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  #1  
Alt 25.05.2011, 15:53
Jobeth Jobeth ist offline
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Standard Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo miteinander,

ich habe lange gesucht, ob ich mein Thema irgendwo mit dranhängen kann, habe aber nichts entsprechendes gefunden. Außer, dass manchmal von einer besorgniserregenden Erhöhung des Tumormarkers meist zu Beginn einer Behandlung mit Aromatasehemmern geschrieben wurde. Mir geht es jetzt eher um den umgedrehten, als den erfolgreichen Fall.

In meinem Fall sind meine Tumormarker, hauptsächlich der CEA 15-3, sehr aussagekräftig. Wenn der sich erhöht, so schafft er Sprünge bis zu 180 nach oben innerhalb von nur 4 Wochen. Abwärts war das leider nie der Fall. Unter Chemotherapie hab ich mich monatlich immer nur um 20 nach unten bewegen können bzw. 40, weil nur aller 2 Monate kontrolliert wurde.

Ich kämpfte mich als mühsam bis kurz nach Ende der Chemotherapie auf 76 runter. Immer noch zu hoch, aber schon mal gut. Das war im Dezember vorigen Jahres. Im Februar war ich allerdings schon wieder bei 345.

Meine Eierstöcke sind seit 7 Monaten ruhiggestellt und Aromasin nehme ich seit ca. 4 Monaten, was bis zu 03/2011 eher noch keine positive Wirkung auf die Marker hatte. Worum es mir jetzt bei meiner Frage geht, ist Folgendes:

Aus Angst vor diesen extremen Erhöhungen habe ich, gerade auch die letzten Tage vor der neuen Messung im April, alles Mögliche gemacht, in der Hoffnung, da ein Stopp setzen zu können. Eins davon ist z. B. die Entsäuerung. Meine Ärztin wies mich darauf hin, dass mein Harnsäurewert nie wieder normal war seit meinem Rückfall vor einem Jahr. Okay, also nahm ich das ernst und entsäuerte mich. Ergebnis: Harnsäure das erste Mal seit langer Zeit wieder normal, Tumormarker das erste Mal leicht gesunken. Also machte ich weiter damit und im April, kurz vor Ostern, rief mich meine Ärztin an, um mir mitzuteilen, dass der CA 15-3 innerhalb von nur 4 Wochen um fast 100 gesunken ist. Sowas hatte bei mir noch nicht mal die Chemotherapie geschafft und ich hatte zuletzt 18 Stück davon.

Nun würde ich gern wissen wollen, ob solche schnellen und tiefen Senkungen unter Aromatasehemmern auch vorkommen. Dann bräuchte ich vielleicht nicht immer panisch nach zusätzlichen Mitteln zu suchen.

Kann der Erfolg allein vom Aromasin (oder Aromatasehemmern allgemein) kommen?
Hat jemand von euch da gute Erfahrungen gemacht?
__________________
Liebe Grüße
JoBeth
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  #2  
Alt 25.05.2011, 17:32
Ortrud Ortrud ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Jobeth,

ich habe auch Aromasin vor einiger Zeit bekommen. Dieser Aromatasehemmer hatte aber keinerlei Auswirkungen auf meinen Tumormarker.

Höchstens, dass er weiter stieg. Erst jetzt unter Taxol ist er von 340,7 auf 39,7 innerhalb von 4 Monaten gesunken.

Sind die Metas bei Dir mal auf Her2 getestet worden?
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  #3  
Alt 25.05.2011, 18:19
Jobeth Jobeth ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Ortrud,

dankeschön für deine Zeilen. Wie ich in deinem Profil sehen kann, bist du ja oft umgestellt worden. Und so richtig erfolgsverwöhnt scheinst du von den Aromatasehemmern auch nicht zu sein. Bist du auch jetzt noch in einer Antihormontherapie?

Taxol ist mir sympathisch, wenn man das von einer Chemo überhaupt behaupten kann. Aber wenn, würde ich immer wieder Taxol nehmen. Damit sank mein Tumormarker auch von ca. 350 auf 76, innerhalb von 4 bis 5 Monaten. Hat nur leider nicht lange angehalten.

Meine Metas sind Her2-negativ lt. Erstbefund 12/2008. Von daher bleibt mir nur die Antihormonbehandlung oder eben (schon) wieder Chemo.
__________________
Liebe Grüße
JoBeth
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  #4  
Alt 25.05.2011, 18:50
Ortrud Ortrud ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Jobeth,

ich finde Taxol (für eine Chemo) auch positiv. Die Nw., die dabei anfallen kann man wegstecken.

