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  #1  
Alt 16.11.2007, 14:21
jessyaimee jessyaimee ist offline
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Standard zum sterben nach hause kommen

hallo ich bin neu hier ich weiss nicht an wen ich mich sonst wenden soll. es geht um meine oma sie liegt jetzt noch in hanau im krankenhaus, sie hat einen tumor im bauch der schon alles voll mit metastasen gemacht hat leber mils kompletter bauch. sie soll jetzt einen pod oder pad ich weiss nicht wie das heisst gesetzt bekommen. wenn sie das übersteht darf sie nach hause da nichts mehr für sie zu machen ist. wir sind alle sehr traurig und wissen nicht was wir noch machen sollen. ich würde ich so gerne helfen und kann es nicht das halte ich nicht aus. sie ist immer für uns da gewesen hat sich nie beschwert. und sie jetzt so zu sehen zerreisst mir das herz. meine mum hat jetzt von etwas gehört wo krebs heilen besteht aus schwarzer walnuss und noch irgendetwas klar wünsche ich mir das es sowas gegen krebs geben könnte aber das wird eswohl nie so wirklich geben. es tut so weh zu wissen das sie nicht mehr lange da sein wird.


jessy
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  #2  
Alt 16.11.2007, 14:42
Elli Elli ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Hallo Jessy,

es tut mir so weh,wenn ich Deine Zeilen lese.
Ich denke Deine Oma soll wohl eien Port bekommen. Das ist eine kleine "Dose" die unter die Haut transplantiert wird. Hierdurch kann man den Pantienten dann auch mit spezieller Nahrung versorgen.
Es handelt sich um einen Routineeingriff,den man ggf. auch in örtlicher Beträubung durchführen kann.
Ich halte den Port für eine gute Sache,da hierüber auch evtl. Medikamente verabreicht werden können.
Von schwarzer Wallnuss oder dergl. habe ich noch nichts gehört. Wohl aber von gewissen Leuten (Hamer und Rath) die behaupten Krebs ist heilbar. Ich
möchte Euch ganz herzlich bitten,nicht auf diese Scharlartane zu hören.Sondern vertraut jetzt auf die Schulmedizin.Auch wenn Deiner Oma nicht mehr geholfen werden kann,so kann doch die Schulmedizin Deiner Oma das Leben mit Schmerzmedikamenten und dergleichen sehr erleichtern.
Evtl. könnt Ihr Euch ja auch an ein Hospiz wenden,dort werden die Patienten und auch die Angehörigen liebevoll begleitet.
Es tut mir sehr leid,das ich Dir nicht wirklich weiterhelfen kann.

Drücke Dich mal ganz doll und wünsche Euch für die bevorstehende Zeit ganz viel Kraft.

Liebe Grüsse
Elli
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  #3  
Alt 16.11.2007, 14:56
jessyaimee jessyaimee ist offline
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Standard zum sterben nach hause kommen

hallo elli

es tut schon gut mit jemandem darüber zu reden in dieser schweren zeit. ich wünschte mir so sehr ihr helfen zu können sie hatte ihr ganzes leben nie etwas gehabt ausser einen gebrochenen arm und kommt wegen ner gallen op ins krankenhaus und da kommt das dabei raus. wir haben am dienstag erfahren das es nichts mehr gibt was sie noch machen könnten und ich weiss nicht damit umzugehen sie ist unser ein und alles und nun soll sie von uns gehen ich verstehe es einfach nicht. die ärzte haben uns das mit dem hospiz angeboten aber wir sind uns einig das wir sie bei uns zu hause haben wollen sie hat alles für uns gemacht jetzt sind wir an der reihe ihr in den letzten wochen beizu stehen und sie zu versorgen. sie ist so tapfer gestern habe ich sie im krankenhaus besucht und konnte meine tränen nicht zurück halten da meinte sie nur " das bringt doch auch nix" ich verstehe einfach nicht warum es immer bei den guten so sein muss.

