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[Zumsel78]

Zitat von MM1966

Ich hatte auch 6 Mal TAC und ab der 4. "Ladung" ging es mir sauschlecht.
Bitte kein Lieblingsessen servieren und auf den Kreislauf achten.

Liebe MM,

ich mag mir gar nicht ausmalen, wie schlecht es meiner armen Mama gehen wird! Sie bekommt am 22.12. die 5. TAC, womit unser Weihnachtsfest dieses Jahr sehr wahrscheinlich so richtig besch..... werden wird.

Ich habe heute schon ein schlechtes Gewissen, wenn wir hier zu Hause ein leckeres Weihnachtsessen genießen und meine Mama mit Magen und Knochenschmerzen, Übelkeit & Schwindel daheim auf der Couch liegt.... Ich kann ihr ja nicht mal eine Portion Ente bringen... Sie hatte schon nach der 1. Chemo ab Tag 3 auf nichts mehr Appetit.

Ins Wasser fallen lassen können wir das Fest auch nicht, meine 4jährige würde das nicht verstehen. Aber nach Feiern wird mir garantiert nicht zu Mute sein....

Was kann ich ihr denn über die Weihnachtsfeiertage Gutes tun? Vorschläge sind sehr willkommen....

Zumsel

[susisausewind]

Liebe Zumsel du kämpfst so tapfer für und mit deiner Mum. Einfach toll!
Bitte vergiss dich dabei nicht!
Nun zu TAC. Ich hatte ja letztes Jahr das Vergnügen am 23.12. meine Cocktail zu bekommen. Meine Onkologin hat mir angeboten die Gabe um eine Woche zu verschieben, damit das Weihnachtsfest ungetrübt ist. Sie hat mir versichert, dass es keine Nachteile hat. Vllt ist das auch eine Optionfür euch. Mir ging es allerdings immer gut, dass Ich den normalen Rhythmus beibehalten habe. Wenn es mir schlecht gegangen wäre hätte ich das Angebot angenommen.
Zu den Augenbrauen und Wimpern. Da die sehr langsam wachsen brauchen sie auch länger bis sie ausfallen. Bei mir war das auch erst nach der Chemo. Dachte schon der Kelch geht an mir vorrüber, bis eines Morgens daß Wimpertuschbürstchen ins Leere griff. Kamen relativ schnell wieder, sind jetzt genauso dicht wie vorher.

[Zumsel78]

Liebe Susisausewind,

lieben Dank für deine Zeilen!

Meine Mama hat jede Hilfe im Kampf gegen diesen Krebs und jede Unterstützung verdient - sie hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin!
Aufgeben zählt nicht, auch wenn es Betroffenen bestimmt oft danach ist....

Die Idee mit der Verschiebung ist nicht schlecht, aber letztlich ist es doch nur ein Hinauszögern. Meine Mama will die Chemo möglichst schnell hinter sich bringen und sich danach der Genesung widmen...

Hast du eigentlich irgendwelche "Langzeitschäden" von der TAC davon getragen? Wie alt bis du, wenn ich fragen darf?
Meine Mama ist ja schon 68... Ich hoffe trotzdem, dass sie nicht schlechter davonkommt als jüngere Semester.

Liebe Grüße,

Zumsel

[susisausewind]

Natürlich darfst du nach meinem Alter fragen. Ich bin 54 Jahre alt. So ein paar Federn hab ich gelassen aber alles im erträglichen Bereich. Ein bisschen Aua mal hier mal dort. Geht aber bei Bewegung weg. Mitlerweile gehe ich regelmäßig schwimmen und schaff da durchaus 1000 Meter. Danach bin ich aber Putt auch das laufen von ein paar Kilometern geht wieder. Meinen Haushalt schmeiß ich wieder komplett alleine u auch das eine oder andere Unkraut im Garten zupfe ich wieder selbst.
Es kommt alles wieder, man muss nur ein wenig Geduld haben und dem Körper jetzt die Ruhe geben die er braucht.
Ich freue mich über jedes Haar das wieder gekommen ist und genieße die fast täglichen Veränderungen in Richtung Normalität.

