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  #1  
Alt 15.07.2004, 15:41
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Standard Warum nur so schnell???

Der Tag zuvor war so wunderschön gewesen. Meine Cousine feierte ihre Hochzeit und alles war einfach perfekt. Ich merkte zwar da schon irgendwie, dass es Papa(49) nicht so gut ging, aber ich dachte, er hätte sich vielleicht mit Mama gezankt.
Am 23. Mai 2004 fing sein Leidensweg an. Anfangs nahm niemand die Schmerzen besonders ernst, er hatte ja öfter mal kleine Beschwerden. Also trat er mit Mama seine lang ersehnte Reise nach Berlin an. Aber die Schmerzen wurden nicht besser und als er es nichtmehr aushalten konnte, machte er endlich auf mein Drängen hin einen Termin beim Internisten. 2 Wochen sollte er warten, bis sich endlich einer um ihn kümmern wollte. Aber so lange ging es nicht.
Der Weg führte ihn zum Hausarzt, der ihn am 17.6.04 mit Verdacht auf Gallensteine ins Krankenhaus Gunzenhausen einwies. Es folgten Magenspiegelung, Darmspiegelung, Computertomographie. Und immer war da seine Angst, dass sich aus seiner HEPATITIS ein Krebs entwickelt haben könnte, was keiner glauben wollte. Immer war da die Hoffnung, es könnten doch nur Gallensteine sein. Beim CT wurden auf der Leber sowie auf der Bauchspeicheldrüse Schatten sichtbar. Der Verdacht lautete: Pankreaskopfkarzinom mit Metastasen der Leber. "Wir können hier nichts für Sie tun. Sie müssen schnellstens in ein größeres Krankenhaus." Ich werde nie vergessen, wie ich mich an diesem Abend ins Auto setzte, auf das Lenkrad einschlug und schrie. Er sollte schnellstens verlegt werden, aber aus diesem "Schnellstens" wurden fünf lange Tage, in denen keiner helfen konnte und wir uns die schrecklichsten Sachen ausdachten. Zu allem Übel waren auch noch die Gallengänge verschlossen, sodass er eine Gelbsucht entwickelte.
Dann, am 28.06.04 wurde er endlich nach Erlangen verlegt. Wir steckten all unsere Hoffnung in die Ärzte und ihr Wissen. Ultraschall, ERCP, Leberpunktion zogen sich viel zu lange hin. Beim Ultraschall wurde noch ein Pankreaskopfkarzinom vermutet, welches die Leber, die zirrhotisch war, stark belasten sollte. Die Schatten auf der Leber wurden uns als Zirrhose und Blutschwämme erklärt. Dazu kam dann noch eine Aszites, die sie nicht behandeln konnten. Bei der ERCP wurde versucht, den 1. Gallengang frei zu legen, was nicht gelang. Also ein Neuversuch: Ein Stent wurde gelegt, der sich nach wenigen Tagen verstopfte. Sie versuchten es also noch einmal, legten diesmal einen größeren Stent ein, der aber auch kaum eine Wirkung zeigte.
Am 9.7.2004 um 18.30 Uhr bekam meine Mama nach der Leberpunktion dann die entgültige, schreckliche Diagnose, die unsere Welt zusammenbrechen lies: Was uns als Blutschwämme verkauft worden war, sind Lebertumoren, der größte (am 24.6.2004 noch in Gunzenhausen gemessen) fünf Zentimeter groß. Außerdem Tumorherde in den Gallengängen und am Pankreaskopf. Keiner weiß, welcher der Tumoren der Primärtumor ist. Am 12.7.2004 musste er durch die 4. ERCP, die auch keinen Nutzen hatte. Am 15.7.2004 dann ein weiterer Schock: Er hat innerhalb von 2 Wochen Krampfadern in der Speiseröhre bekommen, welche geblutet haben. Sie wurden während einer Magenspiegelung verödet.
Gestern hat mir der Arzt alles noch einmal erklärt, weil ich es nicht verstehen, nicht glauben konnte, dass mein geliebter Papa wirklich sterben soll. Auskunft von Dr. Zopf: "Es gibt keine Möglichkeit, ihren Vater noch zu retten. Die Tumoren sind zu groß, wir müssten ihm fast alle Organe entfernen. Chemo kommt nicht in Frage, da die Leber sie nichtmehr abbauen kann. Bestrahlung hilft bei dieser Krebsart nicht." Meine Frage nach alternativen Heilungsmethoden beantwortete er mir offen und ehrlich, aber es stellte sich auch hierbei heraus, dass es keine Möglichkeit mehr gibt. Es ist einfach zu spät. Dann fragte ich ihn noch, wie viel Zeit er ihm noch gibt. Er sagte: "Wir müssen in Wochen bis Tagen rechnen." Das Gesicht meiner Mama sehe ich noch immer vor mir, den Schock und die Angst in ihren Augen. Am Tag der Diagnose hatte es noch "Monate" geheißen. Gestern Abend musste ich meine Geschwister informieren, dass es jetzt sehr schnell gehen kann. In dieser Nacht habe ich kaum ein Auge zugetan. Der Gedanke, dass er es nicht einmal mehr über dieses Wochenende schaffen könnte, macht mich verrückt.
Heute morgen hat er nun einen Cava-Port gelegt bekommen, sodass er zumindest nicht verhungern muss. Montag soll er nach hause kommen. Wir haben alles in die Wege geleitet, ein Bett für ihn besorgt, in dem er hier bei uns allen friedlich einschlafen kann.
Wenn Gott es nur dazu noch kommen ließe, dass er es noch bis hierher schafft, dass er dann einfach ohne Schmerzen und in unseren Armen gehen kann. Alles was wir jetzt noch tun können, ist DARUM zu beten oder auf ein Wunder zu hoffen.