danke für die nachricht

jessy
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  #4  
Alt 16.11.2007, 21:58
floel floel ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Hallo Jessie,
Krebs macht weder vor den Guten, noch vor den Schlechten halt. Er ist einfach da und es gibt keinen Grund dafür. Mir geht es mit meiner Mum ähnlich wie Dir. deshalb verstehe ich Dich auch sehr gut. Kann Dir nur raten, sei für Deine Oma da. Versuche stark zu sein, mache es Deiner Oma nicht noch schwerer zu gehen. Lass sie los, sonst kämpft sie unnötig lange, nur um für Euch da zu sein. Ich habe meiner Mutti gesagt, dass sie nicht für uns Kinder so lange käpfen soll, sondern nur so lange wie sie will. Denn ich könnte es nicht ertragen, mit anzusehen wie sie sich nur für uns solchen Qualen aussetzt. Nimm mir diese ehrlichen Worte bitte nicht böse. Es hat bei mir auch eine Weile gedauert, bis ich so weit war. Wollte es nicht wahrhaben, aber es ist leider so und ich kann nichts dagegen machen, ihr nur zur Seite stehen. Du wirst noch viel Kraft vrauchen und dafür drücke ich Dir beide Daumen. Sei ganz lieb gegrüßt von floel
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  #5  
Alt 17.11.2007, 13:03
dream1 dream1 ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Hallo Jessi
Ich kann dir nach fühlen, mein Vater hat auch nie was in seinem leben gehabt,außer mal einen gebrochenen hacken,dann das Ergebniss Krebs
noch nie im KH gewesen dann gleich 5x in einem Jahr zur OP,
nun ist er auch zu Hause wir kämpfen nun mit den Gedanken Krebs seit 3jahren,die Ärzte geben ihm keine Chance mehr,er wollte aber einen Port und Chemo was er auch jetzt hat,er will nocht nicht gehen obwohl er weiß er hat nicht mehr lange ,er bleibt auch bei uns bis es vorbei ist,er nie jemanden was getan ist immer für mich und meinen Jungs da,er hat es nicht verdient wir verstehen es auch nicht,ich habe den richtigen kontakt wieder seit 3jahren seitdem ich mich von meinen Mann getrennt habe und vier Wochen später
kam die Nachricht er hat Krebs,
meine Jungs sind auch sehr traurig(18+23)auch sie können es nicht verstehen,
versuche kraft zu haben bei ihr zu sein,versuche nicht zu weinen ich weiß das ist schwer merke ich auch bei mir,wenn ich weggehe weine ich immer sehr viel kann auch nicht mehr aber ich muß auch stark sein für meine mum und meine Jungs.
drücke dich sende dir ein bisschen Kraft von mir.

lg sylvi
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  #6  
Alt 17.11.2007, 14:41
jessyaimee jessyaimee ist offline
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Standard zum sterben nach hause kommen

hey danke für die tröstenden worte ich bin froh über die emtscheidung das ich mir hier angemeldet habe es gibt hier so viele schicksale die das selbe durchmachen. ich leide mit jedem mit. mir kommen ständig die tränen wenn ich etwas lese das genau so schlimm ist wie bei uns. es gibt mir ein wenig kraft wenn ich die berichte lese weil es auch andere geschafft haben jemandem beizu stehnen in dieser hoffnungslosen situation.

das schlimme ist ständig hoffnung zu bekommen und sie dann wieder wie eine platzende seifenblase zu verlieren. ich weiss auch "böse" menschen bekommen diese sch.. krankheit. ich weiss einfach noch nicht damit umzugehen ich weiss es ja erst seit dienstag das keine chance mehr besteht. ich brauche einfach einen moment.

ich versuche ja stark zu sein wenn ich bei ihr bin aber es gelingt mir nicht immer es tut so verdammt weh dazusitzen und so hilflos zu sein. unsere familie ist sehr eng wir wohnen alle auf dem selben fleck und sehen uns jeden tag und nun ist ein riesen teil davon weg ich hoffe das sie wenigstens bald nach hause darf das wir sie in den letzten wochen da haben. ich möchte es ihr so schön machen wie es nur geht.

