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  #1786  
Alt 21.10.2008, 21:48
Benutzerbild von Erle
Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Dagmar,
ich bitte Dich, entschuldige Dich bloß nicht, was soll denn das. Wir sind doch alle hier, um uns gegenseitig zu helfen. Als ich dann noch lesen musste, was die Obduktion Deiner Mutter ergab, war ich schwer erschrocken. Um Himmels willen, wie steckst Du das nur weg.

Die Situation, die Du mit Deinem Mann schilderst, ähnelt Alfreds unglaublich. Ich hoffe für ihn und Dich, dass das Leiden bald ein Ende hat. Ja, so ein Palliativ-Pflegedienst ist ein Gottes Geschenk, ich habe das auch als wahnsinnig erleichternd empfunden, dass ich 6 Tage vor Alfreds Tod noch den Pflegedienst gewechselt habe. Falls Du ähnlich reagierst wie ich, kann ich Dir nur sagen, Du wirst die Kraft haben, bis Dein Mann hinübergleitet ins schmerzfreie Regenbogenland.
Und dann bete ich, dass Deine KInder und Deine Familie so für Dich da ist, wie meine für mich. Leg Dich, wenn die ersten schweren Gänge erledigt sind, hin, und ruh Dich einfach aus. Das kannst Du dann tun!!! Und genau das, das Du weißt, Du wirst mal Zeit haben zum Ausschlafen und Ausruhen, das gibt Dir die Kraft, die Du jetzt noch brauchst.
Arme Dagmar, ich bete für Dich und zünde eine Kerze an.


Liebe Heide,
was Du von Eurer Situation schilderst, ist mir gerade erst so richtig bewusst geworden. Mein Gott, das tut mir aber sehr sehr leid, dass auch bei Euch die Situation derart schwierig ist. Und wie grausam ist das denn, dass es so bald nach der Hochzeit passiert. Da findet man sein Glück eben doch noch, und dann wird einem so etwas serviert. Nein, manchmal ist der Herrgott doch nicht zu verstehen....
Ich drücke Dich, bitte erzähl uns gerne, wie es bei Euch weitergeht.

Liebe Grüße Erle
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  #1787  
Alt 21.10.2008, 22:21
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe, allerbeste Michaele, Dir möchte ich nochmal extra schreiben.
Ich danke Dir für Deine lieben Worte, sie machen mich ganz verlegen. Gleichzeitig tun sie mir richtig gut, denn ich den letzten 3 Wochen habe ich so einige Dämpfer von Alfreds Familie bekommen, dass ich mich schon gefragt habe, ob ich denn so ein Ekel bin.....

Meine Liebe, ich hab mich schwer erschrocken, als ich von Deinem Vater las. Du liebe Güte, hört es bei Dir denn nie auf? Wie geht es Deinem Vater denn jetzt? Gib bitte bitte auf Dich acht, Dein Körper sagt Dir ja auch gerade mehr als deutlich, dass er mehr Ruhe haben will.
Die kleinen Zwillinge Deiner Schwester sind jetzt fast 2 1/2 Jahre alt, nicht? Naja, ist für Kindergarten zu früh, aber ich hoffe dennoch, dass sie Dich gut unterstützen kann. Ich hoffe, Deine Oma hatte noch mehr KInder, damit sich Deine Onkeln und Tanten da um alles gekümmert haben.

Die Sache mit der Tischdecke, also ehrlich, da wird mir ganz schummrig. Ja, ich warte auf ein Zeichen, aber immer wieder wird mir (auch hier von FReundinnen) gesagt, das dauert noch.
Dieses tote GEfühl, ihn so gar nicht zu spüren, ist das einzigste, was mir wirklich Kummer macht. Aber ich verlasse mich darauf, dass es noch passieren wird. Und danke fürs Mut-machen, Du liebe Seelenverwandte.

@ Liebe Zweitfamilie,
Ganz ehrlich, ansonsten geht es mir recht gut. Meiner FReundin bin ich zu "klar", sie hat mir vorsichtshalber gestern ein paar homöopathische Mittelchen hiergelassen, damit ich endlich mal "fallen" kann. Ich weiß, sie meint es lieb und gut. Meine Mutter beschwört mich auch immer wieder, ja mal in einer Ecke zu sitzen und zu weinen.

