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  #1  
Alt 20.08.2006, 18:35
Esah Esah ist offline
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Registriert seit: 17.07.2006
Beiträge: 7
Standard Ich sehe nur noch Krankheit und Tod!

Hallo an alle! Bei meiner Mama wurde im Mai Mundbodenkrebs diagnostiziert.
Sie wurde operiert und bekommt nun Bestrahlung, da 3 Lymphknoten befallen waren. Im Grunde geht es Ihr eigentlich ganz gut. Aber seit der Diagnose hab ich immer und ueberall den Tod vor Augen. Bei jedem Wehwechen denke ich an eine schlimme Krankheit. Am liebsten wuerde ich alle die mir nahe stehen jede Woche
zu einer Vorsorgeuntersuchung schicken. staendig denke ich nur noch daran wie vergaenglich alles ist und bekomme teilweise richtige panikattacken. im grunde denke ich, dass jeden moment wieder jemand den ich liebe jetzt oder in naher zukunft an krebs etc. erkrankt. der gedanke jemanden von ihnen zu verlieren
macht mit fast wahnsinnig. kennt ihr das auch? wie geht ihr damit um?
liebe gruesse, esah
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  #2  
Alt 20.08.2006, 20:20
Benutzerbild von Sakurama
Sakurama Sakurama ist offline
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Registriert seit: 20.07.2006
Ort: nähe Heilbronn
Beiträge: 236
Standard AW: Ich sehe nur noch Krankheit und Tod!

Hallo Esah,

du musst ganz schnell aufhören so negativ zu denken. Sonst wirst du wirklich noch krank. Die Psyche eines Menschen kann auch krank machen. Sieh die schönen Dinge die noch mit deiner Mama machen kannst und gib ihr Mut durchzuhalten. Wenn Du alleine nicht klar kommst und niemanden zum reden hast (das Schreiben hier empfinde ich schon fast als Therapie) schreib dir alles von der Seele oder nimm professionelle Hilfe in Anspruch. Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn Du einen Termin beim Psychiater etc. ausmachst. Vielleicht gibt es bei Euch in der Nähe eine Selbsthilfegruppe? Erkundige Dich mal. Es ist wichtig sich nicht selbst fertig zu machen. Die Krankheit ist schwer zu verarbeiten, für die Angehörigen genauso wie für den Betroffenen. Gebt Euch gegenseitig Kraft und redet darüber, glaub mir es hilft, auch wenn es schwer fällt.
Ich hoffe das klingt nicht alles zu professoren-haft. Aber mein Mann hat seit 1999 einen Hirntumor und ich lebe schon 7 Jahre mit der Diagnose. Glaub mir, das Leben geht weiter, manchmal gut, manchmal weniger aber irgendwas geht immer. Und zusammen Lachen ist das wichtigste.
Halt die Ohren steif und werd nicht zum Hypochonder
Alles gute
__________________
Sakurama
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  #3  
Alt 20.08.2006, 21:30
Benutzerbild von Petsi
Petsi Petsi ist offline
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Registriert seit: 21.04.2006
Ort: Nordhorn
Beiträge: 85
Standard AW: Ich sehe nur noch Krankheit und Tod!

Hallo Esah,

ich kann Dich sehr sehr gut verstehen. Meine Eltern sind beide an Krebs erkrankt und ich sehe auch überall nur Krankheiten und Tod.

Bei jeder Kleinigkeit die meine Kinder oder ich haben denke ich an etwas Schlimmes.

Vor jeder Untersuchung meiner Eltern raste ich aus. Tage vorher bekomme ich schon nichts mehr geregelt.

Ich weiss auch nicht was ich gegen diese Angst tun kann. Gehe schon seit einem halben Jahr zu einer Therapeutin. Aber geholfen hat es bis jetzt nicht wirklich. Bin vielleicht "zwischendurch" manchmal etwas ruhiger, aber in akuten Situationen ist die Angst noch genauso da wie vorher.

Eine kleine Hilfe ist für mich auf jeden Fall der Austausch hier im Forum. Hier sind so viele liebe Menschen, die einen verstehen und zum grossen Teil ähnliches durchmachen müssen.

Alles gute für Dich und Euch alle.
Petsi
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  #4  
Alt 21.08.2006, 17:47
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 3.114
Standard AW: Ich sehe nur noch Krankheit und Tod!

Hallo esah,

laß dich erstmal drücken
Ich verstehe deine Ängste,deine Gedanken und deine Aussagen.
Auch ich bin Angehörige.
Oft habe ich das Gefühl,dass die Angst mich beherrscht.

Ich habe mich lange dagegen gewehrt eine Therapie zu machen aber jetzt bin ich fest entschlossen das in Angriff zu nehmen.
Ich denke,dass es zumindest ein Versuch wert ist.

Der Austausch hier im Forum hilft mir auch sehr,ich habe zwar noch nicht gelernt mit meiner Angst umzugehen und zu leben,aber ich kann offene und ehrliche Gespräche mit Menschen führen die mich verstehen.

Ansonsten kann ich mich auch nur Sakurama anschliessen. Das Leben geht weiter. Mit seinen Höhen und Tiefen. Und auch wenn es schwer ist,immer wieder aufzustehen,immer wieder Berge zu besteigen und oft auch wieder herunterzufallen und von vorne anzufangen so gibt es auch wunderschöne Momente,gerade mit dem Betroffenen für die es sich lohnt zu kämpfen.

Viele liebe Grüße an Dich und ein riesen Kraftpaket,
Ylva
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  #5  
Alt 21.08.2006, 18:13
amoebe amoebe ist offline
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Registriert seit: 28.01.2006
Beiträge: 123
Lächeln AW: Ich sehe nur noch Krankheit und Tod!

liebe esah,

meine mutter ist ende vorigen jahres auch an mundbodenkrebs erkrankt, danach bekam sie ebenfalls lymphknotenmetastasen, die entfernt wurden, dann bestrahlungen. jetzt hat sie erneut krebs, diesmal in der brust.

einerseits geht es mir genauso, ich höre und sehe überall KREBS KREBS KREBS...und mache mir so meine gedanken.

doch wenn ich mich erinnere, ging es mir in anderen situationen auch so; zb. sind mir die vielen schwangeren, die überall herumlaufen, erst aufgefallen, als ich selbst ein kind erwartete; weißt du, was ich meine? der blickwinkel ändert sich, manches wird einfach bewußter wahrgenommen, wenn man mit irgendwas intensiv beschäftigt ist- ich denke, daher kommt dieses empfinden.

lass dich nicht verrückt machen, versuch doch mal bewußt, dich auf schönes, gutes zu konzentrieren. denk doch zb. mal, wie viele menschen gesund sind...die fallen halt nicht so auf, oder?


alles gute wünsche ich dir und deiner mama,
mit lieben grüßen

amöbe
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