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  #1  
Alt 11.02.2009, 18:01
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Hasi1965 Hasi1965 ist offline
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Standard "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo alle zusammen,
nun habe ich mich vorgestellt hier im Forum und mache schon einen neuen Thread auf. Wäre super, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mitgeben könntet.
Meine Mam (71) hat Lungenkrebs Adenoc., cT3, cN3, M0 Stadium III b, inoperabel, Diagnose 09/2008.
Sie leidet generell an Osteoporose und Niereninssuffizienz, so dass nur eine milde Chemo alle 3 Wochen möglich war. Trotz der niedrigen Dosen ging es Ihr immer schlecht danach. Sie konnte zwar noch alles machen (einkaufen, waschen, Wohnung etc.,) aber eben nur sehr schwer und oft unter großen Rückenschmerzen mit Luftnot. So wurde Sie nach einer Bluttransfusion nun umgestellt auf Tacerva. Wie das anschlägt, müssen wir noch sehen.
Das Hauptproblem ist aber ein anderes:
Mam glaubt an Spontanheilung und das sie wieder ganz gesund wird. Also, das Tacerva, den Krebs zum verschwinden bringt. (Nun: möglich ist alles - aber alles andere eben auch) Bei den Arztgesprächen war ich in der Regel dabei und die Ärztin hat Ihr sehr vorsichtig, aber doch sehr deutlich die Wahrheit gesagt. Von wegen, Sie werden damit leben müssen, eine vollständige Heilung ist eher ausgeschlossen - versuchen Sie Ihr Leben zu genießen, tun Sie Dinge, die Ihnen Spass machen etc.
Statt sie das tut, sitzt sie daheim, klagt über Ihre Nebenwirkungen und verschiebt alles auf "das kann ich ja machen , wenn ich wieder gesund bin". Ich habe Sorge, das es zu spät sein wird. Denn auf das "gesund" zu warten ist wohl eher illusorisch. Ich kann meiner Mam aber doch unmöglich sagen, das Sie NICHT gesund wird, das man Ihr die Medikamente zur Verlängerung Ihrer Lebenszeit bzw. zum Erhalt Ihrer Lebensqualität , die sie als solche derzeit garnicht sieht, gibt.
Hat irgendjemand Erfahrungen mit dem Thema , was kann ich tun ? Sollte ich vielleicht mal mit der Ärztin sprechen oder soll ich alles seinen Gang gehen lassen ?
Ich mache mir große Sorgen um Mam, weil ich glaube Sie unterschätzt die Krankheit. Sie sagt immer, ich solle mir nicht so große Sorgen machen, erzählt mir aber von Ihren Nebenwirkungen und ich sage Ihr, was ich darüber bzw. über die Linderung weiß und sage Ihr, Sie solle doch ihre Ärztion mal kontaktieren. Tut sie aber nicht und erzählt mir dann jeden Tag von Ihren NWs, die aber ja mit dem Verschwinden des Tumors ja auch verschwinden werden. SCHWIERIG !
Ein positives hat die Krankheit: Sie hat uns beide wieder zusammengeschweißt. Jahrelang war der Kontakt nicht so freundlich.

Ich (43, geschieden, keine Kinder) bin allein auf weiter Flur, Papa tot, keine Geschwister, ihre Geschwister alt und selber krank, ich einen mehr als anspruchsvollen Job, in dem ich auch reisen muss. Im Moment gehts Ihr in Anbetracht Ihrer Krankheit eigentlich ganz gut, das sieht sie aber so nicht.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen !

GLG Ulli
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  #2  
Alt 11.02.2009, 19:00
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Ulli,

ich denke, Deine Mutter weiß genau wie krank sie ist.
(Ich habe selbst Adeno Stad. 4.)

Es dauert eine Zeit, sich mit der Krankheit abzufinden (falls es einem überhaupt je gelingt).

Die Gedanken kreisen immer darum. Aber man will -zumindest am Anfang- nicht unbedingt darüber reden oder es vielleicht am liebsten verdrängen.

Ich würde warten, bis sie selber das Thema anschneidet und dann sehr behutsam Deine Ansichten darlegen. Also sie in keiner Form mit irgendwas bedrängen.

