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  #16  
Alt 28.07.2014, 13:47
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo ihr Lieben,

ihr habt mir soviel Mut gemacht, dass ich letzten Freitag mal wieder was mit meinen Mädels gemacht habe. Nix großes, wir waren auf dem 18. Geburtstag des Bruders.
Dort kannte niemand meine Situation und es war in Ordnung. Ich hatte sogar Spaß.
Ich habe aber Angst davor wenn ich abends mal wieder richtig irgendwo feiern gehe oder einfach hingehe. Alle die mich kennen werden mich angaffen oder sogar ansprechen...ich weiß garnicht wie ich damit umgehen soll dann.
Momentan treffe ich mich mit Freunden auch nicht bei mir Zuhause.
Der Raum in dem wir immer saßen ist der, wo mein Papa starb. Auf dem Sofa wo er lag und ich Ihn morgens noch verabschiedet habe würden wir sitzen und quatschen.
Ich kann diesem Raum nicht betreten bzw äußerst ungern. Irgendwas hindert mich daran.
Meine Freunde verstehen das auch aber ich weiß nicht wie lange das noch dauert, dass ich den Raum wieder betreten kann ohne meinen Papa dort sitzen zu sehen oder mir vorzustellen wie er hier tot lag.
Wisst ihr was ich meine?

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #17  
Alt 28.07.2014, 14:12
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

ich kann das gut nachvollziehen.

Ich habe seit Papas Tod jede Geburtstagseinladung abgelehnt. Bzw. habe ich mir irgendwelche Ausreden einfallen lassen, um nicht hingehen zu müssen. Meistens wird ein einfaches "nein" ja nicht akzeptiert. Dann wird nur noch nachgebohrt und es kommen so Sprüche wie "Dein Papa hätte es nicht gewollt"... Kann ich garnicht leiden...

Spaß habe ich trotzdem in meinem Leben und am Leben. Ich lache viel. Ob an der Arbeit, am abend bei einem lustigen Film, auch mit Mama und meiner Schwester. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen dabei, was sich allerdings gelegt hat. Es bringt ja alles nicht. Das Leben muss weiter gehen, ob man will oder nicht und so schwer es auch manchmal ist. Außerdem gibt es dann noch die Tage und Stunden, wo ich einfach nur am weinen bin...

Und dass du deine Freunde nicht zu dir einlädst, mit dieser Situation, kann ich auch verstehen. Ich könnte das auch nicht. Ich glaube, ich würde immer meinen Papa dort liegen sehen. Nein. Das wäre schlimm für mich und daher kann ich das sehr gut nachvollziehen. Wenn ich eine Freundin von dir wäre, würde ich das vermutlich auch etwas komisch finden. Aber was will man machen?! Das Sofa wegschmeißen und ein neues kaufen? Das würde den Papa nicht wieder bringen und der Raum an sich bleibt trotzdem "DER" Raum...


Als ich las, dass du deinen Papa erst 5 Tage später besuchen konntest, habe ich mich etwas erschrocken. Ich habe, vor meinem Papa, noch nie einen leblosen Körper gesehen, aber ich vermute, dass ein Mensch nach 5 Tagen schon anders aussieht oder? (Sorry, doofes Thema...) Ich hoffe, dass er nicht schrecklich aussah und du dieses Bild nun nicht mehr aus deinem Kopf bekommst?

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, liebe Julia! Kopf hoch! Sonst kann dich dein Papa von da oben garnicht richtig sehen

Liebe Grüße
catlove
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Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will. (Verfasser unbekannt)
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  #18  
Alt 28.07.2014, 14:15
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Was mir noch einfällt...
Dein Thread heißt ja "Das Schicksal ist ein mieser Verräter...".
Als ich am Wochenende mal geschaut habe, was momentan so im Kino läuft, habe ich gesehen, dass das ein Filmtitel ist. Hast du den Film schon geschaut? Es geht dort ja auch um eine Krebserkrankung... Irgendwie interessiert mich dieser Film, weiß aber nicht, ob ich ihn mir unbedingt im Kino anschauen möchte.. Oder ob ich ihn überhaupt anschauen möchte... Schwierig
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Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

