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  #1  
Alt 24.07.2014, 23:01
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo liebes Forum,

ich beobachte dieses Forum nun schon mehrere Monate, aber jetzt bin ich zu dem Entschluss gekommen meinem Kummer Luft zu machen, in der Hoffnung auf gleichgesinnte zu treffen.
Nun zu meiner Geschichte.
Ich bin 20 Jahre alt und am 25.04.2014 ist mein Papa absolut plötzlich an einem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom verstorben. Oder an den Therapiemaßnahmen dagegen, das werden wir wohl nie erfahren..
Seitdem hat sich einfach alles verändert und ich jabe das Gefühl in ein tiefes Loch gefallen zu sein. Und ich komme da nicht mehr raus :-(

Alles begann Anfang des Jahres mit leichten Hustenbeschwerden bis hin zum Blut spucken. Mein Papa wurde fälschlicherweise auf eine Lungenentzündung behandelt. Die endgültige Diagnose kam dann Ende Februar/Anfang März. Es wurde ein nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom des Typs T4 N2 M0 DD M1b erkannt.
Wir haben den Ärzten geglaubt, die immer zu uns sagten dass er super Chancen habe weil es nicht gestreut hat und eigentlich doch alles ganz "toll" wäre. Er wurde kurativ mit einer starken Chemo sowie gleichzeitiger starker Bestrahlung behandelt.
Mein Papa war immer sehr realistisch und wusste dass er vielleicht höchstens noch 5 Jahre maximal damit leben könnte....aber er hat sich gewünscht noch soviel mitzuerleben. Er wollte sehen wie ich meine Ausbildung beende und studiere. Wir haben den selben Betufsweg gewählt und jeden Tag darüber gefachsimpelt...wir hatten soviel Spaß dabei.
Er hatte wahnsinnige Angst vor der Therapie, aber die ersten zwei Wochen liefen hervorragend und er hat neuen Lebensmut geschöpft. Aber dann ging es richtig los, eine Woche vor Ostern konnte er nicht mehr laufen und saß im Rollstuhl. Ihm war das furchtbar unangenehm nicht mehr selbstständig zu sein. Er hat es gehasst.
Am 25.04. habe ich mich morgens normal von ihm verabschiedet und meine Mutter ist zur Arbeit gefahren. Er hat gesagt er würde sich noch ein bisschen hinlegen. Es ging ihm verhältnismäßig richtig gut. Als Mama in der Mittagspause nach Hause kam, hatte meine Tante ihn auf dem Sofa aufgefunden...als wenn er schliefe. Aber er ist einfach fort gegangen. ...ohne jegliche Anzeichen. Um 13 Uhr wollte doch noch die Ärztin vorbei kommen um mal nach seinem Zustand zu sehen.
Sein Körper wurdr beschlagnahmt weil keine Todesursache festgestellt werden konnte. Das war so furchtbar für mich.
Bis heute wissen wir nicht warum er so plötzlich gegangen ist. Der Onkologr vermutet dass der Tumor "aufgegangen" ist oder ein Gefäß verletzt hat.
Ich habe wahnsinnig Angst dass er leiden musste in den letzten Momenten...obwohl der Arzt sagte dass es ein wunderbarer Tod wäre und er im Schlaf wohl tatsächlich nichts davon mitbekommen hat. Sein Gesichtsausdruck war auch sehr entspannt und einfach wie im Schlaf.
Manchmal denke ich auch, dass uns vielleicht alle Ärzte angelogen haben und seinen Privatpatienten Status ausgenutzt haben. Denn sie haben uns wirklich nur Hoffnung gemacht. Niemand rechnetet mit sowas und man kann doch nicht einfach so plötzlich am Krebs oder der Therapie sterben. Was noch dazu kommt ist, dass mein Papa in den letzten zwanzig Jahren schon mehrmals schwer krank war. Wir bzw er haben wirklich nie Glück gehabt.
Ich verstehe das alles nicht und ich habe das Gefühl einfach nicht damit zurecht zu kommen. Ich wünsche mir doch meinen Papa wieder :-( Ich möchte ihm noch soviel sagen, ihn berühren und seine Wärme spüren....aber er wird nie wieder kommen. Nichts wird sein wie früher.
Danke für eure Hilfe,

Julia
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Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #2  
Alt 25.07.2014, 00:33
Deccialfam Deccialfam ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

zu deinem schlimmen Verlust wünsche ich dir von Herzen ganz, ganz viel Kraft. Du hast deinen Papa an diese verdammte Krankheit verloren. Da gibt es nichts, das dich trösten könnte!