LG Reinhard
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  #3  
Alt 11.02.2009, 20:57
Benutzerbild von Cora
Cora Cora ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Ulli,

ich schließe mich der Meinung von Reinhard an.
So wie Du Deine Mutter beschreibst, habe ich das Gefühl,
dass sie die Kraft, die sie grade braucht, aus der Verdrängung zieht.
Und ich würde es ihr zugestehen.
Laß ihr noch ein bißchen Zeit, es wird sich eine Gelegenheit geben, mit ihr zu reden.
Ich spreche nicht aus eigener Erfahrung. Es ist einfach nur mein Gefühl, beim lesen Deines Threads.

Liebe Grüße, Cora
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  #4  
Alt 11.02.2009, 22:43
Benutzerbild von Hasi1965
Hasi1965 Hasi1965 ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Liebe Cora,
lieber Reinhard,
wahrscheinlich habt Ihr recht. Aber jedes Mal, wenn ich von ihr wegfahre und sie hat wieder gesagt, dass sie warten will bis sie weider gesund ist, heule ich mir die seele aus dem Leib, weil ich die Sachen doch so gerne JETZT mit ihr machen würde. JETZT, wo sie es noch kann.
Es tut so weh, so hilflos zu sein.
Ich weiß, ich bin nur sekundär betroffen, aber ich möcghte so gerne helfen, weiß aber nicht wie !
Wie gehst Du mit Deiner Krankheit um und was ist Dein Wunsch an Deine Angehörigen, bzw. die Menschen, die Dir nahe stehen lieber Reinhard ?

Vielen Dank für Eure Antworten, ich hoffe ich höre wieder von Euch.
GLG
Ulli
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  #5  
Alt 11.02.2009, 23:58
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

hallo hasi

vielleicht schließt das eine das andere nicht aus

ich schließe mich hinsichtlich der aufklärung den anderen an...aber warum sagst du nicht, ohne auf dieses prognostischen sachen einzugehen,
daß DU die dinge mit ihr tun willst, daß DU nicht warten willst....

ich würde glaube ich sogar sagen, daß mir durch ihre erkrankung unser aller endliochkeit bewußt geworden ist...und du keine zeit verschwenden möchtest und es darüberhinasu für die gesundheit nicht schlecht ist, dinge zu tun, die man tun will
ich wünsche dir alles gute
mahanula
__________________
once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes

turned skyward
for there you have been
and there you want to return

leonardo da vinci
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  #6  
Alt 12.02.2009, 23:50
Brigitte Brigitte ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Hasi,

ich weiß genau wie du fühlst, mein Mann ist 1 Woche vor Weihnachten aus dem Krankenhaus entlassen worden, an den Bericht hat er nicht gedacht, dort hat man nur gesagt viele kleine Methastasen in der Leber (Grundtumor im Sammelrohr unterhalb der Niere wurde 2007 entfernt -Knochenmethastasen bestrahlt) und wir sollten Termin bei der onkol. Tagesklinik für eine Zusatztherapie machen. Ich las den Bericht - und es waren nicht nur Lebermethastasen - der Krebs hatte gestreut. Ich wusste, dass seine Krebsart uns nicht viel Zeit lassen würde und wir haben 3 Kinder.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Ich habe mir Rat bei einer Freundin geholt. In einer ruhigen Stunde habe ich es am 3. Tag meinem Mann gesagt und darum gebeten es auch den Kindern zu sagen.
Seit diesem Tag haben wir so intensiv gelebt - soviel geweint, gelacht und geredet. Alle hatten die Möglichkeit über ihre Ängste zu reden.
Die entscheidenden Worte meines Mannes waren:"Jetzt weiß ich warum ich so schwach bin und kann es verstehen. Jetzt habe ich keine Angst mehr".
Glaub mir, dass war das wichtigste, was er uns mit auf unseren Weg geben konnte - am 08.01. ist er gestorben. Wir haben uns alles gesagt. Wir sind in Ehrlichkeit und ohne schlechtes Gewissen auseinander gegangen. Ich habe schon von so vielen Familien gehört, die später mit diesem schlechten Gewissen nicht klarkommen.

