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  #1  
Alt 03.11.2014, 22:13
blackvanilla blackvanilla ist offline
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Registriert seit: 30.10.2014
Beiträge: 4
Standard Eine Hand voll Sand

Die Zeit kommt mir gerade vor wie Sand, der zwischen den Fingern verrinnt.

Meine Mom war am 22./23.10. zu einer Endoskopie im Krankenhaus. Der genaue Befund war unklar, der Verdacht lautete auf "malignes Oropharynxkarzinom, am ehesten T3/T4".
Und bis vor wenigen Stunden war mit diesem Verdacht auch die Hoffnung verbunden, dass es eben nur ein Verdacht ist, es anders kommen könnte.

Seit vorhin weiß ich, dass es nicht anders kommen wird. Es ist ein malignes Oropharynxkarzinom, das sich auch schon für die Lymphknoten und die Zunge begeistern konnte. Morgen muss sie für Brust-CT und kieferorthopädische Untersuchungen wieder ins Krankenhaus.

Ich habe wahnsinnige Angst. Angst. Angst. Angst.

Mir ist klar, dass so ziemlich jeder hier ähnliche Erfahrungen gemaht hat und ich bin überaus dankbar, dieses Forum gefunden zu haben.

Vielleicht - und um einen klaren Gedanken zu fassen - kann mir jemand sagen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist, wenn sie morgen gleich für weitere Untersuchungen bis zum Wochenende ins Krankenhaus soll?

Danke fürs Lesen,
Stefan
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  #2  
Alt 03.11.2014, 23:12
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
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Standard AW: Eine Hand voll Sand

Lieber Stefan,

Ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, ich kenne
sie nur zu gut.

Mit dieser Krebsart kenne ich mich nicht aus (vllt stellst du spezielle Fragen in dem Bereich hier im Forum)

Auch kann ich dir nicht sagen ob es ein gutes oder ein schlechtes
Zeichen ist - aber ich empfand es in dieser Phase "leichter" wenn es voran ging und nicht das quälende warten den Tag bestimmte.

Ich wünsche deiner Mutter alles erdenklich Gute und euch allen viel Kraft.

Es ist kaum zu beschreiben wie man sich als Kind fühlt und Kind ist man immer egal ob man 17 , 32 oder 50 ist.

Man fühlt sich ohnmächtig, wütend und hilflos.

Sei für deine Mama da - so wie sie es braucht.

Liebe Grüße
Ylva
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  #3  
Alt 03.11.2014, 23:29
blackvanilla blackvanilla ist offline
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Registriert seit: 30.10.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Eine Hand voll Sand

Zitat:
Zitat von Ylva Beitrag anzeigen

Es ist kaum zu beschreiben wie man sich als Kind fühlt und Kind ist man immer egal ob man 17 , 32 oder 50 ist.
Danke für deine wahren Worte

Was für ein brutaler Treffer. Ich bin genau 32.

Und ja, ich fühle mich ohnmächtig und wütend und hilflos.

Wir haben zusammen eine kleine Firma, und all die Sicherheit der letzten Jahre bricht gerade wie ein Kartenhaus über mir zusammen. Ich habe leider (oder zum Glück) nicht großartig Kraft und Zeit, um zu jammern. Und bin dennoch gerade so leer.
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  #4  
Alt 04.11.2014, 08:18
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Beiträge: 691
Standard AW: Eine Hand voll Sand

Lieber Stefan, dann will ich mich hier doch kurz äußern. Je schneller sie in der Klinik ist, um alles abzuklären, umso besser. Meine Mama reiste am 8.10. mit gepackten Koffern an, man stellte in einer Sonographie den Krebs fest, schmiss uns das um die Ohren und sagte dann: kein Bett frei, kommen Sie morgen wieder. Gut, sagte meine Mama, dann gehe ich jetzt heim und erschieße mich. Sie wollten sie dann in einem Zimmer ohne Fenstergriffe unterbringen, da bin ich eingeschritten und habe sie mit nach Hause zu mir genommen.

Die nächste Zeit wird voller Warten sein, warten auf Untersuchungen, warten auf die Ergebnisse eben dieser Untersuchungen... Es wird an den Nerven zerren. Du glaubst nicht, wie meine Nerven derzeit sind.

Ich wünsche dir viel Kraft. Magst du denn ein bisschen mehr über diese krebsart erzählen?

Liebe Grüße Geli
__________________
Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
__________________
13.02.2013
06.11.2014
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  #5  
Alt 05.11.2014, 17:39
veilchen76 veilchen76 ist offline
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Registriert seit: 26.10.2014
Beiträge: 118
Standard AW: Eine Hand voll Sand

Hallo bin ihn ähnlicher Situation, mein Papa hat am 21.10 gesagt bekommen das er einen Tumor in der Lunge hat und Lebermetastasen und wahrscheinlich auch die Lymphknoten befallen sind. Und sein Hausarzt hatte Urlaub eine Woche später dort hin und der hat dann am 10.11 erst ein Termin in der Lungenklinik bekommen ,aber am 31.10 hat er Schmerzen bekommen und ist ins nächste KH gekommen ,dort würde er gestern wieder entlassen ,weil die sich dort nur um die Schmerzen gekümmert haben und haben nochmal in der Lungenklinik angerufen, so nun soll er am Freitag schon kommen und dann heißt es weiter warten, in welchem Stadium und was für ein Tumor es ist und ob man ihm noch etwas Zeit und Lebenqualität geben kann.
Es ist schrecklich dieses warten.
Wünsche viel Kraft und alles Liebe für eure Lieben!
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  #6  
Alt 05.11.2014, 17:49
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 3.114
Standard AW: Eine Hand voll Sand

Hallo Stefan was gibt es neues bei euch ?

Das warten ist mit das schlimmste , wenn es dann mit den Therapien losgeht ist es auch schlimm aber wenigstens kein Stillstand


Liebe Grüße und viel kraft an euch und eure lieben
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  #7  
Alt 19.11.2014, 01:28
blackvanilla blackvanilla ist offline
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Registriert seit: 30.10.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Eine Hand voll Sand

Ich dachte für eine kurze Zeit, dass ich so ein Forum eigentlich doch nicht brauche, dass ich stark genug für die Situation bin. Und meine Mom sowieso.

Bin sogar gerade erschrocken, als ich gesehen habe, dass ich hier vor 14 Tagen das letzte mal gepostet habe, wo doch so viel passiert ist.

Heute war ich wieder im Krankenhaus.

Die "Blutwerte" meiner Mom sind offenbar sehr schlecht. Das Legen einer Magensonde wurde am Montag abgebrochen und der behandelnde Arzt meinte ihr gegenüber, dass sie den eigentlichen Eingriff (der offenbar mit einer Dauer von 8h+ veranschlagt wird) im Moment nicht überstehen würde.

Ich plane zur Zeit nur im Tagestakt, so etwas wie Weihnachten ist zum Beispiel noch in völliger Ferne begriffen. Jeder sagt etwas von "positiv denken" und "daumen drücken" und mir wird dabei schwarz vor Augen.

Hätte gern was fröhlicheres geschrieben, aber so ist leider die Lage.
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