Krebsregister - wo wird wann welcher Krebs am häufigsten operiert,- stach das Virchow-Klinikum mit jährlich 42 OP's von insgesamt 102 Neuerkrankungen pro Jahr im Berliner Raum doch deutlich hervor................aber : Dr. Schuhmacher (Operateur von Estellas Papa) hat jahrelang mit Dr. Raakow auf der Station im Virchow zusammen operiert,- und dieser ist nun seit Februar Chefarzt der Chirurgie des Urban-Krankenhauses,- welches ja ein städtisches und keine Uniklinik ist.........so,- und mit genau diesem hatten wir auf Anraten des Chefarztes der Onkologie im Urban ein spontanes,-überhaupt nicht Verabredetes langes ausführliches ruhiges und doch sehr,- sehr informatives Gespräch.

Der Chefarzt hat meinem Vater in die Hand versprochen ihn höchstpersönlich zu operieren und daß er genau diesen Eingriff sehr ,- sehr häufig mit Dr. Schuhmacher im Virchow gemeinsam durchgeführt hat und sich also bestmöglich damit auskennt,- er hat sogar einen geplanten einwöchigen Urlaub Anfang Februar verschoben um die OP meines Vaters eigenhändig durchzuführen und um die an den ersten 10 kritischen Tagen nach erfolgreicher OP selbst die Nachbetreuung im Auge zu behalten,- er sagt er tut den Menschen ungerne solche Rieseneingriffe an und haut dann gleich anschließend ab in den Urlaub, -also nicht daß er seinen verfügbaren Oberärzten die Nachversorgung nicht zutraut ,- nein........er fände das menschlich gesehen einfach irgentwie unfair.

Mmmmmmmmmmmhhhhh,- meinem Vater tat das Gespräch-bei dem ich natürlich wie immer mit anwesend war,- anscheinend sehr gut und danach war für ihn klar,- hier laß ich mich aufschneiden wie er es immer so nennt.

Und dann immer seine Sprüche..........typisch Berliner.........außerdem ist es doch wurscht, -ob ich hier oder da sterbe.............das ist das Komische,- er schlägt sich so tapfer,- aber in ihm scheint eine Riesenangst zu schlummern,- daß er die OP vielleicht nicht übersteht.............was ich auch verstehen kann,- denn um die 10% der Operierten werden ja nicht mehr aus den Narkosen wach,- und da mein Vater ein vorbelastetes Herz hat (Herzinfarkt in 01) ist das Risiko wohl noch größer.................ich darf gar nicht dran denken.

Hätte eigentlich auch gerne gesehen,- daß wir im Vorfeld eine Patientenverfügung in der Tasche haben,- falls mein Vater in einen Zustand fallen würde,- von dem er sich nie wieder erholen würde............er selbst hat immer gesagt: "Niemals möchte ich künstlich am Leben erhalten werden......nein,- dann lieber alle Maschinen abschalten."...............nur: es wird über Nichts was den Krebs meines Vaters betrifft mehr geredet innerfamiliär...................alles was kommt wird irgentwie verdrängt,- womit ich nur sehr,- sehr schwer umgehen kann, ich kann es kaum aushalten,- immer nur über alles mögliche zu reden,- nicht aber über das was sich bei uns allen in unseren Köpfen und Herzen abspielt...........meine Mutter betont immer bei Telefonaten wie gut es beiden geht.........(???)....und daß sie irgentwie immer noch hofft,- daß die Ärzte sich vielleicht doch geirrt haben und mein Vater gar keinen Krebs hat.......(???).............meine Mama, - sie versucht alle Gedanken daran wegzuschieben,- geht es im Fernsehen mal um Krebs,- oder die Krebs-Gala....zu Weihnachten rum,- von Josè Carreras,- und mein Vater ist berührt von einigen Patientengeschichten die dort immer vorgestellt werden,- dann wird nicht gefragt: "Warum bist Du jetzt so traurig,- was geht Dir durch den Kopf und so an's Herz?"..............nein,- es wird umgeschaltet und weiter die heile Welt gespielt.....................ich hab wirklich ein Problem diese Situation so auszuhalten,- aber vielleicht ist es ihr Selbstschutzmechanismus,- den sie ja immer hatten,- über Gefühle wird nicht geredet,- nein die werden unterdrückt,- und der eine will mit seinen Tränen den anderen nicht aufwühlen,- also wird lieber nicht mal zusammen geweint,- sondern besser vom Thema abgelenkt und nach Ablenkung davon gesucht.

Na,- das ist doch ein Generationsproblem,- also ich muß...muß....mit meinen Liebsten über meine Ängste,- Gefühle oder sonstirgentwelchen traurigen Gedanken reden........................sonst tät ich ersticken an meiner eigenen Traurigkeit........................aber gut,- ich kann meine Eltern nicht zwingen darüber zu reden...........................meine Geschwister tun das auch nicht,- es kommt mir so absurd vor,- stets und ständig mache ich mir Sorgen um meinen Vater,- und wie es danach weitergeht,- meine Mutter weiß nicht annähernd,- wie es mit dem Essen anschließend laufen soll,- sie will es auch nicht wissen,- weil sie hofft alles wird wieder wie es immer war...........najaaaaa,- vielleicht gibt es im Krankenhaus die Möglichkeit eine Diätberaterin zu befragen ,- was ist gut Anfangs,- was weniger und meine Mutter einfach zu diesem Termin dazuzuholen.