Das Schicksal ist ein mieser Verräter, ja, absolut! Das hat Herr Green ganz treffend formuliert.
Ich glaube aber, dass man euch nicht angelogen hat, als man euch mitteilte, dass der Tod für deinen Vater plötzlich und ohne Schmerz kam. Du hättest es ihm angesehen - und du schreibst selbst, dein Vater habe entspannt ausgesehen.

Vielleicht war in eurer Situation sogar das Schicksal ein stiller Helfer: deinem Vater könnten lange Leidensprozesse erspart geblieben sein. Dir und deiner Familie auch ...

Ich wünsche dir aufrichtig, dass du irgendwann mit der Situation zurecht kommen wirst!

Alles Gute
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  #3  
Alt 25.07.2014, 01:02
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

LIebe Julia,

das tut mir so leid für dich. Ich weiss genau, wie es sich anfühlt, denn unsere Vater-Verlust-Geschichten sind sehr ähnlich.

Mein Vater hat an einem 10.10. erfahren, dass er ein kleinzelliges Bronchialkarzinom in fortgeschrittenem Zustand hat. Nur noch palliativ behandelbar. Es wurde eine Chemo beschlossen. Die Ärzte sagten, er hätte nur noch einige Monate zu leben. Er hat mir das telefonisch mitgeteilt, als wir im Urlaub waren. es war ein schlimmer Schock.

Wir sind am 18.10. zurückgekommen und ich habe am 19.10. mit meinem schwerkranken Säugling den 600 km Weg zu meinem Vater angetreten und am darauffolgenden Tag, 20.10. ist er gestorben. Plötzlich, einfach so.
Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen und ich habe nicht Wochen oder Monate gebraucht, damit ins Reine zu kommen, sondern Jahre.

Es ist ein entsetzliches Gefühl, jemanden so schockartig zu verlieren.

Bei Dir ist es noch gar nicht lange her. Gib Dir Zeit. Einfach nur Zeit, die vergehen muss.
Aber sei Dir gewiss: es ist für deinen Vater eine gute Art zu sterben. Vielleicht die, die er gewählt hätte, würde man wählen können (bei meinem Vater war das sicher so). An einem Brochialkarzinom zu versterben ist meist ein entsetzlicher Tod voller Qual, Leid und dem Gefühl, langsam und qualvoll zu ersticken.

Mein Vater ist an einer Lungenembolie gestorben. Aus einer nicht erkannten Thrombose löst sich dabei ein Blutgerinnsel und verursacht eine Blockade in einer der Hauptschlagadern - meist Lunge, da die ja angegriffen ist. Aber auch Herz oder Gehirn. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Krebspatienten eine Thrombose erleiden, ist extrem erhöht. Wenn Dein Paps auch noch im Rollstuhl saß und dabei keine Heparinspritzen bekam, dann liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er auf diesem Weg verstorben ist.
Dabei leidet man nicht, hat keine Schmerzen etc. Es ist - so schrecklich das klingt, verzeih mir die Offenheit - eine gute Art des Sterbens.
Mittlerweile bin ich selbst unheilbar an Krebs erkrankt, habe kleine Kinder und wenn es mal soweit sein muss, dann würde ich auch diese Art wählen.

Du hast natürlich recht, nichts wird mehr wie früher sein, aber es kann trotzdem nach und nach wieder besser werden. Ich wünsche es Dir, dass Du es bald schaffst, Deinen Vater einfach in einer anderen Form in Deinem Leben zuzulassen und immer daran denken kannst, wieviel gutes und Schönes er dir mitgegeben hat.
Er würde es sicher wollen, dass du genau das siehst und nicht darauf siehst, wieviel schöner es wäre, wäre er noch lebendig. Er ist es nciht mehr, aber das heißt noch lange nicht, dass er nicht immer in Deiner Nähe sein wird.

