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  #16  
Alt 14.11.2005, 15:57
Wolke Wolke ist offline
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Registriert seit: 11.11.2005
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Liebe Simone,

man weiß nie wieviel jemand noch mitbekommt. Also sei für deine Mama da. Erzähl ihr von deinem Leben, soweit du momentan noch eins hast. Meißt ist man ja entweder am Krankenbett oder arbeiten.

Vielleicht kannst du ihr was vorlesen oder einfach nur ihre Hand halten und streicheln.

Ich war ganz erstaunt, wieviel meine Ma noch mitbekam. Sie konnte sich zwar selber nicht so ausdrücken, aber mitbekommen was um sie los ist hat sie noch erstaunlich viel

Ich wünsche dir viel Kraft für alles was da noch kommt.

Wolke
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  #17  
Alt 15.11.2005, 21:55
Helmut Helmut ist offline
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Hallo Simone,

ich bin genau in der gleichen Lage. Meine Mutter (77,5 Jahre) hat seit genau einem Jahr BSDK. Mein Vater und meine Familie haben dieses Jahr intensiv genutzt, Gespräche geführt, noch einen Urlaub gemacht, Weihnachten gefeiert und einfach auch viel Zeit füreinader gehabt. Am Anfang war meine Mutter noch schmerzfrei. Seit ca. 8 Wochen hat sie starke Schmerzen, obwohl sie dank der hervorragenden Betreuung ihres Hausarztes morgens und abends mit Morphinen versorgt wird. In diesen 8 Wochen hat sich Ihr Zustand rapide verschlechtert. Das bisschen Leben ist für sie eine einzige Qual. So sind auch wir hin- und hergerissen. Sie kann nichts mehr Essen und auch nichts mehr Trinken. Das einzige was bleibt, sind die Nähe zu Ihr und die Bitte an Gott, Ihrer Qual ein Ende zu setzen. Ihr Hausarzt gibt ihr jetzt noch 24 Stunden und ich glaube sie selbst ist auch sehr froh (eine Verständigung ist seit einigen Tagen nicht mehr möglich) , wenn Sie diesen gepeinigten Körper verlassen darf.

In solch einem Fall ist es kein Vergehen, einem geliebten Menschen den Tod zu wünschen.


Helmut
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  #18  
Alt 16.11.2005, 11:21
Katharina Katharina ist offline
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,
ich wünsche Euch für den letzten Weg viel Kraft und Mut.
Möge Deine Ma nicht mehr lange leiden müssen und Ihren verdienten Weg in das Regebogenland in Ruhe antreten.
Liebe Grüße
__________________
Katharina
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  #19  
Alt 16.11.2005, 11:58
Elfie Elfie ist offline
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,
auch ich wünsche Euch viel Kraft für die Begleitung Eurer Mutter.
LG Elfie
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  #20  
Alt 16.11.2005, 22:25
Helmut Helmut ist offline
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Liebe Katharina, liebe Elfie,

herzlichen Dank für Eure Anteilnahme. Es ist so schwer, meine Ma so leiden zu sehen. Sie besteht nur noch aus Haut und Knochen, ist nicht mehr fähig, Ihre Arme oder Beine zu bewegen. Ihre Ernährung besteht nur noch aus Schmerzmitteln und Morphinen. Gebe Gott, das es bald zu Ende ist.


LG Helmut
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  #21  
Alt 16.11.2005, 23:06
Herbi63 Herbi63 ist offline
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,habe Dein Bericht gelesen.Ich wünsche Dir viel Kraft in der schweren Zeit die jetzt vor Dir liegt.Gott aus dem alles Leben kommt stehe Dir bei, er leidet mit Dir.Alles Liebe,Herbert.
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  #22  
Alt 17.11.2005, 07:32
Elfie Elfie ist offline
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Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,
ich bete für Euch, dass Deine Mutter bald von ihrem Leiden erlöst wird. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, wenn ein geliebter Mensch diese Krankheit bis zum Schluß auskosten muß. Ich wünsche Dir viel Kraft. LG Elfie
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  #23  
Alt 21.11.2005, 22:07
Helmut Helmut ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Ihr Lieben,

heute morgen um 7:00 Uhr hat meine Mutter ihre letzte Reise angetreten. Die letzten 2 Wochen waren voller Qual für sie und Ungewissheit für uns. Sie konnte seit einer Woche nichts mehr essen und nichts mehr trinken, nur kleine Tropfen in den Mund waren möglich. Sie war abgemagert bis aus das Skelett. Überall Dekubiti. Wir danken Gott, dass es vorbei ist.....
Obwohl wire jetzt erleichert sind, wird erst so langsam die Endgültigkeit des Geschehens bewusst. Ich werde sie nie mehr fragen können....


Es ist schön zu wissen, dass es Menschen wie Euch gibt, die jemanden in solch Situationen auch gedanklich begleiten...

Ganz herzlichen Dank für Eure Anteilnahme. Allen die hier kämpfen, wünsche ich Kraft.

