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  #1  
Alt 13.01.2005, 09:39
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Danke!

Hallo an alle!

Ich gehöre seit einiger Zeit zu den stillen Lesern dieses Forums.

Meine Schwiegermutter hatte Metastasen in der Leber.

In diesem Forum konnte ich mir sehr viel Kraft holen, die ich an meinen Partner und Schwiegervater jetzt weitergeben kann. Mir hat es zwar auch den Boden von den Füßen weggezogen als Sie am Dienstag eingeschlafen ist aber ich war trotzdem gefasst und wußte was auf uns zu kommt.

Trotz der grausamen Tatsache hatten wir dennoch "Glück". Sie hatte keine Schmerzen. Ich lass es jetzt einfach mal raus...

Nach 2 1/2 Monaten Pause mit Chemo wurde sie am Freitag wieder stationär aufgenommen. Man hat sofort die Leber punktiert und 2,5 Liter Wasser rausgezogen - das war nicht alles, aber der Arzt meinte, dass mehr jetzt nicht geht.

Am Samstag morgen hat sie meinen Schwiegervater fast nicht mehr erkannt und sie war fast wie in einem Delier-Zustand. Hat getan als ob sie ein Glas in den Händen hält und trinkt. Nachdem sie am Nachmittag ins Bett gemacht hat, haben die Ärzte einen Katheter gelegt, den sie sich gleich rausreißen wollte. Deshalb bekam sie ein Beruhigungsmittel. Die Ärzte haben uns heimgeschickt.

Am Sonntag kam der Anruf - sofot ins Krankenhaus wenn man sie nochmal sehen will. Die Ärzte sind davon ausgegangen, dass dies der letzte Tag ist. Auch den Pfarrer haben wir gerufen. Wir waren alle bei Ihr. Nachdem der Tag jedoch ganz "ruhig" war und sie keine Schmerzen durch Gabe von Morphin hatte, meinten die Ärzte doch, dass es noch dauern kann. Wir sollten heimgehen und uns hinlegen, damit wir Kraft haben.

Am Montag war alles unverändert. Sie lag einfach da. Die Augen waren offen aber sie konnte nichts mehr sagen. Sie hatte keine Kraft mehr. So ging es den ganzen Tag. Als sie unruhig wurde, haben wir den Arzt geholt, der hat nochmals 50mg Morphin gespritzt und dann war sie wieder ruhig. Zum Glück wirkt das Schmerzmittel innerhalb weniger Minuten. In der Nacht blieb ihr Bruder bei Ihr.

Am Dienstag waren wir drei wieder an ihrem Bett. Jetzt war sie bereits in einer Bewustlosen-Phasen. Bis 12 Uhr. Dann kam nochmal der Pfarrer. Wir wissen zwar nicht inwieweit er sich auskennt aber er meinte, geht in die Cafeteria trinkt etwas haltet Euch fest und gebt ihr dann die Kraft - es dauert nicht mehr lange. Wir haben überlegt, wollten erst nicht gehen sind aber dann doch für 45 Minuten weg. Um 13.45 Uhr waren wir wieder an ihrem Bett. Haben die Hand gehalten und um 14.30 Uhr war der letzte Atemzug. Der Atem ist einfach flacher und weniger geworden. Wir hatten das Gefühl, dass es ganz sanft war. Auch die Ärztin hat uns gesagt, dass so wie wir es ihr geschildert haben für sie ganz leicht war zu gehen ...

Sie hat losgelassen - wir noch nicht. Es ist sehr schwer.
Gestern gingen dann schon die ganzen Formalitäten los. Und das ist so erschreckend nüchtern.

Danke dass ich es auch erzählen durfte. Danke auch, dass es Euch gibt. Danke für die Kraft die ihr mir gegeben habt.

Ich wünsche allen viel Kraft!

Unsere Lieben werden alle in eine Welt voller Licht, Farben, Frieden, Weichheit und Schwerzfreiheit kommen. Sie werden dort glücklich sein!


Tamara
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  #2  
Alt 13.01.2005, 15:49
Holze2
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Danke!

liebe tamara,
ich habe eben deinen bericht gelesen und bin sehr gerührt. erstmal mein beileid und gottes segen für deine famlie und dich!
ich kenne das forum seit heute. ich habe mir im internet hilfe suchen wollen.......meine mutter (77) hat seit august letzten jahres lebermetastasen die von ihrem brustkrebs gewandert sind - der ist aber schon seit 2000 "nicht mehr da". es ging ihr bis letztes jahr mai super. dann wurde sie schlapp unmotiviert, alles wurde ihr zuviel...... es dauerte 3 monate bis endlich ein arzt die metastasen in der leber entdeckte. nun bekommt sie seit 20 wochen eine chemo. seit dienstag wissen wir, dass sich trotzdem neue metastasen bilden. ich bin total fertig.
wie soll ich helfen, was kann ich machen. es ist so ernüchternd zu erkennen, dass ich nichts machen kann - hilflos sein ist grausam. wie wird es weiter gehen, was wird ggf. helfen, findet die ärztin ein besseres medikament..... nur fragen und keine antworten.....
es tut gut das mal aufzuschrieben... ich hoffe auf einige antworten die mir dann doch kraft geben.
ganz liebe grüße an alle ebenfalls betroffenen familienanghörigen
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  #3  
Alt 16.01.2005, 19:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Danke!

Hallo Holze,

leider kann ich Dir auf Deine Fragen keine Antworten geben. Nur eine kann ich beantworten. Wie kann ich helfen - sei einfach für Deine Mutter da. Damit hilfst Du ihr am meisten und gibst ihr Kraft.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute und ganz viel Kraft. Mehr kann ich leider nicht tun.

Viele liebe Grüße

Tamara
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