Ihr merkt schon - ich klinge ein wenig enttäuscht..............aber eigentlich bin ich nur in totaler Sorge und kriege von Tag zu Tag einen größeren Druck im Bauch,- je näher die erneute Aufnahme im Krankenhaus rückt,- aufgenommen wird er am 28.01.08.......dann wird es einige Tage erneute Diagnosestellung geben,- Magenspiegelung,- CT etc.........Herzcheck usw..........na,- das kennt Ihr ja alle..........und ich schätze,- ne Woche später-also so um den 3./4.ten Februar wird es dann losgehen..............und das Ganze findet gegenüber meiner Wohnung statt.........ich wohne gegenüberliegend dem Krankenhaus,- was ich teilweise als beruhigend empfinde, meinen Vater in der Nähe zu wissen,- auf der anderen Seite die Angst davor,- daß ich innerlich überhaupt nicht mehr zum Kraft sammeln komme,- weil ich stets und ständig weiß,- er ist zum Greifen nah bei mir,- kann ich da überhaupt wenigstens stundenweise zur Ruhe kommen,- oder renne ich alle drei Stunden rüber auf die andere Seite um nach dem Rechten zu sehen???

Habe auch Angst vor der schlechten Laune die mein Vater in dem Moment aufbauen wird,- wo er gar nichts essen und trinken darf,- er isst nämlich für sein Leben gerne............ein richtiger kleiner Fresspans..............er weiß ja daß es so sein wird,- aber wenn mein Vater Schmerzen hat,- oder sich total unwohl fühlt,- wird er oft so kodderig,- so ungerecht Allem gegenüber,- davor hab ich Angst,- daß ich es nicht schaffe ihn ein wenig aufzubauen,- denn ich für meinen Teil will einfach erstmal nur daß er ÜBERLEBT...also die OP und alles Weitere sehen wir dann...................oh manohman,- ich krieg das alles gar nicht mehr aus meinem Kopf raus und kann doch Nichts Sinnvolles für ihn tun derzeit.
Meine Geschwister gehen damit anders um,- die lenken sich ab,- reden nicht drüber,- und verdrängen alles in die Zukunft........................warum kann ich das nicht auch???

So,- na ich bin anscheinend ein wenig gefrustet z.Zt............tut mir leid,- daß Ihr Euch das jetzt gerade reinziehen müßt.............trotzdem ein DANKE für Eure wachen Augen,- bzw. wachen virtuellen OHREN.



Also drückt uns ,- bzw. meinem Goldstück von Vater bitte ganz ganz ganz feste die Daumen,- daß die OP gut verläuft und das OP-Team unter dem Chefarzt ebenso wie jener welcher allen Eventualitäten die während einer so heftigen OP auftreten können gut gewachsen sind.............und daß das HERZ MEINES VATERS den OP-Stress gut aushalten kann................seufz.

Allen Betroffenen wünsche ich das Beste,- keine Rückfälle und allen Angehörigen und Hinterbliebenen auch viel Kraft und Zuversicht die Zukunft betreffend.

Ganz liebe Grüße aus Berlin zu Euch

von Marion.



Wäre es eigentlich zuviel verlangt,- wenn einige von den auch an Speiseröhrenkrebs Erkrankten ,- oder auch Angehörigen hier unter diesem Titel ein kurzes Anschreiben an meinen Vater richten,- indem Sie/Ihr Ihm ein wenig Mut und Hoffnung zusprechen ???

Ich fänd das beruhigend zu lesen,- wenn Menschen die das genau kennen,- was er gerade durchmacht ihm einfach - zwar unbekannterweise - aber von Herzen kommend ihm alles Gute wünschen und nochmal toitoitoi sagen........wenn ich so krank wäre.

Er kann seiner Freude nicht wirklich oft Ausdruck verleihen,- er ist ein kleiner Sturkopf,- aber nah am Wasser gebaut,- im Inneren total sensibel und verletzlich und wie ich weiß voller Angst,- er könne sein Leben bald lassen......und er ist der beste Vater und Ehemann den man sich als Frau oder /und deren Kinder nur wünschen kann.

Also,- das wäre eine schöne Überraschung wen einige von Euch Lust hätten kurz einige schriftliche Worte an Ihn zu richten..............so z.B. : "Hallo Herr Dehmel.................für Ihre bevorstehende OP wünschen wir ihnen unbekannterweise alles Gute.........................bei mir ist die OP seinerzeit so und so verlaufen.........................und ist es auch ein langer Weg bis man wieder zu Kräften kommt,- es lohnt sich auch mit allen Hindernissen weiterzuleben................................

Ist nur so ne kleine Idee von mir,- ich würds ihm dann ausdrucken,- und vielleicht fehlt ihm das auch...............einfach mal zu spüren das Leben geht für doch soviele Menschen auch nach einer Speiseröhren - und Magenentfernung weiter,- spaßvoll weiter..............??


So,- jetzt hab' ich mich aber ausgedehnt schriftlich,- hoffe der Text wird überhaupt in der Länge angenommen und veröffentlicht???

Ganz liebe Grüße nochmals von Marion.
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  #32  
Alt 14.01.2008, 19:49
jani1944 jani1944 ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Liebe Marion,
ich kann als Angehörige eines Betroffenen ser gut deine Angst verstehen. Es ist gut, dass Du hier darüber schreibst. Es wird immer Menschen geben, die an dem Schicksal deines Vaters Anteil nehmen. Ich will dem Wunsch, deinem Vater ein paar Zeilen zu schreiben, hier nachkommen.