sylvi wie ist das bei deinem vater haben die ärzte ihn auch aufgegeben? wollen die ärzte noch die chemo machen oder habt ihr das so entschieden? bei meiner oma haben sie nämlich gesagt es bringt nichts mehr mit der chemo aber ich denke man soll doch nichts unversucht lassen oder? und wenn es nur dazu beiträgt das es ihr nicht so schlecht ist und das sie was essen kann. ich möchte ja nur das sie sich ein bischen besser fühlt.

ich liebe meine oma sehr und weiss nicht wie es ohne sie weiter gehen soll. ich will sie nicht verlieren aber da muss ich mich wohl mit beschäftigen das ich sie gehen lassen muss. sylvi es tut mir so leid das du auch dieses schicksal durchleiden musst. lass dich mal ganz fest von mir !


jessy
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  #7  
Alt 18.11.2007, 22:36
jessyaimee jessyaimee ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

niemand schreibt.

nun ich werde einfach mal einen beitrag senden da es mir sehr schlecht geht ich war heute wieder bei meiner oma, und ihr geht es nun von tag zu tag schlechter. donnerstag konnte sie noch von alleine aufstehen und von gestern auf heute wendete sich das blatt. sie kann fast nicht mehr reden ihre morphium dosis wurde auch wieder hoch geschraubt. es tut so weh heute meinte sie, lasst mich doch sterben. ich wusste nicht was ich tun sagen oder machen sollte. ich stand da und fing an zu weinen ich weiss das war falsch aber es ist noch alles so schlimm für mich. später habe ich dann auch noch zu ihr gesagt sie soll sich nicht gehen lassen wir brauchen sie noch ich weiss auch nicht ob das richtig war aber in dem moment schien es zu passen ein paar worte aus tiefstem herzen. ich weiss ich soll loslassen aber ich wunsche mir doch nichts mehr das sie noch ein mal nach hause kommt sie will es doch auch. verdammt ich liebe sie so sehr und ich weiss das ich sie loslassen muss aber nicht in einem kh. ist das zu viel verlangt??? nun das tat gut das loszuwerden.

lg an alle jessy
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  #8  
Alt 19.11.2007, 07:41
AnnaR AnnaR ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Hallo Jessy!
Ich kann dich so gut verstehenund weis wie du dich fühlst. Wenns möglich ist würde ich sie nach hause holen. Anfangs ist es bestimmt sehr schwer, aber man gewöhnt sich irgendwie daran. Meine Ma hatte auch einen kindskopfgroßen Tumor im kl. Becken usw (lies meinen Thread GIST). Wir haben ihr versprochen nie wieder in ein KH zu müssen und pflegen sie zu hause, bzw ich allein da Papa keine Hilfe für die Pflege ist, er sitzt aber immer bei ihr und hält sie fest. lg Anna
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  #9  
Alt 19.11.2007, 08:37
Elli Elli ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Hallo Jessy,


ich kan Dich so gut verstehen. Da ist ein lieber Mensch,den man noch so gerne bei sich behalten möchte ,und einem sind die Hände gebunden.

Versucht Deine Oma nach Hause zu holen,aber sichert vorher die Pflege. Ich will damit sagen,holt Euch professionelle Hilfe.
Bei uns im Krankenhaus gibt es einen Sozialdienst. Wendet Euch schnellstmöglich an diesen. Der soll dann alles in die Wege leiten. Pflegedienst bezw. ambulanten Hospizdienst,Pflegebett usw. So habt Ihr alle Zeit Euch um Eure Oma zu kümmern,und habt doch jemanden an Eurer Seite der sich um die Hauptpflege kümmert und Euch in allen Angelegenheiten unterstützt.
Meine Antwort ist im Moment nur vom "Kopf diktiert" und mag sich ganz schlimm anhören. Aber ich habe mir angewöhnt,in gewissen Situationen"nur" mit dem Kopf zu entscheiden. Ob das gut ist ? Ich denke manchmal ja.

Ich glaube,Deine Oma ist bereits auf dem Weg.Auf dem Weg,in eine andere Welt. Eine Welt ohne Schmerzen und Qualen. Versucht Ihr die verbliebene Zeit so schön wie möglich zu gestalten.Seid für sie da und aktzeptiert und respektiert Ihre Entscheidung. Für uns ,die hierbleiben,ist es eine sehr schwere und oft nicht nachvollziehbare Entscheidung. Ich weiß !!!