Alles gute für dich
Birgit
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  #4  
Alt 25.07.2014, 10:53
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia!

Es tut mir sehr leid für dich! Ich weiß genau wie du dich fühlst! Ich wünsche mir nichts mehr das ich meine Mama noch hätte!
Aber wir müssen unser Schicksal annehmen! Es fällt schwer unser Leben ohne sie zu gestalten!
Wir haben vier Monate mit der Diagnose gelebt, immer wider verdrängt das unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist! Somit kam der Tod meiner Mama für uns alle überraschend!

Du schreibst dein Papa sah aus als wenn er schläft, dann sei beruhigt er ist dann wirklich sehr sanft eingeschlafen.
Hinterfrage die Todesursache nicht es wird dir nicht helfen deinen Papa bekommst du dadurch nicht wider! Erinnere dich an eure schönen Zeiten, das versuche ich zur Zeit auch!

Alles liebe zu dir!!!!
Mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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  #5  
Alt 25.07.2014, 13:06
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Vielen Dank für fie aufbauenden Worte!

Es belastet mich einfach die Frage was genau an dem morgen passiert ist. Oder das wir vielleicht irgendein Zeichen übersehen haben könnten.
Ich habe Angst dass er irgendwie gelitten hat in den Momenten, dass er vielleicht Hilfe gerufen hat aber es konnte ja niemand hören...
Ich weiß das widerspricht der Aussage des Arztes, aber meinen Sorgen tut das keinen Abbruch.
Ist es denn wirklich möglich, dass man gerade verstorbenen die Todesart quasi "ansehen" kann? Sagt man nicht, dass alle Muskeln erschlaffen und somit fast alle Verstorbene sowieso friedlich aussehen?
Und was mich wirklich erstaunt ist, dass ich in meiner jetzigen Situation erst merke wer meine wirklichen Freunde sind. Personen die ich zu meinem engsten Umkreis gezählt habe, haben sich bis heute nicht bei mir gemeldet. Nicht mal dieses übliche Beileidsgequatsche. Das macht wütend, denn ich hätte und habe ihnen immer und in allen Lebenslagen beigestanden.

Julia
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Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #6  
Alt 25.07.2014, 13:46
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

ich möchte dir erst einmal mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Auch ich habe meinen Vater verloren und weiß, wie du dich fühlst.

Mach dir bitte nicht so viele Gedanken darüber, ob er gelitten hat, ob er nach Hilfe gerufen hat, ob ihr irgendwas übersehen habt! Diese Gedanken werden dich irgendwann erdrücken. Ich weiß, dass es schwer ist zu akzeptieren, dass ein geliebter Mensch nie mehr wieder kommt, aber auch wenn er gelitten haben sollte, bringt ihn das (leider) nicht mehr wieder. Es klingt hart, aber es ist halt so! Und ich glaube, wenn er so friedlich aussah, wird er auch friedlich eingeschlafen sein.

Ich bin manchmal auch hin und her gerissen, ob ich die ganzen Arztberichte von Papa mal durchlese, weil ich glaube, dass er uns nicht alles gesagt hat. Aber was bringt es mir? Dass ich danach noch verrückter werde?

Und das mit den Freunden kenne ich auch nur zu gut... Vielleicht erkennt man in schwierigen Situationen erst, wer wahre Freunde sind?!

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket und wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße
catlove
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Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will. (Verfasser unbekannt)
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  #7  
Alt 25.07.2014, 14:59
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia!

Nachdem meine Mama eingeschlafen war hatte ich auch nur eine Frage ob sie schmerzen hatte und sich gequält hat! Mein Papa der in ihren letzten Stunden bis zum Schluss bei ihr war hat mir versichert das sie ohne schmerzen und ganz friedlich gegangen war!
Aber ich dachte er würde nie was anderes sagen um mich zu schonen! So fragte ich eine Schwester im Hospiz die mir das so erklärte! Meine Mama hatte in den letzten zwei Wochen immer sehr starke Stirnfalten die ein Zeichen von schmerzen waren! Als ich mich einen Tag nach dem sie gestorben war von ihr verabschiedet habe war ihre Stirn ganz ganz glatt also wusste ich sie ist ohne schmerzen gegangen!