Denke immer daran - du kannst den Weg nicht mehr zurückgehen. Also überlege dir gut, ob du nicht doch ehrlich sein kannst.
Viel Kraft und für dich den richtigen Weg wünsche ich dir.
__________________
Liebe Grüße
Brigitte
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  #7  
Alt 13.02.2009, 10:19
Benutzerbild von Hasi1965
Hasi1965 Hasi1965 ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Liebe Brigitte,
ganz vielen Dank für Deine mitfühlenden Worte, die Dir sicher nicht so leicht gefallen sind in Deiner Situation. Mein herzliches Beileild.
Sicher kennst Du dann auhc diese Auf und Abs zwisschen "heute geht es mir gut" , "heute will ich nicht mehr ", "ich bin nur noch schlapp", "heute kann ich Bäume ausreissen". Gestern war wieder ein guter Tag und obwohl es ein guter tag war, hat meine Mam meine Einladung am Sonntag mit ihr zu mir ins bergische zu fahren abgelehnt mit der begründung "schöner wäre es doch im Früjhling, wenn alles blüht". Na klar hat sie recht und eigentlich scheint dem im Augenblick auch nichts entgegen zu stehen, aber diese Krankheit, die Therapie und deren Nebenwirkungen sind so unberechenbar, wie Du ja selber weißt.
Ich denke darüber nach wie ich weiter vorgehe - am Sonntag fahre ich zu IHr.

Vielen Lieben Dank !
Gruß Ulli

Zitat:
Zitat von Brigitte Beitrag anzeigen
Hallo Hasi,

ich weiß genau wie du fühlst, mein Mann ist 1 Woche vor Weihnachten aus dem Krankenhaus entlassen worden, an den Bericht hat er nicht gedacht, dort hat man nur gesagt viele kleine Methastasen in der Leber (Grundtumor im Sammelrohr unterhalb der Niere wurde 2007 entfernt -Knochenmethastasen bestrahlt) und wir sollten Termin bei der onkol. Tagesklinik für eine Zusatztherapie machen. Ich las den Bericht - und es waren nicht nur Lebermethastasen - der Krebs hatte gestreut. Ich wusste, dass seine Krebsart uns nicht viel Zeit lassen würde und wir haben 3 Kinder.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Ich habe mir Rat bei einer Freundin geholt. In einer ruhigen Stunde habe ich es am 3. Tag meinem Mann gesagt und darum gebeten es auch den Kindern zu sagen.
Seit diesem Tag haben wir so intensiv gelebt - soviel geweint, gelacht und geredet. Alle hatten die Möglichkeit über ihre Ängste zu reden.
Die entscheidenden Worte meines Mannes waren:"Jetzt weiß ich warum ich so schwach bin und kann es verstehen. Jetzt habe ich keine Angst mehr".
Glaub mir, dass war das wichtigste, was er uns mit auf unseren Weg geben konnte - am 08.01. ist er gestorben. Wir haben uns alles gesagt. Wir sind in Ehrlichkeit und ohne schlechtes Gewissen auseinander gegangen. Ich habe schon von so vielen Familien gehört, die später mit diesem schlechten Gewissen nicht klarkommen.

Denke immer daran - du kannst den Weg nicht mehr zurückgehen. Also überlege dir gut, ob du nicht doch ehrlich sein kannst.
Viel Kraft und für dich den richtigen Weg wünsche ich dir.
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  #8  
Alt 13.02.2009, 13:05
Gittylein Gittylein ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Hallo Hasi,

wenn deine Mutter nicht wahr haben will, wie krank sie ist, dann lass ihr diesen Glauben.
Sie weiß sicher oder spürt, dass sie schwerkrank ist. Vielen Menschen ist es eine Hilfe für sich selbst, wenn sie das verdrängen. Es ist sozusagen ihr Schutz. Jeder Mensch ist anders, andere stellen sich den Tatsachen und sehen ihr Ende nahen, wenn es vielleicht noch gar nicht so nahe ist.
Respektiere es, wenn sie meint, dass sie jetzt dieses oder jenes nicht tun möchte, sondern später.
Sie hat Hoffnung und diese muss sie auch haben. Damit es ihr besser geht, damit sich ihr Körper wehren kann.

