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Alt 18.08.2007, 20:32
Lisano Lisano ist offline
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Registriert seit: 18.08.2007
Beiträge: 4
Unglücklich Warum so schnell? - Fassungslosigkeit

Hallo an alle.
Es ist heute das erste Mal, dass ich ein solches Forum betrete und ich habe einige Beiträge gelesen, die mir sofort die Tränen in die Augen getrieben haben. Weil ich es so gut mit fühlen kann.
Bei meiner Mutter (45) ist vor viereinhalb Jahren Brustkrebs diagnostiziert worden. Daraufhin wurden ihr in zwei OPs beide Brüste und Lymphknoten in den Achseln entfernt, sie bekam Chemo. Ein Jahr später entdeckten sie einen Hirntumor, der auch entfernt wurde. Sie wurde bestrahlt und die letzten eineinhalb Jahre war alles (augenscheinlich) gut. Wir dachten, wir hätten den Krebs gemeinsam besiegt. Ich war unheimlich stolz auf meine Mum, sie hat sehr gekämpft (obwohl ein Arzt ihr sofort prognostiziert hat, sie hätte nicht mehr viel Zeit...). Dazu hatte sie zwei wundervolle Therapeutinnen, die ihrem Geist enorm geholfen haben.
Vor etwa sechs Wochen fing meine Mutter an, stark zu husten, kam aber noch mit mir nach Berlin (ich wohne eigentlich in Hessen), um mit mir eine Wohnung zu suchen (denn ich fange im Oktober an, dort zu studieren). Sie hatte Probleme, Treppen zu laufen und hustete besonders nachts.
Da wir aber einen letzten gemeinsamen Urlaub mit der Familie (meine Eltern, mein Bruder (16) und ich) gebucht hatten, flogen wir vor drei Wochen nach Kreta, in der Hoffnung, dort würde sie sich erholen.
In diesen zwei Wochen hat sich ihr Zustand rasend schnell verschlechtert.
Einen Tag nach dem Urlaub brachten wir sie ins Krankenhaus und nun, fünf Tage nach dem Urlaub kann ich nicht glauben, wie schnell es ihr schlechter geht.
Sie kann weder laufen, mein Dad füttert und wäscht und tut alles für sie, sie kann kaum reden und bei jedem Wort, das sie spricht, bekommt sie Atemnot.
Nach den ersten Untersuchungen steht fest: Sie hat tzahlreiche Metastasen an der Leber und ebenso welche in der Lunge. Dazu kommt Wasser im Körper.
Am Montag steht das CT für den Kopf an und die Untersuchung für den Bauchraum und die Knochen.
Aber schon nach dieser ersten Diagnose haben die Ärzte gesagt, dass Mama entscheiden muss, ob sie noch eine Behandlung (in Form von Chemo, Bestrahlung etc.) möchte (in ihrem momentan schwachen Zustand unmöglich), denn heilen kann man sie nicht mehr.
Zu sehen, wie schnell der Krebs ist, macht mich fast wahnsinnig. Zu sehen, wie verzweifelt die Eltern sind, die Tatsache, dass wir nicht mehr wissen, wie lange sie es noch schafft und die Sorge um meinen kleinen Bruder, der alles in sich rein frisst, macht mich fast wahnsinnig.
Es tut so weh.
Das Schlimmste für mich ist, dass es so scheint, als hätte Mama sich schon aufgegeben... Sie hat keinen Willen, keine Kraft mehr. Es ist, als stünde sie neben sich und begreift nicht, was los ist. Sicher versucht sie damit, sich selbst zu schützen, aber zu sehen, wie sie in ihrem Krankenhausbett liegt, nichts mehr alleine kann... Vor noch zwei Wochen haben wir Karten gespielt, sind im Meer geschwommen und sie konnte laufen.
Wie kann ich umgehen damit? Es fällt mir schwer, sie zu besuchen auch wenn ich weiß, dass ich es später bereuen würde, wenn ich es nicht tun würde, aber es ist so schwer.
Außerdem muss ich mein Studium im Oktober anfangen und von zu Hause weg. Auch wenn es mir schwer fällt, sagen alle, auch mein Dad, dass ich umziehen soll. Fällt mir schwer, aber ich weiß, dass auch mein Leben weiter gehen muss, auch wenn ich meine Mama nicht im Stich lassen will.
Wie geht ihr damit um?

Bin dankbar für jeden Post. Egal was.

Lieben Gruß, Lisa
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