Mein Vater starb 2006. Einen Tag vor der goldenen Hochzeit,kam er ins Krankenhaus.Im Krankenhaus haben wir dann die goldene Hochzeit gefeiert(was er davon mitbekommen hat,weiß ich nicht).Einige Tage später wurde er ganz ruhig,und meinte :"Ich möchte gehen:" Dank der guten Medikation konnte er ohne Schmerzen und ohne die von mir befürchteten Erstickungsanfälle gehen.(Er hatte eine Lungenerkrankung-und meine grösste Angst war,das er ersticken würde) .Mir ging es in dem Moment besser,als ich seine Entscheidung respektieren und aktzeptieren konnte.So konnte ich mich ganz auf die noch verbliebene Zeit mit ihm zusammen konzentrieren.
Diese Zeit,wenn es auch nur noch wenige Tage waren,haben mir sehr geholfen.Ich bin bis heute sehr dankbar,das ich diesen Weg nit ihm gemeinsam gehen durfte.
Ich hoffe sehr,das Dich meine offenen Worte nicht verletzen. Das ist nicht
meine Absicht.

Ich wünsche Dir für die bevorstehende Zeit,ganz viel Kraft.

Liebe Grüsse
Elli
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  #10  
Alt 19.11.2007, 09:25
jessyaimee jessyaimee ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

hallo elli danke für deine offenen worte. ich weiss was auf mich zu kommt heute hat sie einen termin zum setzen für den port. ich hoffe so sehr das sieh ihn auch bekommt, da die ärzte sagen sie kann vorher nicht heim. das ist das einzigste was ich mir noch wünsche. ist das normal dsa ich die hoffnung schon aufgegeben habe? meine tante versucht immer noch sachen mit aufbauspritze und so weiter. wenn ich sage lasst sie doch einfach siehst du nicht wie es ihr geht wird sie böse und sagt es wird alles versucht. aber das meine oma das vielleicht nicht möchte da denkt keiner dran. sie quält sich doch nur noch. ach elli es tut mir so leid iich habe erst vor ein paar tagen deine berichte gelesen und es tut so weh das so viele menschen so viel schmerz durchleiden müssen. dein vater war bestimmt auch so wie meine oma lebensfroh und hätte alles für einen gemacht. es ist schön das du deinen leidensweg mit uns allen hier teien tust. so schlimm es auch ist aber es hilft sehr vielen hier. ich hoffe nur für meine oma das sie es nicht mehr so schwer hat. wovor ich am meisten angst habe ist das ich in dem momentnicht bei ihr sein kann ich würde es mir nie verzeihen können wenn sie im kh alleine sterben tut. mein vater sagt tut euch das nicht an die bilder bekommt ihr nie mehr aus dem kopf aber ich kann und will sie nicht alleine gehen lassen. vielen dank liebe elli für deine worte es hilft mir sehr.

