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#1
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AW: Sexualität
Zitat:
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#2
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AW: Sexualität
Hallo Mirinam,
warum hat man Dir denn die Eierstöcke entfernt? Doch wahrscheinlich nicht einfach so, oder? Anne |
#3
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AW: Sexualität
Tja, eigentlich war ich wegen einer gutartigen Zyste im KH. Die sollte entfernt werden. Nach der OP nur überall betretenes Schweigen. Keiner sprach mit mir. Am nächsten Tag hieß es: Ein bösartiger Tumor, man hat mir gleich den Eierstock mitentfernt. Nun muss der Rest operiert werden.Ich wollte noch ein Kind. Da meinte der Arzt nur: RISIKOOOOOOOOOOOO. Nur drei von zehn Frauen überleben Ovarialkarzinome. Denken Sie an ihr Leben. Jetzt weiss ich, dass ich einen Borderline-Tumor im Stadium Figo 1 a hatte. Laut Zuckschwerdt Verlag ist die Überlebensrate 99,5 %. Wenn er mit nur den Tumor entfernt hätte, dann hätte ich eine Rezidivrate von 15% gehabt. Hätte er mir den Tumor mit Eierstock (also Semi-Kastration) entfernt und es dabei belassen nur 6% Rezidivrate. An den Rezidivien kann man nicht sterben!!! Dafür kastriert man meiner Meinung nach keine Menschen. Bei der Hodenentfernung steht in den Leitlinien: Eine Übertherapie gilt es zu vermeiden um die Sexualität des Mannes zu schützen. Ich fühle mich übertherapiert und unterinformiert. Es ist nicht in Ordnung. Und mittlerweile weiss ich auch von anderen Frauen die mit dieser OP nicht glücklich sind. Auch bei Frauen sollte eine Übertherapie vermieden werden. Da Frauen aber viel zu wenig über die Folgen öffentlich reden (ausser kürzlich im ORF: Kastrierte Frauen klagen an- eine Sendung von Barbara Stöckel) spricht sich die Schwere der Folgen nicht herum. Wenn mir eine Frau dies ehrlich so vorher gesagt hätte, dann hätte ich niiiemmals in meine Kastration zugestimmt. Aber die Frauen tun ja immer so als wäre alles ein Klacks. Ich tue das nicht. Ich bekenne mich zu meinen Gefühlen und Erfahrungen. Das muss ja wohl im Jahre 2006 erlaubt sein. Danke auf jeden Fall, dass du nachgefragt hast!!!
Mirinam |
#4
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AW: Sexualität
Mirinam,
ein Klacks ist das ganz bestimmt nicht. Krebs aber auch nicht. Und an Rezidiven kann man schon sterben, das ist nämlich die Wiederkehr des Krebses. Wenn Du wirklich nicht richtig aufgeklärt warst, ist das natürlich überhaupt nicht in Ordnung. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass Du wieder fitter wirst. Es gibt ja nun auch etliche Frauen, auch jüngere, die Eierstockkrebs und die damit verbundene Behandlung ganz gut überstehen. Gruß. Anne |
#5
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AW: Sexualität
Liebe Anne53,
am Rezidiv des entfernten intrazystischen Borderline-Tumors im Stadium 1a überlebt eine Frau zu 99%!!!!! Ihre Prognose wird nicht verändert dadurch dass die inneren Genitalien belassen werden. So steht es in der Prognose zum Borderline-Tumor vom Tumorzentrum München, Verfasser Prof. Dr. Schmalfeldt. Was sagst du nun?? Statistisch gesehen hat jede Frau das Risiko an einem Ovarialkarzinom zu erkranken von 1,6 % (laut Prof. Dr. Rossmanith Ulm) und ich hätte statistisch gesehen 1 % Risiko gehabt daran zu sterben wenn ich nur den Tumor entfernt bekommen hätte!!!!!! Ich fühle mich veraaarscht!! Ach übrigens, ich habe meinen Arzt angeschrieben zu diesen Fakten und er meinte nur ganz kühn, dass er mit mir doch mehrmals über die Problematik der Kastration gesprochen hätte. TTsssssssssss. Tja - da muss ich wohl in der Narkose gewesen sein. Finde ich alles nicht in Ordnung!! Les mal Misinformed Consent!! Anderen geht es so wie mir. Rein Menschenrechtlich muss eine Frau doch selbst bestimmen dürfen ob sie Pest oder Cholera wählt. Ich hätte niemals einer Kastration zugestimmt. Ich nicht. Schon gar nicht vor dem Hintergrund der Rezidivsituation wie oben. Mit Krebs kann man nämlich auch viele Ängste erzeugen. Schade dass ich kein Mann war, der was an den Hoden hatte. Dann hätte man das mit mir nicht gemacht. Woooo ist Alice Schwarzer?????????? |
#6
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AW: Sexualität
Ja,
wenn es so schlimm ist, musst Du etwas unternehmen. Ich weiß aber nicht, was man da tut - Rechtsanwalt, Ärztekammer? Da gibt es bestimmt irgendwo Informationen, mir fällt aber im Moment nichts ein. Gruß. Anne |
#7
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AW: Sexualität
noch ein Nachtrag:
von Alice Schwarzer hab ich gelernt, dass frau sich rechtzeitig selbstständig informieren muss, um nicht auf Fehlinformationen oder Machtdemonstrationen von Männern hereinzufallen. Alice Schwarzer könnte vielleicht denken, dass frau mit fast 40 wissen sollte, dass eine Eierstockentfernung eine schwerwiegende Angelegenheit ist. Allerdings stimmt es auch, dass man bei dem Stichwort Krebs meistens sofort in Panik verfällt und alles mit sich machen lässt. |
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