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  #1  
Alt 28.02.2015, 21:56
KK46 KK46 ist offline
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Unglücklich Nierenkrebs mit Metastasen

Hallo zusammen...
Ich schreibe für meinen Onkel, der auch wie mein 2. Papa ist und an Nierenkrebs erkrankt ist.

Werdegang:

- vor 2 Wochen große Blutuntersuchung (Grund: er hat sich schon sehr lange nicht wohl gefühlt, Gewichtsabnahme, Knochenschmerzen)
- Ärzte: Blutwerte i. O., nachmittags bekam er einen Anruf Blutwerte haben doch Auffälligkeiten
- Donnerstag zum CT - Resultat: Zyste an Niere
- Freitag Anruf - Er solle nochmal kommen - Resultat: Geschwür an Niere, alle weiteren Untersuchungen in einem anderen KH mit Gespräch zum weiterem Verlauf - Termin: Donnerstag
- Resultat: Niere und weitere Organe befallen, ob eine OP stattfindet entscheidet eine Ärztekommission am kommenden Dienstag oder Mittwoch

1. Frage: Wie kann aus Blutwerte die in Ordnung sind Nierenkrebs werden?
2. Frage: Wie kann ich mich noch auf Ärzte verlassen? Mein Onkel war ständig wegen seiner Beschwerden beim Hausarzt, musste aufgrund seines Zuckers (ohne spritzen) 1/4 jährlich zum Labor. Er muss auch schon seit Jahren eine Tablette gegen Bluthochdruck nehmen. Ende letzten Jahres war er beim Urologen wegen Schwierigkeiten beim Halten des Urins.

Ich verstehe das einfach nicht und bin total verzweifelt.

Ich hoffe hier Tipps zu bekommen, wie man jetzt richtig weiter handelt.

LG Kerstin

Geändert von KK46 (20.03.2015 um 23:25 Uhr)
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  #2  
Alt 28.02.2015, 23:19
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen

Hallo Kerstin,

willkommen hier im Forum, obwohl wir dich lieber durch etwas erfreulicheres kennengelernt hätten.

Einen Nierenkrebs kann man leider nicht durch Blutuntersuchungen erkennen, es sind noch keine Tumormarker wie bei einigen anderen Krebsarten bekannt.

Symptome treten in der Regel erst sehr spät auf und sind sehr unspezifisch, Unwohlsein, Gewichtsverlust und Knochenschmerzen können dazu gehören deuten aber nicht unbedingt auf Nierenkrebs hin.

Nierenkrebs ist relativ selten und steht nicht sofort bei den Ärzten auf dem Schirm, die Symptome können ja auch auf anderes hindeuten. Identifizieren kann man ihn eigentlich nur durch Bildgebungen (Ultraschall, CT, MRT usw.).

Euer 1. Krankenhaus hat deinen Onkel an ein anderes Krankenhaus geschickt, wahrscheinlich weil dort eine größere Expertise für Nierenkrebs vorhanden ist. Es gibt nicht so viele Spezialisten für Nierenkrebs im fortgeschritten Stadium. Ich finde dies vorbildlich von diesem Krankenhaus.

Krebs ist kein Notfall, man sollte zwar zügig behandeln aber man hat Zeit sich zu Informieren und dann zu entscheiden. Auf einen Tag oder Woche kommt es da nicht an.

Wartet ab welche Möglichkeiten das Tumorboard nächste Woche euch vorschlägt. Seid ihr euch dann immer noch unsicher, könnt ihr auch eine Zweitmeinung einholen, am besten in einem Tumorzentrum.

Noch was, die Behandlung eines Nierenzellkarzinoms fällt etwas aus dem "Rahmen", also nicht alles was man von Krebs so kennt, ist auf das Nierenzellkarzinom übertragbar. Jetzt muss erstmal abgeklärt werden, ob es wirklich ein Nierenzellkarzinom ist.

