Es geht zu Ende. Für immer....

Liebe Gabi!

Es tut mir sehr leid für dich - auch bei meinem dad besteht die möglichkeit, dass er an einem darmverschluss stirbt.

Allerdings wird sein tod nicht qualvoll sein. Durch die gehrin-metastasen bekommt er nicht mehr viel mit - zustäzlich bekommt er noch beruhigungsmittel und schlafmittel. Er schnallt das alles garned mehr - und das ist gut so...

Liebe Elfi!

Hospiz macht keinen Sinn mehr - es sind nur mehr stunden (vielleicht tage). Außerdem glaubt mein vater noch immer (wenn er "da" ist), dass er chemo bekommt und wieder gesund wird. Ich weiß, ihr werdet jetzt sagen, dass das nicht stimm und er es sicher weiß - aber ich kenne ihn - er weiß es nicht... Und das ist auch gut so. Er hat bis jetzt noch hoffnung. Und die darf ihm niemand nehmen.

Irgendein griechischer Philosoph (oder römischer) sagte mal:

Kein Tod ist schlimmer, als ohne hoffnung zu sterben.

Und das ist war...

lg, michi

Vielen Dank und Euch allen auch viel Kraft ......

Hallo Michi

"Würde es jemand merken, wenn ich ihm einfach das kissen aufs gesicht drücken würde?" Genau das habe ich auch gedacht, als ich nachts bei meinem Vater saß und darauf gewartet habe, dass er stirbt (er ist allerdings nicht an Krebs gestorben, sondern am Ende seines Lebens im Alter von 89). Er war bewußtlos, er hat geröchelt, er lag im Sterben. Ich habe es nicht gemacht. Ich bin nicht Herr über Leben oder Tod. Was wir nicht gemacht haben war, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Die Ärzte haben gesagt, ja, man könnte noch Infusionen geben und Magensonde leben, aber es war klar, dass es keinen Sinn mehr hat. Also haben wir unsern Vater daheim sterben lassen, er war bis zu seinem Tod keinen Moment allein, auch wenn er es vielleicht nicht mitbekommen hat.

Falls also im Krankenhaus noch irgendwas mit Deinem Vater außer Schmerzbehandlung gemacht wird, dann sagt den Ärzten, sie sollen es absetzen. Die meisten Ärzte sind froh, wenn sie die Entscheidung abgenommen bekommen, sie wollen niemand sinnlos quälen.

Ich wünsche Dir, dass diese furchtbare Zeit bald vorbei ist.

Ingrid

[miko]

lieber michi!

ich habe oft an euch gedacht.
es tut mir sehr leid, dass es nun wirklich so gekommen ist.
ich wünsche dir und deiner familie ganz viel kraft, dass ihr die nächsten tage so gut wie möglich übersteht, und deinem vater, dass es nun rasch und ohne weitere qualen zu ende geht.

alles liebe
miko

Lieber Michi,
auch Dir weiss ich nichts mehr zu sagen, als dass wir alle wissen was Du fühlst und verständis haben.
LG
Katharina

Lieber Michi,
laß Dich drücken! Es tut mir sehr leid! Ich wünsche Dir viel Kraft und daß Dein Dad nicht weiter leiden muss!
Alles Liebe
Vreni

Danke für eure Worte!

Lieber Miko!
Ich wünsch euch von ganzen Herzen, dass es bei euch anders ausgeht! Alles Liebe!

michi

Lieber Michi,

ich würde Dir gerne etwas schreiben, was tröstet,
Mut macht, Hoffnung und Zuversicht gibt...
... aber ich weiss, dass das in solchen Momenten
kaum geht.

Heike und ich können gut nachvollziehen, wie es
Euch geht - und wir wünschen Euch alle Kraft und
Mut, für den Weg, der vor Euch liegt.

ole

Danke, ole! Es wird schon irgendwie gehen - es muss schließlich gehen...

lg, michi

Hallo Michi,
Ich kann mir gut vorstellen wie es dir im moment geht. Ich habe grosse Angst, dass ich au bald in eine soche Situation komme, kämpfe doch fest dagegen an. Bei meiner Mutter (53) wurde im Dezember auch BSDK festgestellt (nach 2 Monatigen heftigen Rückenschmerzen).
Der Tumor ist nicht operierbar. Nächste Woche kann Sie die Chemo anfangen. Hat meiner Meinung nach auch zu lange gedauert, bis das soweit war.

Hat dein Vater aber auch noch die Möglichkeit für eine Chemo gehabt?

Ich wünsche dir viel Kraft und Segen für die kommende Zeit.
Nadine

Viel Kraft

Liebe Nadine!

Du kannst im ersten Post von mir auf Seite 1 dieses Threads die Geschichte meines Papas durchlesen.