Hallo Herr Dehmel,
für Ihre bevorstehende OP wünschen wir ihnen alles Gute und Gottes Hilfe. Mein Mann ist in 6/2007 ebenfalls an Speiseröhrenkrebs erfolgreich operiert worden. (Falls Sie sich für seine Geschichte interessieren, lassen Sie sich diese von ihrer Tochter ausdrucken). Wir konnten bereits in 9/2007 eine Amerikareise durchführen. Mein Mann hat sich auf dieser Reise sehr wohl gefühlt. Wenn man bestimmte Dinge beachtet, ist auch die Ernährung sehr gut in den Griff zu bekommen. Man muß sich nur daran gewöhnen kleinere Mahlzeiten, dafür aber mehrere über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Heute kann mein Mann wieder in einem Sportstudio Sport betreiben. Auch fühlt sich mein Mann wohl und hat keine Schmerzen.
Sie sehen, es lohnt sich immer den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen.
Liebe Grüße
Jani und Ehemann
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  #33  
Alt 14.01.2008, 23:21
estella estella ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Lieber Herr Dehmel!

ich wünsche Ihnen das Beste für die bevorstehende OP! Mein Vater hat gerade seine zweite Chemo durchgestanden (eine Woche vor Weihnachten war Schluss) und es geht ihm jetzt schon erstaunlich gut. Er kommt uns täglich besuchen und wir wohnen im 5 Stock - ohne Fahrstuhl! Vor der OP hatte mein Vater mehr Angst als vor der Chemo. Es ist ja auch ein großer Eingriff, aber wie uns Marion dargelegt hat, sind Sie in guten Händen. Zuversicht ist sehr wichtig - mein Vater war von dem Chirurgen, der ihn operiert hat sehr begeistert und das hat viel geholfen. Gerade als es etwas schwieriger wurde.
Die OP an sich verlief eigentlich gut, aber leider bekam er eine Fistel an der Bauchspeicheldrüse, weswegen er länger als geplant im Virchow bleiben mußte.
Er ißt immer noch zu schnell, aber mittlerweile nimmt mein Vater zu und er steckt voller Pläne. Sein Alltag hat sich normaliesiert, er genießt sein Leben und plant einen Kuraufenthalt. Schmerzen hat er keine, sonst könnte er nicht so gut aussehen.

Ich drücke Ihnen die Daumen und bin mir sicher, dass Sie alles gut meistern werden! Ihre Tochter haben sie ja als Verbündete!

Liebste Grüsse,

alicia (estella)
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  #34  
Alt 15.01.2008, 00:58
*gonzesse2008* *gonzesse2008* ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Allerseits!

Der Titel dieses Threats passt auch zu mir sehr gut. Wir haben heute die Diagnose bekommen.

Ich denke in Zukunft werden wir uns öfters lesen.

Ich wünsche allen Betroffenen viel Mut und Lebenswillen. Mein Vater hat nicht sehr viel davon. Wobei wir ja noch ganz am Anfang stehen.

Bis bald
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  #35  
Alt 16.01.2008, 13:54
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo,- man seid Ihr lieb,- jetzt hab ich feuchte Augen............"Jani und Estella",- das habt Ihr so lieb formuliert,- ich warte noch einige Tage,- evtl. schließen sich Euch andere Betroffene noch an und tun uns als Familie den Gefallen ein paar aufbauende und anspornende Grüße an meinen Paps aufzuschreiben........................denn er hat eine Heidenangst vor allem was da kommt und ich glaube auch großen Horror davor,- aufgrund seines Herzinfarktes evtl. die OP nicht zu überleben.

Das Miteinander reden über all seine Aufgewühltheit endet immer damit,- daß sich Tränen in seinen Augen sammeln,- meine Mutter dann superbetroffen reagiert und irgentwie auch gereizt und verzweifelt reagiert warum wir Papa jetzt mit diesem oder jenen Satz so traurig machen...................dann beißt sich jeder auf die Lippen und die Traurigkeit wird versucht durch Ablenkmanöver aus dem Raum zu fegen...............aber gut,- wenn beide das so möchten,- haben wir als Kinder das zu respektieren.

Gestern hatten wir einen schönen Familienausflug mit einem netten Restaurantbesuch anschließend,- Eltern und Kinder sind den ganzen Tag im Thermalbad unweit Berlins gewesen und konnten das auch voll genießen-, mein Papa sah gelöst aus,- solange er im Wasser war oder mit uns in der Sauna,- nur das "abschalten" in den Ruheräumen zwischendurch wollte nicht recht klappen,- abwechselnd schlafen er oder meine Mutter sehr schlecht und liegen die halbe Nacht wach und grübeln und sorgen sich..........und fühlen sich natürlich dann nicht gut am nächsten Tag............tja,- was kann man gegen die aufreibenden und traurigen Gefühle engegensetzen............da muß man wohl einfach so durch.

Also,- lieben lieben Dank für Eure lieben Worte an meinen Vater............ich glaube das wird ihm sehr,- sehr gut tun zu lesen und anspornen,.- nicht vorher schon vom Schlimmsten auszugehen.


