Für meine Mutti gibt es keine Hoffnung mehr.

[Jutta Lange]

Ich bin jetzt zu Hause. Meine Mutti liegt im Sterben, sie ist jetzt auf dem Weg ins Regenbogenland. - Nein, gestorben ist sie noch nicht, aber sie erkennt uns nicht mehr und man merkt es, man spürt es, und ich bin froh, dass wir es noch rechtzeitig geschafft haben, meine Mutti in einen Hospitz unterzubringen. SIe ist schon gute 4 Wochen im Hospitz Leuchtfeuer in Hamburg, und dort hat sie zwei Wochen nochmals richtig aufgelebt. Sie konnte noch mal zum Ferienhaus fahren, und sie war da nicht in ihrer Wohnung gefangen. Ganz zu schweigen von den zwischenmenschlichen Beziehungen, die dann entstehen, weil alle überfordert sind. Mein Vater würde alles für meiine Mutti geben, und ich muss ihn dass hoch anrechnnen. Er hat zwei Jahre lang meine Mutti immer und überall hin begleitet, davon waren unzählige Stunden beim Schemoarzt gewesen. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass der Schemoarzt die Leute bis zum Umfallen therapieren tut, die letzten Schemos, die waren einfach schon viel zu viel gewesen. Deswegen kann ich auch nicht den Namen des Arztes schreiben, und ich habe dieses auch für mich behalten, ich konnte meinen Eltern doch nicht die Hoffnung nehmen.... VOr einigen Wochen, meine Mutti war im UKE Eppendorf, und als ich sie morgens besucht hatte, da lag sie da, war nicht mehr ansprechbar und wir haben gebetet und gebetet, auf ein Wunder. ALs ich abend von meiner Mutti gegangen bin, wußte ich nicht, ob ich sie am nächsten Tag noch lebendig sehen werde. Aber da hatte sie sich erholt von, sie konnte sich nur am den Tag überhaupt nicht daran erinnern. Aber da war sie in UKE-Eppendorf, und bedingt durch den Umbau, und der Überbelastet der Schwestern / Ärzte, nein, dass wollten wir meiner Mutti nicht mehr zumuten. Zum Glück konnten mein Bruder und ich meinen Vater überzeugen, dass es für Mutti dass beste ist, wenn sie in ein Hospitz geht. Und sie hatte Glück, sie hat sehr schnell ein Zimmer bekommen und konnte noch so einiges sehen und machen. Doch seit Anfang Juni, den Donnerstag, seit dem geht es meiner Mutti bedeutend schlechter, und jetzt , seit gestern morgen ist meine Mutti in so einer Art Dämmerzustand. Meine Mutti wird sich davon nicht mehr erholen. Im Hopitz bekommt meine Mutti die optimale Pflege, und einer von meiner Familie ist natürlich immer bei meiner Mutti. Mein Vater, ihr Lebenspartner, in seinem Armen möchte sie einschlafen. Mein Vater ist auch immer bei ihr, soweit er damit zurechtkommt. Er wohnt zum Glück auch nicht weit vom Hospitz, im Gegensatz zu mir, ... Ich liebe meine Mutti, und ich hoffe vom ganzen Herzen , dass sie im Frieden von uns gehen wird. Meine Gedanken sind ständig bei Ihr, und sollte dass Telefon jetzt klingeln, ich schwöre, dass ich innerhalb der nächsten 35 Minuten bei ihr bin. - Es ist sehr wichtig, dass meine Mutti Ruhe hat, und die Zimmer sind nicht so groß dort. Wir wechseln uns ab, und geben uns gegenseitig Kraft. Ich bin momentan unfähig, zu weinen, ich fühle mich wie erstarrt, ich muss funktionieren, meinen Vater einen Halt geben, und wenn ich bei meiner Mutti bin, nehme ich sie im Arm, lese ihr was vor oder höre einfach nur Musik, die sie gerne hört und streichel sie. SIe kann nichts machen, aber anhand ihrer Augen habe ich manchmal dass Gefühl, dass meine Mutti doch sehr viel mitbekommt. Ich weiss, irgendwann wird dder Tag kommen, und dann werde ich weinen können, es tut aber sehr gut, dieses sich von der Seele zu schreiben. Im stillen Gedanken an meiner Mutti . Jutta aus Hamburg

[Jutta Lange]

Liebe Forumsmitglieder.
Bitte seit mir nicht böse, dass ich schon wieder einen Thread eröffnet habe, und nicht an dass andere angeknüpft habe, ich habe daran nicht gedacht, habe leider nicht so viel Erfahrung mit Beiträge schreiben. Liebe Grüße von Jutta

[chaosbarthi]

Jutta,

ich glaube nicht, dass Du dir darüber Gedanken machen musst. In diesem Bereich geht es um Umgang und Bewältigung mit der Krankheit Krebs. Deine Gedanken sind hier genauso willkommen wie die von anderen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen.

Ich wünsche Deiner Mutter ein sanftes Entschlafen und Dir und Deinem Vater ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße
chaosbarthi