Also es ist ja nicht so, dass ich hier die ganze Zeit durch die Gegend gehe und laut lache, aber ständig in Tränen aufgelöst bin ich eben auch nicht. Natürlich heule ich auch schon mal, aber im allgemeinen komme ich ganz gut durch den Tag. Ich bin nach wie vor ständig müde müde müde. Gestern war die erste Nacht, in der ich mieserabel geschlafen und besch*** Träume hatte. Alfred war da auch schon nicht mehr da, aber da redeten mir viele Leute rein, wie ich die Beerdigung machen sollte. Und dann tauchte auf einmal eine Ex-Liebe von mir auf, schon 25 Jahre her, aber auf einmal war dieser Kerl da, aber schwer krank und stark gehbehindert. Der hat sich total an mich geklammert. Ich bin schweißgebadet aufgewacht. Und als dann draußen alles noch so dunkel und grau war, war ich endgültig bedient.

Heute war also der elendigste Tag bisher für mich. Ich hab kaum was erledigt bekommen, habe einfach einen extrem faulen Tag eingelegt. Morgen früh gehts dann mit frischer Kraft hoffentlich weiter. Es sind eben ein paar Behördendinge zu erledigen.
Morgen machen wir auch endgültig das Grab fertig, die Kränze müssen leider weg, länger kann ich sie wirklich nicht liegen lassen.
Aber alles in allem braucht Ihr Euch um mich keine Sorgen zu machen. Falls meine Schlafkrankheit nicht süchtig macht und mein dumm-schmerzender Fersensporn bald Ruhe gibt, gehts schon. Ich fühle mich innerlich recht aufgeräumt, wirklich.
Ich denke immer, das große Loch kommt noch, ganz sicher. Zunächst kümmere ich mich darum, dass ich sobald wie möglich in Kur fahren kann. Und dann sehen wir weiter.

Ich drücke Euch jetzt mal recht herzlich, alles Liebe für Euch, gute Nacht Erle
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  #1788  
Alt 22.10.2008, 08:35
susi11 susi11 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

liebste heide!
bevor ich was anderes schreibe habe ich das bedürfnis dich mal ganz fest in die arme zu nehmen und dir sagen das du eine sehr starke frau bist.wen du es auch selber vielleicht nicht so siehst-ist halt bei mir so-.
es ist so traurig zu lesen das euch die diagnose so schnell nach euren wunderschönen tag ereilt hat.wie auch schon erle sagt ,es ist immer so ungerecht und zumeist auch unverhofft.man denkt sich immer ,ach das geschied nur anderen ,"uns doch nicht" .erst wen man damit konfrontiert wird bemerkt man wie unbarmherzig das leben sein kann.
versuche die tage bis dein liebster nach hause kommt noch einwenig kraft zu tanken.den die wirst du sicherlich brauchen.und nocheins ,,glaube mir du wirst die kraft haben wen du sie brauchst.war bei mir auch so ,den wen mir jemand vor 3 jahren gesagt hätte ,das ich das alles schaffe was ich jetzt mache ,so hätte ich zu diesen menschen gesagt ob er spinnt."ich doch nicht."und siehe da es geht doch,auch wen ich oft an mir zweifle-und das kommt sogar sehr oft vor- sehe ich das die kraft da ist ,woher sie kommt weiß ich nicht.aber sie ist da.

wann immer du magst dann schreibe dir alles von der seele ,es tut verdammt gut zu wissen das es hier menschen gibt die zuhören und dir auch trost spenden.

