Lange gekämpft und doch verloren

[Riesenschnuffel]

Heute morgen ist mein Papa nach einer sehr schweren Nacht zu den Engeln gereist. Er hatte massiv Wasser in der Lunge und obwohl wir zur Wochenmitte hin noch zuversichtlich waren, da Besserung eintrat, hat er heute Nacht den Kampf verloren. Papa, ich hoffe da wo du jetzt bist hast du keine Schmerzen mehr und bekommst Luft...ich war so hilflos und musste dir beim Ersticken zusehen, trotz Sedierung hast du dagegen angekämpft und ich fühlte mich so hilflos, denn ausser bis zum letzten Atemzug für dich da sein, deine Hand halten konnte ich nichts tun. Papa, es tut mir so unendlich leid....du hattest noch soviel vor dir. Jetzt lässt du Mama, mich und meine zwei Brüder alleine. Es tut so unsagbar weh. Ich hoffe es geht dir jetzt besser, wo immer du nun auch sein magst...

Traurige Grüsse....
Riesenschnuffel

[fluturi]

Es tut mir sehr leid für dich und deine Familie. Ganz viel Kraft. Dein Papa wird immer bei dir sein.

[Manu50]

Lieber riesenschnuffel, es tut mir von Herzen leid.
Ende Mai haben meine Kinder und ich das gleiche durchlebt. Es tut weh , das mit anzusehen. Ich empfand es nicht als Erlösung , sondern nur furchtbar traurig.
Ich vermisse meinen Mann auch so dolle.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft!!! Fühl dich umarmt!!!

[Riesenschnuffel]

Bekomnt man die Bilder je wieder aus dem Kopf ? Immer wieder habe ich die letzten Sekunden vor mir, als ich die Panik in seinen Augen gesehen habe und er verzweifelt nach Luft geschnappt hat. Immer wieder kommt das Geräusch hoch, das laute Brodeln, bevor er es endlich geschafft hatte und sterben durfte. Ich habe das Gefühl, es verfolgt mich ständig. Es ist so furchtbar....

[Manu50]

Lieber Riesenschnuffel, keine Ahnung , ob man das je wieder los wird.
Du solltest dir Hilfe holen!

[Drea1971]

Mein herzlichstes Beileid...
Ich weiß, wie du dich fühlst. Morgen jährt es sich das erste Mal bei uns.

Es wird dauern. Gebe dir die Zeit. Aber sage dir auch, dass es für dich schlimmer war als für ihn. Es ist wirklich so. Dieses Brodeln war nicht so bedrohlich, wie es für dich rüber gekommen ist. Es ist der Speichel, den der Sterbende irgendwann nicht mehr so runterschlucken kann und deswegen blubbert es so. Ich weiß, es hört sich schrecklich an. Mein Papa hatte es auch. Aber wenn man etwas nachliest, dann versteht man es.
Denk an deinen Papa, wie er früher war. Hole dir das Bild immer wieder vor Augen.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Sie wird schwer werden.
Ich fühle mit dir und umarme dich
Andrea

[Irene Tanja]

Herzliches Beileid. Zu deiner Frage. Mich verfolgten Wochenlang diese Bilder als meine Mutter im Sterben lag. Ich sah sie in Gedanken nur noch mit dieser Krankheit und das die Haare ab waren. Wie sie dort lag und brodelte.
Plötzlich begann nach Wochen ein Tag wo alle diese Bilder wie gelöscht waren. Ich sehe sie nur noch gesund und fröhlich, zu gesunder Zeit. Ich weiß nicht was passiert ist, aber das was wir durchgemacht haben ist plötzlich so unwahr.
Ich hoffe es wird bei dir genauso werden.

Lg.Tanja

[Riesenschnuffel]

Ich danke euch ganz herzlich. Ich habe mit meinem Arzt darüber gesprochen, das hat mir schon sehr geholfen. Und eure netten Worte auch, es fühlt sich gut an, wenn man auf Gleichgesinnte trifft, die einen verstehen.
Am Mittwoch ist Beerdigung. Ich hoffe, dann geht es aufwärts.

[Riesenschnuffel]

Am 10.8. haben wir meinen Vater bestattet, bei strömendem Regen. Es tröstet mich der Spruch ein wenig, dass es den Guten ins Grab regnet. Auf einem Wiesengrab, rundherum grün und überall Bäume und Blumen. Es hätte ihm bestimmt gefallen, er war so ein naturverbundener Mensch. In einer Schale steht dort eine kleine Sonnenblume inmitten einer bunten Blumenpracht- diese Blume mochte er ganz besonders.
Meine Mutter, meine Geschwister und ich besuchen täglich das Grab, wir sind nach wie vor absolut fassungslos, alles ist so unwirklich und ich hoffe jedesmal, dass mich irgendwer kneift und ich endlich aus dem Traum erwache. Aber mir wird von Tag zu Tag bewusster, dass das nicht der Fall sein wird.


Es ist jetzt heute der 15., zwei Wochen sind nach dem Tod vergangen. Ich wache nachts nach wie vor auf, habe Alpträume. Aber tagsüber kommen immer mal wieder schöne Erinnerungen zum Vorschein, wenn ich durch das Fotoalbum blättere. Eines Tages sehen wir uns wieder, Papa.