Wie meine Vorgänger schon geschrieben haben, es bringt dir überhaupt nichts jetzt im nachhinein alles zu hinterfragen ob ihr was übersehen habt oder ob er um Hilfe gerufen hat! Du gehst irgendwann daran kaputt und deinen geliebten Papa bringt dir trotzdem niemand wieder!

Vielleicht wusste er auch das ihm nicht mehr viel Zeit bleibt und hat die Gunst der Stunde als er alleine war zu gehen um euch diesen traurigen Augenblick zu ersparen!
Nehme dein Schicksal jetzt so an wie es ist dein Papa hätte bestimmt nicht gewollt, das du dir jetzt vielleicht noch Vorwürfe machst ob du ihm hättest helfen können!
Dem ist ganz bestimmt nicht so glaube mir!!!

Ich weiß wirklich wie traurig du jetzt bist, denn mir geht es nicht anders! Meine Mama fehlt mir sehr!!!!

Lg mausi
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Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



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  #8  
Alt 01.08.2014, 13:28
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Magda,

ich finde es eher bemerkenswert dass du deinem Papa in den letzten Stunden und Minuten so beistehen konntest. Dazu gehört jede Menge Mut und Disziplin.
Ich glaube, hätte ich meinen Papa Zuhause im sterben liegend gefunden, ich hätte sofort einen Notarzt angerufen und verlangt dass er Ihn rettet oder am Leben erhält. Ich war noch nocht soweit ihn gehen zu lassen. Allerdings kam es bei uns ja auch sehr überraschend. Bei Papas Trauerfeier hat es mir auch sehr gefreut, dass viele alte und Bekannte angereist waren. Es hätte ihn sicherlich gefreut. Generell bin ich auch froh darüber, dass ich die Trauerfeier sehr stark mitgestalten konnte und wirklich alle Wünsche meines Vaters einbringen konnte. Auch wenn wir nie konkret darüber gesprochen haben.

konntet ihr mit eurem Vater besprechen, wie die Beerdigung ablaufen soll und wo er beerdigt wird?

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #9  
Alt 01.08.2014, 16:56
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

ja wir konnten mit Papa noch über seine Beerdigung sprechen.Ich weiss es ist krass aber eine Woche bevor er ging hat er uns erzählt was er schön finden würde.Ich muss dazu sagen das mein Dad schon 1 Monat vorher gespürt hat das es zuende ging.Er hat da auch ganz offen darüber gesprochen nur ich konnte nicht zuhören weil es mir so weh tat und ich es einfach nicht glauben wollte was er da erzählt.Als er noch mehr oder weniger Fit war hat er noch alles erledigt zb;Konten umgeschrieben auf meine Mama usw er hat wirklich bis zu letzten Knopf alles erledigt gehabt.Somit konnte er natürlich auch in Ruhe von uns gehen.Ja die letzten 3 Tage am Sterbebett die waren so heftig das man das gar nicht beschreiben kann aber komischerweise als ich bei ihm gesessen habe am Bett hatte ich eine innere Ruhe.Ich weiss gar nicht woher aber das war so.Das Krankenhaus Personal und die Ärzte haben mich und mmeine Mama und geschwister bestens versorgt.Wir haben sogar das Frühstück,Mittagessen und Abendbrot kostenlos bekommen und jeder zeit war immer einer da mit den man sprechen konnte.Also die Leute haben wirklich eine Medalie verdient denn die haben alles getan damit alles in Ruhe abläuft.Und das wichtigste war das mein Papa wirklich sehr ruhig und leise gegangen ist ohne schmerzen oder sonstiges.So wie er es wollte.Als Papa eingeschlafen war haben wir ihn mit der Krankenschwester angezogen und ihn wirklich chick gemacht.Er sah sooo schön aus.So entspannt als ob er einfach nur schlafen würde.C.a 1 std waren wir noch da dann hat man ihn abgeholt. aber alleine der Gedanke das er so gegangen ist wie er sich das gewünscht hat ,hat uns sehr beruhigt und viel geholfen.Es tut mir sehr dolle leid das es in deinen Fall anders war nur jetzt müssen wir gucken wie wir mit der Trauer fertig werden.Das Bestattungsunternehmen war auch ein super klasse.Haben alles perfekt gemacht so wie wir das haben wollten ohne patzer oder sonstigem.Alles war einfach perfekt.
10 min bevor Papa ging hab ich noch viele Fotos von ihm gemacht und die gucke ich mir aber nur noch selten an.Julia,hast du probleme zum Friedhof zugehen?Ich gehe fast jeden Tag hin aber nie alleine.Sonst wenn jemand dabei ist gehe ich ohne probleme hin und ich bin gerne dort.Weiss auch nicht warum das so ist.Hat dein Papa nach seinem Tod dir ein Zeichen gegeben???Hast du sowas erlebt??? Mein Papa kam einige Std nach seinen tod zu mir aber dazu später.Ich umarme Dich ganz fest
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  #10  
Alt 02.08.2014, 12:27
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo Magda,

