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  #31  
Alt 28.09.2015, 10:54
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kruemel12 kruemel12 ist offline
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liebe zumsel,
bernstein hat recht. bei krebspatienten ist der vit.d spiegel besonders gern im keller. ich bekomme auch vit.d einmal wöchentlich. wichtig auch zur mineralisierung der knochen. zum pushen des selens hab ich 2 paranüsse pro tag gegessen. die enthalten genug. vor allem sollte man nicht so viel zuckerhaltiges essen bzw. trinken. im eingekochten ist ja oft eine unmenge zucker zum haltbar machen. das wär eher kontraproduktiv.

aber wie schon gesagt. überforder sie nicht und schalte einen gang zurück. es ist tatsächlich die krankheit deiner mutter und nicht deine. zu viel ungewollte information ist nicht gut.
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Egal wie viel Dunkelheit es im Leben gibt, am Ende siegt immer das Licht. FARAH DIBA
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  #32  
Alt 28.09.2015, 12:15
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Liebe Bernstein,

aus deinen Zeilen habe ich mir viele Infos geholt, die ich so noch nicht hatte. Danke dafür.

Die millionenfachen Infos zum Thema Krebs sind doch für die Menschheit und auch für viele Ärzte immer noch ein Mysterium, oder? Da meint man ein paar durchschlagende Details zu haben, die aber im nächsten Moment schon veraltet sind oder widerlegt werden.

Du schreibst, dass gestreute Zellen nicht unbedingt Metastasen bilden müssen. Kannst du mir das noch ein bisschen genauer erklären? Sind denn diese Zellen dann trotzdem nachweisbar? Klar, die Chemo wirkt ganzheitlich und erwischt (hoffentlich) neben dem Primärtumor auch alle kleinsten entarteten Zellen, die irgendwo im Körper nur darauf warten anzudocken.

Was den Lebensstil angeht, ist meiner Mutter Vorbild für ganze Generationen: 4 Kinder gestillt, nie Hormone genommen, nie geraucht, nie getrunken, gesund ernährt, sehr viel Bewegung - selbst jetzt mit Ende 60. Da man aber die seelischen Aspekte nicht unterschätzen darf, wird wohl hier der Krebsschaden liegen. Im wahrsten Sinne des Wortes....

Vitamin D steht schon auf meiner Liste, werde den Doc danach fragen. Meine Mama muss sich am 2. Tag nach jeder Chemo ein Spritze "Lonquex" geben zur Bildung weißer Blutkörperchen. Vielleicht ist da Vitamin D enthalten?

"Jede Frau bekommt irgendwann Brustkrebs" und deine Ausführungen dazu passen, genauso hat es der Arzt gemeint.

Ein dickes Danke für deinen letzten Satz! Ich hoffe & bete, dass es für meine Mama so laufen wird.

Liebe Krümel,

Paranüsse und weniger Zucker habe ich mir auch notiert.

Zumsel
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  #33  
Alt 28.09.2015, 18:43
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Jule66 Jule66 ist offline
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Zitat:
Zitat von Zumsel78 Beitrag anzeigen
...Spritze "Lonquex" geben zur Bildung weißer Blutkörperchen. Vielleicht ist da Vitamin D enthalten?
Liebe Zumsel,
in der Spritze zur Bildung der weißen Blutkörperchen ist definitiv kein Vitamin D3 enthalten; das muß man nach Messung des 25OH mit anderen Medis ggf zuführen.

Zitat:
Du schreibst, dass gestreute Zellen nicht unbedingt Metastasen bilden müssen. Kannst du mir das noch ein bisschen genauer erklären? Sind denn diese Zellen dann trotzdem nachweisbar?
Also, man geht davon aus, dass BK sehr früh streut, ab einer Größe von ca.5mm bereits.
Diese gestreuten Zellen zirkulieren zunächst im Blut, wobei die Meisten davon innerhalb kurzer Zeit absterben.
Einige wenige können es ins Knochenmark schaffen; dort können sie "schlafen", bis die Gelegenheit "günstig" erscheint.