Mein Tumor war ursprünglich auch Her2 neg. Dann wurde später, als ich Metas bekam noch einmal getestet und schwupps, er hat sich verändert. Lt Auskunft meines Profs ist das nichts Besonderes und passiert häufig.

Die Metas, die ich jetzt habe sind auch noch hormonpositiv, aber nicht mehr so expressiv.

Was kommt, wenn die Wirkung von Taxol ausbleibt, weiß ich nicht. Ich bekomme es jetzt noch 2x und Herceptin vermutlich bis Jahresende.

Wie lange hat denn Taxol bei Dir vorgehalten? Ab wann ist der Tm bei Dir wieder gestiegen?
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  #5  
Alt 25.05.2011, 19:44
Jobeth Jobeth ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo liebe Ortrud,

leider könnte ich Taxol so kurz hintereinander nicht bekommen, da müsste ein anderer Wirkstoff her. Außer ich überrede meine Ärztin. Aber momentan will ich eine Chemo umgehen, die Haare sind ja gerade erst wiedergekommen (seit 2,5 Monaten ohne Perücke). Da ich schon mal hörte, dass eine Antihormontherapie manchmal auch wirksamer als Chemotherapie sein kann, hoffte ich, damit das geringere Übel wählen zu können, was natürlich gelogen ist, weil ich darunter mehr leide als unter Taxol.

Das ist ja interessant mit deinem Her2-Status. Hatte man das an deiner Lebermetastase getestet? Wie verträgst du das Herceptin?

Zitat:
Wie lange hat denn Taxol bei Dir vorgehalten? Ab wann ist der Tm bei Dir wieder gestiegen?
Letztes Mal Taxol am 18.11.10, letztes Avastin am 22.12.10 - tiefster Tumormarker im

Dezember 76
Januar 168
Februar 346 (Beginn mit der Entsäuerung)
März 332.

Von vorhalten kann man da eigentlich nicht sprechen. Aber wie gesagt, im April auf wundersame Weise "nur" noch 236. Das ist eine Senkung von 96 innerhalb von 4 Wochen - dafür brauchte Taxol immerhin mindestens doppelt so lange.

Das Thema Chemo stand eben schon im Raum als Möglichkeit und ich sage immer wieder abwarten, abwarten... deswegen nun auch mein Interesse am Aromasin oder anderen Aromatasehemmern.
__________________
Liebe Grüße
JoBeth
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  #6  
Alt 25.05.2011, 20:17
Ortrud Ortrud ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Jobeth,

mein Prof hat eine Lungenbiopsie machen lassen, weil der Tm immer weiter stieg.

Dabei ist dann festgestellt worden, dass die Meta Her2+ ist.

Ob ich nach Taxol weitere Aromatasehemmer bekomme, weiß ich noch nicht.
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  #7  
Alt 25.05.2011, 20:27
Jobeth Jobeth ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Ortrud,

meine Lungenmetastasen waren zahlreich und über beide Lungenflügel verteilt, alles nur kleine Punkte. Da kam eine Biopsie nicht in Frage. Bei Knochenmetastasen schaut man wohl eher nicht nach Her2, jedenfalls lass ich da jetzt auch niemanden ran.

Ich danke dir.
Alles Gute für dich!
__________________
Liebe Grüße
JoBeth
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  #8  
Alt 25.05.2011, 23:08
Madlon Madlon ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Jobeth

bin grade zeitlich knapp dran, daher nur kurz.. ich kann schon ähnliches berichten. Hatte bisher als Therapie nur Tamoxifen und anschl Arimidex (Zoladex auch immer). Ich hatte unter Tamoxifen nur anfangs einen Rückgang des TM anschließend einen kontinuierlichen Anstieg über Monate bis knapp 950. Nach Umstellung auf Arimidex (+ auch Ernährungsänderung, aber ich denke für den Rückgang ist das Arimidex verantwortlich) monatl Kontrolle:
943
871
638
403
- (keine Messung)
258
-
319

Lg, Madlon

Geändert von gitti2002 (06.07.2011 um 19:40 Uhr)
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  #9  
Alt 26.05.2011, 00:24
Jobeth Jobeth ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Danke, liebe Madlon.

Das hilft mir schon sehr viel weiter. Das ist ja heftig mit 950 unter Tamoxifen. Warum hat man denn so lange mit dem Wechsel gewartet, wenn es doch so offensichtlich war? Vorraussichtlich am 30.05. erfahre ich den neuen Wert. Mal schauen, ob es jetzt weiter abwärts geht...