[Resi HST]

Ich habe den Termin der ersten Chemo um ein paar Tage verschoben, weil ich unbedingt zu einer Hochzeit in Düsseldorf wollte. Ich hatte genau ausgerechnet, dass die Hochzeit in die guten Tage fällt. Das Familienfest war mir sooo wichtig und der Arzt war nicht bange um ein paar Tage. Schließlich heiratet das Paar wegen mir nicht nochmal.
Der arzt meinte das die psychische positive Komponente überwiegen würde.
Ich hatte über meine 3-wöchige Chemo gelesen: Woche eins ist wie krank, Woche Zeit wie Erholung von krank, Woche 3 wie Urlaub. So war es letztendlich auch. Tag 1 - 3 waren ziemlich mau, dann wurde die Übelkeit besser.
Die 4. EC Chemo habe ich ohne Übelkeit verbracht, dank Cortison, das ich erst bei dieser 4. Chemo bekam (hat gesundheitliche Gründe, ich darf Cortison eigentlich nur im äußersten Notfall nehmen), allerdings hatte ich "3 Tage Schwebezustand", danach Landung auf der Couch - ich war müde. Passte aber gut, da ich ab dem Tag der Chemo Besuch hatte.
Nach der 4. Chemo hätte ich "locker" 2 Tage später Weihnachten feiern können und auch gut Weihnachtsbraten verspeisen können. Ich hatte nämlich Hunger auf leckere Sachen und wurde am Tag nach der Chemo zu einem leckeren Essen (Wild, Eis...)in ein Restaurant eingeladen. Ich habe es genossen und gar nicht geglaubt, dass es mir sooo gut schmecken kann! Vorher hatten wir einen langen Spaziergang gemacht und ich habe den geschafft.
Also achtet auf die Begleitmedikamente, falls der Termin fest bleibt. Da gibt es Variationen. Wenn etwas nicht hilft, sofort dem Arzt Bescheid geben und um Änderung bitten. Ich musste da ganz schön hartnäckig sein, es hat bis zur 4. Gabe gedauert. Vorher war ich nicht stark genug. Der Arzt war auch nicht greifbar. Aber dafür hat Deine Mutter ja Dich, sie muss das nicht allein durchstehen.
Auch der Zeitpunkt der Gabe der Medikamente spielt eine Rolle. Mir haben bei den ersten drei EC die Medikamente nicht geholfen, da hätte ich mir auch "ein Brötchen auf den Bauch legen können". Mir wurde am Anfang leider gesagt, dass ich die Medis erst abends nehmen darf, was Unsinn war, denn da war mir schon übel und sie kamen sofort wieder raus. Erst beim 4. Mal hatte der Arzt den Cocktail raus. Ich hatte ihn gebeten es mit Cortison zu probieren. Die anderen Medis habe ich ihm zurückgegeben.
Bis Weihnachten habt ihr ein bisschen Zeit zu probieren. Nicht bei jedem wirkt alles gleich. Also nicht jetzt schwarz sehen! Weihnachten kann schön werden!
Und die Adventszeit sowieso.
Alles liebe
Resi

[wkzebra]

Liebe Zumsel,

du schreibst jetzt schon, dass es deiner Mutter nach der 5. TAC Weihnachten schlecht gehen wird. Es ist ja schön, dass du dir so viele Gedanken darüber machst, wie deine Mutter die weiteren Chemos vertragen wird, aber ich hoffe sehr, dass du die Sorgen, die du hier mitteilst, von ihr etwas fern hältst. Sei mir bitte nicht böse, aber was deine Mutter am wenigsten brauchen kann, ist eine negative Vorausschau auf das, was noch kommen kann.

Ich hatte wahnsinnig viel Glück, was Nebenwirkungen angeht, und bin richtig sauer geworden, wenn Außenstehende meinten, dass dieses oder jenes für mich wegen der Chemo ja nicht ginge.

Deine Mutter hat die 2. TAC noch vor sich oder? Sprecht vor der Chemo die Nebenwirkungen der ersten Chemo an, damit mit weiteren und/oder anderen Begleitmedis gegenan gearbeitet werden kann.

[allgaeu65]

Ich hatte auch 6x TAC und keinerlei Nebenwirkungen. Mein Onkodoc hatte damals gesagt : so wie sie die erste vertragen, so werden sie alle vertragen.