lg jessy
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  #11  
Alt 19.11.2007, 13:38
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Liebe Jessi, ich weiß, es sicher sehr, sehr schwer für dich deine geliebte Oma gehen zu lassen. ABer wie Elli auch schon sagt, laß sie in Frieden gehen, ahlt sie nciht zurück, wenn es soweit ist, denn das ist das schlimmste für den Kranken, wenn er zuviel an diese Welt gebunden wird.
Ich habe meine überalles geliebte Mama mit 63 Jahren kurz vor Weihnachten verloren. Sie war das liebste und der wertvollste Mensch den ich kannte. Es gab kein "Michaele ohne ihre Mama" und es gab keine Mama ohne Michaele. Wir waren so eng miteinander verbunden und ich weiß heute noch sehr genau was sie mir sagen würde in bestimmten Situationen. Doch ich musste sie gehen lassen. Meine über alles geliebte Mum. Zum Schluß habe ich sie aus Liebe gehenlassen. Die Familie war an ihrem Bett versammelt als ihr Atem flacher wurde und dann ganz aussetzte. Wir wurden ganz still, alles wurde still. Nur meine kleine Schwester (was heist klein , ist auch schon 35 und 4 fache Mutter) konnte mit dieser Situation nicht umegehn und ruief meine Mutter zurück. Das war schlimm, denn nun begann alles von vorne. Mama fing wieder an zu atmen und ich war froh als ich später und auch in der Nacht alleine mit meiner Schwester bei ihr wachen durfte. Ichnhabe ihr immer wieder gesagt das sie das beste war was mir je begegnet ist. Wir haben sie geküsst und gestreichelt, ich weiß bis heute nicht ob sie mich gehört hat. Ich habe in dieser Nacht versucht meiner Schwester zu sagen das sie Mama gehelassen soll. Als letzten Liebesbeweis. Dann habe ich Mama nochmal gestreichelt und ihr gesagt das sie gehen soll und das ich sie immer lieben werden. ABer bitte geh, ich kümmere mich um alles, du kannst beruhigt gehen hab ich ihr gesagt. Oh je jetzt kommen schon wieder die Träenen bei mir.
Sie ist dann gegangen, still und leise, in dem kleinen Moment als ich und menie Schwester kurz an ihrem Bett eingenickt waren. Das war ihr letzter Liebesbeweis, sie wollte nicht das wir es nochmal mit ansehen müssen und darum denke ich hat sie den passenden Augenblick gewählt um sich zu verabschieden.
Vielleicht kopnnte ich dir ein wenig helfen mit meinen Worten und vielleicht kannst du wenn die Zeit bekommen ist, deine Oma etwas leichter loslassen.
Liebe GrüPe Michaele
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  #12  
Alt 19.11.2007, 14:17
Elli Elli ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Liebe Jessy,

ich schon wieder.
Mein Vater hat es so gemacht,wie Michaeles Mutter. Ich war bei Ihm bis zum letzten Moment. Das heißt,fast bis zum letzten Moment.
Ich habe ihn noch auf dem Wwg von der Intensivstation auf das Einzelzimmer beleigtet. Was er davon noch mitbekommen hat,weiß ich nicht. Aber ich mir sicher,er wusste das er nicht alleine war.
Als ich dann doch einmal ganz kurz das Zimmer verlassen habe,ist er gegangen. Ich bin heute der Meinung,das er gewartet hat,bis ich weg war. Es waren höchstens fünf Minuten,aber diese Zeit hat er für sich ganz persönlich gewählt.Und ich bin ihm bis heute dankbar dafür.

Meine Schwester,wollte damals meinen Vater unbedingt nach Hause holen. Zu unserer Mutter,die mit der Pflege total überfordert gewesen wäre. Meine Mutter ist zur Zeit selber ein Pflegefall. Sie schafft es nur noch vom Sesssel ins Pflegebett (steht im Wohnzimmer),das Mittagessen wird gebracht und zum Frühstück und Abendessen unter größten Anstrengungen noch bis in die Küche. Das Haus verlassen kann sie gar nicht mehr.bezw. nur noch mit Rollstuhl. Und dann ist das Problem wie kommt die Frau aus dem Haus. Bisher haben wir es immer wieder geschafft,wenn auch unregelmäßig mit ihr in die Stadt zum bummeln zu fahren. Aber das wird auch immer schlechter. Aber sie lebt halt noch in Ihren eingenen vier Wände. Nur wie lange das noch geht,ist halt die große Frage.Aber das ist ein anderes Thema.

Meine Schwester,von Beruf Sozialpädagogin mit therapeutischer Zusatzausbildung,wollte oder konnte den Tatsachen auch nicht ins Auge blicken. Sie hat nicht verstanden,das mein Vater gehen wollte.
Ich habe dann mit dem Arzt noch einen "Deal" gemacht,Mein Vater sollte in ein anderes Krankenhaus verlgegt werden. Dort gab es eine Geriatrie,wo diese Patienten aufgebaut und mobilisiert werden. Dem Arzt und mir war eigentlich klar,das es sich nur noch um eine kurze Zeit handelte,aber für meine Mutter und meine Schwester war es ein Lichtblick in der Dunkelheit.
Mein Vater hat uns dann doch die Entscheidung "abgenommen".Ich habe ihn bis heute in Erinnerung so wie er war.Immr für uns Kinder und Enkelkinder da.
Meine Mutter sagte im nachhinein,das es eine gute Entscheidung war,und das sie mit der Pflege trotz Pflegedienst hoffnungslos überfordert gewesen wäre.
Vielleicht fragst Du Deine Tante mal,ob sie auch möchte das ihr Wunsch nach einem menschwürdigen Tod nicht akzeptiert und respektiert wird. Ich denke das jeder Mensch frei sein solte in seiner Entscheidung,den Weg zu gehen,den er gehen möchte. Zumal wenn er sehr krank ist.

