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Alt 13.07.2010, 12:28
Vani B Vani B ist offline
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Registriert seit: 13.07.2010
Beiträge: 2
Standard Tod meiner Mutter nach BDK

Es ist erst wenige Tage her, dass meine Mama mit gerade mal 60Jahren von uns gegangen ist.Realisieren kann ich es nicht ich weiss auch nicht wie ich die morgige Beerdigung meistern soll.Meine Mama ist für mich der wichtigste Mensch auf der Welt.So gut wie jeden Tag habe ich mit ihr verbracht-ich habe bis zum Schluss die Hoffnung nicht aufgegeben.Obwohl ich im pharmazeutischen Bereich tätig bin, wollte ich die Prognosen nicht wahrhaben.
Ich finde es so ungerecht, sie war ein Engel, sie hat sich um alle anderen gekümmert und war immer um alle anderen besorgt und als dank bekommt sie so eine schlimme krankheit.Nichtmal die bevorstehende Geburt meines Kindes, darf sie erleben.Ich bin 26 und schwanger und weiss eigentlich nicht wie ich mein leben weiterleben soll.Für das Kind muss ich stark bleiben, dass hab ich meiner Mama versprochen, aber es tut so unendlich weh.
Nun zu Ihrer Leidensgeschichte:
Vor ca.2Jahren hatte auch sie starke Rückenschmerzen, so wie es hier viele beschrieben haben.Sie ging zum Arzt, der nichts erkannte und die Schmerzen ignorierte.Dann verlor sie immer mehr an Gewicht(25Kilo)und ging wieder zum Arzt, der wieder nichts unternahm, ausser der Aussage: freuen sie sich doch, wenn sie so viel abnehmen, gehen sie ins Fitnessstudio und die Rückenschmerzen werden bestimmt besser.(Ich kann diese Aussage bis heute nicht verstehen!)
Die Schmerzen wurden immer schlimmer und wir gingen mit ihr ins Krankenhaus, dort wurde beim ersten mal eine entzündung der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert.Es wurde aber nichts weiter unternommen, als Schonkost zu verabreichen.Nach ein paar Tagen, wurde sie als geheilt entlassen.Die Schmerzen wurden aber wieder nicht besser, bald darauf kam sie wieder ins Krankenhaus(jedesmal auf eigenen Wunsch!) und dann diagnostizierte man einen"fieberhaften Infekt",dabei hatte sie weder Fieber noch spezifische Infekt-Symptome.Man unternahm also wieder nichts, keine CT(ist ja zu teuer, kostet die Krankenkasse ja 60€), keine Tumormarkerbestimmung nichts!(man könnte ja aufgrund der ersten Diagnose:Bauchspeicheldrüsenentzündung,vielleicht in dieser Richtung weiter untersuchen).Uns Leien wurde eingeimpft, dass alles in Ordnung sei.Ich hatte auch im Internet nachgeforscht, aber habe das Thema Krebs ganz schnell von mir weggeschoben, da ich dann doch lieber den Ärzten geglaubt habe(aus Angst).Auch, dass meine Mutter innerhalb kürzester Zeit immer noch mehr abnahm interessierte niemanden.
Irgendwann, hielt es meine Mutter nicht mehr aus und befahl ihrem Hausarzt, eine Ct zu veranlassen.Der Spezialist erkannte sofort, dass etwas nicht stimmte und setzte sich mit dem Onkologen in Verbindung.Dieser veranlasste einen sofortigen Flug in die Charitè nach Berlin.Innerhalb eines Tages erfuhr meine Mutter die Diagnose und musste sofort in den Flieger und nach Berlin(von uns 8h mit dem Auto entfernt).Ich bin an diesem Tag fast durchgedreht!Doch noch immer machte man uns hoffnungen, dass es gar nicht so schlecht aussieht, da der Tumor im Schwanz sitzt und dadurch könnte man operieren und sie wäre dann geheilt.So atmeten wir alle ersteinmal auf und sahen der Zukunft positiv entgegen.In Berlin erfolgte eine ca.5stündige OP, bei der man dann erkennen musste, dass der Tumor zu stark ins Gewebe gewachsen war, so dass man ihn nicht entfernen konnte.Dies traf uns mit voller Wucht.Meine Mama hat dies alles mit einer Fassung ertragen,die ich bis heute nicht fassen kann.nach etlichen Wochen im Krankenhaus kam sie nach Hause und begann mit den