lg dagmar
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  #1789  
Alt 22.10.2008, 08:58
susi11 susi11 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

liebste erle!
du fragst wie ich das wegstecke ,ich kann dir keine wirkliche antwort geben.es ist eine mischung zwischen wut und schuldgefühlen.warum habe ich es nicht gesehen ,doch muss ich auch sagen das meine mama schon mit selbstmord gedroht hat ,da war ich noch kind und bis zum schluss sicherlich einmal im monat ,jedenfall immer wen sie etwas erreichen wollte.so habe ich es auch nicht mehr so ernst genommen wen sie es gesagt hat.leider.nun gut es ist halt so ,nun kann man es nicht mehr ändern.muss damit leben.

hast du schon einen genauen termin für deine kur?
ich hoffe bald mal ,das du dich richtig entspannen und neue kraft tanken kannst.
das deine kinder soooo hinter dir stehen ist das schönste was ich gelesen habe.auf deine kids. kannst du mächtig stolz sein.

denke oft an dich dagmar
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  #1790  
Alt 23.10.2008, 08:44
Elli Elli ist offline
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Beiträge: 1.329
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Ihr Lieen,

wollte mich nur mal ganz kurz hier wieder einklinken.

Mein schlechtes Gewissen spricht eigentlich Bände. Kriege es im Moment nicht so auf die Reihe ,wie ich es eigentlich möchte. Hoffe Ihr verzeiht mir.
Schaffe auch das nachlesen im Augenblick absolut nicht.

Gehe einfach mal davon aus,das es mir Ende nächster Woche wieder besser gehen wird,und ich dan auch wieder regelmäßig meinen Senf dazugeben werde.

Seht es mir bitte nach,das es im Augenblick einfach anders ist,aber ich kriege es im MOment nicht so auf die Reihe ,wie es gerne kriegen würde. Aber das gibt sich auch wieder.

Liebe Grüsse
Elli
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  #1791  
Alt 24.10.2008, 08:38
susi11 susi11 ist offline
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Beiträge: 387
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

liebe elli!

schön wieder von dir zu lesen.du brauchst absolut kein schlechtes gewissen haben ,den -ich erlaube mir im sinne unserer grossfamilie zu sprechen dürfen-wen es hier jemand versteht dann sind es "wir" alle .niemand anderes versteht es so gut wie "wir" das man aus welchen grund auch immer ,mal einen ,wie sage ich immer so schön, einen durchhänger hat ist ganz normal.
als mache dir da keine gedanken darüber .du brauchst deine kraft dringender zu bekämpfung von deiner krankheit.das soll an erster stellen sein.
trotzdem muss ich sagen habe ich deine witzigen kommentare schon ganz schön vermisst.aber es ist ja noch nicht aller tage abende und so wirst du sicherlich bald wieder voll mit mischen.

schicke dir kraft und mut ,stärke und zuversicht so das du bald wieder "alles auf die reihe bekommst".

es drückt dich ganz toll
dagmar
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  #1792  
Alt 25.10.2008, 15:30
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Beiträge: 243
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

liebe susi, mein gott du hast selber so viele probleme zu bewältigen und versuchst immer noch anderen mut zuzusprechen. das zeichnet sicher deine stärke aus. ich wünsche dir das sich langsam aber doch stetig alle deine probleme wieder auflösen. alleine schon der schock wenn das eigene kind einen unfall hat stelle ich mir ganz grausam vor. unser sohn hat nun auch ein eigenes auto und ich bin immer heilfroh wenn ich abends das auto in der einfahrt höre. habe darüber früher immer gelach, doch nun verstehe ich die sorgen einer mutter. aber auch das ist wieder ein großer schritt zum loslassen.
nun ja, so sind wir muttertiere einfach. ich drücke dir fest die daumen das sich alles wieder normalisiert in so weit das möglich ist.

liebe erle, du ich muss in letzter zeit auch wieder sehr häufig an dich denken und frage mich immer wieder wie es dir geht. doch ich weiß ja das du eine wunderbare familie hast die immer zusammenhält. das ist das wichtigste was du jetzt brauchst. das gibt einem unheimliche kraft. ich wollte dir noch unbedingt ein buch ans herz legen. es heisst : alex - die Botswchaft aus dem jenseits. ist eine wahre geschichte. ich habe das buch gestern in einem zug durchgelesen. mir st dieses buch einfach zu herzen gegangen. da ist auch eine familie die auf ein zeichen ihrer lieben aus dem jenseist wartet. und sie bekommt die zeichen, auf welche art und weise das solltest du unbedingt lesen. habe ja schon über 30 bücher gelesen, aber dieses hat mich besonders gefesselt und berührt. vielleicht wäre das auch mal was für dicdh. habe ich mir bei amazonen.de bestellt. gibt unheimlich viel kraft und mut.