Ich habe eigentlich mit den behandlenden Ärzten die Erfahrung gemacht,das sie das Leben nicht um jeden Preis verlängert haben. Sie haben versucht die Zeit die meinem Vater noch blieb,so angenehm wie möglich gemacht. Sie haben alles getan ,damit er Erleichterung hatte. Und das war für mich auch sehr wichtig.

Ich persönlich möchte mich ,wenn meine Zeit irgendwann abgelaufen ist,mit aller Macht in diesem Leben gehalten werden.Sondern ich wünsche mir auch Ärzte ,die mir das Leben ,das ich dann noch habe erleichtern.

Ich habe mal einen sehr schönen Satz gelesen.
Er lautete: "GIB DEN TAGEN MEHR LEBEN :ABER NICHT DEM LEBEN MEH TAGE"

Für mich ist dieser Satz nach wie vor sehr wichtig,und er hilft mir über manche schwere Zeit hinweg.

So,jetzt aber Schluss mit meinem Geschreibsel. Hoffe sehr ,das der Port heute gelegt werden konnte,und das Deine Oma dann wenigstens etwas Erleichterung hat.

Ich würde mir wünschen,das Du Dich nochmal meldest und kurz sagst wie es Deiner Oma geht.

bis dann

Liebe Grüsse
Elli
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  #13  
Alt 19.11.2007, 21:09
Easy-rider68 Easy-rider68 ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Hallo jessy, hallo Forum,

auch ich bin froh, mich hier angemeldet zu haben und jessy, denn in der Zeit wo ich nicht weiter gewusst habe, waren viele da, die mir Mut zu gesprochen haben.

Mein Schwiegervater starb vor ca. 6 Wochen, ebenfalls Leberkrebs, aber wir waren bis zu Schluss bei ihm, d.h. vielmehr, er war bei uns zu Hause.

Es ist schwer, mitansehen zu müssen, wie der Mensch den Du so sehr liebst, neben Dir bricht.
Aber hier zu weinen oder neben ihm völlig aufgelöst zu sein, ist nichts schlechtes und auch kein Fehler.
Viele denken, dass dieser Mensch, eventuell noch ein schlechtes Gewissen bekäme, nein es ist vielmehr so, dass er spürt dass er geliebt wird und dass Du da bist für ihn ( sie ).

Sei bei Ihr, bleib bei Ihr und verbring so viel Zeit mit Deiner Oma wie es nur geht.
Rede mit Ihr und halt einfach Ihre Hand, bezieh Deine Oma in Deinen Alltag ein und erzähl ihr davon.

Meine Frau und ich würden alles darum geben, ihren Vater meinen Schwiegervater zurück zu holen, aber dies geht ja leider nicht.

Das traurige an dieser Situation ist, dass es so schnell geht, dass alles so schnell geht, nämlich auch der Alltag der kurz danach wieder einkehrt, als wäre alles schon so ewig weit weg.

In seinem Zimmer, in welchem er die letzten Jahre immer gewohnt hat wenn er bei uns zu Besuch war und letztendlich auch starb, brennt im Fenster stets eine Kerze und oft haben wir das Gefühl, dass er bei uns ist.

So dumm es klingen mag, man spricht sogar mit ihm.

Nun es ist eine harte Zeit und Du hast noch viel vor Dir, aber sei Dir sicher, es ist eine Erfahrung auf die Du jetzt wahrscheinlich gerne verzichten würdest, aber das Leben ist leider kein Wunschkonzert.