Die Frage die mich quält, ist, wie es nur so verdammt schnell gehen kann???
Vor nichtmal 6 Wochen war alles noch in Ordnung,die 1.Woche in Erlangen war in Ordnung. Er konnte essen, spazieren gehen, hat ganz normal geredet und mit uns gelacht. Und jetzt stehen wir kurz vor seinem Tod, er liegt fast teilnahmslos in seinem Bett, fantasiert, die Beine und der Bauch sind fast zum Bersten geschwollen vor lauter Wasser, er ist schrecklich gelb und bis auf die Knochen abgemagert.
Und Papa redet nicht darüber.
Wenn ich ihm doch nur noch "Auf Wiedersehen" sagen darf...

Ich kann euch allen nur sagen: "Verliert keine Zeit. Wenn ihr merkt, dass irgend etwas nicht stimmt, dann geht so schnell wie nur möglich zu den besten Ärzten. Verbringt so viel Zeit wie nur möglich mit dem geliebten Menschen und versucht, euch rechtzeitig von ihm zu verabschieden."

Wer weiß, ob meine Mama(48), meine Geschwister(27 25) und ich(18) dieses Glück noch haben werden.

Alexandra
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  #2  
Alt 15.07.2004, 16:56
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Standard Warum nur so schnell???

hi alexandra
ich weiß leider nur allzugut wie es dir geht..
meinem vater wurde vor monaten ein teil des magens entfernt.. krebs... zittern, angst was jetzt.. 3 monate später die erste nachsorgeuntersuchung.. laut ärzten alles ok.. hurra jetzt gehts bergauf ... 3 monate später die zweite nachsorgeuntersuchung laut ärzten alles ok...große erleichterung, es werden pläne für den nächsten urlaub geschmiedet
wieder 3 monate später die 3 nachsorgeuntersuchung.. SCHOCK
die leber voller metastasen.. metallige struktur.. 6cm das größte ding... die ärzte meinten nur noch unheilbar...
jetzt bekommt er chemo.. 3 tage spital.. 3 wochen daheim.. die erste hat er schon hinter sich.. und es geht ihm bis auf leichte magenkrämpfe u starker erschöpfung eigentl relativ gut..
aber wie kann das nur sein.. innerhalb von 3 monaten wachsen die dinger auf so eine größe an.. und daß man da nichts gesehen hat.. haben die ärzte gepfuscht???
geht das wirklich sooo schnell???
wie gehts weiter???
was kommt noch???
wie lange hält er durch???
denke an dich
lg
lisa
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  #3  
Alt 16.07.2004, 07:54
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Standard Warum nur so schnell???