verschieden Chemos.30Stück lies sie über sich ergehen, sie schlugen gut an, aber sie machten sie kaputt.Ihr war nur noch schlecht, sie hatte Nervenschmerzen,Durchfälle und durch die Chemo wurde zusätzlich andere Organe kaputt gemacht.Danach beschloss sie damit aufzuhören.Sie meinte das sei auch kein Leben mehr.Sie verbachte 2Jahre im Bett, konnte das Leben kaum genießen, sie war nur uns zuliebe da und kämpfte bis zum Ende gegen die Krankheit an.Sie war so stark.Nachdem die Chemo abgesetzt war wurden ihre Blutwerte untersucht...immer super Werte, als wäre sie gesund.Dies hat uns natürlich wieder Aufwind gebracht.Doch plötzlich bekam enorm starke Schmerzen im Bauch und er schwellte an. Mein Vater vermutete Wasser im Bauchtaum(azites genannt), der Arzt meinte, das wär wahrsch.was anderes.Auf unser drängen kam sie wieder ins Krankenhaus(aber in ein anderes!) und dort wurden 4Liter Wasser punktiert.Danach wurde sie über Infusionen ernährt und dann nach 1 woche wurden 3 Liter wasser punktiert.Dies alles hat ihren Zustand nicht gerade verbessert.Sie kam dann nach Hause und ihr Zustand verschlechterte sich immer mehr.Sie konnte nichts mehr essen, plötzlich musste sie nur noch Blut erbrechen.Sie war all die Zeit bei vollem Bewusstsein und bemitleidete uns, anstatt sich.Am Ende konnte sie auch nichts mehr trinken, mit einer Pipette versuchte ich ihr noch Flüssigkeit zuzuführen,aber es half nichts mehr.Wir haben sie bis zum Ende begleitet, haben ihr die Hand gehalten und haben sie bei uns gehabt.Mein Vater fast jede Nacht wach neben ihr gelegen und ihr versucht zu helfen.Es ist brutal das alles mitzuerleben, wenn man im grunde doch gar nichts helfen kann.Ihr Stärke all die Zeit über ist kaum zu begreifen.Sie hat nicht einmal gejammert, hat alles ertragen-für mich ein Engel.Jeden Tag denke ich sie ist nur kurz weg und kommt gleich wieder...Mein Hass gegenüber den Ärzten die das alles verbummelt haben ist enorm!Nichtmal eine Entschuldigung haben sie über die Lippen gebracht, wohlwissend was sie da für ein sch...gebaut haben.Nein, man darf dann noch in der Zeitung lesen, was für ein super Umsatz das Krankenhaus dieses Jahr gemacht hat.Tja schön an den Diagnoseverfahren sparen, dann kann man schöne Gewinne erzielen.Einfach unfassbar!
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  #2  
Alt 16.07.2010, 07:42
Anna74 Anna74 ist offline
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Registriert seit: 17.04.2010
Ort: Griechenland
Beiträge: 22
Standard AW: Tod meiner Mutter nach BDK

Hallo Vani B.
Das mit deiner Mutter tut mir leid.
Ich weiss es klingt doof aber du must viel Kraft aufbringen.
Eines kann ich dir aber sagen das die erste Zeit sehr schwer sein wird.
Meine Geschichte ist aehnlich.
Mir hat es sehr geholfen darueber zu sprechen!
Was ich von den Aerzten in unserem KH halte????
__________________
Mutter an BSDK verloren
20.1.1943-18.11.2009
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  #3  
Alt 16.07.2010, 12:46
Benutzerbild von Rachel
Rachel Rachel ist offline
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Registriert seit: 27.06.2007
Ort: Österreich
Beiträge: 1.504
Standard AW: Tod meiner Mutter nach BDK

hallo vani, es tut mir so leid für dich. fühl dich in den arm genommen und gedrückt.

alles liebe für dich und deine familie und viel kraft für die zukunft
gitti
__________________
mein Mann: Adenokarzinom

man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
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  #4  
Alt 17.07.2010, 13:14
Vani B Vani B ist offline
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Registriert seit: 13.07.2010
Beiträge: 2
Böse AW: Tod meiner Mutter nach BDK

Vielen dank für eure beiträge
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