PS: Die Ernährung hab ich auch umgestellt.
__________________
Liebe Grüße
JoBeth
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  #10  
Alt 26.05.2011, 20:26
Ortrud Ortrud ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Jobeth,

ich weiß, dass Du niemanden an Deine Metas heranlässt. Ich habe heute meinen Doc gefragt, ob es möglich ist, auch aus Knochenmetas Her2 nerauszulesen.
Er hat es bejaht. Er meinte, wenn die Meta groß genug ist, könnte man es machen.
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  #11  
Alt 26.05.2011, 20:45
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Jobeth,
mit Aromatasehemmern habe ich noch keine Erfahrungen, kann daher leider nichts beisteuern, aber deine Story über die Wirkung der Entsäuerung auf den Tumormarker, die finde ich ja faszinierend. Sowas habe ich noch nie gehört. Ich weiß nur, dass es für Gicht und so wichtig ist. Was für ein Wert wird da bestimmt - ist das Teil der Routinebestimmung (Kleines Blutbild etc)? Wie heißt das genau?

Viele Grüße!
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  #12  
Alt 28.05.2011, 13:04
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Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Hallo Jobeth,

nach meiner OP im September 2006 (Metastasierung im Bauchfell nach BK-Erstdiagnose 2000) hatte ich einen CA 15-3 von 110. Vorher wurden die Marker nur bei der Erstdiagnose gemessen, der war negativ, also auf 0. Dass der TM auf 110 war, ist wohl auch der Operation zuzuschreiben. Seit Oktober 2006 nehme ich Femara und der TM sank kontinuierlich, bis er ein Jahr später im Normalbereich war - bis jetzt.

Meinem Verständnis nach sinkt der Tumormarker mit der Tumoraktiviät, welche in meinem Fall wahrscheinlich durch das Femara geblockt wurde. Da ist es vielleicht nicht so wichtig, ob er "Sprünge" (möglichst nach unten) macht, sondern dass er überhaupt sinkt.

Lieben Gruß

Karin
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  #13  
Alt 03.06.2011, 18:05
Jobeth Jobeth ist offline
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Lächeln AW: Tumormarkerverlauf unter Aromatasehemmern

Mein Tumormarker ist um weitere 91 auf 145 gesunken...

Hallo zusammen,

@Ortrud
Lieben Dank für deine Nachfrage beim Doc. Ich werde das mal im Auge behalten bzw. mit meiner Ärztin besprechen.

@susaloh
Ja, die Entsäuerung kannte ich bisher auch bei Krankheiten wie Gicht usw. Oder auch bei irgendwelchen Wellness-Kuren wegen der Schlacken (Cellulites) oder so. Nur war ich, wohl auch durch die Chemotherapien stark übersäuert. Das ließ sich nicht mal mehr mit gesunder Nahrung korrigieren, sodass ich eben andere Wege nahm. Bei mir war der Harnsäurewert im Blut permanent erhöht. Das ist nicht das gleiche wie der ph-Wert des Blutes, der nicht standardmäßig zur Blutuntersuchung gehört. Ich bediente ich mich der Teststreifen aus der Apotheke, um den ph-Wert des Urins ablesen zu können. Viel mehr bleibt einem zu Hause glaub ich auch nicht übrig, um das kontrollieren zu können.

Zitat:
aber deine Story über die Wirkung der Entsäuerung auf den Tumormarker, die finde ich ja faszinierend.
Ich wusste bis hierher nur, dass sich Krebszellen in einem sauren Millieu wohl fühlen bzw. es sogar auslösen können. Dass es einen direkten Zusammenhang auf den Tumormarker geben kann, bemerkte ich jetzt eher beiläufig, werde das aber nun weiter beobachten. Sicher ist schon mal, dass der Marker weniger sank, wenn ich die Entsäuerung aus den Augen verlor.

Die Medizinische Universität Innsbruck schreibt hierzu übrigens:

Zitat:
"Die Innsbrucker Wissenschaftler fanden in mehreren Studien für Männer und Frauen mit höheren Harnsäurewerten ein deutlich erhöhtes Krebsmortalitätsrisiko. ... Für Probandinnen mit Harnsäurewerten über 5.71 mg/dl zeigte sich dabei ein um fast 30 Prozent höheres Risiko an Krebsereignissen zu versterben, im Vergleich zu Frauen in der Referenzgruppe mit Harnsäurewerten unter 3.70 mg/dl."
@Karin
Bei meiner Ersterkrankung war der Tumormarker auch im Normalbereich. Der hohe Anstieg kam bei mir erst mit der Metastisierung. Auf jeden Fall sinken meine Werte jetzt schneller als unter Chemotherapie. Bei dir vermutlich durch Femara und bei mir augenscheinlich durch Aromasin. Wollen wir mal hoffen, dass das so bleibt...

__________________
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JoBeth
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arimidex, aromasin, aromatasehemmer, ca 15-3, tumormarker


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