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  #16  
Alt 13.07.2006, 15:29
katchen katchen ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

habe mich jetzt durchgerungen zu schreiben, mir ging es in den letzten Tagen sehr schlecht am Wochenende hatte ich ein enormen Tiefgang- ich habe die gesamtenm Kisten aus unserer gemeinsamen Wohnung gesehen und geheult - es wurde mir klar, nun ist dieses Kapitel - die schönste Zeit meines Lebens, in Kisten verpackt!! Da ich aber nicht alles mit nehmen kann weil in "unserer Zweitwohnung" zu wenig Platz ist, muss ich mich von Sachen Trennen, auf Zeit - ich werde sie einlagern- wenn ich irgendwann eine größere Wohnung haben sollte,werde ich sie mitnehmen!! Aber es bricht mir das Herz, all die Bücher, Porezellan- Möbel- am schlimmsten sind die vielen persönl Sachen von Thomi, Anzüge usw., habe nur seine Lieblingsshirts mitgenommen und das was sowieso schon in der Wohnung bei mir war. Habe oft die Sachen zum schlafen an- verückt oder: Bin aber sehr froh das ich ihn in seinen Lieblingssachen, bestatten konnte, er wollte immer am Liebsten in Freizeitkluft sein, aber der Beruf ließ in wenig Zeit dafür!!

Es ist schon unglaublich zu sehen "ein Leben in Kisten" verpackt!!

Liebe Heide, Liebe Ulrike, Liebe Sandra

ich möchte Euch danken für Eure Komentare, sie helfen mir - auch wenn zur Zeit alles so Sinnlos erscheint, helfen mir Eure Worte!!
Ich denke wir alle haben noch viel zu verarbeiten und der gemeinsamme Austauch, das Wissen das es anderen Ähnlich geht, hilft uns ein wenig auf dem Weg durch das Tal. Oder wie ich denke den Berg zu besteigen der die Trauer ist- vieleicht irgendwann eine andere Sicht(vom Berg aus) in den Abgrund zu zu haben. Aber es wird dauern darüber bin ich mir im klaren!

Liebe Sandra,
wenn ich Deine Beiträge lese- denke ich sie wären von mir. Es tut weh - aber es tut auch gut - es ist wie ein Spiegel- unbegreiflich: Ich denke das liegt daran weil wir ungf. gleichen Alter und ähnliche Beziehungsmuster gelebt haben!!(ich hoffe ich trete Dir damit nicht zu nah)
Ich gehe jetzt zur Psych. Therapie, habe die erste Sitzung gehabt, erst mal das kennenlernen! Ich bin Positiv überracht zwar kam alle Gefühle wieder hoch aber es tat gut mit jemanden Außenstehenden zu reden. Der einem Gefühl gibt richtig zu handeln, wenn man sich mal zurückzieht und nicht mit zu Grillabenden geht:
Habe dieses Wochenende zum erstenmal "Nein" gesagt, Freunde wollten Grillen , ich war lieber auf den Friedhof auf einer Bank an seinem Grab und habe den Sonnenuntergang betrachtet!!
Hinter her fühlte ich mich sehr einsam und hatte ein schlechtes Gewissen meinen Freunden gegenüber!!
Zur Zeit fühle ich mich als wäre ich der einsamste Mensch der Welt, da änderen auch die Freunde nichts dran!!
Hoffe hör bald wieder was von Dir,

Liebe Grüsse an Euch alle Kati, und viel Kraft (um den Berg zu besteigen)

Geändert von katchen (13.07.2006 um 15:34 Uhr)
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  #17  
Alt 13.07.2006, 20:00
She* She* ist offline
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Liebe Kati,

ja diese Tage kenn ich und sie sind absolut grausam. Am Montag hatte ich auch mal wieder so einen absoluten Tief-Tag...Es war unser Jahrestag und ich hatte wieder so ein Tief wie schon lange nicht mehr...Hätte den ganzen Tag nur heulen und schreien können. Hab gedacht ich pack das nicht mehr, das geht alles über meine Kraft und ich will nicht mehr, ich will dieses Leben ohne ihn nicht...Ich weiß, das sollen man nicht sagen oder denken, aber so hat es sich eben mal wieder angefühlt...

Das es schrecklich für Dich war, Eure Wohnung aufzulösen glaub ich Dir gerne. Sascha und ich haben nicht wirklich zusammengelebt. Ich war zwar 90% bei ihm, aber hab trotzdem noch meine eigene Wohnung. Worüber ich nach seinem Tod sehr dankbar war. Ich kann bis heute noch nicht wirklich in seine Wohnung gehen, es ist unerträglich für mich, sein Geruch, seine Sachen und er fehlt einfach...Ich war bisher nicht mehr dort, obwohl ich noch Sachen von mir dort habe, aber ich bringe es einfach nicht über mich in die Wohnung zu gehen...Vielleicht irgendwann einmal...
Ja, es kommt einem vor, als wäre das ganze schöne Leben vorbei, bei Dir einfach in Kisten gepackt und es ist verdammt nochmal unwiderruflich...

Mir geht es wie schon gesagt, bei Deinen Beiträgen genauso...Es ist wirklich wie ein Spiegel, der weh und auch wiederrum gut tut. Zu wissen das man nicht alleine so fühlt und denkt...
Du bist mir nicht zu Nahe getreten, keine Sorge, ich sehe es genauso :-) Und ja, vielleicht liegt es wirklich daran das wir fast das gleiche Alter haben und das gleiche Beziehungsmuster..Finde es eher ein Stück weit schön, als das es mir zu Nahe gehen würde, obwohl es mich gerade wieder total traurig macht.