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  #19  
Alt 29.07.2014, 13:03
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo CatLove,

dieser Buchtitel hat eine ganz besondere Bedeutung für mich.
Kurz nach der Diagnose habe ich es mir zufällig zum Lesen bestellt. Papa fragte"Was ist denn das für rin Buch". Als ich ihm den Titel nannte, stimmte er diesem zu ind sagtr dass das perfekt sein Leben beschreiben würde.
Wir haben den Buchtitel auch als Überschrift für die Traueranzeige genommen. Viele Leute, besonders die ältere Generation, fand das absolut unpassend und hat sich darüber erbost.
Aber wir wollten es so, für uns hat es eine Bedeutung. Und mal ganz ehrlich, wieso muss man in solchen Traueranzeigen immer so rumheucheln. Man kann ja auch mal schreiben was man denkt. Und das Schicksal ist ein mieser Verräter. Da gibts kein "aber".
Allen Menschrn wird man es eh nie Recht machen können. Wenn man das versucht, vergisst man sich selbst.

Was Papas Körper angeht, ja das war ein Schock. Aber ob es nun daran lag dass ich Ihn aufgrund der Beschlagnahmung erst nach 5 Tagen sehen konnte weiß ich nicht.
Meine Mutter und ich haben beide vorher noch nie einen aufgebahrten Menschen gesehen.
Mama hatte sich schon zuhause von ihm verabschieden können, sie ist aber für mich dorthin mitgekommen.
Wor gingen also fast zitternd vor Angst (das klingt besheuert, aber es war wirklich so) in den Kellerraum wo er sein sollte.
Es herrschte eine typische Kelleratmosphäre, obwohl alles schön geschmückt war.
Er lag also da, wie eine Puppe aus Porzellan. Er sah anders aus. Da war kein Leben mehr. und das war aauch meine erste reaktion. Ich sagte einfach: "Papa, das bist du nicht mehr, das ist nur noch deine leere Hülle". Damit war die Sache für mich klar und ich konnte gut damit umgehen. Es war schließlich nur noch sein Körper, die Seele und der Geist, das was das Leben ausmacht, war weg.
Sein Gesicht war ein wenig eingefallen, er hatte ein paar Flecken an den Armen und seine Fingernägel waren blau bis lila.
Seine Gesichtszüge waren wie eingemeißelt. Was wohl auch daran lag, dass der Bestatter natürlich bei jeder Aufbahrung Hand am Toten anlegen muss. Das war mir klar und ich hatte es immer im Hinterkopf, dass sein Ausdruck so "gemacht" wurde. Es könnte sonst passieren dass bei Aufbahrungen die Augen von Verstorbenen wieder aufgehen oder der Mund sicj öffnet. Das will ja niemand. Also nahm ich es eben so hin wie es war.
Meine Oma (mütterlicherseits) beschrieb Ihren toten Sohn, der 1993 ebenfalls dem Krebs erlegen ist, als "schlafenden Engel". Ich weiß nicht in welcher Illusion die Dame lebt, aber so würde ich Papa nie bezeichnen.
Dennoch musste ich ihn sehen, um überhaupt begreifen zu können, dass er jetzt nicht mehr da ist.
Ich hätte ihm gerne durch die Haare gewuschelt, die hatten die Bestatter leider falsch gekämmt. Aber ich mochte Ihn nicht anfassen. Sein Körper war immer ein warmer und kuscheliger "Papakörper". So wollte ich ihn mir in Erinnerung halten.
Auch seinen Anblick weiß ich bis heute, aber ich habe keine Albträume davon.
Nach dem Besuch habe ich mich noch mit dem Bestatter unterhalten, er wusste auch von meiner Angst. Als ich ihm dann erklärte, dass dort unten nur noch die leere Hülle war, sagte er mir, er sähe das alles genauso. Und das ist ja gut oder?

Wie war für dich der Besuch bei deinem Vater?

P.S.: Sorry dass der Eintrag schon wieder so lang geworden ist
Aber das kommt einfach so...