wir hatten leider nicht die Möglichkeit alles mit ihm abzusprechen. Vor einigen Jahren wollten wir uns als Familie einen Baum in einem Friedwald kaufen. Damals hatten wir alle zusammen beschlossen uns unter so einem Baum beerdigen zu lassen. Nur leider gibt es zweo Probleme an der Sache. Zum einen ist der nächste Friedwald knapp 1,5 Stunden Fahrt entfernt und zum anderen haben wir uns gemeinsam nie so richtig drüber informiert wie sowas abläuft. Wir fanden halt den Gedanken schön.
Jetzt nach der Diagnose hatte Papa noch zu meiner Mutter gesagt dass ich entscheiden sollte wo er liegt. Hauptsache er wird verbrannt und bekommt kein ganzes pflegebedürftiges Grab.
Also als er gestorben war schaute ich mir nochmal diesen Friedwald genauer an. Und eigentlich fand ich es nicht mehr so toll. Vor allem der Fahrtweg schreckte mich doch sehr ab. In der Woche nach der Arbeit war es so unmöglich ihn zu besuchen.
Letztendlich haben wir uns dazu entschlossen ihn auf unseren "Dorffriedhof" zu bringen. Es gibt dort ein ca. 2x2 Meter großes, bepflanztes Quadrat wo Urnen begraben werden. An der Seite stehen Steine übereinander wo die Namen der Verstorbenen stehen. Dort liegt er nun. Manchmal hab ich Angst dass er es so nicht gewollt hat...aber wir haben alles was er wollte eingehalten
Ich gehe 2-4x die Woche dorthin. Am Liebsten alleine...dann kann ich meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. Manchmal begleitet mich auch mein Freund. Meine Mama geht nur sehr selten dorthin. Sie hasst Friedhöfe und braucht das nicht zur Trauerverarbeitung. Ich besuche Ihn eigentlich ganz gerne und erzähle ihm in Gedanken dann sehr viel. Aber es erscheint mir auch sehr unwirklich dass ein ganzer Mensch in so eine kleine Urne passt. Komisch irgendwie. Aber ich finde das besser als den Gedanken komplett unter der Erde zu liegen und zu verrotten.
Nein ich habe kein Zeichen von ihm bekommen...ich weiß auch nicht inwiefern ich an sowas glauben soll....was hast du denn für eins bekommen?
Ich tröste mich mit dem Gedanken dass er von oben auf uns aufpasst. Und so immer bei mir ist.