Das Du Dich für die Therapie entschieden hast, ist wirklich gut...Ich hätte es mir vorher auch niemals vorstellen können, aber ich bin wirklich froh, das ich mich auch dazu entschlossen habe. Mit dem Umfeld darüber zu reden ist nämlich nach wie vor schwierig, wie ich schon einmal sagte "ich komm mir manchmal vor wie ein kleines grünes Männchen" und da bin ich froh, das ich jemanden gefunden habe, mit dem ich über alles reden kann und der mich versteht und auch motiviert...Bei dem ich meine ganze Sch** lassen kann.
Verkriechen ist meiner Meinung nach auch nichts schlimmes, im Gegenteil...Anfangs habe ich mich auch immer wieder überwunden irgendwas mit Freunden zu unternehmen, meist hab ich mich so scheiße gefühlt, a weil ich keine Lust hatte und es eigentlich gegen mein Gefühl gemacht habe und b weil es einfach noch viel zu früh war um rauszugehen und "Spaß" zu haben...Erst jetzt habe ich ganz ganz langsam wieder damit angefangen und auch nur wenn ich es wirklich wollte und es fühlt sich schon besser an. Also liebe Kati Du darfst wirklich nein sagen!

Das mit dem einsam fühlen kenne ich auch gut...Ich kam und komme mir auch heute noch vor, wie der einsamste Mensch auf der ganzen Welt...Jeder hat sein Liebstes, nur ich musste es hergeben...Das ist da ganz oft mein Gedanke...

Ja wir machen eine Bergtour, so sehe ich das auch....Ich sage immer, ich stehe vor einem riesigen Berg und habe noch keine Ahnung wie ich dort hoch kommen soll...So langsam hab ich mich ein wenig hochgehangelt, die Spitze ist noch meilenweit entfernt...Aber ich denke auch, irgendwann werden wir die Spitze erreichen und dann können wir es vielleicht aus einer anderen Perspektive sehen...Es wird dauern, ja...
Wie lange weiß niemand und es ist auch egal...Es dauert, so lange es eben dauert...

Liebe Kati ich wünsche Dir heute vielleicht ein bisschen Sonne im Herzen :-)

LG
Sandra
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  #18  
Alt 17.07.2006, 16:59
katchen katchen ist offline
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Liebe Sandra,

eigentlich wollte ich Dir schon viel früher schreiben da ich mich sehr über Deine Antwort gefreut habe, irgendwie gibt es mir auch Kraft und Mut weiter zu gehen.
Das mit dem Jahrestag kann ich gut verstehen, da ist aufeinmal nichts mehr, früher hat man schöne Dinge getan (war schön Essen usw) heut ist nur Leere. Und ich denke diese Gedanken sind normal- sagt meine Psychologin(toll hilft uns auch nicht weiter, oder).
Ein was Gutes hat sie noch gesagt "Der Mensch der man jetzt ist, ist man auch durch die ausgefüllte schöne Zeit miteinander geworden!!"
Viele Menschen erleben solche ausgefüllte Beziehungen nicht, also sollte man die Zeit die man Zusammensein durfte als Geschenk sehen!!
Hoffe konnte das jetzt rüber bringen, bei ihr war es noch schöner anzuhören. (konnte es nur bestätigen)!!
Und ich denke, das ist mein Eindruck, du stehst mit beiden Beinen fest im Leben, kannst stolz auf Dich und natürlich auf Deinen Sascha sein- heißt kannst stolz auf Euch sein!! (Hoffe war jetzt nicht zu abgehoben)

Aber trotz allem geht es ein oft schlecht:
Ganz komisch eigentlich ging es mir Freitag recht gut, aber Abends auf einmal kam sie über mich die Stimmung "nichts geht mehr". Bin dann auf den Friedhof gefahren, der Menschen leer war- Gott sei Dank, sicher waren alle bei dem schönen Wetter unterwegs- da ist alles aus mir raus gekommen!! Dann war ich mit dem Auto unterwegs habe ein Platz gefunden wo ich den Flugzeugen am Himmel und dem Sonnenuntergan zusehen konnte, manchmal muss ich einfach alles aus mir heraus schreien- ich fühle mich dann so einsamm- obwohl ich Zur Zeit dieses Gefühl ständig habe!!

Zur Zeit ist es so das ich mich immer Frage "Warum durften wir nicht wie andere weiter glücklich sein", ich weiß es sind meine Freunde (Familie) aber ich empfinde richtigen Schmerz zu wissen das meine Freunde , ihre Lebenspartner haben und glücklich sind - Kinder - Familie- Urlaubspläne für den Sommer usw. machen können.

Beispiel: Thomi sein Bruder unternimmt sehr viel mit seiner Familie- aber es tut mir so weh die Pläne oder Aktivitäten zu hören, bin dann meist Teilnahmslos- oft wird auch gesagt:" Du musst auch wieder mehr unternehmen- das Leben geht weiter !"
Auch seine Eltern fahren in den Urlaub- machen einfach weiter, und es wird auch kaum über Thomi geredet!!
Natürlich verarbeitet es jeder anders- aber es tut so weh!!

Mich interessiert wie gehst Du mit dieser Sache um , ich zur Zeit überhaupt "nicht" (passiert mir sogar bei meiner Schwester)!! Ich fühle mich immer verletzt dadurch und ziehe mich zurück(lecke meine Wunden wie ein Opferlamm)!!

Früher kannte ich das Gefühl von Neid nicht, aber so muss es sich anfühlen, hatte ja ein glückliches Leben kannte das Gefühl nicht, aber jetzt spüre ich es, und es grausam!!
Vor allem weil man den Menschen unrecht tut,die einen Helfen wollen oder es zu mindestens versuchen!!

Ach jetzt habe ich mir wieder alles von der Seele geschrieben, aber wenn nicht hier wo dann !!??

Wünsche Dir einen sonnigen Start in die Woche viel Kraft für den Berg,
(in einer Seilschaft kann man auch jammern, wenn einen Aufstieg zu beschwerlich erscheint !)
Liebe Grüsse Kati
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  #19  
Alt 18.07.2006, 09:43
She* She* ist offline
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Hallo Kati,

freue mich auch immer über Deine Antworten :-) Und ja in einer Seilschaft, darf man auch mal jammern! Ist immerhin sehr beschwerlich und steil unser Aufstieg...Und wenn wir uns hier nicht gegenseitig zujammern, bei wem sollten wir es denn sonst tun, jetzt mal ganz krass gesagt?!

