mißliche Lage - war jemand in ähnlicher Situation

[Angela03]

Hallo !

Mein Mann bekam im letzten Jahr öfter eine Erkältung mit Husten, Schnupfen etc.. Jede Erkältung endete mit einer Heiserkeit, die jedoch anfangs noch wieder abklang. Ab ca. Juli/August etwa blieb die Heiserkeit bis jetzt. Wenn er mehr und lauter spricht, ist die Stimme kaum noch zu verstehen, ebenso, wenn er sich, wie vor kurzem, wieder eine Erkältung zuzieht. Wie ist es möglich, dass die Heiserkeit nicht immer gleichbleibend klingt, sondern je nach Umstand die Stimme besser, bzw. fast gar nicht mehr zu hören ist.
Mein Mann ist 60 Jahre und starker Raucher. Raucher ist er fast sein Leben lang, früher 3 normale Ernte, jetzt 2 große West.
Sein letzter Arztbesuch liegt mindestens 10 Jahre zurück.
Er raucht trotz bestehender Dauerheiserkeit unverändert weiter seine 2 großen West am Tag.
Mein Mann verliert seit einigen Jahren schleichend an Gewicht. Letztes Jahr wog er noch ca. 65 kg bei einer Größe von 173 cm. Jetzt dürfte er noch ca. 60 kg wiegen.
Leider bin ich in der völlig mißlichen Lage, daß mein Mann sich jeglichem Gespräch über eine mögliche Krankheit verschließt. Auf die Bitte, doch zum Arzt zu gehen, antwortete er, er wolle nicht durch die Mühle kommen. Sein letzter Arztbesuch liegt mindestens 10 Jahre zurück. Auch jetzt weigert er sich, einen Arzt aufzusuchen.
Mein Mann fühlt sich augenscheinlich noch nicht krank genug. Er hat sich leider so entwickelt, daß er jedes erdenkliche Problem aussitzt und erst anfängt zu denken, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

War jemand von euch schon in ähnlicher Situation ?

woody1103@web.de

Hallo Angela,

mein Vater der letztes Jahr mit 68 J. an Darmkrebs verstorben ist, hat auch imer alles verdrängt, sogar noch nach der (Zufalls-)Diagnose genau 2 Jahre zuvor. (Er war auf einer Überseereise, bekam plötzlich im Flieger furchtbare Koliken die damit aber garnichts zu tun hatten, aber irgendwo da in Fernost wurde er durchleuchtet und da sah man die Flecken vor allem auf Leber und Niere, was sich später als Metastasen herausstellten. Blut im Stuhl und Darmprobleme hatte er schon länger, aber nie was unternommen, sonst aber keine Beschwerden, das mit der Kolik war reiner Zufall. Er kam dann sofort zurück und wurde schnell operiert, aber die Metastasen waren ja nun mal schon da. Er hatte dann noch 2 Jahre).

Er war vorher auch ca. 10 oder 15 Jahre weder beim Zahnarzt noch Arzt. Wenn er früher gegangen wäre bzw. nach der Diagnose die Nachsorgetermine nicht immer so rausgeschoben bzw. Beschwerden verheimlicht bzw. runtergespielt hätte, könnte er evtl. noch leben. Man weiss es ja nie aber vor allem bei Darmkrebs ist ja ganz klar dass frühe Diagnose bzw. Krebsvorsorge evtl. Leben retten kann bzw. zumindest deutlich verlängern.

Aber man konnte auf ihn einreden wie man wollte. Auch seine Frau. Es sind nun mal erwachsenen Menschen. Ich weiss auch nicht, was man tun könnte. Mein Vater war Weltmeister im Verdrängen. Er hatte auch grosse Angst vor Ärzten und Krankenhäusern. Scheint relativ weit verbreitet zu sein, das Problem des Verleugnens, offenbar oft bei Männern.

Vielleicht IST ja auch nichts schlimmes, aber wenn..... Meinst Du dein Mann würde mal was aus dem Forum lesen wenn Du es ihm ausdruckst und hinlegst? Vielleicht hilft das? Oder kannst Du euren (Haus-)Arzt ansprechen und kucken ob der Deinen Mann einfach mal anspricht? Es gibt ja manchmal mit Glück so engagierte Ärzte, oder den besten Freund deines Mannes.... sonst weiss ich auch nicht.

Viele Grüsse
Kerstin

[Angela03]

Ich hatte gehofft, daß mir vielleicht jemand antwortet oder schreibt, dessen Partner / Mann / Angehöriger auch eine Heiserkeit wie die bei meinem Mann beschriebene hat oder hatte und mir dazu etwas sagen kann, wie sich die Heiserkeit bei ihm darstellte.
Die Ungewißheit, nicht zu wissen, was mit meinem Mann ist, das ist echt schwierig für mich. Wenn er doch darüber sprechen würde, warum er nicht zum Arzt will und stattdessen die Heiserkeit aussitzt....