Im Grunde können nur Stammzellen (die ursprünglich aus dem Primärtumor stammen müssen), Metastasen bilden.
Wenn jetzt so eine Stammzelle auf Wanderschaft geht, besteht die Möglichkeit, dass sie abstirbt oder aber ins Knochenmark wandert und dort ruht.
Schlafende Zellen werden nicht von der Chemo erwischt, aber auch mit keinem üblichen diagnostischen Gerät erfasst.
Dazu braucht es eine Knochenmarkpunktion und anschließend eine spezielle Untersuchung.
In Essen wird oder wurde das bei jeder BK Patientin im Rahmen der OP gemacht bzw. angeboten.
Im Blut zirkulierende Tumorzellen kann man mit speziellen Verfahren sehr wohl nachweisen, wobei das wenig Sinn macht, da diese wie gesagt absterben können.
Lies doch mal hier, ganz unten, BK Zellen auf Wanderschaft:

http://www.krebs-kompass.org/showpos...96&postcount=1

Metastasen brauchen eine gewisse Größe, um mit bildgebenden Verfahren erfasst zu werden.

Sind Deine Fragen damit geklärt?

Euch alles Gute,
Jule
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Albert Schweitzer
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  #34  
Alt 28.09.2015, 19:29
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Liebe Jule,

sehr interessant was du da schreibst. Das lichtet schon wieder eine paar Fragezeichen im Kopf...

Das würde ja aber bedeuten, dass man mit jeder Art von Krebs eine tickende Zeitbombe ist, wenn die Chemo die Schläferzellen im Knochenmark nicht erwischt und die winzigen Zellen im Blut unter der Nachweisgrenze liegen?

Also ist es reines Glück, wenn man an Krebs erkrankt & gesund wird. Bzw. müssen gewisse Faktoren günstig stehen....

Wir wird denn gegen diese schlafenden Zellen vorgegangen, sollten sie über die Punktion des Knochenmarks nachgewiesen werden?

Danke dir!

Viele Grüße,
Zumsel
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  #35  
Alt 28.09.2015, 19:45
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Jule66 Jule66 ist offline
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Zitat:
Zitat von Zumsel78 Beitrag anzeigen
Das würde ja aber bedeuten, dass man mit jeder Art von Krebs eine tickende Zeitbombe ist, wenn die Chemo die Schläferzellen im Knochenmark nicht erwischt und die winzigen Zellen im Blut unter der Nachweisgrenze liegen?
Also, nicht "man" ist die tickende Zeitbombe, sondern der Krebs.

Aber: nicht jeder Krebs streut so früh, oder streut überhaupt.
Es gibt ja nicht "den" Krebs, auch nicht "den" Brustkrebs.
Alle Krebse sind unterschiedlich und
Zitat:
Also ist es reines Glück, wenn man an Krebs erkrankt & gesund wird. Bzw. müssen gewisse Faktoren günstig stehen...
ja, so ist es größtenteils, leider

Zitat:
Wir wird denn gegen diese schlafenden Zellen vorgegangen, sollten sie über die Punktion des Knochenmarks nachgewiesen werden?
mit einem entsprechenden Bisphosphonat. In Essen lief eine Studie, die Frauen, bei denen schlaf. Tumorzellen im Knochenmark gefunden wurden, die bekamen Osta...=Bisphosphonat.
Nach einigen Monaten wurde mittels erneuter Stanze geschaut...und meistens waren die Schläferzellen verschwunden, wenn nicht, gab es ein anderes Bisphosphonat.
Aber auch das ist komplizierter als man das jetzt in wenigen Zeilen nieder schreiben kann.
Es gibt einige Studien zum Thema Bisphos, bei denen für postmenopausale Patientinnen die Empfehlung dafür lautet.
Sehr weites Gebiet und auch da scheiden sich die Geister...und im Moment auch nicht wirklich von Bedeutung für Euch.

Liebe Grüße, Jule
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Albert Schweitzer
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  #36  
Alt 28.09.2015, 20:04
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo Jule,

Respekt, welches Fachwissen du dir angeeignet hast!!! Wie schafft man das neben 2 Kindern, Job, Haushalt & Co?

Kannst du mir bitte mit einfachen Worten erklären was eigentlich "triple negativ" heißt? Ich weiß nur, dass da irgendwelche Rezeptoren fehlen... Und was sagt dieser Her2-neu-Wert aus?

Ein dickes DANKE an dich!

Zumsel
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Geändert von Zumsel78 (28.09.2015 um 20:29 Uhr) Grund: Ergänzung & Ergänzung
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  #37  
Alt 28.09.2015, 20:47
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Jule66 Jule66 ist offline
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Zitat:
Zitat von Zumsel78 Beitrag anzeigen

Kannst du mir bitte mit einfachen Worten erklären was eigentlich "triple negativ" heißt? Ich weiß nur, dass da irgendwelche Rezeptoren fehlen... Und was sagt dieser Her2-neu-Wert aus?