Erstmal zu den Gedanken und dem "Kommentar" Deiner Therapeutin, ja sie sind wahrscheinlich normal, finde das gut das das immer wieder bestätigt bekomme, sonst würde vielleicht noch denken, ich schnappe langsam aber sich über, aber weiterhelfen tut es nicht wirklich....
Das man zu dem Mensch geworden ist, der man jetzt ist, das ist schon eine schöne Aussage, kann ich auch nur bestätigen, aber trotzdem kann ich mich mit dem Gedanken es als Geschenk zu sehen, immer noch nicht anfreunden, hab das auch schon gesagt bekommen. Dann denke ich immer, toll ich hätte ihn noch viel viel viel viel länger behalten wollen und warum musste ich ihn einfach und ungefragt hergeben?! Ich kann es noch nicht so sehen, vielleicht kommt das irgendwann einmal. Das ich stolz auf mich und Sascha bin, ja...Da bleibt aber auch wieder dieses aber....

Zum Thema Neid...Ich war früher auch nie neidisch, brauchte ich auch nicht sein, aber jetzt konnte ich es teilweise wirklich nicht ertragen, meine Freundin mit ihrem Kind und ihrem Mann zu sehen, das war für mich jedesmal wie eine Folter. Auch heute ist es teilweise noch sehr schwierig und es ist einfach nicht abzustellen...Am Samstag war ich z. B. auf einem Fest bei uns, das erste mal seit Saschas Tod. Das war auch wieder eine ganz gruselige Erfahrung. Erst hab ich mich darauf gefreut und als ich dann dort war und die ganzen Bekannten getroffen habe inkl. meinem Ex Freund, die meisten mit Partner, kam ich mir wieder als einsamster Mensch auf der ganzen Welt vor und wäre am liebsten nur weggelaufen, hätte nur noch heulen können und meine Wunden lecken...
Dann denke ich genau wie Du immer, wieso durfen wir nicht glücklich bleiben, unsere Wünsche und Träume erfüllen?! Ich kann es einfach nicht begreifen...
Es ist alles ganz schön kacke und solche Ereignisse werfen mich dann immer wieder um Wochen zurück, da denke ich nix geht mehr, es wird nie mehr wieder gut...
Ich kann also genauso wenig damit umgehen wie Du und das bis heute noch nicht, der Neid hat zwar ein kleines bisschen nachgelassen, aber verletzt und und traurig bin ich immer noch sehr sehr schnell.

Mit den Eltern von Sascha ist es auch schwierig. Er war das einzigste "Kind" und somit ist es doppelt und dreifach schwierig. Es gelingt mir auch bis heute noch nicht, so richtig mit ihnen zu reden. Wenn ich mal etwas anfange, dann wird irgendwann gesagt "das bringt uns auch nicht weiter, es bringt uns Sascha nicht zurück" und und und...Ich komme mit ihnen nicht auf einen Nenner, aber loslösen von ihnen, kann ich mich auch nicht, alles ganz komisch...
Am Freitag wollte ich kurz bei ihnen vorbeifahren auf einen Kaffee, hab dann geklingelt und da kam mir nur sein Vater entgegen und meinte, er wäre nur kurz zuhause, sie wären in der Wohnung von Sascha und würden das Schlafzimmer abbauen, da war wie vor den Kopf geschlagen...Ich fand es so schrecklich, das sie einfach seine Wohnung auflösen, das jetzt alles einfach zu ihnen kommt und das ohne mir etwas davon zu sagen und ohne mal zu fragen, ob ich etwas von Sascha`s von unseren Sachen haben will...Als wäre ich nicht mit ihm zusammen gewesen und wäre nur irgendjemand...
Mein Wochenende war somit das gruseligste Wochenende seit Sascha`s Tod, ist ganz schön viel auf mich eingestürzt und ich hätte ununterbrochen nur heulen und schreien können...
Schreien, ja schreien ist gut....

So jetzt hab ich auch mal wieder meinen ganzen Wochenend-Seelenmüll hier abgelassen :-)

Lass uns mal weiter hochhangeln :-)

Liebe Grüße
Sandra
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  #20  
Alt 18.07.2006, 16:01
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SiHa SiHa ist offline
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Hallo zusammen!
Ich lese und ich weine... Ich bin auch eine von den "Bergsteigerinnen...
Mein Freund (41) ist vor 4,5 Monaten an Magenkrebs gestorben und ich erkenne mich in Euren Erfahrungen und Berichten wieder: das Aussenstehen, nicht dazugehören, alle anderen machen weiter und man selber ist alleine. Man zieht seine Sachen an, man riecht dran und man läßt es dann wieder bleiben (das ist meine derzeitige Phase, ich ertrage es im Moment nicht). Man rennt zum Friedhof fast jeden Tag und dann... mag man einfach nicht mehr. Nicht mehr alleine sein, nicht mehr überlegen was man sagt. Ich war am Wochenende mit guten Freunden unterwegs und nachdem ich zweimal was über Frank gesagt habe, dachte ich gleich, dass ist zuviel gewesen. Nicht, dass sie was gesagt oder die Mienen verzogen hätten, aber ich dachte sofort, ich nerve sie mit meinen Geschichten... Dann bin ich zutiefst traurig, weil er mir so fehlt, seine Worte, seine Meinung zu gewissen Dingen, seine Einschätzung, seine Unterstützung. Ja, mit ihm sind viele, viele Träume gestorben. Und ich musste erkennen, dass Leute nach seinem Tod total abgedreht sind und meinten, sie müssten sich und der Welt beweisen wie gut sie doch zu ihm waren - und der Weg führte (aus unerfindlichen Gründen) über meine Person. Ist doof ausgedrückt.. Also ich meine, dass diese Personen sich über mich und über Frank u. meine Beziehung hinweggesetzt haben und mich dabei zutiefst verletzt haben... Das war und ist immer noch ganz schlimm für mich. Ich habe noch immer nach diesen fast 5 Monaten damit zu tun, Dinge richtigzustellen und meine Postion als seine Lebensgefährtin zu wahren... Es ist wirklich super, wenn man über mehrere Ecken erfährt, was so über einen erzählt wird. Ich kann es z.T. gar nicht fassen und weiß nicht, wie ich mich wehren soll - und dann fehlt er natürlich noch zigmal mehr. Er hätte gewußt, was zu tun um diese Personen in Schach zu halten oder sie in ihre Schranken zu weisen... (okay, jetzt weine ich schon wieder... ) ... und ich sehe, Ihr habt auch so Eure Probleme mit der Verwandtschaft (auch das ähnelt sich also...)
Lieben Gruß
Simone
__________________
Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.
(Friedrich Hölderlin: Hyperion)
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  #21  
Alt 19.07.2006, 19:57
katchen katchen ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

