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  #1  
Alt 17.01.2015, 13:53
jane. jane. ist offline
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Standard kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo liebe Mitstreiter,
heute habe ich mich angemeldet, weil mein Lebensgefährte seit 7 Monaten mit der Diagnose kleinzelliges Lungenkarzinom im IV. Stadium lebt und stirbt. Am Sonntag ist ihm wohl eine Hirnmetastase geplatzt und im Hirn eingeblutet. Er konnte den linken Arm nicht mehr bewegen. Am Donnerstag wird ein MRT vom Kopf gemacht. Aus meinem großen starken Mann ist ein schwerkranker Mensch geworden. Er ist zuhause und schläft nur und mag nicht mehr essen. Ich pflege ihn und versuche alles, um es ihn schön zu machen. Wir sind seit 28 Jahren ein Paar. Was soll ich nur machen?
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  #2  
Alt 18.01.2015, 11:10
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo und herzlich Willkommen hier wenn auch durch einen nicht schönen Umstand.
Erst einmal tut es mir sehr leid das es auch euch getroffen hat.
Bei mir sind meine Eltern betroffen ,sie haben beide im Nov.14 die Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs mit Leber und Lymphknotenmetastasen Stadium IV.
Also kann ich mich nicht ganz rein versetzen wie es dir geht ich glaube es ist schon was anderes ob Eltern oder Partner.
Aber den Schmerz, die Angst, sie Hilflosigkeit und wie viel Kraft es kostet stark zu sein kenne ich schon.
Ich wünsche dir viel Kraft und deinem Mann wenig Schmerzen.
sei lieb gedrückt
Veilchen76
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  #3  
Alt 18.01.2015, 11:43
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BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe jane,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Hier bist du nicht allein mit deinen Sorgen. Auch mein Mann ist an Lungenkrebs erkrankt, zwar an einem Nichtkleinzeller, aber ebenfalls Stadium IV mit Hirnmetastasen. Am Freitag begann bei uns die Bestrahlung dieser Biester!

Die Frage was du machen kannst, kann dir keiner beantworten, denn m. E. machst du schon alles. Du bist bei ihm, stehst ihm bei! Mehr können wir nicht tun! Die Angst eines nicht so fernen Tages allein dazustehen bleibt .

@Veilchen, ich finde auch, dass es etwas anderes ist ob man Eltern oder seinen Partner verlieren wird - leider . Die Sorgen sind gleich, die Ängste ähnlich.

Ich wünsche euch allen einen sorgenfreien Tag

BerliNette
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

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mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #4  
Alt 18.01.2015, 13:12
jane. jane. ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo
ich möchte mich bedanken für die netten Worte. Gesunde Menschen können sich nicht vorstellen, was wir durchmachen. Eure Worte tun verdammt gut.
Mein lieber Mann kämpft so tapfer gegen alle Nebenwirkungen und Schmerzen an. Momentan wird er mit Topotecan behandelt. Vorher bekam er 5 Therapien mit Carboplatin und Etoposid. Dann wurde ein Staging gemacht, weil er in eine Studie eingeschlossen werden sollte. Hier hat man festgestellt, dass seine Knochenmetastasen, trotz Chemo, gewachsen sind. Für uns ist eine Welt zusammen gebrochen. Bis dahin haben wir fest geglaubt, ein Kleinzeller ist heilbar und alles ist nur ein Irrtum. Obwohl ich schon im Krebs-Forum gelesen habe, was alles auf uns zukommt.
Wir haben die Diagnose seit Freitag, den 13. Juni 2014. Wir leben in Berlin und haben einen ausgezeichneten Onkologen im Krankenhaus. Der nimmt uns wenigstens nicht die Hoffnung. Das ist für meinen Mann sehr wichtig.
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  #5  
Alt 18.01.2015, 14:09
Benutzerbild von BerliNette
BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe jane,