Und das war bei mir mit den Medis gegen die Übelkeit sehr gut. Ich habe sogar 2x die Woche Karate trainiert.
Also lasse Deine Mutter bitte mit Deinen Sorgen in Ruhe. Da gebe ich Wkzebra völlig recht.

Jeder ist anders und verkraftet das auch anders.

[launi.de]

Hallo,
sorry Allgäu, dass ist quark...ich habe die erste TAC super geschafft und nach der vierten bin ich stationär aufgenommen worden , und habe nach den beiden letzten eine Woche lang die rote Karte bekommen!
Ich habe schon ordentlich Federn gelassen, würde es aber IMMER wieder machen lassen. Schließlich kam eine path. Komplettremission bei raus, das ganze ist vier Jahre her und ich war 40 Jahre alt☺
Alles Gute!

[allgaeu65]

Na das ist ja super prima !! Ich hatte auch eine PCR in 10/2013 ! Das Zeug war schon gut.

Dir weiterhin viel Gesundheit launi

[Zumsel78]

Zitat von wkzebra

aber ich hoffe sehr, dass du die Sorgen, die du hier mitteilst, von ihr etwas fern hältst. Sei mir bitte nicht böse, aber was deine Mutter am wenigsten brauchen kann, ist eine negative Vorausschau auf das, was noch kommen kann.

Liebe wkzebra,

selbstverständlich teile ich ihr meine Ängste dahingehend nicht mit, Empathie ist schließlich mein 2. Vorname....

Mit euch teile ich sie dagegen gerne, damit ihr mich entweder bremst oder anschiebt, je nach Situation und Erfordernis... Danke dafür!

Die 2. TAC ist morgen und sie hat wegen der Übelkeit im ersten Zyklus bereits ein anderes Medikament bekommen. "Emend" muss sie morgen 1 Stunde vor Beginn der Chemo nehmen, dann nochmal am 2. und 3. Tag.
Sie hat Gott-sei-Dank eine sehr kompetenten Arzt im Brustzentrum, den sie jederzeit und immer anrufen darf. Es scheint ein bisschen so, als liege ihm meine Mama besonders am Herzen...

Muss es denn zwingend so sein, dass jeder Zyklus schlimmer wird? Der Doc erklärte, dass die Kräfte allmählich schwinden, weil der Körper natürlich auch immer länger zur "Regeneration" braucht (wenn man das überhaupt noch so nennen kann). Das leuchtet natürlich ein und begründet sicherlich auch meine Ängste bezüglich einer stetigen Verschlechterung.

@launi:

Du schreibst, du wurdest stationär aufgenommen? Auf Basis schlechter Blutwerte oder wie kam es dazu? Und was meinst du genau mit "rote Karte" nach den beiden letzten Chemos? Klingt ja wirklich schlimm....

@Resi:

Du hast recht, liebe Resi: NICHT schwarz malen und darauf vertrauen, dass Weihnachten trotzdem schön werden kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!

Bis bald,

Zumsel

[OrangeFlower]

Liebe Zumsel,

es gibt hier viele verschiedene Erfahrungen zum Wohlergehen während der Chemo. Bei manchen ist es im Laufe der Zyklen nicht schlimmer geworden, bei manchen aber schon. Niemand kann dir sagen wie deine Mama es vertragen wird. Das müsst ihr leider einfach abwarten.
Ich hatte 8x TAC und bin im Großen und Ganzen gut durch die Zeit gekommen. Die ersten zwei Zyklen waren recht harmlos, bei mir wurde es dann schlimmer. Allerdings hatte ich eben den 3.-6. Tag nach der jeweiligen Chemo meine "Matschtage" (viiiiiiel schlafen, schwindlig, ständig Hunger durch Cortison und allgemein einfach bääh). Die waren halt eingeplant und ich hab da viel auf dem Sofa ausgeruht. Allerdings hab ich selbst an diesen Tagen 1-2 Stunden täglich mit dem Hund auf Spaziergängen verbracht und ich hätte auch Weihnachten feiern können.
Es bringt nichts sich vorher verrückt zu machen. Bereitet euch gut vor mit Medikamenten und den Tipps aus dem Forum, so dass ihr für Eventualitäten gerüstet seit. Wichtig finde ich wirklich schnell mit Medikamenten zu reagieren, wenn einem etwas weh tut oder unwohl ist. Ich hab damit am Anfang immer gezögert (nicht noch mehr Chemie) und hätte mir sicher mit dem ein oder anderen Schmerzmittel ab und an viel Kopfkino und auch Schmerz erspart.