ja Simone bei mir ist es so, dass ich denke nur hier richtig verstanden zuwerde, Menschen die einem auch nahe stehen- können diesen Verlust gar nicht nach vollziehen , ich denke da hilft die die "Seilschaft" ein wenig um Kummer los zu werden!!
Das mit dem Erzählen ist so ne Sache, aber ich fühle ähnlich, oft will ich nicht erzählen oder behalts für mich und oft wenn ich erzähle geht es mir hinter her so das ich denke ja bei mir ist alles Vergangenheit und die will eh keiner hören.
Beispiel: Mein Freund war begeisterter Motorradfahrer hat viele größere Reisen mit dem Motorad gemacht- so erzählten Bekannte neulich wie sie Angst hätten um ihre Männer auf dem Motorrad- sagt ich spotan das ich das auch immer gehabt hätte, wenn er unterwegs war- und auf einmal kam es mir so deplaziert vor von der Vergangenheit zu reden!!

Hallo Heide schön wider was von Dir zu hören,zum Thema: Tragen von Schwarz das ist so eine Sache, ich denke das musst Du für Dich ganz allein entscheiden!! Ich habe gleich nach der Beerdigung wieder andere Farben getragen- da es meiner Meinung nach nicht auf die Kleidung ankommt, ich denke ich trauer so sehr um Thomi, da muss ich mich nicht extra noch schwarz anziehen. Außerdem und das hat Thomi immer gesagt steht mir Schwarz überhaupt nicht. Ich hatte vor der Beerdigung nichts Schwarzes im Schrank hägen (aßer einen Rock- den wollte ich aber nicht tragen weil er mich an schöne Zeiten erinnert hat) so habe ich mir einen schwarzen Anzug gekauft - den will ich aber nicht mehr tragen müssen! Sowieso sagen alle ich sehe sehr mitgenommen aus, in Schwarz würde das noch mehr zu Vorschein kommen, und das will ich nicht (Mitleid brauche ich nicht nach dem Motto: oh du siehst heut wieder schlecht aus, naja kann ich gut verstehen!!)
Das mit den lieben Angehörigen ist schwer, da man selbst trauert und sie auch- mir wird das dann oft zu viel!! Wobei ich wie ich ja schon geschrieben
habe das bei Thomis Familie eher vermisse- sich mal richtig ausheulen zu können- immer Kopf hoch und weiter geht bei mir nicht (will ich auch nicht)!!

Ich finde es gut wenn Du mit Deiner Kleinen schön was unternimmst, ich denke dein Mann hätte das unbedingt gewollt!
Ich selbt unternehme auch oft was, da ich einfach nicht zuhause sitzen will- auch wenn ich es noch nicht genießen kann! War mit meiner Mutter letztens im Kabaret konnte mal wieder richtig lachen- tat sehr gut!!
Übrigens das mit dem Minigolf ist ne gute Idee werde vielleicht am Wochenende mit meinem Vater mal Minigolfen gehen (hab das früher oft mit Thomi gemacht einafch so zum Spass- später noch im Biergarten kühler Weizen getrunken, ach war das schön; komm mir gleich die Tränen)


Hallo Sandra,

das mit der Wohnung ist echt Hammer, ich glaube mir hätten da die Worte auch gefehlt!! Das mit dem nicht mehr dazu zu gehören kann ich nachvollziehen!! Ich fühle das bei Thomis Familie jetzt auch oft, jezt nach dem bloß noch Kleinigkeiten zu regeln sind, rufen sie auch nicht mehr so oft an_ am Mittwoch letzter Woche hatte die Nichte Geburtastag_ eigentlich haben wir das immer am Wochenende gefeiert weil Thomi und ich nicht in der der Woche hinkommen konnten wegen der Enfernung- am Wochende bin ich also hin mit Geschenk, (habe auch noch angerufen zum Geburtstag, wurde mir gesagt ja komm am Wocheende, freuen uns) komm hin hab ich ne Tasse Kaffee bekommen, gegrillt hätten sie schon in der Woche alle zusammen! Toll wie so eine alte Verwitwete Tante wird man dann mit ner Tasse Kaffee und mit sinnlosen Erzählungen über Urlaubs-Pläne abgespeist- Geschenk durfte man aber da lassen- und der Berühmte Satz: Es muss ja weitergehen!! Schön aber wie??(Kein einziges Wort über Thomas)

Noch was:
"Trauer kann man nicht überwinden
wie einen Feind
Trauer kann man nur Verwandeln,
den Schmerz in Hoffnung und
die Hoffnung in tiefers Leben!!"

Ich denke durch diesen Prozess der Trauer habe ich meine Unbeschwerdheit und Leichtigkeit verloren!! Auch meine Jugend hat sich auf gleich verabschiedet!!
Ne Gute Freundin hat gesagt: Früher war ich spontan, witzig einfach ein Typ zum Pferde klauen- jetzt hat sie manchmal Angst vor meinen Gedanken die so schwer sind wie Blei- das man nur heulen könnte!