ja kraft brauche ich im moment auch sehr viel. papa geht es wieder besser und ich habe mich die ganze woche um ihn gekümmert. leider habe ich zu ihm ein sehr schlechtes verhältnis. ich kann ihm einfach nicht verzeihen wie schlimm er mit meiner geliebten mama umgegangen ist. habe aber immer wegen meiner mama geschwiegen. nach mamas tod sind wir ja direkt bei ihm ausgezogen und haben us unser eigenes heim gebaut. leider bin ich nicht weit genug von ihm weg. nur ein paar meter. er steht den ganzen tag vor meiner tür, schleppt dauernd irgendwelche frauen hier an und ich soll mich sofo0rt mit allen wunderbar verstehen da ja alle "wie mama" sind." keine ist wie mama. nun hat er ja schon längere zeit eine thaifrau, sie ist ein wunderbarer mensch, sie ist nicht meine mama, aber eine sehr gute freundin und sie hat ein wunderbares herz. ich mag sie sehr. doch mittlerweile kann sie es auch nicht mehr bei ihm aushalten. er klügt ständig und ich habe oft den verdacht das er ein zweites gesicht hat. er schimpft ständig über mich, zieht ebi allen leuten über unsere kleine familie her und wenn ich ihn drauf anspreche, dann weiß er nichts mehr davon. ich kann eifach bald nciht mehr udn auch die tahiofrau sagte mir gestern das ihre liebe grenzen habe. es ist einfach nur grausam. er kümmert sich um nix, in den 2 jahren keinen blumenstrauß für mamas grab, seine wohnung wäre verkommen wenn ich nicht alles machen würde u.s.w. ach ich könnte jetzt bände über den mann schreiben. heute bin ich den ganzen tag am heulen und kann mich irgendwie nciht beruhigen. bin dann in mamas zimmer gegangen, ahbe mir ihre sachen rausgenommen und hatte das gefühl sie steht neben mir und nimmt mich wieder in ihre arme. aber nix geschieht. ich habe sie so sehr geliebt und es kommen halt immer wieder tage da geht es mir einfach nur schlecht und der jammer kommt über mich. irgendwie habe ich so keinen halt an meinem vater. ich helfe meiner schwester mit den kindern wo ich kann, versuche mit meinem vater klarzukommen und ernte nix wie ärger. mein mann und mein sohn die stehen wie ein fels in der brandung hinter mir, aber ich habe immer mehr körperliche beschwerden und ich weiß was mein körper mir damit sagen will. doch was soll ich machen. ihn, meinen vater vor der tür stehenlassen. auch gibt er mir die schuld an seinem infarkt. das er aber 60 zigaretten geraucht hat am tag, das er seine zuckerwerte nicht kontrolliert hat udn seine blutdrucksenker nicht genommen hat, das sagt er nicht. ach erle, jetzt habe ich wieder viel zu viel gequatscht. aber heute musste das glaub ich mal raus.
jedenfalls wollte ich dir das buch einfach mal empfehlen. es gibt da bei amazonen sehr schöne bücher auch wie man mit der trauer umgehen kann u.s.w.
schau einfach mal rein wenn du lust hast.

ich wünsche dir und deinen lieben ein schönes wochenende

viele liebe grüße
michaela
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  #1793  
Alt 27.10.2008, 09:05
Hope68 Hope68 ist offline
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Beiträge: 130
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Guten Morgen Michaela!

Ich habe die ganze Zeit hier still mitgelesen und mit Dir mitgefühlt. Die Situation, in der Du momentan steckst fordert einen nicht gerade zu dem Wunsch auf, mit Dir tauschen zu mögen.