Liebe Grüße Helmut
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  #24  
Alt 22.11.2005, 05:10
Simönchen Simönchen ist offline
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Beiträge: 32
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,
es tut mir wirklich leid dass sich unsere Mütter so quälen müssen. Ich denke meine Mama wird deiner in den nächsten 24h Stunden folgen.
Es ist unglaublich schwer aber es gab für mich am Samstag eine Wende im denken. Mir wurde bewußt das sie sterben wird. Sowas erzählt man und redet drüber aber am Samstag hat es dann wirklich klick gemacht. Wir sagten ihr alle das wir auf uns aufpassen werden und sie ruhig loslassen kann. Sie kann sich schon seit Dienstag nicht mehr mitteilen und wir sind uns nicht sicher was sie noch mitbekommt. Es tut einfach nur weh eine so starke Frau so leiden zu sehen. Ich habe mir ernsthaft Gedanken über die aktive Sterbehilfe gemacht. Denn das was im Moment mit ihr passiert ist dass was sie niemals wollte. Meine Schwester und mein Vater haben sich aber dagegen entschieden da sie sich nicht sicher waren sich irgendwann Vorwürfe zu machen. Die rechtlichen Konsequenzen wären mir egal. Ich kann nicht verstehen warum Gott sie nicht zu sich holt, kapiere den Sinn dieses unglaublichen Leidens nicht. Sie hat mich noch 2 Mal kurz erkannt am Wochenende, wenn mein Vater sie streichelt geht sie auf Abwehr. Er versucht ihre wirren leisen Worte zu verstehen aber da ist nichts mehr zu verstehen. Ich mußte am Sonntag wieder hier her fahren da ich heute und morgen auf jeden Fall arbeiten muß. Ich habe so ein schlechtes Gewissen meinen Vater und meine Schwester (29J.) in dieser schweren Situation alleine zu lassen. Ich habe Angst vor den Vorwürfen die ich mir machen werde.
Meine Mitarbeiter haben sich mittlerweile an eine "plötzlich in Tränen ausbrechende" Cheffin gewöhnt ... es ist mir egal. Ich muß mich nur anstrengen die Probleme anderer Leute nicht zu belächeln. So hart es klingt aber die Welt dreht sich weiter egal wieviel ein einzelner Mensch leiden muß während die Sonne auf und wieder untergeht- unbeeindruckt. ja es stimmt es Sterben täglich kleine Kinder an Hunger und wir hatten das Glück uns verabschieden zu können, bei einem Unfall, Herzinfarkt oder Schlaganfall wäre es anders gewesen....... Aber es ist menschlich sein Schicksal als das schlimmste anzusehen.

Lieber Helmut ich bin mir sicher dass auch für uns die Zeit kommen wird in der wir in Frieden an unsere jetzigen Gedanken zurückdenken können. Ich bin mit meinen Gedanken bei dir.
Den anderen möchte ich Sorry sagen ich will hier nicht mit meinen Gedanken für eine negative Stimmung sorgen. Aber ich weiß nicht wo ich diese Gedanken sonst loswerden soll. Meine Freunde erscheinen mir einfach zu schwach für die Wahrheit.

Liebe Grüße
Simone
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  #25  
Alt 22.11.2005, 07:42
Elfie Elfie ist offline
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Beiträge: 499
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,
aufrichtiges Beileid zum Tod Deiner Mutter. Sie hat nun ausgelitten und wird aus dem Regenbogenland ein Auge auf Dich werfen. Ich für meinen Teil schöpfe auch heute noch Kraft wenn ich mir die vielen schönen erlebten Dinge mit meiner Mutter in Erinnerung rufe oder an ihrem Grab stehe, ihr dort auch mal meine
Sorgen mitteile. Ich wünsche Dir auch diese Kraft und Zuversicht für die vor Dir liegende Zeit. Elfie

Liebe Simone,
Es ist so schwer, einen geliebten Menschen leiden zu sehen und ihn bis zu seinem letzten Atemzug zu begleiten. Dafür möchte ich Dir ein ganz dickes Kraftpaket schicken. Laß Dich virtuell mal drücken. LG Elfie
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  #26  
Alt 22.11.2005, 13:16
Volker P Volker P ist offline
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Registriert seit: 22.08.2005
Beiträge: 456
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,

mein aufrichtiges Beileid. ich schicke dir ein Kraftpacket.

Liebe Simone,

du verbreitest keine Negative Stimmung, wenn man seinen Gefühlen freien Lauf geben kann dann hier. Dafür ist das Forum, und gerade das BSD Forum mit den tollen Usern, doch da.

Ich wünsche dir alle Kraft und bete dafür das deine Mutter bald erlöst wird.

LG

Volker
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  #27  
Alt 22.11.2005, 13:40
Benutzerbild von Roland
Roland Roland ist offline
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Ort: Schweiz
Beiträge: 101
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,

Auch ich möchte Dir und Deiner Familie mein aufrichtiges Beileid aussprechen.

Dass Deine Mutter so lange Leiden musste, tut mir leid. Diese Hilflosigkeit den Liebsten
gegenüber ist einfach unmenschlich und wie Du geschrieben hast, hat die Leidenszeit ja
schon vor ein paar Wochen angefangen.

Es ist schön, dass ihr noch viel Zeit miteinander verbringen konntet und intensive und gute
Gespräche führen konntet.


Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft für Die kommende Zeit.

Stille Grüsse

Roland
__________________
“Gib’ mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
die Gelassenheit, die Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann
- und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!”
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  #28  
Alt 22.11.2005, 14:36
Benutzerbild von Petra Loos
Petra Loos Petra Loos ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 627
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,


auch von mir mein aufrichtiges Beileid. Dir und deiner familie, wünsche viel Kraft und Mut in nächster Zeit.
Stille Grüße Petra
__________________
Informationen, wie Ihr dem Krebs-Kompass helfen könnt:

http://www.krebs-kompass.de/uber_uns-spenden.html
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  #29  
Alt 22.11.2005, 17:57
Monika W. Monika W. ist offline
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Beiträge: 123
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Lieber Helmut,

herzliches Beileid zum Tode Deiner Mutter.

Moni
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  #30  
Alt 22.11.2005, 18:41
Simone W. Simone W. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 270
Standard AW: Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Auch ich möchte mich den Beileidsbekundungen und guten Wünschen anschließen .
Vor allem wünsche ich Euch Kraft für die nächste Zeit und auch allen , die noch leiden oder ihre Lieben auf dem letzten Weg begleiten müssen !
Simone
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