Hoffe das ich eines Tages wieder die Leichtigkeit bekomme und das Leben heitere sehen kann!!
Aber dazu muss ich noch ein Stück den Berg rauf, danke Euch fürs Zuhören
hoffentlich hört man bald wider was voneinander denn
in einer Seilschaft wird der Aufstieg ein wenig leichter !!
Liebe Grüsse und viel Kraft Katchen

Geändert von katchen (20.07.2006 um 16:53 Uhr)
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  #22  
Alt 20.07.2006, 17:49
katchen katchen ist offline
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Mein liebster Thomi,

meine Mucke ich kann und will es immer noch nicht begreifen das Du gegangen bist, immer wieder spiele ich die letzten Wochen durch und ich erkennen das ich diese Tatsache nicht akzeptieren will und kann! Wieso hat Dich diese Krankheit heimgesucht und wir hatten dem nichts entgegenzusetzten!!

Es wäre so schön noch einmal von Dir in den Arm genommen zu werden, Dich zu küssen wäre mein größter Wunsch!
Du warst immer ein ein Frühaufsteher, hattest das Frühstück längst vorbereitet für uns! Dafür sag ich Danke und für all die kleinen und großen Dinge die ich jetzt so unheimlich vermisse!!
Oft kann ich nicht mehr Früh schlafen, ich bin jetzt zum Frühaufsteher geworden- nur ist da keiner mehr da!! Mir fehlen unserer Gespräche und Telefonate am Tag und in der nacht deine Stimme (unsere drei Geschichten - ich habe sie seit dem nie wieder gehört, Lorenz wartet auf Dich)

Alles ist Sinnlos ohne Dich!! Gib mir ein Zeichen!!

Du hast immer so tolle Nudeln gemacht, schmecke noch die getrockneten Tomaten wenn ich daran denke!

Hab immer gesagt, das Du mich nie verlassen darfst, das würde ich nicht überleben - das stimmt- leben tu ich nicht mehr - nur existieren ohne Plan ohne Zukunft, ohne Sinn!!

Weißt Du noch wenn wir vereisten oder uns einen schönen Abend zu Haus gemacht haben , sagten wir: Ach gehts uns gut!!
Wer hat das Recht dies zu zerstören??

Mir Fehlen gerade jetzte bei dem schönen Wetter unserer Abende mit einer Falsche Wein oder dem kühlen Bier- einer Plate aus deiner Sammlung auf dem Balkon!!

Was hast Du Dir gewünscht als letzten Sommer die Sternschnuppe über unsren Balkon geflogen kam, Du hast sie gesehen und hast Dir was gewünscht - Was hast Du Dir gewünscht ??

Unser neues Ledersofa das wir letzten Sommer kauften habe ich jetzt bei mir und die Plattensammlung alles was Dir soviel bedeutete, Dein Lieblingsbierglas aus Portugal den Hut aus Neuseeland usw. Sicher hast Du alles schon entdeckt! Waren auch beim Spiel mit den WM Karten von Dir,wir wollten doch dahingehen hast Du versprochen im Krankenhaus : Hast gesagt hol sie ab wir gehen auf jedenfall hin!! Vati hat´s gefallen mir auch, danke für dieses schöne Erlebnis- ich weiß Du warst bei uns, hab immer an Dich gedacht !!

Wo bist Du gerade, werde am Wochenende mit Vati Tennis spielen gehen, dich zu ersetzten gelingt mir sicher nicht, aber ich versuch zu spielen so gut es geht!!
Mutti geht es immer schlechter, bitte hab ein Auge auf sie!!
Du weißt ja wie krank sie ist!! Ich würde es nicht überleben wenn es ihr schlechter gehen würde!!

Komme am Wochenende wieder Abends auf den Friedhof!!

Schenke mir Kraft , bis wir uns wiedersehen dürfen,
Deine Kati
PS.: Du bist und bleibst die Liebe meines Lebens, keins der fast 10 Jahre möchte ich hergeben!!
Dich geliebt haben zu dürfen und mit Dir gelebt haben zu dürfen war das Größte und Schönste was mir je im Leben passiert ist!
Thomsen, Du bist das Beste was mir passiert ist!!
Wirst immer in meinem Herzen sein, mein Herz!!
Der 01.12.1996 war der beste Tag in meinem Leben, die Zeit mit Dir war die beste Zeit meines Lebens, und ich bereuhe nichts!

Weißt du noch in Bishop beim Muli treffen??

In ewiger Erinnerung an unseren Sonnnenschein Thomsen (28 Mai 1974-10 Mai 2006)

Geändert von katchen (20.07.2006 um 17:53 Uhr)
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  #23  
Alt 21.07.2006, 09:28
She* She* ist offline
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Liebe Kati,

weiß gar nicht was ich wirklich schreiben soll, hat mich gerade sehr berührt und aufgewühlt was Du geschrieben hast...Kann nur sagen, vieles oder sagen wir eher so gut wie alles, spricht mir wieder aus der Seele und mir kommen gerade ein paar Tränchen...

Geht mir im Moment auch wieder nicht gut...Das Wochenende naht...Das vermissen wird immer schlimmer und das akzeptieren geht überhaupt nicht...Wenn ich dann immer höre, Du musst akzeptieren das er Tot ist, er kommt nicht mehr wieder etc., dann könnte ausrasten...Wie soll ich akzeptieren das er sterben musste, das er keinerlei Chance hatte, das wir nicht glücklich werden durften, das ich ihn einfach hergeben musste, das er nie mehr wiederkommen wird?!
Am Anfang erhält man von seinem Umfeld noch "Verständnis", auch wenn es keiner wirklich nachvollziehen kann. Aber das wird mit der Zeit immer weniger und bei mir müsste es doch nach einem halben Jahr, jetzt endlich alles wieder gut sein...Ja genau....
Das ist so verletztend und tut so wahnsinnig weh...
Da bin ich gerade wieder sehr froh, das wir hier unsere Seilschaft haben :-)

LG
Sandra
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  #24  
Alt 21.07.2006, 16:29
katchen katchen ist offline
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Liebe Sandra,
schön von Dir zu hören, manchmal weiß ich auch gar nicht mehr was ich noch schreiben soll- alles ist gesagt, im Grunde!! (Aber mir tut der Kontakt echt gut, danke Dir !!)