Hallo Lisa!
Erst einmal vielen Dank für Deine Nachricht. Es tut mir schrecklich leid, dass auch Deinem Vater keine glücklicheres Schicksal zugefallen ist. Ich wünsche euch viel Kraft und Mut und hoffe inständig, dass Dein Papa überleben wird.

Du fragtest, ob es wirklich so schnell gehen kann: Ich kann Dir hierauf auch keine Antwort geben. Aber wie man sieht ist es wohl so. Ich kann auch nicht verstehen, dass man bei Deinem Papa so plötzlich Metastasen entdeckt hat. Aber wenn ich sehe, wie schnell es mit meinem Vater bergab gegangen ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es auch mit Deinem so war und dass die SCHEIß DINGER wirklich innerhalb von 3 Monaten gewachsen sind. Aber ihr habt ja noch die Chance, dass alles wieder gut wird. Meinem Papa kann man mit Nichts helfen. Sein Arzt sagt, dass die Tumoren, von denen sie in Gunzenhausen schon Bilder gemacht hatten und von denen der Größte damals (am 24.6.) ca. 5cm groß war, mittlerweile, also nach nur 3 Wochen, fast doppelt so groß sein müssen, weil es ihm so rapide schlechter geht.
Gestern war ich mit Mama, meinen Geschwistern, ihren Kindern und Eheleuten bei ihm. 3 Stunden haben wir gewartet, bis er endlich von der Port-OP zurück kam. Wenn ich ihn jetzt so sehe, dann verstehe ich langsam, dass er wirklich sterben wird, und es ist so schrecklich!!! Und dann denke ich an etwas anderes und wenn ich wieder an ihn denke, kommt es mir alles wie ein schlechter Film oder ein Traum vor. Irgendwie kann ich es nicht fassen und es mir einfach nicht vorstellen, dass ich seine Stimme bald nichtmehr hören kann, ihn nichtmehr sehen, streicheln, küssen kann. Und dazu noch meine Mama, die so furchtbar traurig, aber trotzdem so stark ist. Und mein Bruder, den ich gestern zum ersten Mal hab weinen sehen.
Als wir gestern nach hause gegangen sind, hat er jedem von uns die Hand gehalten, hat uns alles Gute gewünscht und wir sollen die Ohren steif halten. Aber das Schlimmste war, was er zur Freundin meines Bruders, mit der er noch nicht so lange zusammen ist, sagte: "Es tut mir leid, dass du mich als einen Versager kennen lernen musstest." Wie kann er nur denken, dass er Schuld daran hat??? Keinen trifft die Schuld, höchstens Gott.
Ich hoffe so sehr, dass es noch nicht sein letzter Abschied war. Dass er noch nach hause kommt.

Alles Liebe und Gute! Gib die Hoffnung nicht auf!

Ich bete für alle, denen es auch so schrecklich geht wie meinem Papa und uns und auch für die, die noch eine Chance haben.