Aber Du solltest Dich eines fragen: wenn Dein Vater nicht Dein Vater wäre, sondern jemand den Du so kennen gelernt hättest - würdest Du Dich für diesen Menschen dann auch so aufopfern? Ja es stimmt, Blut ist dicker als Wasser - trotzdem hat es jeder Mensch verdient, mit Respekt behandelt zu werden - egal ob von fremden Menschen - oder von der eigenen Familie (da erwartet man es sogar noch eher). Du musst für Dich Deine Grenze finden - alles was darüber hinaus geht, könnte Dir schaden. Wenn Dein Körper jetzt schon anfängt, Dir Warnsignale zu schicken, dann solltest Du darauf hören, denn Deiner eigenen Familie ist nicht damit geholfen, wenn Du nicht mehr kannst.

Es ist sicherlich jetzt hart, was ich schreibe, aber denk einmal darüber nach: wen hast Du aller Voraussicht nach noch länger? Deinen Vater oder Deine eigene Familie? Wer behandelt Dich besser? Dein Vater oder Deine Familie? Wer kümmert sich um Dich, wenn es Dir schlecht geht? Dein Vater oder Deiner Familie?

Auf gar keinen Fall soll es so aussehen, als würde ich Dich dazu bringen wollen, Dich nicht mehr um Deinen Vater zu kümmern - das würde auch nicht funktionieren, denn in der Regel sagt jeder: Aber es ist doch mein Vater - und hat damit auch recht. Aber Du solltest Dir überlegen, wie Du die Situation so gestalten kannst, dass sie für Dich auch erträglich ist! Meine Eltern wohnen direkt nebenan - es hat auch seine Zeit gedauert und es waren einige Gespräche erforderlich, um ihnen klar zu machen dass wir unser eigenes Leben haben und wir sie gerne mit einbeziehen - aber nicht 3 x täglich für mehr als 2 Stunden.

Die Meisten von uns lieben ihre Eltern - ohne sie gäbe es uns auch gar nicht - aber irgendwann haben wir ein Alter erreicht, in dem wir unser eigenes Leben leben. Bei all der Aufopferung für Deinen Vater möchte ich Dir eigentlich nur einen Rat geben: vergiss Dein eigenes Leben nicht und vor allen Dingen: vergiss nicht, es zu genießen!

Ich nehme Dich einfach mal in den Arm und drücke Dich und wünsche Dir ganz viel Kraft!

Liebe Grüße

Birgit
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  #1794  
Alt 27.10.2008, 12:28
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaela,

ich kann mich Birgit nur anschließen. Meine Mama ist Anfang des Jahren gestorben. Mein Papa hat auch schon städnig Frauen angeschleppt und eine blieb länger. Immer wenn er eine Neue hatte, waren wir Kinder abgeschrieben und wenn es ihm schlecht ging, kam er wieder an.
Ich habe gelitten zumal ich seine neue Freundin nicht mochte. Ich hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl, was sich am Ende bestätigte.

Mir ging es gesundheitlich schlechter und ich konnte einfach nicht mehr. Da meinte meine Ärztin zu mir, dass Papa in einer schwierigen Phase ist, aber wenn er nicht wieder "normal" wird, dass ich mich lösen muss und mir sagen soll, dass er es nicht wert ist. Denn ich hätte nur ein Leben.

Mit meinem Papa klappt jetzt alles wieder. Seine Freundin ist nicht mehr da und er ist vorsichtiger geworden.
Aber in der Zeit, wo er uns Kinder wie "Dreck" behandelt hat, habe ich mich zurück gezogen und auch nichts gemacht für ihn.

Ich kenne deinen Papa nicht und weiß auch nicht, ob er noch trauert. Aber es keinem Menschen das Recht, den anderen die Schuld zu geben und seine Tochter so gemein zu behandeln.

Du solltest an dich und deine Familie denken. Vielleicht wacht dein Vater dann auf...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, denn ich weiß, dass macht einen fertig und das ganze umzusetzen ist super schwer.