Deine Worte haben mich mitgerissen, von Wegen nach "einem halben Jahr ist alles wieder gut" ich frage mich wie Gedankenlos können Menschen nur sein- Was bitte schön soll wieder gut sein.. sicher hast Du jetzt Minuten in denen Du nicht mehr drüber nach denkst, aber dieses Schicksal und da rede ich aus meiner Sicht, wird mich nie nie wieder los lassen, wer sein Liebsten erstmal Leiden sehen hat- wird das verstehen, andere können das nicht!
Weißt Du ich habe mich von Thomi verabschiedet, am Totenbett(sagt man doch so, klingt schrecklich ) dieses Bild kann und werde ich nie wieder vergessen!! Mein Leben lang wird diese Erfahrung mich begleiten, damit muss ich zurechtkommen, nicht die anderen!!
Ich (Wir) sind Jung und wenn es für uns bestimmt ist 80 zu werden, dann haben wir noch sehr lange damit zu leben und mit der Erfahrung das so eine schreckliche Krankheit uns das Liebste genommen hat !
Ich sehe das so, ich habe -meine Zukunft- mein Leben - mit ihm verloren!!
Und ich habe Angst das ich diese Schattenseite die wir durch die Krankheit kennengerlernt haben(ich ja nur kurz aber heftig) bei anderen Menschen, die wir Lieben -sich wiederholen könnte(ich habe Angst um meine Familie)!

Hab mal ein Spruch gelesen:
"Du sagst das Leben geht weiter,wie bisher? Nein Danke! "
Genau so fühle ich mich zur Zeit, und daher kann ich die doofen Sprüche von wegen "es geht weiter nicht ab"!!

Heut ist wieder so ein Freitag- das Wochenende naht, eigentlich schrecklich wie die Zeit so schnell vergeht!!
Die Wochen fliegen nur so dahin, jetzt gehts mir schlecht und ich denke wenn es Winter wird, wird es noch heftiger!!
Irgendwie lebe ich zur Zeit nur für die Arbeit (aber mit dem befristeten Vertrag wird es auch noch mal Interessant, vielleicht ändert sich im Januar wieder alles, habe echt große Angst davor) früher war das eher "Arbeiten um zu Leben und heut Lebe ich um zu Arbeiten" (oder so ähnlich)!!
Scheiß Gefühl!!

Wünsche Dir fürs Wochenende viel Kraft
Kati
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  #25  
Alt 22.07.2006, 12:44
She* She* ist offline
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Hallo Kati,
ja nicht wissen was man schreiben soll..Man hat das Gefühl was soll man noch sagen?! Es geht so viel in einem vor und mir fehlen einfach manchmal die Worte...Ich glaube aber, es ist noch lange nicht alles gesagt, ich weiß nur manchmal nicht wie ich es sagen soll, denke ich habe es doch schon alles gesagt, ich kann es doch nicht immer und immer wieder sagen...Doch ich glaube das sollten wir...Es ist aber verdammt schwer...

Es ist wirklich unfassbar, wie unsere lieben Mitmenschen so denken...Hätte sowas vorher nie für möglich gehalten, aber ich bin auch empfindlicher geworden, verletzlicher und trotzdem ist es nicht zu entschuldigen, was man manchmal so vor den Kopf geknallt bekommt...Letztes Wochenende habe ich einen alten Bekannten getroffen, der meinte dann auch nur zu mir..Mensch Sandra wenn man was von dir hört, dann ist es scheiße...Ja genau danke, ich hab mir das alles auch ausgesucht! Dieser Spruch hat mir echt die Sprache verschlagen...Ich denke auch, niemand der nicht ähnliches erlebt hat, weiß überhaupt wie es einem damit geht, wie man sich fühlt, was Sache ist...Eben das liebste leiden zu sehen und dann auch noch zu verlieren...Ich habe mich auch von Sascha am Totenbett, was wirklich grausam klingt, verabschiedet und auch ich kann und werde dieses Bild niemals nie vergessen, auch die vielen Bilder der Krankheit, der schnelle Zerfall, sie werden mich mein Leben lang begleiten, vielleicht nicht mehr mit so viel Gewicht wie im Moment, aber sie werden immer Schmerz und Schrecken auslösen...Ich denke auch manchmal, wir haben so jung so etwas erlebt und wenn es uns vorbestimmt ist, alt zu werden, dann tragen wir dieses Päckchen noch ziemlich lange mit uns herum und es hat schon so früh unser ganzes Leben verändert, die Unbeschwertheit und Lebensfreude ist nicht mehr da, diese Schattenseite der Krankheit und das verlieren des Liebsten hat unsere Leben und uns verändert...Ich denke auch manchmal, ich habe Angst so etwas nochmal erleben zu müssen, ich könnte es nicht noch einmal ertragen...

Ich komm mir auch manchmal vor, als würde ich nicht mehr Leben sondern nur noch existieren, weil es eben sein muss...Sicher gibt es Minuten in denen ich nicht mehr an Sascha, an sein Leiden und an seinen Tod denke, aber gibt verdammt viele Minunten in denen ich ihn unendlich vermisse, in denen ich leide und nicht mehr weiter weiß, in denen ich mein Leben komplett scheiße finde...Es wird vielleicht besser ja, aber niemals mehr wie zuvor...Wir haben unser Leben und unsere Zukunft verloren, das sehe ich genauso...Und ein dunkler Schatten wird immer bleiben...

Mit der Arbeit ist es bei mir ähnlich, ich bin froh das ich meine Arbeit habe, stürze mich wie eine Wilde hinein, bis ich komplett erledigt bin...Geht mir genauso wie Dir, früher hab ich auch gearbeitet um zu Leben und jetzt ist es fast mein Lebensinhalt geworden. Einen befristeten Vertrag hatte ich auch, meiner ist aber zum Glück letztes Jahr Oktober in einen unbefristeten umgewandelt worden...Das wünsche ich Dir auch!