Ich drücke euch die Daumen für eine möglichst entspannte Chemo- Zeit. Macht auch mal schöne Sachen und genießt die freie Zeit. Mir hat es immer geholfen mich nach jeder geschafften Chemo mit einer Kleinigkeit zu beschenken und immer ein paar schöne Erlebnisse in der 2. und 3. Wochen zu planen. Geklappt hat immer alles und ich war nur ein Mal krank (Bronchitis) während der sechs Monate.

Liebe Grüße
Flower

[Brigitte2]

Hallo Zumsel,

ich habe mir zwischen 2 Chemos sogar Implantate setzen lassen. Ich hätte sonst noch einmal mit dem Kieferaufbau anfangen müssen. Dabei haben alle, Kieferchirurg und Onkologe mitgearbeitet. 1 Woche nach Chemo war die OP, damit die Implantate noch gut einwachsen können und 2 Wochen später die Chemo. Meine 4. Chemo war dann am 2. Januar. Ich würde Euch auch raten, die Chemo vom 22. Dezember um eine Woche zu verschieben. Deine Mutter wäre ja dann in der guten Phase und könnte mit Euch doch schön Weihnachten feiern. Ich war damals 62 Jahre alt.

Auch wenn man die Chemo schnell hinter sich bringen möchte, ein so schönes Fest wie Weihnachten hilft doch auch.

Alles Gute für Euch

Brigitte

[wildflower]

Irgendwo stand, dass die Mutter nicht verschieben möchte.
Meiner persönlichen Erfahrung nach ist man während der Behandlung ohnehin fremdbestimmt durch Ärzte, bestimmte Abläufe, etc. Was man am Allerwenigsten braucht, ist die auch noch so gut gemeinte "Bevormundung" durch Angehörige.
Ich konnte es absolut nicht leiden, wenn mein Umfeld meinte, mir zu sagen, was gut für mich wäre.
(Zur Erklärung: Meine Mutter hatte vor einigen Jahren BK und meinte nun, bei mir müsse alles so ablaufen wie bei ihr.)

[gilda2007]

Nur so als Gedankenanregung: Es lässt sich auch Weihnachten mal "verschieben". In unserer Familie machen wir das regelmäßig, wenn mein Mann mal wieder Dienst hat. Bisher hat das der Weihnachtsstimmung nie Abbruch getan, sondern löste bei allen eine kindliche Freude aus, dass man so ein kleines bisschen der Welt ein Schnippchen schlägt.

Also Abwarten und Tee trinken und die Dinge nehmen, wie sie kommen und die Patientin entscheidet.

[Zumsel78]

Guten Abend in die Runde,

danke für die verschiedenen Anregungen....

Ich möchte meiner Mama eine besonders schöne Adventszeit bereiten. Ich dachte an einen selbst gebastelten und mit allerlei Nippes befüllten Kalender.... Das ist eine schöne Ablenkung und stimmt auf Weihnachten ein.
Dann hin und wieder ein gemütliches Adventskränzchen mit Tee, Lebkuchen und Kerzen, je nach dem wie es ihr geht.

In meiner Psychotherapie während meiner Wochenbettdepression hat mir die Psychologin immer wieder den Rat gegeben, JEDEN Tag im Leben einzeln zu leben und nicht zu weit vorzuplanen. Überhaupt plane und ordne ich für mein Leben gern. Ich brauche die Kontrolle über die Dinge um mich herum, das gibt mir Sicherheit. Veränderungen sind mir ein Graus, privat wie beruflich... Das das Leben so nicht ist, ist mir natürlich bewusst. Mit voller Wucht hat mich die Realität dann eingeholt, als ich Mutter wurde...

Sören Kierkegaard sagte einmal: "Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, Leben muss man es aber vorwärts". Wie recht er hat!

Danke nochmal für eure Tipps und einen schönen Abend.

Zumsel