Mutter hat Krebs

[Jessy1985]

Hallo,

letzten Dienstag wurde bei meiner Mutter ein 2 zentimeter großer Tumor in der Brust festgestellt. Ihr Brust hat sich zurück gebildet und unter der Brust hat sich ein kleines Loch gebildet. Also kein richtiges loch.....die Haut wird nach innen gezogen. Jedenfalls war am Dienstag das geheule und die Ängste was kommen wir, sehr groß. Meine Mutter lebt alleine und ich wohne 30 km von Ihr entfernd. Bin vor kurzem erst ausgezogen. Wir hatten sehr viele Probleme, da meine Mutter nach der Trennung Ihres Freundes vor 3 Jahren, mit dem sie 10 Jahre zusammen war, sehr depriemiert war. Sie hatte Alkohol Probleme und ich habe Ihr versucht zu helfen, aber es ging nicht. Nach meinem Auszug wurde aber alles besser. Sie fing an mit Sport und so ein abnehm Programm. Ich war total begeistert und wir haben uns auch viel besser verstanden. Naja und jetzt ist von heute auf morgen wieder alles scheisse. Ich habe sehr viel Angst was mich jetzt die nächsten Monate erwarten wird. Ich weiß zwar das ich keinen Krebs habe, aber ich glaube ich heule mehr als meine Mutter. Der Arzt will zum Glück Brust erhaltend operieren und zu anfang eine Chemo machen, damit der Tumor kleiner wird, da er mit dem Brustmuskel verwachsen ist. Meine Mutter hatte schon angst das sie Ihr die Brust abnehmen, denn dann meinte sie, wüsste sie nicht ob sie dann noch leben wolle. Ihr Mutter hatte auch BK und Ihre Brust wurde abgenommen, aber das war vor 16 Jahren. Heute wird das alles viel schöner gemacht, haben uns die Ärzte gesagt.
Ich hab Angst was während der Chemo passiert. Meine Mutter ohne Haare zu sehen....werde ich das verkraften?? Werde ich besser für die Zeit wo sie die Chemo bekommt wieder bei Ihr schlafen....oder kann man das auch alleine schaffen. Ich versuche stark zu sein und ich weiß das heulen nix bringt. Könnt Ihr mir vieleicht erzählen wie es für eure Kinder oder Angehörigen war und wie Ihr die Chemo verkraftet habt ?

Eure Jessy

[Brigitte A.]

Hallo Jessy!
Ich bin sicher, wir alle hier können gut nachfühlen, wie es Dir jetzt geht! Ich finde es ganz toll, daß Du dich hier im Forum informierst und Dein Herz ausschüttest, Du wirst sehen, es macht einiges leichter, wenn man mit anderen Betroffenen Kontakt hat.
Ich bin selber 32 und hab seit 6 Wochen die Diagnose und befinde mich in Chemotherapie. Hab die erste vor ner Woche gehabt und bislang noch keinerlei Nebenwirkungen. Das kann natürlich bei Deiner Mutter genauso, aber auch ganz anders sein.
Ich kenne Euch natürlich nicht, aber grundsätzlich würde ich sagen, daß Ihr beide mit Eurem Leben weitermachen solltest, wie bisher. Bei allem, in dem Du dir unsicher bist, rede mit Deiner Mutter auch über Deine Ängste. Frag sie, ob es ihr helfen würde, wenn Du die ersten 2-3 Nächte nach der Chemo bei ihr bleibst. Und versuch, sie so gut wie möglich zu unterstützen, aber Dich dabei nicht zu vergessen!
Und natürlich ist es eine Scheißdiagnose, aber lange noch kein Todesurteil und auch wenn die Brust abgenommen werden müßte (und ich finde, es klingt ja nicht danach) ist das noch lange kein Grund, nicht das Leben zu geniessen! Es gibt doch Wiederaufbau und lies mal ein bißchen hier im Forum, hier gibt es genug Frauen, die nur noch eine oder keine Brust haben und Spaß am Leben haben!
Ich bin mir sicher, nachdem die erste Panik abgeklungen ist, wird sich einiges von ganz allein einpendeln! Und sonst gibt es ja noch uns alle hier!