Liebe Grüße
Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #1795  
Alt 27.10.2008, 20:15
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

liebe ela und liebe birgit, ich möchte euch von ganzem herzen für eure ernüchternden worte bedanken. habe beide beiträge auch meinem mann vorgelesen und er sagte zu mir."siehst du, was ich dir gesagt habe"!
ihr habt natürlich recht, aber es ist in der tatschwer umzusetzen. zumal mein herr vater nun ständig seinen herzinfarkt vortäuscht. als er vorhin mal kurz heimkam hat er mich und die kinder gar nicht beachtet. ( teilweise weiß er die namen seiner enkelkinder nicht mal) das ist traurig. alle 5 enkelkinder haben ihn nícht esucht im krankenhaus und auch kein nachbar, keine früheren freunde kamen zu besuch. nur von mir, da soll ales verlangt werden. ne, mac ich auch nicht mehr. ich kann jetzt erstmal verstehen was meine mama alles durchgestanden hat. sie hat alles vor uns kindern abgehalten. sie war so ein guter mensch. oft denke ich das ich sie die ich sie über alles geliebt habe verlieren musste und ihn behalten musste. ist das alles fair? jedenfalls werde ich eure ratschläge beherzen und das meine ich ernst. ich möchte auch noch etwas leben und das nicht mehr in ständiger angst und mit magenproblemen und kopfschmerzen. Euch beiden nochmals vielen lieben dank für euere aufrichtigkeit.
liebe grüße michaele
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  #1796  
Alt 28.10.2008, 09:37
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Michaele,

ich finde es super, dass du jetzt an dich und deine Familie denkst. Wie gesagt, ich weiß, wie schwer es ist. Und manchmal wirst du zweifeln, ob das richtig ist. Aber halte durch und dein Mann ist auf deiner Seite!!!

Bei mir hat sich zum Glück meine Papa wieder beruhigt und es ist wieder normal. Aber eine zeitlang habe ich mich ausgeklingt. Musste ich auch mal bei meiner Schwester machen, da sie mir die Schuld an allem gegeben hat und mir die Schuld gab, wenn sie sich selber verletzte.

Es ist zu schaffen und sei konsequent!!!

Viel Kraft für diese schwere Zeit...

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #1797  
Alt 28.10.2008, 10:30
Benutzerbild von Erle
Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Ihr Lieben,
ach Birgit und Ela, ich bin richtig froh, dass Ihr Michaele so unterstützt habt.

Liebe Michaele, ich las Deinen Beitrag und wollte Dir genau das Gleiche schreiben. Aber mir ging es im Augenblick so sch***, ich konnte nix tippen.
Ach Du, es tut mir so leid, in was für einer schlimmen Situation Du bist. Behalte Deine Kraft, Du bist ein so wichtiger Mensch für Deine Umwelt, glaub mir.

Es tut mir leid, Ihr Lieben, ich habe im Augenblick Mühe, mich hier zu melden.
Mir geht es jeden Tag ein bißchen mieser. Das verdammte Trauertier springt mich immer öfter unvermittelt an. Immer öfter stehe ich vor Alfreds Bild und denke, es kann doch nicht sein, dass ich seine Stimme nicht mehr höre. Es kann doch nicht sein, dass er mich nie mehr ansieht und wir uns ohne Worte verstehen. Es kann doch einfach alles nicht sein.

Was soll ich allein auf dieser verdammten Welt?

Sorry, ich bin einfach nur noch im tiefen Tunnel. Der geht immer nur tiefer und tiefer, ich hab keine Ahnung, wo da Licht herkommen soll.

Ich mache mir wohl Sorgen um Elli. Sollte ich vielleicht mal bei ihr anrufen? Ich finde es schon bedenklich, dass es ihr so mies geht, dass man sooo wenig von ihr hier hört.

Ihr Lieben, ich drücke Euch alle herzlich Erle
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  #1798  
Alt 28.10.2008, 11:08
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Erle,

ich kann nur aus meiner Sicht schreiben. Es ist was anderes, wenn man die eigene Mutter verliert.