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #11  
Alt 02.08.2014, 22:22
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,
also am Sterbebett habe ich zu meinen Papa gesagt das wenn er gegangen ist soll er mir unbedingt ein Zeichen geben,nur ein kleines ob es ihn gut geht da wo er sein wird.
Am 13.07.2014 um genau 10.11 uhr schlief er für immer ein.
um c.a 16 uhr war ich wieder zuhause.Um abzuschalten habe ich mich an meinen Rechner gesetzt und gesurft.Plötztlich mit ein mal habe ich Papa gerochen.Dieser Duft war so intensiv das ich sofort merkte das er da ist.Mit einmal ging bei mir mein Induktionsherd an und gleichzeitig der Wasserkocher.Ich nahm es sehr ruhig hin und musste kurz lächeln.Ich guckte nach oben und sagte nur Danke Papa.Ich bin mehr als davon überzeugt das er mir damit signalisiert hat auf meinen wünsch das es ihn jetzt gut geht.Seit dem war ruhe.Es war unbeschreiblich schön und ich habe mich soooo gefreut und war sehr erleichtert.Für viele klingt das bestimmt blöd aber es war wirklich so.
Liebe grüsse und bleib stark:remybus si
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  #12  
Alt 04.08.2014, 12:51
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ja das klingt wirklich schön. Ich wünschte mein Vater könnte mir auch so mitteilen dasss es ihm gut geht.
wie gehen eure Mütter eigentlich mit dem Verlust um?
Meine Mama ist absolut stark. Sie macht immer sehr viel mit sich selbst aus. Leider.
Sie hat nach seinem Tod wieder angefangen zu rauchen. Das stört mich und macht mich sauer weil sie Papa versprochen hat aufzuhören. Ich hab auch Angst dass ich sie dadurch verlieren könnte. Ich habe sie auch darauf angesprochen, aber dann kommt nur "Ach Jule".
Sie versteht nicht dass ich wirklich Angst habe alleine da zu stehen. Ich bin doch erst 20...
Eigentlich fühle ich mich sowieso noch zu jung für alles was momentan passiert.

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #13  
Alt 17.12.2014, 22:57
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Hallo liebes Forum,

ich fühle mich gerade, als hätte ich ein Brett vor den Kopf bekommen.
Vor nun fast 8 Monaten ist mein Papa für immer eingeschlafen. Und das sehr plötzlich
Ich habe doch sehr zu kämpfen, aber lerne langsam damit umzugehen.
Nun aber zu der Sache, die mir gerade so zusetzt.
Durch Ihre Schwester hat meine Mutter (52) wieder Kontakt zu einem alten Schulfreund, der auch damals Ihr erster richtiger Freund war.
Er hat Sie auch einmal besucht (ein sehr netter Mann) und ich habe doch mitbekommen, dass sie sehr viel schreiben (Ja, meine Mama hat es nun auch endlich geschafft WhatsApp zu bedienen) und auch fast jeden Tag telefonieren.
Am Wochenende war meine Mama nun angeblich bei Ihrer Schwester...ich glaube das hat sir aber nur als Vorwand genommen um zu ihrem alten Freund fahren zu können.
Bislang habe ich mir da auch nichts gedacht, sie hat mir stets versichert dass er wirklich nur ein guter Freund ist.
Vorhin fragte Sie mich dann einfach aus dem blauen Dunst heraus, ob Peter am Samstag herkommen könnte. Ich hab gesagt, dass das ja Ihre Sache sei und eigentlich mehr aus Scherz hinzugefügt dass er jawohl nicht hier übernachten wird.
Tja, sie sah mich nur an und ich wusste Bescheid. Dann ist mir rausgerutscht, ob er nun Ihr neuer Freund sei und Sie meinte, dass sie das schon glaubt und dass sie weiß dass es für Papa okay wäre.
Da war es dann vorbei mit mir. Ich könnte nur noch heulen.
Ich freue mich ja für Sie wenn Sie nun auch jmd hat bei dem Sie sich anlehnen kann. Aber ich kann und will nicht dass er zu uns kommt und auch noch in Papas Bett schläft. Diese Vorstellung bringt mich schier um.
Wisst ihr, anfangs hatte ich Angst meine Mama müsse jetzt für immer alleine sein und nun habe ich Angst, dass Sie jmd neuen hat.
Bin ich vllt diejenige die durchdreht?
Ich glaube ja garnicht mal, dass das jetzt die neue große Liebe ist und es tut ihr auch sicher gut, dass sie jmd zum reden hat...
Sie hatte ja nur mich in letzter Zeit. Und ich habe ja noch meinen Freund.
Wie kann ich ihr nur sagen, dass ich nicht möchte, dass er hier bei uns schläft? In Papas Bett ind auch noch Papas Platz am Essenstisch einnimmt? Ich gönne es ihr ja, aber ich ertrage das einfach noch nicht. Ich kann leider auch nirgendwo hin flüchten am Wochenende weil mein Freund momentan auch bei uns wohnt und gerade eine neue Wohnung sucht.
Könnt ihr mir bitte Ratschläge geben?