Halt uns auf dem Laufenden und ganz liebe Grüße an Deine Mama!

B.A.

[Mone 26]

Hallo Jessy!

Erst einmal wünsche ich Euch viel, viel Kraft!
Auch meine Mama hat Krebs. Letztes Jahr erst Eierstockkrebs und dann noch ein bösartiger Tumor in der Brust. Heute habe ich sie wieder zur Chemo ins Krankenhaus gebracht. Ehrlich gesagt, habe ich mir die Chemo viel schlimmer vorgestellt. Klar ist meine Mutter danach immer abgekämpft und müde. Aber sie hat auch den unbedingten Willen ihre Aufgaben allein zu bewältigen, auch wenn ich immer für sie da bin. Ich hoffe das es deiner Mama auch nach den Chemos nicht so sehr schlecht geht. Ich denke das Wichtigste ist das ihr die Hoffnung nicht aufgebt! Und zum Thema Perücke: Meine Mama hat sich wahnsinnig schnell daran gewöhnt. Es gehört einfach dazu.

Ganz viel Mut und Hoffnung wünscht Euch
Mone

[Jessy1985]

Vielen Dank das ihr mich so aufbaut.....ich habe grade mit meiner Mutter telefoniert. Sie hat wieder getrunken und macht sich wieder mehr sorgen darüber das Sie keinen Mann mehr kennen lernt, als das Sie Krebs hat. Naja und dann immer diese Sprüche "du verstehst mich nicht, keiner versteht mich". Sorry aber ich kann Sie echt nicht verstehen. Ist Ihr der scheiss SEX wichtiger als gesund zu leben. Sie hat so ne kleine geschichte am laufen, aber er ist viel jünger als Sie und auf Ihn ist keinen verlass...das geht jetzt schon drei Jahre, sie lernt jemanden kennen und dann war es das auch schon wieder. Naja und jetzt wo sie dann noch Brustkrebs hat und nach ihrer meinung bald ein Krüppel wird, wird Sie nie wieder jemanden kennen lernen. Wie soll ich sie da noch aufbauen. Ich kann auch jetzt nicht zu Ihr fahren, das würde mich nur noch wütender machen. Ich könnte nur noch schreien.

[Caroline3]

Liebe Jessy!

Ich glaube, es gibt viele Frauen, die denken, dass sie ohne Brust keinen Mann mehr finden. Oder dass sie ohne Haare und Wimpern nicht mehr attraktiv sind. Ich kann das auch nachvollziehen, obwohl ich einen Freund habe, den die Glatze nie gestört hat, und ich Brusterhaltend operiert bin. Gib deiner Mutter Zeit, sich an die veränderte Situation zu gewöhnen, aber fühl dich nicht verantwortlich für sie. Sie ist alt genug, um zu wissen, was sie tut. Auch ich habe nach der Diagnose erst mal geraucht - heute denke ich, was für ein Schwachsinn.

Wie sie die Chemo vertragen wird, kann man nicht so genau sagen - mir ging es relativ gut dabei. Auch meine Kinder ( 12/ knapp 15) haben alles recht gut überstanden.

Wie alt bist du eigentlich?

Ich drücke dir und deiner Mutter die Daumen, dass ihr es schafft gut mit der veränderten Situation umzugehen und, dass deine Mutter möglichst wenig Nebenwirkungen von der Chemo hat!

Liebe Grüße, Caroline

[Jessy1985]