Alexandra
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  #4  
Alt 16.07.2004, 13:19
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Standard Warum nur so schnell???

hi alexandra!
es ist so erschütternd wenn man die berichte in diesem forum liest immer wieder die hoffnung und nichts dahinter.. ich habe nach der ersten ct die bilder gesehen.. die leber war damals.. 3-4 wochen ... schon komplett durchwachsen.. die größte metastase war damals schon 6cm groß..
und so wie es mit unsren gefühlen bergauf und bergab geht.. geht es auch mit seiner verfassung.. einmal denke ich soo jetzt ist er wieder ganz der alte u im nächsten moment ein häufchen elend..
und dann geht es im psychisch auch so schlecht, hat angst vorm sterben u hofft daß alles wieder gut geht..
u man sitzt daneben u sucht nach antworten u nach aufmunterungen
und kann trotzdem nicht helfen
liebe alexandra ich danke dir für deine lieben worte
ich halte euch allen (deinem vater, deiner mutter, deinem bruder u natürlich auch dir) ganz ganz fest die daumen! u ich werde euch auf in mein allabendliches gebet einschließn
lg lisa
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  #5  
Alt 19.07.2004, 14:44
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Standard Warum nur so schnell???

Hallo Lisa!
Vielen Dank für Deine Gebete. Gott hat uns erhört.
Papa ist heute nach hause gekommen, liegt jetzt in seinem Bett und ruht sich aus.
Gestern wollte er schon fast sterben. Die Ärztin hat ihm Wasser aus dem Bauch abgelassen, und das hat ihm so gut getan. Danach wurde sein Blutdruck so niedrig, dass Mama uns gerufen hat, weil die Ärztin sagte, er könnte bald sterben.
Als ich ankam, hat er gesagt, dass er jetzt wahrscheinlich sterben wird und dann ging es ihm total schlecht und er hat nach einem Pfarrer verlangt. Wir haben mit ihm gebetet und er hat sich schon von uns allen verabschiedet, nur noch nicht von Mama. Nachdem seine Sorgen dann von ihm abgefallen waren und die Pfarrerin ihn gesegnet hatte, ging es ihm plötzlich wieder besser. Gott hat es zugelassen, dass er nach hause kommt. Jetzt bin ich so beruhigt!
Liebe Lisa, hab vielen Dank!
Aber wie geht es Deinem Papa und Deiner Familie? Ich wünsche Euch, dass alles gut geht. Viel Glück und Kraft und Gottes Schutz und Segen!
Alexandra
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  #6  
Alt 20.07.2004, 08:58
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Standard Warum nur so schnell???

Hallo schön wieder von dir zu hören!
hoffe daß es deinen papa jetzt lnger besser geht!
mein papa ist psychisch ziemlich fertig.. ich glaube er hat sich selbst aufgegeben.. dann kommt jetzt noch der haarausfall von der chemo dazu u das macht ihn auch ziemlich fertig!
dabei sollte das ja das wenigere sein... aber es stimmt schon.. bis jetzt hat man die krankheit nicht wirklich gesehen.. jetzt siehts ihm jeder an!
Es ist wie gesagt ein ewiges auf u ab.. einen tag gehts ihm besser dann 2 tage schlechter 3 tage besser 1 tag schlecht.......
wie gehst du mit der ganzen sache um?? darf ich fragen wie alt du bist?
lg lisa
ps ich werde weiter für euch beten und an euch denken! viel glück!!!
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  #7  
Alt 20.07.2004, 18:05
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Hallo Lisa!
Leider geht es meinem Papa nicht besser. Wir können nur hoffen, dass das Leiden und die Schmerzen bald ein Ende haben. Auch wenn es böse klingt. Ich habe schreckliche Angst vor dem Augenblick, wenn es wirklich soweit ist, aber es ist für ihn eine Erlösung.
Wie geht es Deinem Papa? Ich hoffe besser. Bekommt er eigentlich auch Morphium gegen die Schmerzen, oder kann man ihm anderweitig helfen?
Versucht einfach, ihm die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Es mag vielleicht blöd klingen, aber obwohl mein Vater wirklich keine Chance mehr hat, habe ich in mir doch noch einen Funken Hoffnung, wenn es auch nur die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und ein Wiedersehen ist. Das hilft mir und gibt mir Kraft, ihm beizustehen und mich um ihn zu kümmern.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Du hattest gefragt, wie alt ich bin: Ich bin 18, werde am 20.
August 19. Mein Papa ist 49, meine Mama 48, meine Schwester 27 und mein Bruder 24.
Wie alt bist du und wie alt ist dein Vater?
Hast du auch die Möglichkeit, immer bei ihm zu sein?