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #20  
Alt 29.07.2014, 13:44
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Julia,

für deinen langen Beitrag musst du dich nicht entschuldigen. Manchmal kommt es auch aus mir heraus gesprudelt Komsicherweise schreibe ich auch lieber, statt zu reden... Reden würde ich niemals so viel, wie ich schreibe

Gut, dass du keine Alpträume oder andere schlechte Erinnerungen hast. Davor hätte ich wahrscheinlich Angst gehabt, wäre ich an deiner Stelle gewesen.

Wir haben Papa ja nicht mal eine Stunde, nachdem er eingeschlafen war, gesehen. Er war im Krankenhaus und wir wussten, dass es bald soweit ist. Wir haben noch von "morgen" gesprochen. Meine letzten Worte an ihn waren "Bis morgen, Papa, hab dich lieb!". Er wollte "morgen" sogar den Fernseher anmelden, er wüsste ja nicht, was er den ganzen Tag alleine auf dem Zimmer soll... Und er sagte, wir sollen gehen, wenn wir wollen, er ist auch müde und will schlafen. Also sind wir nach Hause. Ich in mein zuhause (ca. 30 Min. Fahrt zum Krankenhaus) und meine Mama und Schwester zu sich nach Hause (ca. 60 Min. Fahrt zum Krankenhaus). Meine Mama erhielt den anruf vom Krankenhaus, als sie gerade zur Haustür rein ist. Sie wusste schon, was los ist... Sie hatte mich dann angerufen und ich bin sofort mit meinem Freund ins Krankenhaus gefahren. Alleine hätte ich auch nicht fahren können, ich war wir in einem Schockzustand. Ich war im ersten Moment sauer.. Saß steif im Auto... Und habe mich gefragt, warum er einfach gegangen ist, ohne das wir bei ihm waren.

Ich bin dann zuerst alleine in das Zimmer rein. Und dann lag er da. Im Krankenhaushemdchen, die Hände neben dem Körper, das Fenster war offen, das Zimmer sehr sauber. Das haben die Krankenschwestern alles so hergerichtet. Was ich empfunden habe? Ich kann es dir garnicht sagen. Er lag halt da. Sah so aus, als würde er schlafen. Ich bin dann wieder raus. Und irgendwann kamen dann meine Mama und meine Schwester. Da habe ich dann das erste mal geweint. Wir sind dann alle nochmal in das Zimmer und haben uns von ihm verabschiedet. Haben seine Arme gestreichelt, über die Wange, über seine flauschigen Stoppeln... So im nachhinein finde ich die Situation komisch... Ich kann das garnicht so richtig beschreiben...

Ich bin den abend wieder nach Hause und erst den nächsten morgen dann zu meiner Mama, wo ich auch erstmal eine Woche geblieben bin. Den abend, als Papa starb, habe ich ganz normal erlebt.. Fernsehen geguckt.. Irgendwann ins Bett... Am nächsten morgen als ich bei Mama war und in die Küche kam, saß sie da, vor der Tageszeitung und hat geweint... Und ich? Ich habe keine einzige Träne vergossen... Die nächsten Stunden und Tage, bis zur Beerdigung, kamen ständig Verwandte, Bekannte und Freunde von Mama und Papa. Meine Mama war und ist so stark! Sie hat die Geschichte von Papas Tod gefühlte tausendmal erzählt... Wie die letzten Monate waren... Wie der letzte Tag war... Und ich? Ich saß immer mit am Tisch, habe keine Träne vergossen... Habe dem Besuch immer schön Getränke angeboten...

Einen Tag vor der Beerdigung, als Papa mit dem Leichenwagen zur Friedhofshalle gefahren wurde und wir dort auf ihn gewartet haben, habe ich das erste mal richtig geweint... Ich weiß noch, wie ich ein paar Schritte zurückgegangen bin, als ich den Wagen am Ende der Straße erblickte... Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, das Papa dort drin ist... In dem schönen Anzug, mit dem orangenen Hemd... Nein, das konnte nicht sein! In dem "Keller" der Friedhofshalle wurde der Sarg dann abgestellt und wir haben noch ein Gebet gesprochen mit dem Bestatter. Er fragte dann auch, ob wir ihn nochmal sehen wollen. Aber das wollten wir nicht. Wir behalten ihn so in Erinnerung, wie wir ihn das letzte mal gesehen haben! Und die allerwichtigsten Erinnerungen sind eh in unseren Herzen!
Die Beerdigung war dann auch nochmal richtig heftig.. Aber in dem Moment, als der Sarg hinabgelassen worde, merkte ich, wie ein riesen großer Stein von mir abgefallen ist... Ich fühlte mich wirklich um ein paar Kilos leichter!