Aber wenn es ihr recht gut geht und du meinst, dass du dieses oder jenes gern mit ihr tun würdest, dann sage ihr das. Da gehe ich mit Mahanuala konform.

Alles Gute.
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  #9  
Alt 12.03.2009, 10:51
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Hasi1965 Hasi1965 ist offline
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Standard Tacerva und die Hoffnung ... bin verunsichert ...

... hat jemand hierzu eine Idee ?
Liebe Angehörige,
bis dato habe ich mich recht ruhig verhalten und viel mit gelesen. Heute jedoch öchte ich mihc mal mitteilen und vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen gemacht.

Bei uns ist leider seit Dienstag nichts mehr wie es war. Meine Mutti (71 - Adeno, inoperabel Stadium IIIB, cT3, N3,M0 - ED 09/2008, 5 Zyklen Chemo unverträglich, ab Februar 09 Tacerva) hatten die allergrößten Hoffnungen in Tacerva gesetzt. Ihr ging es mit der Einnahme dann auch von Tag zu Tag besser und die Pickelchen - na, damit konnte sie gut klarkommen. Keine Luftnot mehr. Wieder Appetit. Laufen konnte Sie auch wieder besser ohne dauernd stehenbleiben zu müssen. Nun war am 04. März die erste Untersuchung nach 30 Tagen der Einnahme. Differenzialblutbild war wohl gut, Röntgenbild undifferenziert, "verwaschen " wie sich die Ärztin ausdrückte. Jedenfalls war sie wohl besorgt und wollte eigentlich für den nächsten Tag direkt ein CT. Ich war zu der Zeit im Skiurlaub und nur telefonisch mit Mam in Kontakt. CT musste noch bis Dienstag, 10.03. warten und jetzt kommts: Tacerva hat NICHT angeschlagen, stattdessen sind die Lymphknoten weiter gewachsen und im rechten Lungenflügel, der bis dato frei war, ist nun auch etwas gefunden worden.
Ich war nicht dabei, weiß das nur von Mam, die mir dann auch sagte, das die Ärztin freiwillig angeboten hat jetzt mit mir zu sprechen. Komisch, das sie vorher immer nur abgeblockt hat und das am Telefon tun wollte. Jetzt also persönlich ?! Es sieht wohl sehr schlecht aus, denn sie sagten Mam, das ihnen die Medikamente ausgehen. jetzt bekommt sie noch ein letztes Mal Infusionen- das ist dann die letzte Hoffnung. So erzählte mir Mama. Nun habe ich ja erst morgen das Gespräch mit der Ärztin....Mam ist nach wie vor zu Hause, aber psychisch am Ende und essen tut sie auch nix mehr. Eigentlich gehts ihr körperlich genau wie vor der Aussage ....
Und ich kann leieder nicht dauernd da sein. Lebe und arbeite 80 km entfernt.

Fällt einem irgendetwas dazu ein ? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Ich weiß nicht weiter....

Melde mich wieder wenn ich mit der Ärztin geredet habe, morgen.

Sehr verunsichert ULLI

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  #10  
Alt 16.04.2009, 12:39
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Hasi1965 Hasi1965 ist offline
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Standard ... dann ist es doch soweit - und es tut weh.

Hallo, da bin ich mal wieder. Lange habe ich hier nur mitgelesen. Meine Mam BC, ED 09/2008, cT3 , N3, M0, Stadium IIIB , inoperabel mit mittlerweile Metastasen in der rechten Lunge und schnellwachsendem Primärtumor, bekommt nun keine Chemo mehr, weil in den letzten 6 Wochen nichts mehr gewirkt hat und keine weiteren Chemos wegen einer Blasenentzündung, die dann doch keine war, gegeben werden konnte. Bei der gestrigen erneuten Bronchoskopie stellte man das riesige Wachstum dann definitiv fest, das sich nach dem letzten CT schon andeuetete. Bei der Luftnot konnte man nur noch etwas Schleim lösen, da ein Stent mehr als 30 cm lang sein müsste und das nicht mehr geht. Mam ist jetzt wieder zu Hause - noch ohne Pflege, weil das noch geht. Am Montag haben wir einen Termin bei der Ärztin bezüglich "best supportive care" Therapie. Hat da jemand Erfahrungen mit und was fällt alles darunter ?