Vielen Dank für Deine lieben Worte und weiterhin alles Gute und Gottes Segen für Deinen Vater und eure ganze Familie.

Bis bald! Alexandra
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  #8  
Alt 21.07.2004, 08:17
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Standard Warum nur so schnell???

hi alexandra!
meinem papa geht es momentan soweit ganz gut.. hat auch kaum schmerzen außer magenprobleme.. und jetzt noch der haarausfall.. der macht ihm auch schwer zu schaffen... aber bei ihm ist halt das psychische ganz ganz schlimm... u man kann ihm richtig beim abnehmen zuschaun..
es tut mir wirklich wahnsinnig leid zu hören daß es deinem dad so schlecht geht.. wenn ich nur irgendwie helfen könnte.. man klammert sich doch irgendwie immer wieder an kleine wunder... ich wünsche dir u deiner familie ein kleines wunder!!!
ich bin 23 habe eine schwester mit 30 mein dad ist 66.... meine mam 63...habe gott sei dank die möglichkeit meinen dad fast täglich zu sehen.. und nutze diese auch.. verbringe so viel zeit wie nur irgendwie möglich mit meiner familie..
unglaublich wie eine krankheit das leben eines nicht direkt betroffenen verändern kann.. man denkt anders, entscheidet anders, und handelt anders als zuvor.. gehts dir auch so?
glg lisa
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  #9  
Alt 21.07.2004, 10:24
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Standard Warum nur so schnell???

Hallo Lisa!
Danke für deine schnelle Nachricht und deine tröstenden Worte. Ich bin froh, dass es deinem Vater gut geht.
Leider kann uns ein Wunder nichtmehr helfen. Gestern Abend wurde mein Papa ins Krankenhaus hier bei uns im Ort eingeliefert. Er wollte es so.
Meine Mama und ich waren die ganze Nacht bei ihm, er war so durcheinander, hat furchtbare Angst gehabt dass er nicht mehr aufwacht,wenn er einschläft. Wollte sich immer den Katheter rausziehen und hat sich von uns schlecht behandelt gefühlt, wenn wir es ihm nicht erlaubt haben.
Es tut so weh, zu sehen, wie ein geliebter Mensch langsam geht und man kann absolut gar nichts tun.
Es wird nichtmehr lange dauern. Seine Nieren und seine Leber versagen langsam. Jetzt fällt er in ein Delirium, kann fast nichtmehr reden und döst nur noch vor sich hin.
Mama und ich sind jetzt ein paar Stunden daheim und versuchen zu schlafen, damit wir für die Nacht gerüstet sind. Wenn es überhaupt noch zu einer Nacht kommt. Mein Bruder und meine Tante sind jetzt bei ihm, damit er nicht ganz alleine ist, wenn es soweit ist und wir noch nicht wieder bei ihm sind.
Der Arzt will ihm noch das Bauchwasser ablassen, damit er diese Last nichtmehr hat.
Vielleicht müssen wir ihn auch einfach nur loslassen, ihn gehen lassen.
Es ist so furchtbar schwer.
Ach liebe Lisa, ich fühle mich so hilflos und allein.
Was soll ich denn nur tun?????
Du hast Recht, mir geht es wie dir. Seit ich mit dieser schrecklichen Sache konfrontiert bin, sind mir viele Dinge, die ich früher als wichtig erachtet habe, völlig egal. Es zählt nur noch jede Minute mit meinem lieben Papa. Warum streitet man sich so oft über belanglose Dinge, verletzt sich gegenseitig, obwohl man sich doch eigentlich liebt?
Fragen über Fragen, und keine Antwort darauf.