Und nun entschuldige ich mich dafür, dass mein Text so lang geworden ist. Aber es tut einfach so gut, sich alles von der Seele zu schreiben!


Ich wünsche dir weiterhin wirklich viel Kraft! Ich gebe dir etwas von meiner Kraft ab und schicke sie dir mit einem Sonnenstrahl vorbei!
Wenn du magst, kannst du gerne mal eine PN schicken (wobei ich noch nicht genau weiß, wie das hier in dem Forum funktioniert...)

Fühl dich ganz fest

Liebe Grüße
catlove
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Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

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  #21  
Alt 30.07.2014, 11:11
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ich denke auch, dass die Beerdigung ein wichtiger Schritt ist um abzuschließen. Zumindest mit dem ersten Stress den das ganze so mit sich bringt.

Kennt ihr das, wenn schon ganz kleine Dinge einen wieder aus der Bahn werfen?
Wir haben gerade einen sentimentalen Film geschaut. Das hat irgendwie vieles wieder aufgewirbelt...

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #22  
Alt 30.07.2014, 11:20
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ja, aber das ist normal.
Das ist nicht nur bei Filmen.. Oder Liedern, die man vielleicht im Radio hört... Manchmal, wenn ich ältere Ehepaare sehe, die Hand in Hand durch die Stadt gehen, denke ich "Sowas erleben meine Eltern nicht mehr" und das macht mich traurig Wie sich das erst für unsere Mamas anfühlt, wenn sie die ganzen turtelten, verliebten Ehepaare sehen?

Ich wünsche dir einen schönen Tag, soweit "schön" möglich ist.

Liebe Grüße
catlove
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  #23  
Alt 30.07.2014, 21:48
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Catlove,liebe Julia
nur zu gut weiss ich was Ihr beide durchmacht.Und noch mal mein Aufrichtiges Beileid an Euch und Eure Familien.Es ist einfach grausam den anders kann ich das nicht mehr bennenen.Mein geliebter Dady starb auch vor 2 wochen(13.07.2014)an dieser schei... Krankheit.Man kann das gar nicht richtig beschreiben was in einen vorgeht,die Gefühle,die endlose Leere,dieser seelische Schmerz,die letzten Bilder am Sterbebett,die Beerdigung...usw das ist so krass.Aber Julia hochachtung das du noch Abschied von deinen Papa genommen hast am Sarg.Ich habe die Kappele zwar betretten und habe es nur bis zu helfte geschafft hin zugehen und musste anschliessend wieder raus.Es war unerträglich.Dafür war ich dabei als Papa ging und könnte mich so richtig verabschieden auch die letzten 3 tagen davor war ich 24 std bei ihm.Diese Momente kann und wird uns keiner nehmen.Die Beerdigung war am 13.7 und am 14.7 bin ich wieder zur Arbeit was ein fehler war und somit bin ich bis mitte August noch krank geschrieben.Ich brauche einfach die zeit zum trauern denn ich kann es einfach noch nicht richtig glauben das Papa gestorben ist.Immer wieder habe ich noch das Gefüh das er im Krankenhaus ist.Es ist mega komisch.Der einzige trost ist das beim sterben Papa absolut keine schmerzen hatte und paar sekunden bevor er ging hat er noch ganz gross seine Augen aufgemacht um zu gucken ob wir da sind.Dannach holte er noch einmal luft und ist dann gegangen in Frieden und Ruhe und umgeben von Liebe.danach bin ich rausgerannt und auf dem Flur musste ich bitterlich weinen.Es war ein schock.Die Beerigung war schön,waren sehr viele Leute da die wir nicht kannten,seine Arbeitskollegen,chef persönlich usw es war ein tolles Gefühl das man ihn so geschätz hat.Papa war auch ein sehr liebe voller Mensch der immer wollte das es allen gut geht.Ich liebe ihn unendlich doll und vermisse ihn an jeder Ecke.
Ich hoffe ich habe euch mit meinen Beitrag nicht zu dolle gelangweilt.ich wünsche Euch vom herzen viel Kraft.Ich umarme Euch.
Liebe grüsse-Magda
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  #24  
Alt 01.08.2014, 13:28
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Magda,