Danke für alle Rückmeldungen !
Ganz traurig
Ulli

Geändert von Hasi1965 (16.04.2009 um 17:42 Uhr)
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  #11  
Alt 18.04.2009, 10:22
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: ... dann ist es doch soweit - und es tut weh.

Hallo Hasi,
tut mir leid die Sache mit deiner Mutti.Beim googeln wirst du sicher auch herausgefunden haben das "best supportive care" unterstützende Fürsorge bedeutet.Warte also erstmal das Gespräch mit der Ärztin ab welche Vorschläge sie zu machen hat.
Wenn ich darf möchte ich dich einmal ganz fest in den Arm nehmen und ganz doll drücken und dir Kraft geben.. Es ist bestimmt kein leichter Weg der vor dir liegt. Auch wenn es noch ohne Pflege zur Zeit geht hole dir jede Unterstützung die du bekommen kannst.Auch du brauchst Zeit zum Luftholen. Ich weiß aus eigener Erfahrung dass viele schwer Kranke keinen Pflegedienst um sich haben möchten und es ihnen schwer fällt diese Hilfe anzunehmen.
Wann immer dir danach ist komm hier ins Forum. Vieleicht magst du ja schreiben was die Ärztin so vorgeschlagen hat.

Ich schicke dir und deiner Mutti diesen kleinen Schutzengel.
Liebe Grüße von Erika
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  #12  
Alt 18.04.2009, 14:42
claudiqml claudiqml ist offline
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Standard AW: ... dann ist es doch soweit - und es tut weh.

Hallo Zusammen,

ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, habe diese Seiten auch nur durch Zufall gefunden, weil ich mit meiner Hilflosigkeit und dem Schmerz nicht allein umgehenkann.

Bei meinem Vater hat man im August 2008 ein nicht kleinzelliges Lugenkarzinom II. Oberlappen ED 08/08, cT3 N0 M0 festgestellt. Wer kennt sich mit dem "Fachchinesisch" der Ärzte aus?

Zuerst wurde bestrahlt, der Tumor schrumpfte, wir waren alle froh, dann Metastasen, Chemo..... 1. Zyklus, der 2. und der 3. und nun starke Schmerzen, der Tumor ist wieder gewachsen........ Morphium, damit er schmerzfrei ist.....

dadurch ist er müde, manchmal apatisch...... ich bin so hilflos traurig......

die Ärztin sagte uns, wenn wir im August nach den Aussichten gefragt hätten, hätte sie 1 Jahr gesagt......

wenn ich ihn sehe, muß ich immer daran denken. Ich bemühe mich, viel Zeit mit ihm zu verbringen, fröhlich zu sein, obwohl mir garnicht danach ist, meine Mutter ist mit der Situation überfordert......

liebe traurige Grüße
Claudia
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  #13  
Alt 18.04.2009, 22:27
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: ... dann ist es doch soweit - und es tut weh.

Liebe Claudia,

wenn ich es richtig verstanden habe erhält dein papa im Moment seine erste chemovariante? Die Wahrscheinlichkeit, dass die '1. Wahl' nicht die richtige ist ist leider groß. Bei jedem wirkt etwas anderes. Also Chemo wechseln. Schreib mal, was dein Papa bis jetzt bekommen hat und wo die Metas sitzen. Dann kann hier der eine oder andere sicherlich eine Variante nennen.

lg und nicht die Hoffnung aufgeben
Jutta
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  #14  
Alt 19.04.2009, 16:29
Häsi Häsi ist offline
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Standard AW: ... dann ist es doch soweit - und es tut weh.

Liebe Hasi,

mir wurde beim Lesen Deiner Zeilen gleich ganz anders... vor ungefähr 7 Monaten hörten wir ähnliche Worte der Ärzte. Bei uns war es mein Papa.