@Alle
Habe gerade mit meiner Mama telefoniert -sie ist die ganze zeit bei ihm. Er ist jetzt komischerweise wieder voll und weiß jetzt ganz genau, wie es um ihn steht. ich hatte gehofft, dass es nicht soweit kommt. Er sah meiner mutter in die Augen und sagte "wenn es aus ist, ist es aus". und begann zu weinen.

Esi st noch immer so unvorstellbar, dass ich hier über meinen papa rede... einfach unglaublich. nix wird mehr so sein wie es war...nichts.

Ich fahre ihn heute wieder besuchen...wer weiß, vielleicht ist es das letzte mal. orgen hab ich geburtstag... Happy birthday... Das Leben ist wie ein Kinderleintuch - kurz und beschissen...

ich meld mich wieder, michi

lieber michi,

bei meinem dad war es auch so, dass wir an einem tag dachten, er würde sterben.
papa war an dem tag verwirrt. er redete dinge, von denen wir nichts verstanden. er sagte, seine eltern wären bei ihm gewesen. nächsten tag erinnerte er sich an nichts mehr außer daran, dass seine eltern da waren.
da war papi wieder voll da. dieser schlechte tag war aber für uns alle sehr wichtig.
der tag hat uns und papa gezeigt, dass wir noch enger zusammenrücken müssen und dass jetzt nichts mehr zählt als das beieinandersein. dein vater weiß doch, dass er gehen muss. jeder sterbende spürt das. sprich mit ihm. frage ihn nach ängsten. und überlege, ob du ihm nicht doch versichern solltest, dass es weitergeht. mein papa glaubte auch nicht daran aber hat sehr gehofft, dass es stimmt. er hörte mir da sehr gerne zu und seine augen waren wieder voller hoffnung. nicht auf heilung, sondern auf ein wiedersehen und ein leben "drüben" ohne qualen. wie du ja gelesen hast, papa hat sich bei uns gemeldet. dies ist "unsere" realität. vorher zweifelte ich auch. nun zu 99% nicht mehr.
es ist zeit, vielleicht doch mal darüber zu sprechen. es wird dein weiteres leben bestimmen. du sollst dir später keine vorwürfe machen müssen, deinen papa mit ängsten alleine gelassen zu haben. selbst wenn du nicht daran glaubst. vielleicht nimmt die möglichkeit des weiterlebens und des wiedersehens mit euch deinem papa ein stück angst. bei meinem dad war es so.
alles alles gute für dich und v.a. für deinen papa
sonja

Liebe Michi,
Sonja spricht mir aus der Seele. Meine Mutti und ich haben uns auch damit getröstet, dass es ein Wiedersehen gibt, dass sie jetzt nur vorangeht. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. LG Elfie

Hallo nochmals!

Ich finde es sehr schön, wie es bei euch gelaufen ist... aber bei uns geht das nicht. Mein vater und ich sind nicht wirklich gläubig. Und erweiß, dass er sich diese situation nicht mit einem galuben, der nicht exisitert (nehmt das nicht persönlich, für uns nicht existiert) schönreden kann. bevor wir geboren wurden, waren wir nicht da. Und nachdem wir sterben, werden wir auch nicht da sein. Es ist aus. Vorbei. Und davon bin ich überzeugt. Diese meinung jetzt aufgrund des totes meines vaters zu ändern - da würde ich mich nur selbst belügen.

ich weiß, dass mein vater nicht zu seinen verwandten geht. ich weiß, dass er nicht im himmel weiterleben wird. Er wird von niemanden abgeholt, er wird nicht auf mich herabblicken und er wird auch nicht im paradies sein, wo alles von liebe umgeben ist. Mein vater wird einfach nicht mehr da sein und in einem 2x1x2m großen loch eingegraben werden. Für 20 jahre oder so. Dann kommt er in einen karton, wie mein großvater auch und wird unter dem sarg des nächsten toten aufbewahrt. Was noch von ihm übrig ist. Mein vater wird einfach weg sein.

Der einzige platz, wo er noch sein wird, ist in unseren Herzen und in unserer erinnerung - und das hat nix mit glauben zu tun.

Das mag euch sehr hart vorkommen und ich entschuldige mich aufrichtig dafür, mit diesen worten irgendjemand in seiner philosophie, in seinem glauben oder in seiner art zu leben anzugreifen. Aber das ist für mich die realtität. und der gedanke, dass er ein engel sein wird, macht für mich den schmerz nicht geringer.

Ich freue mich für diejenigen, die an all das galueben - denn für sie ist es realtität - ihre raltität. Für sie ist es trost und sie leben mit der freude auf ein wiedersehen.

Ich nicht.

Nochmals, nehmt mir meine ansichtsweise nicht böse. Es ist einfach mein glaube.

Liebe Grüße und alles gute, Michi