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  #16  
Alt 26.05.2015, 23:43
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

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Zitat von Chari Beitrag anzeigen

Meine Mama hat da alles mögliche probiert und als sie dann damit aufgehört hat und mir erzählt hat wie lecker ihr die Fleischkäsesemmel geschmeckt hat auf die sie solange verzichtet habe, da hat mich das sehr glücklich gemacht.
Fast drei Monate musste mein Mann hungern , bis er endlich dank Stent vor der OP essen konnte was er wollte . Er war so glücklich endlich wieder mal satt zu sein . Niemals würden wir auf die Idee kommen , ihm irgendwie das Essen was er Zeit seines Lebens so gerne tut und liebt auf irgendweine Weise einzuschränken . Außerdem ist es eines der wenigen schönen Erlebnisse , die er momentan noch hat .....
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  #17  
Alt 30.05.2015, 01:59
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Jetzt jährt es sich bald und ich hab noch immer nicht wirklich gelernt damit zu leben. Fühle mich als Niete , weil ich ihm soooo sehr aus dem Weg gehe , weil es mir einfach nur weh tut ihn so dünn zu sehen und was der Krebs aus seinem Körper gemacht hat .

So ist keine gute Ehefrau . Indem sie dem Mann der sie gerade jetzt so sehr braucht , aus dem Weg geht .....
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  #18  
Alt 01.06.2015, 16:43
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BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Hallo Tinele,

bei uns jährt es sich auch in diesem Monat. Ich glaube schon, dass du gelernt hast damit umzugehen. Es zu akzeptieren ist eine andere Sache. Was meinst du mit "ihm aus dem Weg gehen"? Wie verhältst du dich denn ihm gegenüber? Was meinst du was er von dir brauchen würde, was du ihm nicht gibst?

Was die Ernährung anbelangt: die Dosierung macht das Gift. Mein Mann isst auch nur das was ihm schmeckt. Wenn es ein Schnitzel ist, dann ist es das, die Erdbeeren mit ZUCKER - oh oh Aber ich bin froh, dass er überhaupt etwas isst!

Liebe Grüße

BerliNette
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #19  
Alt 01.06.2015, 23:44
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Morgen jährt es sich .....

Tja , erstens da ich selbst sehr mit Depressionen zu kämpfen habe , ist nicht immer alles einfach .
Ich verhalte mich ihm oft gegenüber mauernd . Aus Selbstschutz , weil fast immer wenn wir ganz eng sind , werden Schmerz , Angst und der Umgang damit ganz immens und schwer . Hat schon ein Stückweit mit meiner eigenen Erkrankung zu tun .

Wir haben hier eben zwei Kinder für die ich stark sein muss und ich bin nun die Ernährerin der Familie . Da kann man es sich nicht erlauben wegzuklappen.
Logischerweise braucht mein Mann bedingt durch die Situation sehr viel Liebe , Zuwendung und Nähe . Und kriegt es eben nur in Maßen .

Und weil die Nerven so oft blank liegen auf beiden Seiten gibts regelmäßig Zankereien

Ich denke andere Frauen/Partner sind da besser als ich ......
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  #20  
Alt 10.06.2015, 12:28
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Also seit Mannes Erkrankung , bin ich ja nun gewungenermaßen der Fels in der Brandung . Arbeite Vollzeit , versuche die Finanzen hinzubiegen , daß wir nicht allzuviele Schrunden davon tragen , bin für meine Kinder nun die Ansprechpartnerin und auch mein Mann hängt sich an mich dran und braucht Nähe und Liebe ( was ja völlig verständlich ist ) .
Dabei hab ich halt selber mit mir und meinen Depressionen zu kämpfen Tag für Tag .

Ich BIN der Fels , aber es fällt mir noch immer schwer , raubt soviel Kraft und ich selbst habe kaum Halt in der ganzen Geschichte . Mir fehlt mein starker Mann so sehr .

So mir war mal nach erzählen und gleichzeitig wollte ich fragen , ob jemand so einen Rollenwechsel auch hat und vielleicht nicht so eine Memme ist wie ich .

Geändert von gitti2002 (10.06.2015 um 14:06 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #21  
Alt 10.06.2015, 12:38
Löffel Löffel ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Hallo Tinele,
ich kenne dich zwar nicht persönlich aber aus dem was du schreibst empfinde ich dich keineswegs als Memme.
Du bist eine starke Frau die sehr viele Sachen alleine stemmen muss.Manche bekommen noch nicht mals Job und Kinder gleichzeitig auf die Reihe.
Wichtig ist dass du versucht zwischendurch auch mal was für dich zu tun ( Ja ich weiss leichter gesagt als getan.
Bist du denn wegen Depressionen in Behandlung.
Ich wünsche dir alles gute, und das es dir möglich ist auch mal schwach zu sein.
Gruss
Löffel

Geändert von gitti2002 (10.06.2015 um 14:07 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #22  
Alt 10.06.2015, 13:12
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Liebe Tinele,
ich kann Dir auch nur großen Respekt aussprechen. Du musst Alles wuppen hast aber auch Deine Ängste und Sorgen. Ich kann völlig verstehen, dass man sich fragt: wo bleibe ich.
Eine sehr schwierige Situation, die einen an die Grenzen bringt. Sich mal ausheulen muss erlaubt sein und halte ich auch für mehr als wichtig. Vielleicht hilft Dir ja die Aussprache hier - dann nutze sie. Du wirst hier sehr viel Verständnis bekommen. Viele erleben Ähnliches!
Ganz lieben Gruß

Geändert von gitti2002 (10.06.2015 um 14:07 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #23  
Alt 11.06.2015, 00:02
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Tinele Tinele ist offline
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Ich hör immer wieder mal den Spruch , was willst du denn deinem Mann gehts doch gut ! Da traut man sich nicht mehr zu "jammern" .