Der letzten Schreiberin "Gonzannes...oder ähnlich" wünsche ich für Ihren "Krebsfall innerfamiliär" natürlich auch das Beste...........werd mich da mal reinlesen die Tage..................wende Dich ruhig immer mit allen Fragen an uns,- diejenigen die helfen können,- werden alles tun um Dich moralisch und wissenstechnisch zu unterstützen...................Deswegen sind wir doch alle hier......................also,- Kopf hoch...........es wird sich ein gangbarer Weg vor Euch auftun...........so,- oder so.......


Ganz liebe Grüße aus Berlin und Euch allen einen schönen Tag.


Marion.
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  #36  
Alt 16.01.2008, 16:12
Benutzerbild von PrinzessinAqua
PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Lieber Herr Dehmel,
ich wünsche ihnen für die OP alles gute und nur die beste Genesuung wo es gibt.
Ich bin mir sicher das sie das mit ihrer Familie ohne Probleme hinbekommen werden.
Freu mich sehr wenn ich wieder postivies von ihnen lesen kann und weiß das es ihnen gut geht.

Viele Grüße
Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #37  
Alt 17.01.2008, 16:59
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Liebe Manu,- auch Dir ein ganz dickes liebes Dankeschön von mir für die Zeilen an meinen Vater......................wie schwer gerade Dir das fallen muß.......ich weiß es deshalb umso mehr zu schätzen.

Du scheinst mir wirklich ein Engelhaftes Wesen zu sein,- wie auch Viola,- obschon Ihr beide Eure Väter an den Krebs verloren habt,- seid Ihr immer so liebevoll bemüht anderen,- die noch kämpfen----um sich selbst oder um Ihre Angehörigen - -- - mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.............das ist Euch wirklich sehr hoch anzurechnen...............

Also: Danke,- Danke....Danke.


Grüße von Marion.
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  #38  
Alt 17.01.2008, 18:09
Steffi1969 Steffi1969 ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Marion,

bestelle Deinem Papa doch auch von mir ganz liebe Grüße unbekannterweise und erzähle ihm, dass ein Herzinfarkt heut zu Tage kein so großes Risiko mehr ist - auch nicht bei einer solch schweren OP. Meine Oma hatte 2 Herzinfarkte vor der OP die sogar beide nicht rechtzeitig behandelt wurden und dennoch hat sie die OP bestens und ohne jedes Problem in der Hinsicht überstanden. Sicher wird die Zeit danach nicht leicht, aber ihr werdet es zusammen sicher schaffen.

Liebe Grüße und alles alles Gute für deinen Papa,

Steffi
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  #39  
Alt 17.01.2008, 21:58
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Lieber Herr Dehmel,

auch ich wünsche Ihnen alles Gute für die bevorstehende OP.

Es gibt zwar hier viel trauriges zu lesen, aber es gibt auch ganz viele, die alles gut überstehen und den Krebs besiegen. Sie werden sicher einer davon sein.

Sie haben eine liebe Familie um sich, das ist sehr wichtig. Alles Gute für Sie und baldige Genesung! Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass sie alles gut hinter sich bringen. Toi, toi, toi!!!

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #40  
Alt 18.01.2008, 17:22
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Viola und Steffi..............................ganz lieben Dank auch für Eure ermutigenden Zeilen,- bin am Sonntag bei meinen Eltern zum Essen.........zum noch "unbeschwerten Essen"..........und drucke ihm dann die letzten Beiträge aus ,- nehm sie mit und les sie Ihm vor......er wird sich sehr freuen,- soviel ist sicher.

Mir geht es von Tag zu Tag schlechter,- nicht körperlich aber seelisch.....folgt ein Tief dem Nächsten...............nun läuft die Uhr und ich hör sie ticken,- ständig tickt eine Uhr in meiner Seele......noch 11 Tage bis er in die Klinik geht,- noch 10 Tage...noch 9. ..noch...8............usw.

Es tut mir weh zu wissen,- was auf meinen Vater so alles an Schmerzen und Lebenseinschnitten zukommt,- wie gerne würden wir als Familie ihm etwas davon abnehmen,- was natürlich nicht geht.

Schön zu wissen Steffi,- daß Deine Oma die OP trotz zweier vorangegangenen Herzinfarkte soweit gut überstanden hat,- daß tut gut zu lesen,- darüber wird mein Vater sich freuen,- denn diese Aussage des Operateurs im Vorgespräch hat ihn schon sehr sehr belastet und verunsichert.
Und mich nicht weniger.

Wielange in etwa dauern denn diese OP's - wenn keine Komplikationen dabei,- also während der OP eintreten??

Also bei meinem Vater soll ein großes Stück der Speiseröhre entfernt werden,- und evtl. wird ein Restmagenstück erhalten,- stellt sich erst nach erneuter Diagnostik also einem neuen CT raus,- ob es nun Kardiakarzinom oder ein sich ausgebreiteter Speiseröhrenkrebs ist.....................so sagte es der Chefarzt der Chirurgie............daß er nicht verstünde,- daß die im ersten Krankenhaus das Ganze Kardiakarzinom nennen,- für Ihn sähe es nicht danach aus, sondern nach einem reinen Ösophagus,- der sich von oben nach unten in die Kardia eingewachsen hat.
Wenn ich richtig verstanden habe,- wird bei Kardia wohl immer der Magen komplett weggenommen und als Magenersatz ein Stück Dünndarmschlinge verwendet...............und bei einem Ösophaguskarzinom versuche man "Teilmagenerhaltend" zu operieren.