Viele Grüße
Angela

woody1103@web.de

[Gaby]

Hallo Angela,

ich habe das Problem, das bei mir jede Erkältung sofort zur Heiserkeit führt und diese auch jedesmal etwas länger dauert, bis sie wieder weg ist. Ich war mehrmals beim HNO deswegen. Das Ergebnis ist, das Erkältungen bei mir leicht zu Kehlkopfentzündungen führen und dann die Stimmbänder in Mitleidenschaft sind.
Wenn ich ziemlich heiser bin, dann bekomme ich, je mehr ich mich anstrenge zu reden und je lauter ich reden möchte, manchmal keinen Ton mehr raus.
Das kann auf Dauer zu Stimmbandlähmung führen. Seit ich das weiss, höre ich konsequent mir dem Sprechen auf, sobald sich Heiserkeit bemerktbar macht. Dann reicht meist eine kurze Zeit und die Stimme ist wieder ok.... aber im Laufe der vielen Jahre wird sie immer tiefer.
Vielleicht geht Dein Mann doch mal zum HNO?
Lieben Gruss
Gaby

Hallo Angela
Meine Mum hatte und hat die schwierigkeiten auch mit der Heiserkeit.Zuerst hat man geglaubt,es kämme vom rauchen oder von der Schilddrüsen OP.Jahrelang,wollte sie auch nicht zum Doc gehen,bis der Tag kam und sie mit Verdacht eines Herzinfaktes in die Klinik kam.Leider stellte man bei Ihr wesentlich schrecklicheres fest.Meine Mum hatte inerhalb von ca.6 Wochen viel Gewicht verloren und man stellte bei Ihr Lungenkrebs fest.Es muss ja nicht heißen,das es bei deinem Mann auch so ist aber tritt Ihn in den Hintern er muss das kontrollieren lassen.
Mit lieben Grüssen Lea

[Ute Brockel]

Liebe Angela !!!
Sorry,aber alle symtome sind typisch für nee Hals oder Kehlkopferkrankung !!! Versucht das aber ganz schnell abzuklären,denn es hängt viel davon ab 1
iIch wünsche dir aus eigene erfahrung das es alles in positiven entwickelt !!!
Viele Grüße
Ute

[Angela03]

Hallo !

Leider kann ich nicht berichten, daß ich geschafft habe, meinen Mann zu einem Arztbesuch zu bewegen.

Ich habe ihm kräftig Druck gemacht.
Was habe ich erreicht ?
Mein Mann hat am Wochenende aufgehört zu rauchen. Er ist sechzig Jahre. Er raucht seit seiner Jugend. Nun plötzlich sagt er, ich höre auf zu rauchen.
Normalerweise trinkt er tagsüber immer Kaffee und Cola. Kaffee trinkt er nun kaum noch.
Seine Stimme hört sich auch schlimm an. Stimme kann man es kaum nennen. Eher Flüsterstimme. Als haucht er die Worte raus. Ich habe meinen Mann gefragt. Anstrengend ist es nicht, so zu sprechen.
Der Husten, den er seit Wochen auch hat, ist immer noch da. Kein fester Husten, sondern eher locker. Als wenn er manchmal Schleim hochhustet.
Wie mein Mann ist, nimmt er für den Husten ACC akut. Erst 2 x ACC 200, jetzt seit Ende letzter Woche ACC 600.
Er scheint sich also schon seine Gedanken zu machen.

Ich bleibe weiter dran. Ich mache ihm weiter Druck.
Ich hoffe, daß ich es in den kommenden Wochen, am liebsten in den nächsten Tagen, endlich schaffe, ihn zum Arztbesuch zu bewegen.

Viele Grüße
Angela

[Angela03]

Liebe Mitleser !

Nach einigen Wochen will ich euch nun berichten, wie der Stand nun ist :
Bei meinem Mann hat sich die Heiserkeit noch verschlimmert. Er hatte mehrere Phasen totaler Stimmlosigkeit. Nur noch Flüstern. Hochgezogen hat er sich an fast zwei Wochen, in denen die Stimme wieder fast normal und kaum heiser klang. Seit nun fast zwei Wochen ist die Stimme ganz weg. Nur noch flüstern. Sie scheint diesmal nicht mehr zu kommen.
Seit einigen Wochen hat sich der Husten meines Mannes verschlimmert. An einem Wochenende, dem vorletzten, hustete er ganz viel, zwei Nächte hörte ich ihn fast nur husten. Dieser starke Husten ist seitdem geblieben.
An demselben Wochenende fand ich Blut im Papierkorb meines Mannes in seinem Arbeitszimmer.
Er selbst erzählte davon nichts. Es war nicht wenig. Helles Blut. Auch auf dem Kopfkissen fand ich morgends 1 x Blut. An diesem Wochnende hat mein Mann auch, nach vorher 2 gescheiterten Versuchen, endgültig aufgehört zu rauchen.
Seit dem genannten Wochenende habe ich morgends noch einige Male Blut im Auswurf meines Mannes gefunden.
Dienstag hat sich mein Mann nun endlich entschieden, doch zum Arzt zu gehen. Nachdem er über eine Woche nur noch flüsterte, seine Mandanten nur flüsternd beraten konnte und ihn auch jemand darauf ansprach.
Heute hatten wir einen Termin bei dem HNO-Arzt, bei dem mein Mann in den letzten Jahren einige Male war, um sich Ohrenschmalz entfernen zu lassen.
Nach der Untersuchung sagte der Arzt, daß mein Mann Krebs habe. Er wolle ihm nichts vormachen. Ein Stimmband sei schon fixiert. Das andere sehe auch schlimm aus. Er solle nächste Woche im Krankenhaus vorstellig werden. Dort werde er dann genauer untersucht und auch operiert.
Als Diagnose hat der Arzt uns aufgeschrieben „Larynx – Neoplasma“ ( ?, das zweite Wort kann ich nicht genau lesen )
Wir haben ihn gefragt, welches Krankenhaus er vorschlagen würde bzw. in welches er gehen würde.
Er würde nach Mainz, in die Uniklinik, gehen.
Für meinen Mann nannte er das Elisabeth Krankenhaus in Bochum.
Hat schon jemand Erfahrung mit dem Elisabeth Krankenhaus in Bochum ?
Oder hat jemand eine andere Krankenhaus Empfehlung ?