Danke für all deine Hilfe! Gott schütze euch!
Alexandra
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  #10  
Alt 21.07.2004, 11:00
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liebe alexandra!
es tut mir weh zu hören daß es deinem vater so schlecht geht!
uns steht das wahrscheinlich noch alles bevor..
ich bete zwar daß es doch nicht so sein wird, aber den ärzten nach.... naja..
jetzt heißts die schöne zeit mit meinem dad noch genießen, soviel wie nur irgendwie möglich mit ihm verbringen...
ich wünsche deinem vater daß er nicht leider muß u daß er leicht gehen kann..

schlaf mal ne runde.. ich weiß das ist leichter gesagt.. aber du brauchst deine kräfte noch!!!
liebe alexandra ich bin gedanklich bei dir!!!
lg lisa
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  #11  
Alt 21.07.2004, 21:36
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Hi Lisa.

Ich find's so rührend wie du dich um meine kleine Alexandra kümmerst. Du bist ihr eine sehr grosse Hilfe in ihrem Kummer. Sie hat in dir einen super Ansprechpartner gefunden. Ich möcht dir dafür danken. Ich wünsch euch auch allles gute und das es euch hoffentlich besser geht mit eurem dad als uns. Toi toi toi.

Ich kann nur sagen alex hat recht. Je schneller es mit Vater geht desto besser ist es für ihn. Es fällt so schwer, so über einen geliebten Menschen zu reden, aber man muss es hinnehmen das er von uns geht und da frag ich mich manchmal wirklich ob es den (GOTT) gibt, der mir für mich den besten Menschen und das grösste Vorbild so jung (49) nimmt. Wenn ich es schaffe nur halb so gut wie mein Vater zu werden dann hab ich mein Ziel erreicht. Es gibt ja das Sprichwort: Nur die besten sterben jung. Ich habs nie so wirklich ernst genommen, aber jetzt sehe ich was es bedeutet und so genau wollt ich das eigentlich nie wissen. Ich muss aber nun leider damit leben. Ich hoffe jetzt nur das ihn GOTT schnell von seinem Leid erlöst und ihn bei sich aufnimmt.

lg Mark
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  #12  
Alt 21.07.2004, 23:50
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liebe alexandra, liebe lisa,

das mit euren papas tut mir sehr leid,ich kann eueren schmerz verstehen.
die schwere zeit die ihr gerade durch macht haben wir hinter uns. mein papa ist letztes jahr oktober nur fünf wochen nach der diagnose leberkrebs gestorben. bei meinen papa war es genauso wie bei alexandras paps. wasser von den beinen bis zu den armen, die haut und die augen ganz gelb. er konnte weder essen noch trinken, und das aufstehen war für ihn ein großer kraftakt. wir beteten täglich das er von seinen großen schmerzen erlöst wird.unsere gebete wurden erhört, papa ist ganz friedlich zuhause eingeschlafen. für uns ein großer verlust, für papa aber eine erlösung. ich bin jeden tag 30 kilometer einfach gefahren um bei ihn zu sein, und um meine mama zu unterstützen. zwar blieb in dieser zeit meine familie auf der strecke, aber ich ich bin froh das ich die zeit noch mit ihn verbringen durfte.verbringt so viel zeit wie möglich mit euren papas, lasst ihnen fühlen wie sehr ihr sie liebt. es wird euch später bei der trauerarbeit helfen.

ich wünsche euch für die kommente schwere zeit viel kraft und einen sonnenstrahl für euer herz.

bin in gedanken bei euch.
seit ganz lieb gedrückt!

man sieht die sonne langsam untergehen,
und erschrickt doch, wenn es
finster wird.