Weiß jemand etwas Genaueres darüber??

Ach mennoh,- der innere Druck läßt mich hier so laut schnaufen,- als lägen mehrere Zentner Beton auf meinen Schultern.

Sollte wirklich mal abschalten von dem was in der Luft hängt,- kann das aber irgentwie von Tag zu Tag immer seltener........................mmmmmhhhh,- ging Euch,- also den Angehörigen das auch so vor den OP's???

Jetzt mach ich mir mal nen Kaffee und ess ein paar Kekse,- da wird "Serotonin" ein körpereigener Glücksbotenstoff freigesetzt durch Süßes.........vielleicht hilft der eine oder andere Keks ja doch........zwinker.


Also Ihr Lieben,- bleibt gesund............bis zum nächsten Mal.

Grüße aus Berlin

von Marion .
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  #41  
Alt 18.01.2008, 19:14
Steffi1969 Steffi1969 ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Marion,

es ist gut, dass ihr als Familie so zusammen haltet und Deinem Vater versucht ein wenig die Angst zu nehmen. Sicher ist das eine sch.... Situation für ihn wie für euch auch. Und mir erging es nicht viel anders vor der OP meiner Oma. Nur vergingen da von der Diagnose bis zur OP nur gut 3 Tage und so war die Zeit sich Gedanken und Sorgen zu machen recht kurz - aber auch die Zeit hat gereicht. Ich habe am OP-Tag jede Minute auf die Uhr geschaut und mir immer gedacht, dass kein Anruf aus dem Krankenhaus ein gutes Zeichen ist und dem war ja auch so. Aber es geht mir noch immer so, dass ein großer Teil meiner Gedanken um ihr Wohlbefinden kreist und auch ihr nur zu gerne etwas von ihrer Last und dem Leiden abnehmen würde.
Bei ihr hat die OP knapp 5 Stunden gedauert (der Tumor saß am Übergang Speiseröhre/Magen und war eher flächig). Ihr wurde die komplette Speiseröhre entfernt und der Magen hochgezogen. Allerdings habe ich hier auch schon gelesen, dass solche OP´s bis zu 10 Stunden gedauert haben. Keine Ahnung woran das liegt. Ich würde da an eurer Stelle einfach noch mal die Ärzte fragen - die sollten es ja am besten wissen.
Ich weiß nicht ob das jetzt nicht zu viel für Dich und Deinen Vater ist, aber weiß er, dass es nach der OP unter Umständen noch einige Monate auf Nahrungsergänzungspulver/-getränke angewiesen sein kann/wird? Meiner Oma hat das keiner vorher gesagt und nach der OP fällt es ihr bis heute sehr schwer sich damit anzufreunden. Sie meint immer, es müsste sofort auf "normalem" Wege gehen, aber das funktioniert so schnell leider nicht. Je nachdem was Dein Vater für ein Typ ist ist es vielleicht besser er kann sich schon vorher mit dem Gedanken vertraut machen und ist nacher nicht zu sehr überrascht oder fällt gar deswegen in ein Loch.
Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft das alles gut zu überstehen und Deinem Dad für die OP alles Gute.
Bis bald und iss nur ein paar Kekse mehr
Steffi
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  #42  
Alt 25.01.2008, 20:42
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Ihr Alle.................will mich nochmals bedanken für die netten kurzen Briefe an meinen Vater,- die ihm ein wenig Mut machen sollten und auch haben.

Ansonsten wird es im Moment immer stiller bei meinen Eltern,- bei jedem Telefonat mit Ihnen spüre ich förmlich wie deren innere Anspannung,- über die ja beide nicht reden-nicht miteinander-nicht mit uns Kindern- steigt,- denn am Montag,- also in drei Tagen hat mein Vater den Aufnahmetermin im Berliner Urban-Krankenhaus..........................ich selbst bin innerlich total zerrissen,- habe tierische Angst daß etwas bei der OP (Termin steht ja noch nicht fest,- sondern erstmal erneute Diagnostik nach der am 22.12.07 abgeschlossenen Chemotherapie,- danach werden wir genaueres erfahren), schieflaufen könnte,- denn ursprünglich wollte ich ihn doch ins Rudolf-Virchow-Klinikum bringen,- was uns von "Estella" so empfohlen wurde,- was mein Vater aber nicht wollte..................glaube ihm war einfach auch lieber in meiner Nähe (schräg gegenüber meiner Wohnung liegt das Krankenhaus doch) zu sein und der Chefarzt der ihn operiert war ja auch sehr nett und soll kompetent genug sein..............................Kompetenz ist aber auch bei OP-Schwestern, Narkoseärzten etc. gefragt,- und von denen kriegt man doch niemanden zu Gesicht.

Oh man,- wie gerne würde ich an der Uhr drehen und die Zeit vorstellen........daß die OP der Vergangenheit angehört und er alles gut übersteht..........so gut wie eben möglich natürlich.

Besorgt bin ich ein wenig darüber,- daß ich trotz mehreren Gesprächen mit meinem Dad ihn nicht dazu überreden konnte eine Patientenverfügung für den Notfall (von dem wir ja nicht hoffen, daß er eintritt) hinterlegt hat und nicht auch für alle Fälle eine Eigenblutspende rechtzeitig abgegeben hat im Krankenhaus........................irgentwie haben meine Eltern das ganze Thema Krebs und dessen evlt. Folgen völlig ausgeblendet,- innerlich sicherlich nicht,- aber sie werden fast sauer,- sobald mal das Thema auf Papa's Erkrankung kommt,- meine Mutter hat mich mehrere Male angeranzt: "Jetzt hast Du Papa wieder traurig gemacht,- warum müßt ihr immer wieder darüber reden?".