wir haben die Diagnose 2 Tage später bekommen Mein Mann wird seitdem in der Ev. Lungenklinik in Berlin-Buch behandelt. Darf ich fragen in welchem Krankenhaus ihr seid? Ich wünsche euch weiterhin alles Gute, die Hoffnung hält auch uns aufrecht!
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  #6  
Alt 18.01.2015, 15:45
jane. jane. ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 43
Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe Berlinette,
mein Mann wird im Vivantes Humboldt Krankenhaus behandelt. Wir sind sehr zufrieden. All unsere Fragen werden beantwortet und alle möglichen Therapien
werden uns vorgeschlagen. Die Ärzte kümmern sich rührend um meinen kranken Bären. Aber viel tun können sie auch nicht. Ich habe gelernt mit verheulten Augen zu beten, obwohl ich nicht so gläubig bin. Alles würde ich tun, damit mein Mann wieder einigermaßen gesund wird. Ich wünsche mir, dass er noch einmal das Gefühl bekommt, wie es ist gesund zu sein. Ich kann ja noch zufrieden sein, immerhin ist er schon 62 Jahre alt und kann noch selbst zur Toilette gehen und selbst essen. Wir kämpfen mal wieder gegen Kachexie an. Die Bestrahlung hat er gut vertragen, aber ihr müsst auf die Kopfhaut achten. Danach ist sie sehr trocken und pellt sich, wie nach einem Sonnenbrand. Das geht aber vorüber. Mein Mann kann seitdem nicht mehr so gut hören, die Gehörgänge sind angeschwollen. Das lässt jetzt erst so langsam nach. Ich wünsche euch auch weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen.
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  #7  
Alt 15.06.2015, 13:06
cinderella69 cinderella69 ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo Ihr Lieben,
auch ich möchte mich kurz vorstellen.
Bei meinem Mann hat es im Januar letzten Jahres mit Krebs im Enddarm angefangen. Nach der Chemo, Bestrahlund und der OP waren wir guter Hoffnung. Auch den künstlichen Ausgang und die anschließende Rückverlegung ist super verlaufen.
Als nun im Winter die große Erkältungswelle kam hat es uns auch erwischt.
Atemnot und Husten. Naja wer denkt denn schon dran, dass es wieder Krebs sein könnte. Also wir zum Hausarzt. Dieser hat auch nichts ahnend ein Atemspray verschrieben.
Darauf hin wurde es allerdings nur noch schlimmer. Und wir sind zum Lungenfacharzt. Als wir dann gesehen haben, dass die Lunge meines Mannes auf dem Röntgenbild wie Schweizer Käse aussieht, ist die komplette Welt stehen geblieben. Er hat ein kleinzelliges Karzinom mit Metasthasen in beiden Lungenflügeln.
Lebenserwartung ca. 6 Monate ohne Chemo.
Da mein Mann aber bereits mit 23 Jahren aufgrund Gehirnblutungen halbseitig gelähmt ist und jeden Tag Schmerzen hat, wollte er keine Chemo mehr machen lassen; obwohl er erst 52 jahre alt ist.
Wir bekommen nun Cortison - aber nun nach 8 Wochen nach der Diagnose - musste die Dosis bereits erhöht werden und auch Druckschmerzen im Herz sind bereits da. Von der Palliativ wird mein Mann gut betreut
Mein Mann hat alles schon für seinen Tod schon organisiert.
Mir bricht das Herz, obwohl ich alles mit ihm vorbereite.
Ich kann sehr oft meine Tränen nicht zurück halten, obwohl sich dann mein Mann sehr darüber aufregt und wieder keine Luft mehr bekommt.

Es ist schön, dass ich mir hier etwas von der Seele reden kann, denn meine Schwiegereltern kann ich damit nicht belasten.