Die Zeit rast wie irre, manchmal kann ich es gar nicht glauben...Schon ein halbes Jahr oder erst ein halbes Jahr, von einem vielleicht noch langen Leben ohne Sascha...Gruselig...

Wochenenden, ja die sind grausam, nach wie vor...Da fehlt er mir ohne Ende, das es manchmal fast unerträglich ist...Auch heute könnte ich mal wieder einfach nur noch heulen...Alles scheiße!

Wünsche Dir auch viel Kraft!!
Und der Kontakt mit Dir tut gut :-) Lass uns einfach weiter jammern und und und, glaube das ist besser, als zu verstummen...

LG
Sandra
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  #26  
Alt 24.07.2006, 17:52
katchen katchen ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

heut ein paar Zeilen zum nachdenken und verweilen:

"Wo Worte fehlen,
das Unbeschreibliche zu beschreiben,
wo Augen versagen,
das Unabwendbare zu sehen,
wo die Hände
das Unbegreifliche nicht fassen können,
bleibt die Gewissheit,
dass du für immer in
unseren Herzen weiterleben wirst."

"Solange ihr an mich denkt,
ihr von mir erzählt,
ihr mich in euren Herzen tragt,
solange bin ich bei euch."

"Auf einmal wäre noch so viel zu sagen.
Auf einmal wäre noch so viel zu fragen.
Auf einmal ist es dafür zu spät!!"



Ach, Thomi ich hätte Dir noch so viel zu sagen, mein Schmerz ist unendlich! Eine Frage bleibt: Wie soll ich weiter Leben ohne Dich?? Ich würde alles geben, Dir noch einmal zu begegnen !!
Du fehlst mir so unendlich, jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde!

Deine Dich über alles Liebende Kati !!

In ewiger Erinnerung an meinen Sonnnenschein Thomsen (28 Mai 1974-10 Mai 2006)
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  #27  
Alt 25.07.2006, 10:17
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SiHa SiHa ist offline
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Hallo Kati!

Deine Zeilen sind sehr schön. Es gibt so viele schöne Gedichte und Sprüche, die einem aus dem Herzen sprechen. Manchmal drücken die Worte es genauso aus wie man empfindet, aber man es selber nie ausdrücken könnte, oder?

Gestern abend hat mich ganz hinterlistig das Trauertier angefallen. Ich bin ja eindeutig dafür, dass man Filme mit "Achtung! Nix für Trauernde!" oder "Achtung! Film mit Krebserkrankung" kennzeichnet.... Ich hatte mir so einen schönen (dachte ich zumindest) "Mädchen-Film" ausgeliehen und plötzlich geht es um ein leukämiekrankes Mädchen, das letztendlich stirbt. Das hat mich so von den Socken gehauen, dass ich bis 01:00 Uhr heulend im Bett lag... und das ist jetzt schon das zweite Mal gewesen, dass mich ein Film mit Krebserkrankung überrollt hat... Komisch, an sowas hat man früher nie gedacht...
Naja, heute gehts mir schon wieder besser und ich kann schon fast über mich selbst lächeln. Ich bin einfach ein wenig (ein wenig sehr wahrscheinlich) sensibel.
Zudem kämpfe ich ganz arg mit meinem schlechten Gewissen. Ich war seit 2 Wochen nicht auf dem Friedhof. Ich bin sonst mind. einmal in der Woche da gewesen (wenn nicht sogar häufiger) und jetzt ... ich mag nicht. Ich kann nicht. Ich versteh es selber nicht. Ich will hingehen und ich will auch nicht und ich will und ich will nicht.. und ich schaffe es einfach nicht. Ich weiß nicht wieso, dass macht mich fertig. Ich fühle mich, als ob ich ihn im Stich lassen würde. Als wenn ich mich nicht genug kümmern würde. Dabei weiß ich, dass ich mir zumindest um die Pflanzen etc. keine Sorgen machen muss. Die werden tagtäglich gegossen u. umsorgt. Und ich weiß auch, dass Frank das ganz locker sieht. Der wollte eh nicht, dass ich mich für ihn "aufopfere". Ich glaube, durch den ganzen familiären Stress ist in mir echt was kaputt gegangen. Ich fühle mich dort nicht mehr sicher. Habe immer im Angst im Nacken, dass dort jemand steht oder kommt, den ich lieber nicht sehen möchte.. Aber eigentlich will ich doch hin. Will sehen wie es ihm geht...
Aaahhh, es dreht sich alles in meinem Kopf und in meinem Magen! Ich hasse das! Ich will das nicht!

...pfff, okay, genug Dampf abgelassen... Uih, ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht zu sehr gequält mit meinen konfusen Gedanken. Aber es musste raus. Ich habe das so noch nie jemanden erzählt. Wer soll das denn auch schon verstehen???

Lieben Gruß
Simone
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Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.
(Friedrich Hölderlin: Hyperion)
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  #28  
Alt 25.07.2006, 14:27
katchen katchen ist offline
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Hallo ihr Lieben aus der "Seilschaft",

bin heute mal wieder total geschafft und muss jetzt mal meinen Kummer raus lassen!!
Immer wenn ich am Abend schlafengehen will überkommt mich eine totale innere Unruhe, habe mir dann gestern noch Fotos angeschaut und geheult!!
Komische Gschichte ma Rande : habe ein großes Foto mit Rahmen im Schlafzimmer stehen, und gestern war mir als hätte er mich mit sketipschen Blick betrachtet(eigentlich lächelt er auf dem Foto zuckersüß) wie als würde er sagen "Was und Wie konnte das nur passieren??" Ich war so hilflos!! Habe dann am Abend später ein anderes Foto gehabt, wo er mir total fremd vorkam- ich denke ich werde noch verrückt, vor Trauer!!