Tja,- irgentwie hab ich's auch inzwischen aufgegeben,- ihn überhaupt auf seinen Krebs,- seine Wünsche,- seine Ängste anzusprechen,- obwohl mir das Thema auf der Seele brennt.

Es geht mir immer mieser,- obwohl ich nicht diejenige bin,- die hier den Krebs hat.............mir wäre es wirklich lieber gewesen,- man hätte ab und an während der Chemopause über dieses und jenes reden können,- auch wie meine Mutter im Notfall alleine ohne ihn zurecht kommt,- er wird ja sicherlich einige Wochen mindestens von zu Hause fort sein,- das selbstgebastelte Hauswasserwerk streikt in letzter Zeit sehr häufig,- keiner von uns blickt da durch seine selbstgebastelten Ökoverbesserungen durch,- schon gar nicht meine Mutter............................bin etwas enttäuscht,- daß man alle Eventualitäten so ausblendet,- als wäre er nach drei Tagen Krankenhaus wieder daheim und könne alles selbst richten wie bisher.

Na ja,- ich bin wirklich ordentlich deprimiert und merke bei jedem Telefonat wie eben gerade ,- daß sie die ganze Zeit hoffen,- daß man das Thema Krebs nicht erwähnt oder evtl. technische Probleme im Haus etc..............naaa jaaa.....wenn es für die beiden besser ist es bis auf den letzten Punkt von sich zu schieben,- dann haben sie sich so entschieden,- dann hab ich das auch so zu respektieren.

Drückt uns bitte die Daumen für die nächste Woche,- da wird sich zeigen,- wie es steht und dann weitergeht.

Traurige Grüße

Marion.
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  #43  
Alt 03.02.2008, 12:24
estella estella ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Liebe Marion!
wie geht es euch allen? Ich komme kaum dazu in Ruhe zu schreiben, lese aber immer mal wieder und hab viel an deinen Vater und dich gedacht.
Hoffe das Beste und schicke liebe Grüsse,
alicia
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  #44  
Alt 08.02.2008, 03:28
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Estella und alle anderen hier.............................leider gar keine guten Nachrichten von uns....................leider hab ich kaum Kraft um den Pc zu aktivieren, - bzw......kaum den Kopf zum texten,- bin z.Zt. sooooo kraftlos und erschöpft und brauche alle Kraft um die Besuche im Krankenhaus durchzustehen die mich einfach nur nur nur traurig stimmen.

Also: Am 28.01. hatte mein Vater ja die Aufnahme auf der Chirurgischen Station,- wir alle hatten ja fest im Kopf ,- daß erstmal schnellstens ein CT gemacht werden sollte und eine Magenspiegelung,- denn alle letzten Diagnosen stammten ja noch aus der ersten Klinik mit der wir nicht so wirklich glücklich waren,- also aus Sept.Okt. ...........dann lief ja die Chemo an,- bis zum 22.12.07 und danach die Erholungspause bis eben zum 28.01.08......und:????

Am Aufnahmetag kam erstmal die Visite und sagte zu meinem Vater: Tja,- am Mittwoch ist dann ihre OP,- CT und Magenspiegelung machen wir gar nicht erst,- am besten sehen wir was los ist und wie es steht,- wenn wir alles "offen" vor uns liegen haben.................schluck,- damit hatten wir nun überhaupt nicht gerechnet,- aber mein Vater blieb ruhig,- ganz ruhig,- er hat sich so bemüht seine Angst zu überspielen,- man dachte er hat ne Mini-OP vor sich,- aber nicht Speiseröhrenentfernung mit anschließendem Magenhochzug,- also 1/3 Drittel Magenhochzug............

Tja,- am Dienstag hieß es dann plötzlich,- nein OP-Terminverschiebungen im Plan,- er könne erstmal wieder nach Hause gehen,- huch???..........ich dachte ich flippe aus....................eine Stunde später: Halt,- hiergeblieben-------definitiv am Donnerstag ,- also dem 31.01. operieren wir Sie - ganz sicher.

War dann ja auch so,- aber irgentwie herrschte bei mir plötzlich die totale Verunsicherung,- weiß/wußte ich doch von Euch allen,- daß CT und Magenspiegelung eigentlich immer nach der Chemo nochmals durchgeführt werden.

O.K...........meinem Vater war es irgentwie in erster Linie lieb,- das OP-Schlamassel so schnell wie möglich hinter sich zu bringen,- wir haben gelacht,- rumgealbert mit ihm,- die Besuche taten ihm und uns so gut.

Am OP-Tag waren meine Schwester und ich noch bis Ultimo bei ihm,- er sollte ca. 4-5 Stunden operiert werden (maximal) und um 11.00 war es soweit,- sie holten ihn runter zum OP,- wir beide bis an die große grüne Schiebetür zum OP mitgelaufen,- ihn liebevoll verabschiedet,- ein gemeines Gefühl,- wußte ich doch nicht wirklich genau,- ob ich meinen Papa in 6 Stunden noch habe,- oder dann nur noch meine Mutter.............................aber wir waren auch irgentwie total zuversichtlich,- weil er es sooooo toll hingekriegt hat,- uns nichts von seinen Ängsten spüren zu lassen.