Ein dickes DANKE an dich!
Aber gerne doch.
Triple negativ heißt: dreifach negativ.
Die immer mitgetesteten Rezeptoren Östrogen, Progesteron und Her2neu fehlen.
Es gibt noch andere Rezeptoren, bei TN ist der Androgenrezeptor in den Blickpunkt gerückt, aber das hat sich noch nicht durchgesetzt.
Bei mir ist der Androgenrezeptor auch negativ, ich habe ihn in einem Sonderverfahren testen lassen.

Her2 neu ist eigentlich ein recht aggressiver Rezeptor, ein wachstumsfaktor.
Den haben alle Zellen, nur eben in einem bestimmten Maß.
Bei Her2 neu positiv ist dieser übermäßig vorhanden und regt die Krebszellen zu übermäßigen Wachstum am.
Mittlerweile gibts sehr gute Medikamente ( Antikörper) gegen diesen, so dass er sehr wirksam bekämpft werden kann.

Zitat:
Wie schafft man das neben 2 Kindern, Job, Haushalt & Co?
Ich habe einen medizin. Job, von daher fällt mir der Zugang sehr leicht, ebenso das Verständnis.
Außerdem ...Wissensdurst auf dem Gebiet und ich beschäftige mich seit 6 Jahren damit.
Wenn Du so weiter machst, kommst Du da auch noch hin...

Liebe Grüße, jule
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  #38  
Alt 02.10.2015, 08:02
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Liebe Mädels,

heute fahren meine Schwester und ich mit unserer Mama in ein Spezialgeschäft für Perücken und werden dort sicher die passende finden.

Ihre 1. TAC-Chemo hat sie am Dienstag hinter sich gebracht. Es wurde noch ein MRT gemacht, weil der Doc im Lendenwirbelbereich eine Auffälligkeit abklären wollte. Hoffe, das geht gut aus...

Am Dienstag hat sie auch Ihren Befund bekommen: Wächterlymphknoten frei, 4 weitere Lymphknoten frei = kein Anhalt für Fernmetastasen!!!

Als wir das zu Hause studiert hatten konnte sie das 1. Mal seit ihrer Diagnose weinen (und wir mit)! Das Beste daran: Vor Erleichterung! Nun warten wir nur noch auf diese Auffälligkeit im MRT…

Den ersten Cocktail hat sie ganz gut bewältigt, bis auch ein allg. flaues Gefühl ging es ihr gestern recht gut. Das schöne Wetter nutzt sie, um im Garten zu werkeln. Sie geht auch weiter zum Singen in ihren Chor. Das freut mich, weil ihr das Singen so viel gibt und sie dabei wunderbar abschalten kann….

Ich habe sie zwischenzeitlich mit einer hübschen Chemomütze (steht ihr echt gut), Paranüssen, nativem Rapsöl, roten Säften, parfümfreier Bodylotion & Meesalznasenspray (wegen der trockenen Schleimhäute) versorgt.

Die Chemo wirkt auch schon, da es seit gestern gewaltig rumort in dem Tumor! Der Doc meinte, dass er aufgrund des sehr hohen Ki-Scores sofort reagieren wird, weil er ordentlich eines auf die Mütze bekommt!
Was für ein gutes Gefühl!

An dieser Stelle möchte ich euch allen nochmals herzlich danken, besonders Jule66, die mir über PN viele Fragen fachmännisch und verständlich erläutert hat!

Ich wünsche euch einen sonnigen Feiertag, bis bald!

Zumsel

Nachtrag 19 Uhr: DAS MRT ist auch ohne Befund, juhu!!! Wir kommen eben zurück vom Perücke aussuchen. Mama sieht sehr gut aus damit, typgerecht und überhaupt nicht als falsches Haar zu erkennen. Ich bin sehr froh, dass diese Woche solche guten Ergebnisse geliefert hat.
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Geändert von Zumsel78 (02.10.2015 um 18:49 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #39  
Alt 02.10.2015, 20:46
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kruemel12 kruemel12 ist offline
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Liebe zumsel,
das freut mich sehr dass der Sentinel frei war und auch das MRT ohne Befund war. Man leidet schon soooo sehr mit. Ich wünsche deiner Mama und natürlich euch Kindern alles Gute für die Zukunft.
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  #40  
Alt 02.10.2015, 22:56
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Liebe Krümel,

ich danke dir,! Schön, dass du vorbeigeschaut hast.
Bis bald, ich werde weiter berichten.