ich finde es eher bemerkenswert dass du deinem Papa in den letzten Stunden und Minuten so beistehen konntest. Dazu gehört jede Menge Mut und Disziplin.
Ich glaube, hätte ich meinen Papa Zuhause im sterben liegend gefunden, ich hätte sofort einen Notarzt angerufen und verlangt dass er Ihn rettet oder am Leben erhält. Ich war noch nocht soweit ihn gehen zu lassen. Allerdings kam es bei uns ja auch sehr überraschend. Bei Papas Trauerfeier hat es mir auch sehr gefreut, dass viele alte und Bekannte angereist waren. Es hätte ihn sicherlich gefreut. Generell bin ich auch froh darüber, dass ich die Trauerfeier sehr stark mitgestalten konnte und wirklich alle Wünsche meines Vaters einbringen konnte. Auch wenn wir nie konkret darüber gesprochen haben.

konntet ihr mit eurem Vater besprechen, wie die Beerdigung ablaufen soll und wo er beerdigt wird?

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #25  
Alt 01.08.2014, 16:56
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

ja wir konnten mit Papa noch über seine Beerdigung sprechen.Ich weiss es ist krass aber eine Woche bevor er ging hat er uns erzählt was er schön finden würde.Ich muss dazu sagen das mein Dad schon 1 Monat vorher gespürt hat das es zuende ging.Er hat da auch ganz offen darüber gesprochen nur ich konnte nicht zuhören weil es mir so weh tat und ich es einfach nicht glauben wollte was er da erzählt.Als er noch mehr oder weniger Fit war hat er noch alles erledigt zb;Konten umgeschrieben auf meine Mama usw er hat wirklich bis zu letzten Knopf alles erledigt gehabt.Somit konnte er natürlich auch in Ruhe von uns gehen.Ja die letzten 3 Tage am Sterbebett die waren so heftig das man das gar nicht beschreiben kann aber komischerweise als ich bei ihm gesessen habe am Bett hatte ich eine innere Ruhe.Ich weiss gar nicht woher aber das war so.Das Krankenhaus Personal und die Ärzte haben mich und mmeine Mama und geschwister bestens versorgt.Wir haben sogar das Frühstück,Mittagessen und Abendbrot kostenlos bekommen und jeder zeit war immer einer da mit den man sprechen konnte.Also die Leute haben wirklich eine Medalie verdient denn die haben alles getan damit alles in Ruhe abläuft.Und das wichtigste war das mein Papa wirklich sehr ruhig und leise gegangen ist ohne schmerzen oder sonstiges.So wie er es wollte.Als Papa eingeschlafen war haben wir ihn mit der Krankenschwester angezogen und ihn wirklich chick gemacht.Er sah sooo schön aus.So entspannt als ob er einfach nur schlafen würde.C.a 1 std waren wir noch da dann hat man ihn abgeholt. aber alleine der Gedanke das er so gegangen ist wie er sich das gewünscht hat ,hat uns sehr beruhigt und viel geholfen.Es tut mir sehr dolle leid das es in deinen Fall anders war nur jetzt müssen wir gucken wie wir mit der Trauer fertig werden.Das Bestattungsunternehmen war auch ein super klasse.Haben alles perfekt gemacht so wie wir das haben wollten ohne patzer oder sonstigem.Alles war einfach perfekt.
10 min bevor Papa ging hab ich noch viele Fotos von ihm gemacht und die gucke ich mir aber nur noch selten an.Julia,hast du probleme zum Friedhof zugehen?Ich gehe fast jeden Tag hin aber nie alleine.Sonst wenn jemand dabei ist gehe ich ohne probleme hin und ich bin gerne dort.Weiss auch nicht warum das so ist.Hat dein Papa nach seinem Tod dir ein Zeichen gegeben???Hast du sowas erlebt??? Mein Papa kam einige Std nach seinen tod zu mir aber dazu später.Ich umarme Dich ganz fest
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  #26  
Alt 02.08.2014, 12:27
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Magda,