Viele Grüße
Angela

[ute57]

Liebe Angela,

ich möchte dir mein Mitgefühl aussprechen. Bezüglich einer guten HNO-Klinik kann ich dir das Uniklinikum Bonn am Venusberg empfehlen, Prof. Bootz. Mein Mann wird dort am 20.10.05 operiert. Wir waren vorher auch im Elisabeth Krankenhaus in Bochum. Mein Mann und ich waren nicht davon überzeugt, im Gegenteil, man konnte uns überhaupt keine richtige Diagnose stellen, es sollten noch mehrere Untersuchungen gemacht. In Bonn haben wir innerhalb von 24 Std. die richtige Diagnose erhalten. Wenn du mehr wissen willst, kannst du mir gerne eine PN schicken. Alles Gute.

Ute

[ute57]

Liebe Angela,

habe dir geschrieben.

Liebe Grüße Ute

[Stina]

Hallo, es würde mich interessieren, ob Dein Mann operiert wurde und wie es weiterging. LG

[Stina]

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute!

[Angela03]

Gestern habe ich den ganzen Tag überlegt, zu welchem Krankenhaus wir gehen sollen.
Mein Mann hatte dem HNO-Arzt am Donnerstag gesagt, er brauche noch einige Tage Zeit, um in seiner Kanzlei alles zu regeln.
Ich werde am Montag sofort den schnellstmöglichen Termin vereinbaren.
Die Frage ist nur, wo :
Ich habe von dem Marienhospital in Gelsenkirchen Ückendorf und dem Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen gehört. Der HNO Arzt nannte das Elisabeth Krankenhaus in Bochum.
Ich habe mir heute nacht im Internet die Homepage der Universitätsklinik Köln angeschaut und mir davon Infos ausgedruckt. Die HNO-Klinik hört sich für uns auch gut an.
In welches Krankenhaus würdet ihr an unserer Stelle gehen ?
Man will ja das bestmögliche für seinen Mann. Nur leider kenne ich mich mit Krankenhäusern überhaupt nicht aus.

Ich bin total verzweifelt.
Mein Mann meint immer noch, es eilt nicht.
Er hat sogar schon gesagt, die kommende Woche habe er noch keine Zeit für Krankenhaus.
Danach die Woche habe er Zeit.
Ich will aber den erstbesten Termin Anfang der Woche haben.
Seine Termine, die braucht er nicht mehr, wenn er in den Sarg geht.

Anmerkung : Wir wohnen in Bottrop in NRW.

Gruß Angela

[Angela03]

Hallo,

ich habe nichts Gutes zu berichten.
Mein Mann wurde von letzte Woche Donnerstag bis diese Woche Mittwoch in der HNO-Uniklinik Essen stationär untersucht.
Mein Mann hat, das wurde festgestellt, Kehlkopfkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Einige Lymphknoten sind schon befallen.
Im CT Bericht steht T3N2cMx Larynx-Ca rechts.

Chefarzt Herr Prof. Dr. med. Jahnke hat meinem Mann empfohlen, den ganzen Kehlkopf und die Lymphknoten entfernen zu lassen. Dann hat er ca. 80 % Heilungschance.
Die Operation ist auf kommenden Dienstag terminiert.

Sorgen bereitet mir, was das CT THORAX ergeben hat.
Dort heißt es "Multiple vergrößerte Lymphknoten thorakal und abdominal. Am ehesten handelt es sich um ein primäres Lvmphom".
Hierbei haben wir noch kein Ergebnis. Die Ärzte gehen dem noch weiter nach.

Viele Grüße
Angela

[Lady Molly]

Liebe Angela,

es tut mir leid das sich deine Sorgen nun bestätigt haben.
Schaut auf die 80 % Heilungschance die die Ärzte euch
angegeben haben.
Ich wünsche dir und deinen Mann viel Kraft in der nächsten Zeit,
denn das Auf und Ab der Diagnose(n) und der Behandlung wird schwer
werden, lasst der Hoffnung immer genug Raum.

Die besten Wünsche sendet euch
Susanne