In unserem Falle war die Unterstützung vor allem ihm die Luftnot zu nehmen - Schmerzen hatte er keine (da keine Metastasen). Das Morphin wirkt ähnlich einer Sonnenbrille für die Lunge. Auch wenn nicht mehr genügend Luft durchkommt (eben weil der Stent nicht mehr ausreicht), so "merkt" derjenige es nicht mehr so deutlich. So haben es mir damals die Ärzte erklärt.

Ich wünsche Euch ganz ganz viel Kraft und noch viel Zeit mit Deiner Mum.
Häsi
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  #15  
Alt 20.04.2009, 15:26
claudiqml claudiqml ist offline
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Standard AW: ... dann ist es doch soweit - und es tut weh.

Hallo Jutta,

ich habe mal aufgeschrieben, was im Arztbrief steht, vielleicht wird jemand hier daraus schlau, also:

25.08.08 - Bestrahlung linker Oberlappen (5x 2,0 Gy bis 44 Gy), Abbruch bei Pleurakarzinose (Plattenepithelkarzinom, hohe
proliferative Aktivität [G3]
09.10.08 - 1. Zyklus Tag 1 Carboplatin (AUC 2,5)/ Vinoreibin (25 mg/m²) Tag 1 + 8, Wdh. Tag 22
16.10.08 - Tag 8 Carbo (AUC 2,5)/ VRB (25 mg/m²)
04.11.08 - 2. Zyklus Tag 1 VRB (25 mg/mm²)/ Carbo (AUC 2,5)
11.11.08 - 2. Zyklus Tag 8 Carbo (AUC 2,5)/ VRB (25 mg/mm²)
26.11.08 - 3. Zyklus Tag 1 mit CARBO AUC2/ VRB15
03.12.08 - 3. Zyklus Tag 8 Carbo (AUC 2,5)/ VRB (25 mg/mm²)
15.12.08 - CT-Thorax: MR, MRT-Hirn: keine Metastasen
16.12.08 - 4. Zyklus Tag 1 Carbo (AUC 2,5), VRB 25 mg/mm² (erhöhte Dosis, da kein Tag 8)
07.01.09 - 5. Zyklus Tag 1 Carbo (AUC 2,0), VRB 20 mg/mm²
14.01.09 - 5. Zyklus Tag 8 Carbo (AUC 2,0), VRB 20 mg/mm²
29.01.09 - Kurs 6 Tag 1 Carbo (AUC 2,0)/ VRB 20 mg/qm KO
05.02.09 - Kurs 6 Tag 8, unklare Veränderungen von BWK 6 und BWK 7: Osteoporose-Sinterungsfrakturen?
06.02.09 - Pamidronat 90 mg als Kurzinfusion
06.03.09 - fieberhafter Bronchialinfekt - Pamidronat 90 mg als Kurzinfusion
17.03.09 - OP Wirbelsäule - gut verlaufen - Gewebeprobe - Ergebnis: kein Krebs a.d. WS
30.03.09 - CTx: Tumorprogress
02.04.09 - 2. line Kurs 1 Gemcitabin 1000 mg/qm KOF Tag 1, 8, Wh. 22

Wiederaufnahme am 09.04.09 zum Tag 8 Gemcitabin (Labor, Pamidronat 90 mg als Kurzinfusion),

22.04.09 - Tag 1 des 2. Zyklus 2. Linie Gemcitabin (Labor, Rö.-Thorax links)

so steht es im Arztbericht.....

d.h. am Donnerstag muß er wieder zur Chemo ins Krankenhaus.....



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Zitat:
Zitat von jutta50 Beitrag anzeigen
Liebe Claudia,

wenn ich es richtig verstanden habe erhält dein papa im Moment seine erste chemovariante? Die Wahrscheinlichkeit, dass die '1. Wahl' nicht die richtige ist ist leider groß. Bei jedem wirkt etwas anderes. Also Chemo wechseln. Schreib mal, was dein Papa bis jetzt bekommen hat und wo die Metas sitzen. Dann kann hier der eine oder andere sicherlich eine Variante nennen.

lg und nicht die Hoffnung aufgeben
Jutta

Geändert von claudiqml (20.04.2009 um 15:28 Uhr)
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