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Alt 17.12.2013, 15:27
electiv electiv ist offline
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Registriert seit: 17.12.2013
Beiträge: 10
Standard Ich 26 Jahre alt und der Hautkrebs

Hallo alle zusammen,

ich lese hier schon sehr lange mit und dachte nun, dass ich mich auch selbst mal registriere obwohl ich wirklich nie dachte, dass ich mich mal registrieren muss.

Ich habe vor ungefähr 3-4 Jahren an meinem Oberschenkel einen hautfarbenen Knubbel bemerkt, ähnlich wie so ein "Fettknubbel" den manche ja auch ab und zu mal am Hals bekommen, nur eben etwas größer. Dachte mir zu der Zeit nichts dazu, außer, dass ich am Oberschenkel ja nunmal speckiger bin als sonst wo, und der Knubbel sich dann einfach der Maße angepasst hat
Mein Knubbel war irgendwie einfach da, tat nicht weh, wurde nicht größer (war ca. Erbsengroß) und machte mir somit auch nicht wirklich Sorgen. Immer, wenn ich mal wieder irgendwo beim Arzt war, habe ich meinen Knubbel beiläufig gezeigt. Mir wurde immer gesagt, dass es ästethisch halt nicht schön ist und wenn es mich beeinträchtigt, kann ich ihn entfernen lassen - auf eigene Kosten.
Da mich dies nicht gestört hat, hab ich es auch nicht machen lassen. Wenn ich schwimmen gehen wollte, habe ich ein Pflaster drüber geklebt und somit war die Sache für mich ca. 3 Jahre erledigt.
Ich bin weiterhin 3x die Woche auf die Sonnenbank gegangen, war immer die erste die im Urlaub am Strand "gebraten" hat und habe die Sonne und vorallem die Bräune wirklich geliebt.

Im März diesen Jahres, hat mich irgendwas zum Chirurgen gezwungen, ich wollte den Knubbel einfach weg haben. Hatte auch einen Freund und wollte es ihm nicht zumuten sich sowas nicht sooo schönes ansehen zu müssen.

Mein Knubbel wurde zu 3 verschiedenen Fachkliniken geschickt, wie ich hinterher herausfand und es war leider

Ein spitzoides malignes Melanom TD nach Breslow 2,2mm, pt3a (N0 M0)

Ich hatte riesen Panik, dachte mein Leben ist zuende und habe dann (was ich wirklich nicht jedem empfehlen kann) angefangen im Internet nach Hoffnung zu suchen und fand eigentlich durchweg nur Enttäuschung, Frust und Angst.
(ähnlich wie wenn man bei Google nach Kopfschmerzen sucht).

Das hatte ich nun davon, das war der Preis meiner ach so wundervollen Bräune, je brauner desto besser fühlte ich mich. Ich war 25 Jahre alt, habe dunkle Haare, dunkle Augen, bin Hauttyp 4, aber habe sehr viele Muttermale Der Nachschnitt war 4 Tage vor meinem Geburtstag. Vorher musste ich 3 Wochen darauf warten und bin zum Hypochonder mutiert.
Ich hatte tierische Angst vor Metastasen, vorallem in der Lunge, da ich ausserdem Raucher bin und habe angefangen mir Schmerzen einzubilden, bis ich selbst daran geglaubt habe. Ich konnte keine Nacht mehr schlafen, weil ich das Gefühl hatte, wenn ich einschlafe dann sterbe ich obwohl ich in meinem Leben noch nicht so viel erlebt habe.

DAS war die schlimmste Zeit in meinem Leben!
Gott sei dank war sonst alles in Ordnung. Sono, Thorax Röntgen, Lympknoten ohne Befall und ich bin 2 Tage nach meiner Op wieder nach Hause gegangen.

Seitdem waren alle Untersuchungen in Ordnung und trotzdem wache ich jeden Morgen auf und habe Angst vor Dingen, die ich nicht beeinflussen kann.
Manchmal habe ich auch Angst davor, die Tatsache, dass ich krank war zu sehr zu vergessen. weil ich - sollte nochmal was kommen - sonst zu enttäuscht bin. Und ich vergesse es oft, da mein Leben weiter geht und ich unter allen Umständen, mein altes Leben wiederhaben wollte und zwar ohne Einschränkungen. Und das ist mir gelungen und manchmal stelle ich fest, dass es evtl ein bisschen zu gut gelungen ist.

Ich habe es bisher überstanden und frage mich trotzdem, was ich der Welt getan habe, wenn ich Statistiken lese, wo was vom Durchschnittsalter von 50-60 liegt und ich gerade mal HALB so alt bin.

Was ich primär hier gerade loswerden wollte ist, dass Betroffene ohne richtige Diagnose, die das hier lesen sollten, bitte einfach nicht zu viel vorher schon suchen und sich dadurch verrückt machen.
Meine Schwester sagte zu mir "Weisst du, die wenigsten Menschen, die es gut überstanden haben melden sich irgendwo an und lassen die Welt teilhaben - die wollen es doch auch einfach nur los sein und nicht mehr davon sprechen müssen, weil sie es schon zu viel und oft hinter sich hatten".

Ich hoffe es kommt nie wieder und ich bin sehr erschüttert, wenn ich hier einträge lese und was von Hirnmetas etc lesen muss.

Bleibt stark!!
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