wir hatten leider nicht die Möglichkeit alles mit ihm abzusprechen. Vor einigen Jahren wollten wir uns als Familie einen Baum in einem Friedwald kaufen. Damals hatten wir alle zusammen beschlossen uns unter so einem Baum beerdigen zu lassen. Nur leider gibt es zweo Probleme an der Sache. Zum einen ist der nächste Friedwald knapp 1,5 Stunden Fahrt entfernt und zum anderen haben wir uns gemeinsam nie so richtig drüber informiert wie sowas abläuft. Wir fanden halt den Gedanken schön.
Jetzt nach der Diagnose hatte Papa noch zu meiner Mutter gesagt dass ich entscheiden sollte wo er liegt. Hauptsache er wird verbrannt und bekommt kein ganzes pflegebedürftiges Grab.
Also als er gestorben war schaute ich mir nochmal diesen Friedwald genauer an. Und eigentlich fand ich es nicht mehr so toll. Vor allem der Fahrtweg schreckte mich doch sehr ab. In der Woche nach der Arbeit war es so unmöglich ihn zu besuchen.
Letztendlich haben wir uns dazu entschlossen ihn auf unseren "Dorffriedhof" zu bringen. Es gibt dort ein ca. 2x2 Meter großes, bepflanztes Quadrat wo Urnen begraben werden. An der Seite stehen Steine übereinander wo die Namen der Verstorbenen stehen. Dort liegt er nun. Manchmal hab ich Angst dass er es so nicht gewollt hat...aber wir haben alles was er wollte eingehalten
Ich gehe 2-4x die Woche dorthin. Am Liebsten alleine...dann kann ich meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. Manchmal begleitet mich auch mein Freund. Meine Mama geht nur sehr selten dorthin. Sie hasst Friedhöfe und braucht das nicht zur Trauerverarbeitung. Ich besuche Ihn eigentlich ganz gerne und erzähle ihm in Gedanken dann sehr viel. Aber es erscheint mir auch sehr unwirklich dass ein ganzer Mensch in so eine kleine Urne passt. Komisch irgendwie. Aber ich finde das besser als den Gedanken komplett unter der Erde zu liegen und zu verrotten.
Nein ich habe kein Zeichen von ihm bekommen...ich weiß auch nicht inwiefern ich an sowas glauben soll....was hast du denn für eins bekommen?
Ich tröste mich mit dem Gedanken dass er von oben auf uns aufpasst. Und so immer bei mir ist.

Julia
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  #27  
Alt 02.08.2014, 22:22
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,
also am Sterbebett habe ich zu meinen Papa gesagt das wenn er gegangen ist soll er mir unbedingt ein Zeichen geben,nur ein kleines ob es ihn gut geht da wo er sein wird.
Am 13.07.2014 um genau 10.11 uhr schlief er für immer ein.
um c.a 16 uhr war ich wieder zuhause.Um abzuschalten habe ich mich an meinen Rechner gesetzt und gesurft.Plötztlich mit ein mal habe ich Papa gerochen.Dieser Duft war so intensiv das ich sofort merkte das er da ist.Mit einmal ging bei mir mein Induktionsherd an und gleichzeitig der Wasserkocher.Ich nahm es sehr ruhig hin und musste kurz lächeln.Ich guckte nach oben und sagte nur Danke Papa.Ich bin mehr als davon überzeugt das er mir damit signalisiert hat auf meinen wünsch das es ihn jetzt gut geht.Seit dem war ruhe.Es war unbeschreiblich schön und ich habe mich soooo gefreut und war sehr erleichtert.Für viele klingt das bestimmt blöd aber es war wirklich so.
Liebe grüsse und bleib stark:remybus si
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  #28  
Alt 04.08.2014, 12:51
Julia93 Julia93 ist offline
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Ja das klingt wirklich schön. Ich wünschte mein Vater könnte mir auch so mitteilen dasss es ihm gut geht.
wie gehen eure Mütter eigentlich mit dem Verlust um?
Meine Mama ist absolut stark. Sie macht immer sehr viel mit sich selbst aus. Leider.
Sie hat nach seinem Tod wieder angefangen zu rauchen. Das stört mich und macht mich sauer weil sie Papa versprochen hat aufzuhören. Ich hab auch Angst dass ich sie dadurch verlieren könnte. Ich habe sie auch darauf angesprochen, aber dann kommt nur "Ach Jule".
Sie versteht nicht dass ich wirklich Angst habe alleine da zu stehen. Ich bin doch erst 20...
Eigentlich fühle ich mich sowieso noch zu jung für alles was momentan passiert.