Aber auch ich habe manchmal - und ab und zu noch heute - gefragt, ob das alles wirklich passiert ist. Ich habe lange die letzten Stunden von Mama immer und immer wieder erlebt.
Es gab Phasen, da ging es mir sehr, sehr schlecht. Aber bei mir war das so, nach 6 Monaten hatte ich das Gefühl angekommen zu sein. Ich vermisse meine Mama jeden Tag und es vergeht nicht ein Tag, wo ich an sie denke. Aber ich habe mich mit der Trauer "angefreundet".

Meinem Papa geht es dagegen oft nicht so gut. Er versucht sich mit der Suche nach einer neuen Frau abzulenken. Aber wie soll er eine finden, wenn er doch immer wieder sagt, dass er mit Mama alt werden wollte. Und wenn er sich was kauft, sagt er immer, dass er das mit Mama machen wollte.

Ich kann verstehen, dass es dir hier manchmal zuviel wird, auch wenn dir die Menschen hier ans Herz gewachsen sind.
Ich habe immer gesagt, dass ich wollte, dass Mama nicht leidet. Aber sterben sollte sie auch nicht. Und als es hieß, sie liegt im Sterben und es kann jederzeit passieren, da habe ich nur noch geheult. Wir wußten es, aber damit rechnen tut keiner.

Liebe Erle, ich wünsche dir, dass die ein Licht siehst und nach vorne gehen kannst.

Ich schicke dir viele Tröste- und viel Kraft

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #1799  
Alt 28.10.2008, 14:04
Hope68 Hope68 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Erle,

ich würde Dich gerne auffangen, jeder hier würde Dich gerne auffangen - aber alle wissen, dass das nicht geht.

Wir können Dir zur Seite stehen, Dich unterstützen, Dir zuhören, Dir Kraftpakete schicken und noch vieles mehr, aber die Einzige aus der die Kraft kommen kann, bist Du selber. Und wenn Du momentan keine Kraft hast, lass es zu - lass Dich fallen - verlier aber dabei nie Dein Leben aus den Augen. Lass nicht zu, dass diese Trauer - die Dich ein Leben lang begleiten wird - Dein Leben völlig einnimmt und Dir damit die Grundlage für Dein eigenes Leben entzieht.

Es ist hart - es ist schwer - es tut weh - es ist grausam und gemein - es ist einfach nicht zu verstehen - und doch geht unglaublicherweise die Sonne jeden Tag wieder auf.

Liebste Erle - bewahre Alfred in Deinem Herzen, genieße in Gedanken die vielen positiven Momente die Ihr hattet (und ich bin überzeugt davon, dass Ihr davon Viele hattet) und hole Dir daraus die Kraft für Dein Leben. Sei sicher, er ist an Deiner Seite und steht Dir bei. Du wirst sehen Erle, irgendwann wirst Du wieder die Kraft haben Dein eigenes Leben zu genießen - und ganz bestimmt wird Alfred dann mit einem Lächeln auf Dich herabblicken und stolz sagen: "Das ist meine Erle - und dafür liebe ich sie."

Ich drücke Dich einfach mal und wünsche Dir viele positive Gedanken und schicke Dir einen Engel, der auf Dich aufpasst und einfach an Deiner Seite ist.

Ganz liebe Grüße

Birgit
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  #1800  
Alt 28.10.2008, 18:24
Benutzerbild von uschi 53
uschi 53 uschi 53 ist offline
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Beiträge: 185
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo liebe Erle,
ich möchte Dich mal ganz lieb drücken das Du im tiefen Loch bist,kann ich sehr gut verstehen......liebe Erle, laß die Trauer zu.....laß Dich fallen, es ist einfach schwer zu verstehen,das A nicht mehr bei Dir ist, aber Erle er ist da, da bin ich mir sicher, nur Du kannst ihn nicht sehen, er sieht auch wie es Dir jetzt geht....rede mit ihm, das tut gut und gibt Dir Kraft.
Wir Deine Zweitfamilie sind für Dich da und schicken Dir viele Kraftpakete.
Ich wünsche Dir,das Du bald wieder Licht siehst.
Uschi
__________________
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