Danke
Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014

Geändert von gitti2002 (17.12.2014 um 23:39 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #14  
Alt 18.12.2014, 07:25
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia..
ich kann Dein Entsetzen gut verstehen, doch rate ich Dir, daß Du Deine und die Trauer Deiner Mama trennen mußt.
Jeder trauert anders und die Trauer um einen Vater und um einen Ehemann ist unterschiedlich.
Du hast Angst, daß dieser neue Mann Deinen Vater ersetzen soll, doch das wird er nie, denn er ist ein völlig anderer Mensch. Der Satz Deiner Mama, daß Dein Vater es sicher auch so wollte, ist vielleicht gar nicht so falsch. Du weißt nicht, was Deine Eltern vor seinem Tod besprochen haben. Oft sagt der Sterbende, daß er sich wünscht, der Hinterbliebene soll wieder glücklich werden, auch mit neuem Partner. Deine Mama wird Deinen Vater ewig im Herzen tragen und trotzdem scheint es, daß sie sich guten Gewissens und ohne Schuldgefühle in eine neue Beziehung bewegt. Ganz ehrlich, ich finde das sogar gut. Mag sein, daß es Dir nach 8 Monaten zu schnell geht. Doch wer kann es zeitlich festsetzen? Niemand ! Das muß jeder für sich selbst entscheiden. Gib Deiner Mama also diese Freiheit. Freue Dich mit ihr, oder wäre es Dir lieber, daß sie vor lauter Trauer in eine schwere Depression fällt?
Dieser neue Partner will ganz bestimmt nicht Deinen Vater verdrängen.
Keiner verlangt, daß Du ihn als Ersatz sehen sollst. Sondern eben nur als neuer Mensch an Mamas Seite.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß auch Du Frieden in Dir findest und Deine Trauer von der Deiner Mama spalten kannst.
Ganz liebe Grüße von Tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #15  
Alt 18.12.2014, 10:29
Chari Chari ist offline
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Beiträge: 164
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ich kann dich sehr gut verstehen julia, meine mama ist seit vier monaten nicht mehr da und vor kurzem war papas neue schon bei ihm zuhause. Ich bin nur froh dass ich nicht mehr dort wohne aber meine kleine schwester tut mir so leid. Sie hat mich verstoert angerufen dass die neue gerade in mamas.jacke mit papa los ist zum joggen. Ein gefuehl das nur kinder wie wir verstehen, es gleicht einer schaendung an das andenken was ich an meine mama habe. Ihr besirz wird einfach so weggenommen, sachen die tiefe erinnerungen an sie wecken sind ploetzlich allgemeingut dee neuen partn
. Selbst steckt man.noch fest im vermissen aber das uebrige elternteil schwebt auf wolke 7 und es ist kein verstaendnis fuer die eigene trauer da.
Meine mama hat bie gesagt dass er sich eine
neue suchen soll, sie hat diese frau schon immer gehasst seit sie meinem vater schoene augen machte. Sie sagte mir dass er sie ersetzen wird so wie man orchideen austauscht und genau so.ist es dann auch passiert.

Ich frage.mich oft wie ein menach so.leicht zu ersetzen ist? Papa spricgt von der grossen liebe, seelenverwandte usw, jeded wort von ihm tut mir weh. Ich wuesste nicht wie ich ohne meinen freund weiterleben koennte wie ich weiter sein koennte aber papa sind all diese jahre mit mama egal.
Es tut mir mehr weh als der tod von mama. Sorry fuer tippfehler aber bin am handy
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