Zumsel
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  #41  
Alt 02.10.2015, 23:25
Fin-ja Fin-ja ist offline
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Hallo zusammen,

Krümel, das sind doch gute Nachrichten. Ich drücke Daumen, dass es weiter gut läuft.
Meine Mutter hatte auch zwei Krebserkrankungen vor einigen Jahren und ich kann mich noch gut erinnern, wie ich da selbst geschockt war und alles versuchte, um sie zu unterstützen und gleichzeitig unheimliche Angst um sie hatte.

Um genügend Nährstoffe aufzunehmen, ist leider eine gesunde Ernährung nicht immer ausreichend. Eine gesunde Ernährung sollte natürlich immer sein. Doch es gibt eine Reihe an Erkrankungen, darunter viele chronische Erkrankungen, durch welche der Bedarf an bestimmten Nährstoffen steigt. Außerdem gibt es eine ganze Reihe an Aufnahmestörungen. Ich habe bereits seit vielen Jahren einige chronische Erkrankungen und muss Nährstoffe zusätzlich einnehmen, weiß daher aber auch, wieviel dies helfen kann.
Und beim Vitamin D ist es so, dass in der heutigen Lebenssituation (man ist viel häufiger in Gebäuden und stärker bekleidet als Menschen früher) und durch die geringe Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden fast niemand ausreichend Vitamin D bilden kann. Und über Ernährung nimmt man hier so gut wie nichts an Vitamin D auf - oder wer nimmt schon täglich viel fetten Fisch zu sich? Nährstoffe würde ich daher nicht vernachlässigen - nur eben nicht wahllos "einwerfen", sondern sich gut informieren und dann gezielt einnehmen.

Viele Grüße
Fin-ja
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  #42  
Alt 06.10.2015, 20:35
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo Mädels,

meine Mama hat letzten Dienstag ihre 1. TAC-Chemo bekommen und am 4. & 5. Tag die Nebenwirkungen zu spüren bekommen: Schwindel, Übelkeit, Knochenschmerzen, Darm- und Magenprobleme. Seit Sonntag ist es wieder besser, aber so richtig weg ist diese diffuse Übelkeit nicht.

Sie beschreibt dieses komische, nicht richtig zuordenbare Unwohlsein als sich ständig verteilend über den ganzen Körper, zu jeder Tageszeit rumort es irgendwo anders....

Besonders schlimm hat es den Geschmackssinn erwischt, der sich völlig verabschiedet hat. Sie hat immer gerne Kaffee getrunken. Der schmeckt ihr nicht mehr....Kaum vorstellbar! Alles was Säure hat, verursacht Übelkeit, regelrechten Ekel... Habt ihr ein paar Tipps aus eurer Erfahrung, was das Essen angeht? Was hat euch geschmeckt?

Ich denke auch, dass sie schon etwas abgenommen hat, obwohl der Doc erklärt hat, dass es wichtig ist, nicht unter der Chemo abzunehmen.... Wird das wieder besser? Es war doch erst der 1. Zyklus? Wie soll sie denn die nächsten 5 überstehen? Ich bin ganz schön ratlos....

Ich weiß gar nicht, wie ich sie aufmuntern kann, sie war heute sehr geknickt und wartet jeden Tag darauf, dass die Haare ausgehen. So gleichgültig kenne ich sie gar nicht...

Es ist völlig verständlich, dass ihr Körper nun nicht mehr so funktioniert wie sie es immer gewohnt war. Ich denke, dass macht ihr Angst. Wie kann ich ihr die nur nehmen oder sie zumindest etwas mildern? Wird sie die TAC so gut überstehen, dass sie gesundheitlich irgendwann wieder nahezu an ihre alte Form herangelangt, oder wird das nie mehr der Fall sein?

Sie war IMMER agil, hat nie geruht, den ganzen Tag gewuselt. 5 Kinder großgezogen und 8 Enkel gewuppt.... Ich würde ihr so gerne etwas abnehmen! Es scheint als hätte sich ein unsichtbarer Schleier aus Traurigkeit über sie gelegt, ähnlich einer depressiven Phase...

hilflose Grüße,

Zumsel
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  #43  
Alt 06.10.2015, 20:49
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Lass ihr etwas Zeit ... das will ja alles auch etwas verarbeitet werden.