Wir sollten also gegen 16.00 Uhr anrufen,- was wir auch taten,- aber nein,- auf der Intensiv war er noch nicht angekommen,- keiner wußte was,- das ging bis 20.00 Uhr so,- also 4,5 Stunden überfällig,- sicher könnt ihr Euch vorstellen,- was da bei uns ablief,- also Jacken an und schräg rüber ins Krankenhaus gerannt,- dort auf der Intensiv nachfragen wollen,- die haben nach ner halben Stunde nicht auf unser Klingeln reagiert,- uns vor den OP gesetzt,- in der Hoffnung ein Lebenszeichen von ihm zu erhalten,- Nichts.............dann auf die Station wo er vor der OP lag geganen,- und: AUf eine der mitoperierenden Ärztinnnen gestoßen,- die noch in OP-Kleidung grad ein Brot kaute und uns Gottseidank beruhigen konnte,- es gab eine OP-Verschiebung um über drei Stunden,- weil der Anestäsist in einer anderen OP festhing.

Sie hat sich Zeit genommen, uns erklärt,- daß alles super verlaufen ist,- mein Vater jetzt auf der OP ist seit einigen Minuten,- daß man ihm ein Stück des Magens erhalten konnte,- aber leider doch einen Thorax - also Brustraumeröffnung machen mußte um in der oberen Speiseröhre einen Schnellschnitt machen zu können,- damit sie den Tumor nicht zu knapp kappen,- bzw. nach versprengten Tumorzellen zu schauen.
Das hätten sie ihm gerne erspart,- ging aber wohl nicht.

Gut,- wir sollten nach Hause,- da er noch tief in Narkose war ,- und am nächsten Tag nach ihm schauen,- was wir dann auch so gemacht haben.

Wie erstaunt wir waren,- als wir am nächsten Tag in sein Zimmer kamen,- er war munter,- schmerzfrei (najaaa......bei der Galerie Schmerzmittel die er bekam kaum verwunderlich),- aber er war auch so gut gelaunt und unglaublich albern - dafür das er eine so komplizierte OP hinter sich hatte....es war ein Moment des tiefsten Glücks ihn so guter Dinge vorzufinden.
Nach zwei Stunden gingen meine Mum und ich dann nach Hause,- glücklich und erstmal erleichtert,- obwohl uns klar war,- die nächsten 10 Tage bergen ein immenses Infektionsrisiko.............aber das hat man doch irgentwie weggedrängt.

Am nächsten Morgen rief mich meine Mutter total verstört an,- nachdem sie sich telefonisch auf der Intensivstation nach dem Befinden meines Vaters erkundigen wollte..............und mußte erfahren,- daß man meinen Vater in der Nacht nochmals operieren mußte und er jetzt noch in "Narkose" läge..............Schock,- ich bin sofort aus dem Bett gehechtet und ans Telefon um Genaueres zu erfahren..................am Telefon hieß es,- genauere Auskünfte können Sie uns jetzt nicht geben,- aber man habe ihn in ein "künstliches KOMA" gelegt......................Peng...............pen g..peng...peng.......was ist da gelaufen??

Am Nachmittag dann zu den angegeben Besuchszeiten der zweite Besuch nach den OP's und ein Gespräch mit dem Chefarzt der ihn beide Male operiert hatte................:

Es ging meinem Vater am selben Abend plötzlich schlechter,- er wurde unruhig und hatte dubiose Schmerzgefühle,- die er aber nicht genau lokaliesieren bzw. beschreiben konnte,- auch wirkte er leicht desorientiert und verwirrt.

Man habe dann in dem dicken Ablaufschlauch aus dem Bauch eine bräunliche Flüssigkeit austreten sehen, -die so nicht hätte aussehen dürfen,- man prüfte zuerst ob es Stuhlgang sein könne,- der in den Restmagen zurücklief o.ä...das war es aber nicht,- also vermuteten sie wohl eine Nahtundichtigkeit zwischen Speiseröhre und Magen und zudem hätte er einen schlechten Sauerstoffgehalt im Blut gezeigt und keine konstante Atmung.

Beim Aufmachen konnten sie aber keine wirkliche Undichtigkeit feststellen,- hätten die Naht aber nochmal zur Sicherheit übernäht um kleinste mit dem bloßen Augen nicht erkennbare Nahtundichtigkeiten auszuschließen.

Tja,- dann das Übliche zum künstlichen Koma,- nämlich die künstliche Beatmung,- bzw. eigentlich umgekehrt,- da ein Mensch die künstliche Beatmung als so schlimm empfindet und auch um dem gestreßten Körper die nötige Ruhe zur Heilung zu verschaffen,- setzt man den Menschen in einen Tiefschlaf, mit allem drum und dran.

Er entwickelte wohl noch an diesem Abend hohes Fieber und ein ungutes Entzündungsparameter und dieser Zustand hat sich nur minimal verbessert bis heute.

Mein Dad ist meistens sehr unruhig wenn wir ihn besuchen,- klar er kriegt unterbewußt mit,- da ist wer der meint ihn zu kennen,- nur kennt er uns nicht wirklich,- da er in diesem Zustand nicht wirklich einordnen kann,- wer da eigentlich mit ihm spricht.