Sei offen für alles was nun passieren wird und seht einfach nur zu, dass Sie keine Schmerzen hat, dies ist der größte Dienst den Ihr Deiner Oma erweisen könnt.

Alle hier denken an Dich und sind im Geiste bei Dir.

lg.

Easy-Rider68
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  #14  
Alt 20.11.2007, 20:22
jessyaimee jessyaimee ist offline
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hallo ihr lieben

vielen tank für eure lieben worte. ich bin immernoch froh das ich mich hier angemeldet habe. ich kann mit so vielen reden und fühle mich immer verstanden das tut so gut.

nun wieder ein tag ging vorbei und sie ist noch bei uns. ich bine sehr froh drüber aber wenn ich mir sie so ansehe tut es immernoch weh. ich war gestern und heute den ganzen tag im kh und ich habe versucht es ihr so schön wie möglich zu machen. ich fühle mich so anders ich weine nicht mehr und lache auch wieder ein wenig obwohl es ihr so schlecht geht aber ich glaube das sie gar nicht mehr so viel mitbekommt durch die hohe dosis morphium was sie bekommt.ist im moment auf 2,2/h ist das viel ich glaube ja. ich wünsche ihr nichts sehnlicher als einen friedlichen weg auf die andere seite. sie hat nie gewollt das sie jemand füttert under ihr den hintern wischt sie sagte immer es gibt nichts schlimmeres und ich sehe es ihr auch an das siedas nicht schön findet heute hat sie wieder gesagt das sie sterben möchte. ich habe nur drauf geantwortet das ich bei ihr bin. wie ist das eigentlich sieht man es jemandem an wenn er sterben wird oder geht das ganz plötzlich? ich habe das so noch nie mitbekommen.

ich weiss das ich sie irgendwann wieder sehen werde und das sie immer auf uns aufpassen wird. aber ich werde sie sehr sehr vermissen. ich hätte kein bessere oma haben können.

seit gestern kann auch jemand bei ihr im kh bleiben sie schafft es ja nicht mal mehr die klingel zu drücken und ich könnte es mir auch nicht verzeihen wenn keiner bei ihr sein konnte wenn sie geht. nun ich muss dann mal nach meiner kleinen gucken vielen dank euch 2en für die netten worte. freue mich das jemand mit mir darüber reden tut. alles liebe euch allen.


jessy
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  #15  
Alt 20.11.2007, 23:00
Elli Elli ist offline
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Standard AW: zum sterben nach hause kommen

Liebe Jessy,

es tut gut zu lesen,das Du wieder ein bisschen lachen kannst. Auch wenn es Dir bestimmt nicht leicht fällt.
Ich denke,wenn Du nur weinend am Bett sitzt,dann ist das für Deine Oma noch viel schlimmer. Das macht den Abschied nur noch schwerer.
Ob man es jemandem ansieht wenn er geht? Ich kann Dir die Frage nicht beantworten.Ala mein Vater sich auf den Weg machte,hatte ich das Gefühl,er war ganz entspannt. Ein kleines Lächeln lag auf seinem Gesicht,so als ob er etwas sehr schönes sehen würde. Ich habe hier schon öfters von den Büchern von "Kübler -Ross" gelesen. Ich selber kenne diese Bücher aus eigener Erfahrung nicht.Will mir aber auch mal eins kaufen.

Es tut immer weh,wenn ein geliebter Mensch geht. Aber es wird eine Zeit kommen,da wird Dich dieser Schmerz nicht mehr beherrschen. Dann wird die schöne gemeinsame Zeit in den Vordergrund treten und Du wirst Dich an viele Sachen erinnern,die Du vielleicht im Moment vergessen hast.
Bei mir war es so,das ich mich nach einiger Zeit an Sachen erinnernt habe,die ich schon längst vergessen geglaubt habe.An Sachen,die ich mit meinem Vater gemeinsam als Kind erlebt habe.

Deine Oma wirst Du nicht vergessen und das sollst Du auch nicht.Solange man an einen Menschen denkt,solange lebt er weiter. Nur halt in einer anderen Welt.

Wünsche Dir alles liebe

Elli
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