Die wenigsten Frauen haben übrigens das Problem, dass sie während der Primärtherapien abnehmen, eher das Gegenteil. Ich nahm 10 kg zu!

Der beste Rat ist, nicht unbedingt das Lieblingsessen an Chemotagen zu essen. Leider kann der Ekel danach jahrlang anhalten. Ich machte den Fehler bei der 2. Chemo und aß Spargel. Jetzt, nach 8 Jahren, kann ich ihn endlich wieder riechen, ohne dass es mir den Magen umdreht.

Kaffee ging auch gar nicht. Aber das kommt dann irgendwann wieder, ich brauchte ca. 1 Jahr. Aber als Problem sah ich das nun nicht.

Was Du als Gleichgültigkeit empfindest, ist wahrscheinlich einfach Schlappheit. Man fühlt sich, als hätte man ohne Training einen Marathon gelaufen. Das ist für die Außenstehenden aber schlimmer als für einen selbst. (Daher hatte meine Familie auch Besuchsverbot. Mir ging das zwar ehrliche, aber doch irgendwie anstrengende Mitgefühl auf die Nerven.)

Und ob sie je wieder ihre alte Form erreicht? Wer weiß? Das Leben ist danach meist anders. Aber das ist es nach allen einschneidenden Erlebnissen, ob nun nach Geburten, Autounfällen, Umzügen etc.

Mach Dir nicht so sehr einen Kopf und nimm es als gegeben hin. Sie muss doch nicht ständig die agile, lebenslustige Frau sein. Jetzt ist sie eine Frau, die Chemo macht, und ist so, wie sie ist. Es kann für Betroffene ganz schön anstrengend sein, wenn sie solche unterschwelligen Hoffnungen/Erwartungen spüren.

Daher: Ich umgab mich nur mit Leuten, die das so akzeptieren konnten. Glücklicherweise waren das die meisten.
__________________
lg
gilda
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  #44  
Alt 06.10.2015, 20:55
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susisausewind susisausewind ist offline
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Hallo zumsel,
ich habe 6 TAC bekommen und mir geht es heute 4 Monate nach der letzten Chemo wieder fast so gut wie vorher.
Der Geschmack ist nach ein paar Tagen wieder da, also keine Angst. Deine Mutter soll und muss jetzt ein wenig bremsen. Der Körper braucht dieKraft um alles gut zu verkraften. Gartenarbeit am Tag der Chemo ist nicht der richtige Weg. Am Chemo tag ist Ruhe angesagt. Viel trinken.
Mir hat Öl ziehen gegen den schlechten Geschmack geholfen und meine Mundschleimhaut geschützt.Ansonsten reicht es Spazieren zu gehen, ein wenig an die Luft und alles was ihr Spaß macht.
Du solltest auch etwas für dich tun. So sehr ich deinen Wunsch verstehe ihr etwas abzunehmen, aber leider geht das nicht. Sei da wenn sie dich braucht und lerne das sie im Moment nicht die Frau und Mutter sein kann die sie war. Sie wird es wieder und sie wird gestärkt aus diesem Mist heraus gehen. Geduld!!
__________________
Stark ist wer mehr Träume hat als die Realität zerstören kann!
Peter Maffay
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  #45  
Alt 06.10.2015, 21:08
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Liebe Gilda,

danke für deine ehrlichen Zeilen.

Es ist so schwer als Außenstehender, man fühlt nur Hilflosigkeit. Zu sehen, dass es einem der wichtigsten Menschen im Leben schlecht geht und zu begreifen, dass man daran vorerst nichts ändern kann, tut sehr weh.

Liebe Susisausewind,

dir auch lieben Dank für deine Worte. Du hast die richtigen gefunden: Sie KANN derzeit einfach nicht die Mutter und Frau sein, die sie bisher war. Und WIR MÜSSEN das akzeptieren, auch wenn es schwer fällt.

Ihr seid toll! Danke auch im Namen meiner Mama, der eure Zeilen stets Mut machen.

Liebe Grüße in die Runde,

Zumsel
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Geändert von Zumsel78 (06.10.2015 um 21:11 Uhr) Grund: Korrektur
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