Er deutet manchmal Weinkrämpfe an,- natürlich kann er durch den Schlauch im Hals nicht schluchzen oder sich sonstirgentwie äußern,- er muß den ganzen Sch..... einfach ertragen.....................wir alle sind verzweifelt......auch weil das Fieber ständig zwischen 38,7 und 39,7 schwankt..............seine Hände gefesselt,- bzw. fixiert,- ständig versucht er seine Hände zu heben,- aber durch den Widerstand der "Handschellen" geht das ja nicht,- es ist einfach nur traurig,- schlimm und macht mich fertig.

Täglich bin ich 3 Stunden bei ihm,- meine Mutter ebenso,- meine Schwester auch wenn sie nicht arbeiten muß,- und wir alle kümmern uns so rührend wie möglich um ihn,- aber wissen nicht,- wann er genug eigenständig atmen wird,- so daß man ihn von der Beatmungsmaschine wird trennen können.

Sie fahren die Sedierung,- also Betäubung tagsüber immer ein wenig runter,- heute haben sie das erste Mal versucht ihn von der Maschine zu trennen,- also die künstliche Atmung maschinell runterzufahren,- aber er packt es nicht,- atmet zu hektisch,- schafft so nicht ausreichend Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen...........also wieder retour und zur Nacht die Schlafmittel wieder erhöhen um einen halbwegs "normalen" Tages-und Nachtrythmus für den Patienten zu bewahren.

Der Professor der Anestäsie sagte uns heute,- man wolle evtl. in 2 Tagen erneut versuchen ihn von der Beatmung zu trennen,- aber mein inneres Gefühl sagt mir,- das klappt nicht ,- ich hab ein Gefühl das wird noch einige Tage dauern,- warum weiß ich nicht.

Jedenfalls recherchiere ich jetzt mehr über Komapatienten ,- deren Wahrnehmung ihrer Umwelt und das schlimme Erwachen danach ,- als über den Krebs als solchen.................er wird desorientiert sein,- halluzinieren,- uns wahrscheinlich nicht mehr erkennen, und uns Geschichten auftischen,- die er "erlebt" hat in seinen Träumen ,- sehr oft auch schlimmsten Albträumen während er im Koma lag,- das wird auch nochmal schockierend sein für uns,- aber alles nicht so schlimm,- wenn er nur endlich wieder richtig atmen würde.

Nun sitz ich hier und denk an den Tag heut vor einer Woche,- da waren wir alle sooo erleichtert,- daß er die große OP überlebt hat..............heute,- eine Woche später müßen wir nun erneut um ihn bangen.................ich fühle mich so ausgelaugt,- die drei Stunden täglich auf der Intensiv,- vor meinem Vater stehend,- der so hilflos und unruhig in seinem Bett liegt ziehen mir mehr Kraft aus der Seele,- als ein 20 Stunden Arbeitstag.

Wollte mich auch längst gemeldet haben,- aber irgentwie bin ich wie versteinert wenn ich aus der KLinik komme und kann nur noch mit meiner Mieze kuscheln und die vielen Bekannten, Verwandten die stets und ständig nach dem Befinden meines Vater s fragen,- mit Informationen versorgen und dann möchte ich nur noch umfallen und schlafen..............was ich jetzt auch dringend tun muß,- denn es ist inzwischen 2.25.Uhr.

Ich hoffe bei Euch anderen sieht's ein wenig rosafarbener aus,- ich denke an Euch und melde mich sobald ich wieder mehr Kraft habe mit neuen Details.

Müde und supertraurige,- aber nicht hoffnungslose Grüße aus Berlin zu Euch Allen ,

von Marion,- Ihrer Schwester Marina-die sich hier auch eingelesen hat und von meiner Mutter, -die sich mit Papa zusammen sehr über Eure aufmunternde Post vor der OP gefreut hat.

Tschüßi.
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  #45  
Alt 08.02.2008, 08:29
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo
ich möchte auch mal ein paar Zeilen zu deinem Bericht schreiben.
Erstma es tut mir leid für euch und hoffe das es bald wieder Aufwärts geht .
Nun möchte ich meine Meihnung zu dem Krankenhaus sagen.Wo seid Ihr den da gelandet.Das gibt es doch garnicht das nach der Chemotherapie nicht nochmal genaustens untersucht wird wie es nun aussieht man kann doch nicht aufs gradewohl Operrieren.
auch scheint man diese Op noch nicht alzuoft gemacht zu haben (Magenochzug)
Die Op Dauert in der regel 7 bis 8 Stunden und ist sehr Belastend .in Dortmund wird grundsätzlich diese Operation an den Anfang gestellt. Ich kam schon um 8 Uhr in den OP da man mir dort ehrlich gesagt hat das sie halt solange dauert .danach sind 1 woche Intensivpflege vorgesehen damit man alles unter Kontrolle hat.auch bei mir traten Probleme auf ,ich bekam eine Lungenentzündung und lag 7 Wochen im Künstlichen Koma was bei dieser OP leider auch nicht selten ist.ich Hoffe das dein Vater die gleiche gute Pflege hat wie ich sie hatte bei mir ist es jetzt 3 Jahre her und mir geht es gut aolso lasst den Kopf nicht hängen. achtet auf das Krankenhaus und wenn ihr kein vertrauen habt dann erkundigt Euch ob er möglich ist etwas zu Unternehmen .So wie du alles Beschrieben hast wäre ich Äusserst Skeptisch.ich wünsche dir und vorallen Deinem Papa alles gute
Peter
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