Nichts überstürzen, immer ein Schritt nach dem anderen machen.

Gruß Jan
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  #3  
Alt 28.02.2015, 23:56
KK46 KK46 ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen

Hallo Jan,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich muss noch dazufügen, das wir aus keiner Großstadt kommen, sondern aus einer ländlichen Gegend. Die Bedenken habe ich ja, da ich das mit der Seltenheit des Nierenkrebs gelesen habe. Ich glaube nicht, dass die nahe-liegenden Krankenhäuser überhaupt Erfahrung haben mit Nierenkrebs. Die werden Ihre Schiene fahren und dann ist gut. Hab mich schon belesen, dass nächste Klinikum das Erfahrung und in der Nähe liegt, ist Berlin. Weißt Du in wie weit die Krankenkassen mit einer Klinikwahl mitgehen? Ich weiß zwar nicht wie mein Onkel gewillt ist, aber ich versuche alles um das Beste für ihn zu erreichen.

Mache mir indirekt ein paar Vorwürfe. Ich arbeite in einem Transportunternehmen und rechne täglich Krankenfahrten ab. Somit habe ich auch ein paar Kontakte mit Betroffenen. Ich hätte meinen Onkel einfach vorher zwingen sollen energischer bei den Ärzten zu sein, weil bei der Gewichtsabnahme habe ich mir schon so was in der Richtung gedacht, aber immer auf d. Psyche geschoben.
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  #4  
Alt 01.03.2015, 00:07
Jan64 Jan64 ist offline
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Beiträge: 852
Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen

Hallo Kerstin,

in Deutschland habt ihr freie Arzt- und Krankenhauswahl. Auch als gesetzlich Versicherte. Privatkliniken ohne kassenärztliche Zulassung sind natürlich selbst zu zahlen. Aber z.B. Unikliniken stehen euch auf jeden Fall offen. Die Chemie zwischen Patient und Behandler muss natürlich auch stimmen, ebenso evtl. die Fähigkeit und Bereitschaft zu reisen.

Mach dir keine Vorwürfe, die Entscheidungen liegen alleine bei deinem Onkel, du kannst ihn aber helfend zur Seite stehen.

Jan
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  #5  
Alt 01.03.2015, 00:32
KK46 KK46 ist offline
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Registriert seit: 28.02.2015
Beiträge: 11
Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen

Nochmals danke für die schnelle Antwort.

Ich würde ihm so gerne zur Seite stehen! Aber ich kann es nicht. Sobald ich daran denke, laufen mir die Tränen. Und ich glaube das ist keine grosse Hilfe.
ICH hoffe es wird besser und ich werde stärker .
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  #6  
Alt 03.03.2015, 00:43
Jan64 Jan64 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen

Deine Reaktion ist verständlich und normal. Es sind plötzlich für euch scheinbar schier unüberwindbare Probleme aufgetreten.

Deshalb ist es jetzt wichtig erstmal Klarheit über die Diagnose zu schaffen und sich über mögliche Lösungen zusammen mit den Behandlern zu unterhalten. Informiert euch über die Krankheit, damit ihr wichtiges von unwichtigen Dingen trennen könnt. Lasst euch nicht von sicher gutgemeinten aber oft nicht zielführenden "Empfehlungen" von nicht kompetenten Menschen irre machen. Mit klaren Kopf Schritt für Schritt vorgehen, sich nicht einen Kopf über ungelegte Eier machen. Habt ihr mehr Informationen, wird die die Situation deines Onkels klarer und besser damit umzugehen.

Wie alt ist dein Onkel eigentlich? Übrigens von wegen "in wie weit die Kassen mitgehen". Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen jede für das Nierenzellkarzinom zugelassene Therapie. Ich habe noch nie irgendetwas verweigert bekommen oder gar etwas zuzahlen müssen (auser den gesetzlichen Zuzahlungen).

Viele Grüße Jan
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