Julia
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  #29  
Alt 04.08.2014, 13:37
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Liebe Julia.
Also ich muss sagen meine Mama ist wirklich sehr stark.Tags über gehts ihr gut nur die Abende und die Nächte sind schlimm für sie.Sie hat es akzeptiert das Papa nie mehr kommt und das es für ihn einfach nur noch eine grosse erlösung war.Ich denke das es das ist was ihr sehr viel Trost spendet.Ich bin derzeit noch ne woche krank geschrieben danach werde ich wieder anfangen zu arbeiten.Wie sieht bei dir der Alltag eigendlich aus???Schreib mir mal ich würde mich darüber freuen.Wie sehen bei dir und deiner Mama die Abende und Nächte aus????
Liebe grüsse-Magda:remybus si
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  #30  
Alt 04.08.2014, 13:40
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Liebe Julia,

fühl dich erstmal von mir gedrückt.

Ja, du bist erst 20. Viel zu jung, um den geliebten Papi zu verlieren. Und dein Papa war viel zu jung zum Sterben. Meine Schwester ist auch erst 20. Mein Papa war 55, als er starb. Alles war und ist einfach viel zu jung. Das erste, was meine Schwester mir sagte, nachdem Papa starb "Und wer soll mich jetzt zum Traualtar führen, wenn ich mal heirate?". Ja... Ich weiß es nicht... Ich für mich habe schon beschlossen, dass ich kirchlich nicht heiraten werde, weil einen Ersatz für Papa wird es in diesem Moment nicht geben. Das ist einfach die Aufgabe des Vaters und von niemand anderem. So sehe ich das zumindest.
Diese vielen schönen Momente, die noch kommen werden, bekommen unsere Papas nicht mehr mit. Das ist einfach nur traurig und schwer zu begreifen. Da will man eigentlich garnicht so weit in die Zukunft schauen. Wie z.B. Hochzeit oder die eigenen Kinder... Wie soll das nur funktionieren? Meine Kinder werden keinen einzigen Opa haben, da der Papa meines Freundes auch schon verstorben ist...


Meine Mama ist auch sehr stark. Das war sie von Anfang an. Klar gibt es Momente, wo sie weint und traurig ist. Aber sie hat von Anfang an am Leben teilgenommen. Geht weiterhin zum Sport. Trifft sich mal mit einer Arbeitskollegin und geht mir ihr durch den Wald spazieren. ODer fährt mit Freundinnen oder ihrer Schwester irgendwo hin. Das finde ich toll. Ich will mir garnicht vorstellen, wie es wäre, würde sie das Haus nicht mehr verlassen und im Mitleid versinken.

Dass deine Mama wieder raucht ist ja nicht so toll. Gerade weil dein Papa ja an Lungenkrebs gestorben ist. Unbegreiflich. Sag ihr weiterhin, dass du Angst hast, sie auch noch zu verlieren. Vielleicht versteht sie es irgendwann. Ich habe auch fast 10 Jahre geraucht und habe aufgehört, nach Papas Diagnose. Ich habe einfach total Angst, dass ich auch irgendwann an dieser sch*** Krankheit sterbe.

Ganz liebe Grüße an dich
catlove
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