liebe grüße
spätzchen
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  #13  
Alt 22.07.2004, 08:17
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hi alexandra! hi mark!
wie gehts eurem dad??? muß ganzen tag an euch denken! jedes mal wenn ich meinen dad anschau denke ich auch an euch! es ist furchtbar daß man den ganzen tag an nichts andres als an KREBS denken kann..
liebe alexandra! ich wünsche dir alle kraft der welt um die nächsten tage zu überstehen! u bete für euch daß euer vater bald erlösung findet.. u nicht mehr kämpfen muß!!! ich weiß es hört sich hart an u ich kann nichtmal dran denken, daß es bei meinem dad auch mal so sein wird.. aber ich wünsch mir auch für meinen dad nur eines: dass er nicht leiden muß u seine würde nicht verliert!!!!
lieber mark!
danke für deine lieben worte!!
auch alexandra ist für mich eine große unterstützung! es tut einfach gut wenn man mit jemanden reden kann der einem versteht!!! mark auch dir wünsch ich viel kraft u mut um die nächsten tage deine familie unterstützen zu können!
liebes spätzchen!
....man sieht die sonne langsam untergehen,
und erschrickt doch, wenn es
finster wird...
wie recht du doch hast... man bereitet sich darauf vor.. viell ist das auch der vorteil dieser krankheit.. daß man zeit hat... jede minute mit diesem menschen zu verbringen,.. ihm nochmal alles zu sagen was einem am herzen liegt... u sich etwas auf das kommende vorbereiten kann..
bei unfällen würde das alles anders ausschauen.. versteht ihr was ich damit sagen will???
ich wünsche euch alles alles liebe! u viel kraft in diesen tagen!!!
lg lisa
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  #14  
Alt 22.07.2004, 08:35
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Liebe Lisa, liebes Spätzchen!
Vielen Dank für die lieben Worte. Es tut gut, in seinem Schmerz nicht alleine zu bleiben.
Heute Nacht um 0:45 Uhr ist Papa von uns gegangen. Nach nur 6 Wochen harten Kampfes. Er ist im Krankenhaus in den Armen meiner Mutter und meiner Schwester ganz friedlich eingeschlafen. Er hat noch gekämpft, wollte nicht gehen, bis meine Mama zu ihm gesagt hat: "Du kannst nicht mehr. Lass doch los!" Dann hat sein Herz einfach aufgehört zu schlagen.
Nur 2 Stunden vorher war ich noch bei ihm und hab ihm gesagt, dass ich stolz auf ihn bin und dass ich ihm danke für alles Gute, was er an mir getan hat. Dass er sich nicht quälen soll und dass Alles gut wird.
Wie wenn er nur darauf gewartet hätte, dass ich gehe.
Er muss mich so sehr geliebt haben, dass er es nicht ertragen konnte, mich bei seinem Tod dabei zu haben.
Er sah aus als würde er schlafen, ganz so wie früher, nichtmehr schmerzverzerrt und voller Angst, sondern ganz ruhig. Und ich habe immer gedacht, er wacht vielleicht wieder auf. Jetzt muss er nicht mehr leiden.
Es tut so furchtbar weh!

@Lisa
Gebt die Hoffnung nicht auf!!!! Es ist erst zu spät, wenn es vorbei ist! Ich wäre so glücklich, wenn Dein Papa es schaffen würde. Sag ihm, dass da jemand ist, der für ihn betet.

@Spätzchen
Es tut mir so weh, zu hören, dass auch Du Deinen Vater an diese schreckliche Krankheit verlieren musstest. Und das so schnell. Man kann sich gar nicht richtig damit auseinandersetzen, geschweige denn sich auf das Schlimmste vorbereiten. Ich hoffe, dass ich irgendwann ohne Schmerz an meinen Vater denken kann.

Meine E-Mail-Adresse: alexandra.vogelhuber@freenet.de

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir weiterhin in Verbindung bleiben, denn es hilft mir sehr, mit euch zu reden.

Vielen Dank für Alles!
Alexandra


"Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung
in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich."
Dietrich Bonhoeffer
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  #15  
Alt 22.07.2004, 08:44
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liebe alexandra!
es tut mir so unendlich leid daß zu hören! mir fehlen einfach die worte! ich drück dich ganz fest u bin in gedanken bei dir!!!
ich melde mich bei dir!
lg lisa
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