Meine Psychologin mein Verhalten wäre ganz normal, aber ich werde mir selber fremd!!

Simone, das mit den Filmen habe ich auch schon erlebt musste letztens aus dem Kino raus, weil ich den Liebesfilm nicht mehr ertragen konnte!! (Das mit den Hinweis "nichts für Trauernde" hab ich mir auch schon gedacht, deshalb musste ich gleich schmunzeln über deinen Komantar- wie ähnlich doch die Empfindungen sind)
Sehe nur noch Dokus und Nachrichten an- mein Fernseh Konsum hat sich erheblich veringert- wenn er dann schon mal an ist folge ich oft dem Programm garnicht sondern bin mit den Gedanken wo ganz anders!!

Wie macht ihr das eigentlich, geht ihr auch ab und an allein ins Kino usw.
Ich gehe ab und an allein aus zB. zu Austellungen, Theater oder ins Kino- ist schon komisch, da ich früher sowas nie gern gemacht habe, aber jetzt ist mir eigentlich egal was die Leute denke!! Wie macht ihr das??
Dazu muss ich aber sagen, das ich dann immer das Gefühl habe "Er fehlt"!!

So werde mal wieder was arbeiten, man ist das ne Hitze!!

Liebe Grüsse und viel Kraft
Kati
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  #29  
Alt 25.07.2006, 15:13
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SiHa SiHa ist offline
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Hallo zusammen!

Das mit dem alleine irgendwo hingehen, fällt mir schon arg schwer. Ich war noch nie alleine Essen oder im Kino - und ich glaub auch nicht, dass ich da jemals über meinen Schatten springen werde. Bisher bin ich dann halt nicht gegangen, wenn keiner Zeit hatte. Nur so ein paar andere Dinge muß ich jetzt halt notgedrungen alleine machen, z.B. Wohnungen anschauen, Firmenevents m. Lebenspartnern oder (gerade heute) Möbel aussuchen... Das sind Dinge, die mir auch immer richtig vor Augen führen, dass er fehlt. Ich versuche mich dann zwar immer mit Freunden dafür zu verabreden, aber die haben halt auch nicht immer Zeit für mich. Und natürlich mag ich halt auch nicht immer betteln. Das ist sowieso merkwürdig, aber ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass die Leute vergessen. Also nach fast 5 Monaten wird erwartet das bei mir ja nun mal so langsam wieder alles im Lot ist. Das ich "normal" reagiere (z.B. nicht rumzicke, weil ich nicht zu Sandworld will dieses Jahr - war da halt die letzten Male immer mit Frank). Das keiner mehr nachhakt, wie es einem wirklich geht. Nun gut, keiner ist übertrieben - aber fast keiner mehr.
Dabei ist überhaupt gar nichts im Lot. Man heult bei Filmen, Du gehst aus dem Kino, ich kann nicht nach Travemünde fahren (oder andere gemeinsame Orte besuchen)... Und ich frage mich dann auch, wann das wohl aufhört... Obwohl man ja immer peu a peu kleine Fortschritte macht (z.B. fahr ich zumindest schon mal wieder an die Ostsee...)
Macht Ihr auch um gewisse Orte einen Bogen, während Euch andere vielleicht eher anziehen um zu erinnern?
Lieben Gruß
Simone
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  #30  
Alt 25.07.2006, 16:36
She* She* ist offline
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Hallo Ihr Lieben!

Erstmal ich freue mich, das hier ein reger Austausch stattfindet, das wir hier wirklich eine Seilschaft haben :-) Kam mir hier lange Zeit doch ziemlich alleine vor..

Das mit den Fotos kenne ich, ich konnte mir die erste Zeit überhaupt keine Fotos von Sascha anschauen, konnte es einfach nicht aushalten..Mittlerweile geht es besser, aber es ist irgendwie fremd, komisch, kann es nicht genau beschreiben, es ist irgendwie unwirklich das er einfach nicht mehr da ist, wenn ich mir die Fotos anschaue...

Mir geht es auch gerade mal wieder ziemlich bescheiden, habe Zoff mit meinem Ex, als könnte ich das jetzt auch noch gebrauchen. Ich brauchte Ausnahmsweise mal seine Hilfe, wen sollte ich auch sonst fragen, so ungefähr...Und er fängt mit seltsamen uralten Geschichten an, die mir den letzten Nerv rauben...Könnte gerade mal auf der Stelle auswandern, auf eine einsame Insel ohne diese ganzen Irren...

Alleine irgendwo hingehen tue ich eigentlich gar nicht, das bringe ich nicht über mich, da würde mir nur noch einsamer vorkommen, als es sich eh schon anfühlt...Wenn dann mache ich das mit Freunden, aber auch dann bleibt das Gefühl...Er fehlt!
Auch Orte oder Veranstaltungen, die mich zu sehr an Sascha erinnern, mit zu vielen Erinnerungen verbunden sind, weil wir dort immer gemeinsam waren, kann ich noch nicht aufsuchen..Will ich auch noch nicht...Das pack ich noch nicht, man erntet aber hierfür keinerlei Verständnis.
Bei mir ist es ähnlich wie bei Dir Simone, bei mir ist es jetzt ein halbes Jahr, seit Sascha gestorben ist und viele denken, es müsste doch jetzt endlich alles wieder gut sein! Das Leben muss weitergehen etc. Unfassbar! Auch die Frage wie geht es Dir, wird eher selten gestellt. Man verlangt wieder totale Anteilnahme am Alltag usw...Das macht mich oft wütend, traurig und ich bin enttäuscht...Da bin ich eh viel empfindlicher geworden als früher...Bin gleich angepienzt...

Liebesfilme oder ähnliches, da mach ich auch einen Bogen drum herum, konnte letztens nicht einmal ein Buch lesen, hab nur geheult...
Und im Kino war ich auch noch nicht wieder, das haben wir immer so gerne zusammen gemacht...

Menno es ist einfach nur schwer....

Aber ich muss jetzt mal weiter arbeiten und schwitzen

LG
Sandra
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