Nach einer schlaflosen Nacht melde ich mich wieder. Gestern Abend habe ich nochmal mit meiner Mutter telefoniert und Sie war, wie ich vermutet hatte, nich bei Ihrer untersuchung im Krankenhaus. Sie lag zu Hause und hat statt dessen getrunken. Ich war gestern so ausser mich das ich sie angeschrien habe. Sie hat sogar gesagt das sie lieber sterben würde. Dabei hat sie noch nicht mal mit der Chemo angefangen. Sie hat bisher nur eine Stanze bekommen und da hat Sie jetzt schmerzen. Ich glaube dadurch ist Ihr wirklich bewusste geworden das sie Krebs hat, denn vorher tat Ihr überhaupt nichts weh. Naja heute Morgen ist sie aber ins Krankenhaus gegangen und wenn Sie es nach Ihrem reden nur für mich tut......ich hoffe irgendwann wird sie Ihr leben zu schätzen wissen. Ich kann auch nicht mehr tun als Ihr gut zu reden...aber sie meinte es wäre schöner und leichter das mit einem Mann an Ihrer Seite zu durchstehen. Ich hab Ihr gesagt das ich jeder Zeit für Sie da bin und sogar mein Chef hilft mir sehr und sagt ich kann jeder Zeit frei nehmen. Aber das will sie nicht hören und das macht mich umso trauriger und ich muss wieder heulen, obwohl ich stark sein möchte. Als Krebs nicht schon schlimm genug ist, fängt sie auch noch mit so einem Scheiss an, den wir schon drei Jahre durch kauen......

[Jessy1985]

Hallo,

meine Oma ist vor 16 Jahren an Brustkrebs gestorben, sie hatte überall Metastasen. Meine Mutter hat jetzt vor einer Woche die schlimme Nachricht bekommen, das sie auch Brustkrebs hat. Sie hat einen 2 cm großen Tumor in der rechten Brust. Er ist zwar bösartig, aber mit Chemo und OP kriegen die das wieder hin. Jetzt habe ich Angst das ich auch so etwas bekommen kann. Ich hab mir für Donnerstag einen Termin beim Frauenarzt geben lassen. Jetzt denke ich bei jeder Sache die mir weh tut....owei ist das Krebs....ich weiß ich mach mich nur verrückt wenn ich so denke.....Ich hab Angst !

[Tanja7]

Liebe Jessy,
ich hatte es am Anfang auch!Alles was weh getan hat denkt man an den sch.. Krebs!
Jetzt ist es nicht mehr so!
Aber ich habe Angst um meinen kleinen Sohn,ob er so was hat.Ich trau mich auch nicht,darüber mit den Kinderarzt zu sprechen!
Man selber denkt anders,wenn es im Bekanntenkreis oder Familie vorkommt!
Aber ich rate Dir zu den Kontrollen zum Frauenarzt zu gehen!
Ich drück Dich!
LG Tanja

[sternchen43]

hallo jessy ich habe vulvakrebs und mein dok sagte mir das meine kinder eher hin gehn sollten als wie sonst die krebsvorsorge ,da sie vorbelasstet sind durch mich .l.g. und alles gute besonders ganz viel gesundheit konny

[Jessy1985]

Anfang diesen Jahres habe ich schonmal hier rein geschrieben, als meine Mutter grade die Diagnose bekommen hat. Heute hat Sie die Chemo fast hinter sich, noch eine und dann wird Sie operiert. Sie hat soweit alles ganz gut überstanden und Ihr Tumor ist von 2 auf 1,2 cm geschrumpft. Wärend der Chemo war Sie eigendlich immer total fit und die Angst meine geliebte Mutter mit Glatze zu sehen war auch total unnotig. Ich denke Ihr Krankheit hat mich auch ganz schön gestärkt. Ich bin froh das alles so gut gelaufen ist und ich drück allen anderen die Daumen das Ihr soviel Kraft habt wie meine Mutter. Sie hat Ihr Leben einfach weiter gelebt und mit dem Gedanken wieder gesund zu werden. Sie hat gegen diese Krankheit gekämpft. Dazu muss ich sagen das Sie vor 4 Jahren eine schlimme Trennung hinter sich hatte und die ganze Zeit gelitten hat und ein Alkoholproblem hatte. Heute hat die Krankheit Ihr geholfen das Leben wieder als Wertvoll zu betrachten. Ich bin froh das es so verlaufen ist. Natürlich ist es schlimm das eine Krankheit Ihr erst die Augen geöffnet hat.

Ich möchte euch nur sagen auch wenn Ihr Chemo bekommt, das Leben ist nicht vorbei und Brustkrebs kann heute echt gut behandelt werden.

Alles gute eure Jessy