Vielen Dank für Zuhören
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  #8  
Alt 15.06.2015, 14:36
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe Cinderella,
Das Wissen, dass ein Leben bald zu Ende geht bricht einem das Herz. Man versucht sich darauf einzustellen. Aber kann man das wirklich??
Mein Schatz hatte auch Lungenkrebs. Trotz Chemotherapie hat er nicht mal ganz 5 Monate geschafft. Vor knapp 4 Wochen ist er eingeschlafen.
Er wollte jedoch nie was von seinem Tod hören. Er hat Nichts vorher organisiert.
Wenn ich bei ihm war und geweint habe hat er mich immer gefragt: warum weinst Du denn mein Schatz??
Ich selbst habe mich nie getraut das Thema direkt anzusprechen. Es tat mir zu weh.
Eine Freundin war mir in dieser Zeit sehr nah und sie sagte oft zu mir: wenn er tot ist wirst Du noch so viele Fragen haben, die er Dir nicht mehr beantworten kann ( sie selbst hat vor 1 Jahr ihre Schwester verloren ).
Oft denke ich: hätte er doch mit mir mal über Alles gesprochen.... Aber hätte ich da ertragen können??
Ich wünsche Dir viel Kraft. Jemand der nicht in so einer Situatipn ist kann sich all das noch nicht mal annähernd vorstellen wie schrecklich das Alles zu ertragen ist.
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  #9  
Alt 15.06.2015, 15:51
cinderella69 cinderella69 ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo Femalinstinkt,
Ich danke Dir für Deine lieben Worte.

Es tut mir sehr sehr leid für Dich. Ich hoffe, Dir ist noch Kraft für Dich selbst geblieben.
Ich weiß auch nicht ob es für mich erträglicher wäre, alles selbst zu organisieren. Eigentlich bin ich schon froh, dass wir das zusammen gemacht haben auch wenn ich diesen Pragmatismus von meinem Mann nicht immer nachvollziehen kann.

Soeben war unsere Palliativ da und hat ihm zum ersten Mal Morphium verschrieben

Mein Mann ist noch zuhause und versucht selbst seinen Alltag zu meistern; ich gehe derzeit noch ganztags arbeiten. Ab Mitte Juli kann ich mir dann eine Auszeit nehmen. Ich hoffe das reicht uns noch aus.

Geändert von gitti2002 (15.06.2015 um 22:22 Uhr) Grund: Unnötig viele Leerzeilen am Ende des Beitrags entfernt
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  #10  
Alt 15.06.2015, 16:40
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Schlimm ist es, dass man nicht mehr planen kann. Man weiß noch nicht mal, was der nächste Tag bringt.
Morphium hat mein Liebster schon sehr früh bekommen. Viele bekommen Angst wenn sie hören: wir geben Morphium.
Aber das Morphium ist ein starkes Schmerzmittel und bedeutet ja nicht:jetzt geht es sofort zu Ende. Meinem Schatz hat es viel geholfen.
Schatz, Du hast nicht einmal gejammert, warst immer optimistisch. Ich liebe Dich
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  #11  
Alt 17.06.2015, 15:02
cinderella69 cinderella69 ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Du hast vollkommen recht - planbar ist gar nichts mehr.
Die letzten Tage komme ich mir vor als ob ich neben mir stehen würde. Früh stehe ich auf - natürlich überhaupt nicht ausgeschlafen - und mache dann alles nur noch mit Routine. Seltsamerweise kann ich in der Arbeit so tun als ob nichts wäre - ich lache viel - und kann ich mich so gut es geht auf die Arbeit konzentrieren.
Trotzdem denke ich ich sehe mich von oben herab.
Aufgrund der Cortisongabe sieht mein Mann aus wie das blühende Leben. Er hat in den letzten 8 Wochen 5 Kilo zugenommen und wenn die ersichtliche Atemnot nicht wäre könnte man meinen er kommt aus dem Urlaub.....
Für mich ist das so, als wollte man mir erklären, dass der Himmel plötzlich grün ist - ich sehe aber dass er blau ist.
Je länger die Diagnose her ist, desto schlimmer wird dieses Gefühl. Ich kann auch nicht mehr weinen...
Ich schäme mich, weil ich mich bei dem Gedanken erwische, wie ich mein Leben danach leben soll. Wir wohnen im Haus der Eltern von meinem Schatz und ich kann bleiben so lange ich möchte - aber ob ich das aushalte. Schräge Gedanken
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