Ja mit den Depressionen bin ich zwar in Behandlung , aber helfen tut es nicht so wirklich .
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  #24  
Alt 23.06.2015, 11:23
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Erste Kontrolle hat er erfolgreich und ohne Befund hinter sich gebracht !
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  #25  
Alt 31.07.2015, 04:51
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Es macht immer wieder traurig , welche Schneise unsere Erkrankungen in unsere Familie geschlagen haben . Wie lange dauerd es , bis man so einen Alptraum verarbeitet und auch akzeptiert hat ...... Wie lange , bis man die neue Situation annehmen kann ........ Wie lange , bis man wieder unbeschwert alte Bilder anschauen kann ....... Was werden die Kinder aus der Zeit für "Schäden" davon tragen ...........

Fragen über Fragen und keine Antwort .

Nächtliches Gedankengut .
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  #26  
Alt 31.07.2015, 09:26
Jaya Jaya ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Hallo Tinele,

habe hier mal "Eure Geschichte" gelesen.
Du kennst ja die Geschichte meiner Schwester.

Auch ich und meine anderen Geschwister fühlen uns hilflos und haben manchmal das Gefühl unsere Schwester im Stich zu lassen.... aber ehrlich wir können einfach nicht mehr machen als uns für unsere Schwester bestmöglich da zu sein, aber auch wir haben unsere Grenzen - irgendwann sagt einfach auch unser Körper und die Psyche "Stopp mehr geht nicht".. uns bleibt auch nur eins wir müssen auf die Medizin, die Ärzte und auf das Durchhaltevermögen und den Lebenswillen unserer Schwester hoffen.

Ich habe das Glück, dass wir eine große Familie sind und wir uns deshalb ein bisschen aufteilen können was die Besuche bei unserer Schwester betrifft.

Aber auch bei mir hat es mittlerweile die ersten Spuren hinterlassen - ich bin jemand der seine Gefühle nach außen nicht zeigt - immer die Starke ist und versucht alles zu managen. Bei mir schlägt sich das immer auf den Unterleib und deswegen habe ich jetzt auch wieder ein Zyste (kenn ich schon aus der Zeit als meine Eltern so krank waren).

Du gibst dein bestmögliches mehr geht nicht.

Die Erkrankung ist so schrecklich und die Sorgen um unsere lieben so groß.

Mach dich nicht selbst schlecht - das bringt weder dir noch deinem Mann was.



Lieben Gruß
Jaya
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  #27  
Alt 31.07.2015, 19:49
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Tinele Tinele ist offline
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das ist schön das du eine große Familie hast . Ich war damit allein auf weiter Flur . Auch was Besuche angeht .....
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  #28  
Alt 01.08.2015, 08:29
Jaya Jaya ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Ja das stell ich mir wahnsinnig schwer vor.
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  #29  
Alt 07.08.2015, 11:07
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Tinele Tinele ist offline
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Ab 1.9. ist mein Mann nun hochoffziell Frührentner . Einerseits bin ich erleichtert , daß das jetzt ohne Affentheater über die Bühne ging. Andererseits natürlich ein komisches Gefühl , weil wir einfach nicht in einem Alter sind , wo es sich normal anfühlen würde .
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  #30  
Alt 07.08.2015, 15:42
AnnaJo AnnaJo ist offline
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Standard AW: Unsere Geschichte

Hallo Tinele,

die Gefühle mit der Rente im jüngeren Alter kenne ich auch. Mein Mann hat auch im Alter von 51 Jahren den Rentenantrag gestellt. Im Nachhinein sind wir sehr froh darüber. Zwei Jahre nach seiner ersten OP bekam mein Mann ein Rezidiv, also wieder große OP, dann Lebermetastasen.... Wir sind froh, dass zumindest der Arbeitsstress weg ist. Obwohl mein Mann mitlerweile schon einiges durch hat mit seinem Speiseröhrenkrebs, muss ich sagen er hat sich immer wieder gut erholt und kann durchaus viele Tage genießen. Und im Dezember jährt sich das alles zum 5. Mal - und ich hoffe, dass wir dann die düstere 5-Jahres Prognose bei Speiseröhren als simple unsichere Sache abstrafen dürfen, von der man sich einfach nicht verrückt machen darf!

Ich wünsche Euch, dass Ihr Euch schnell in diesen Lebensabschnitt eingewöhnen könnt - vor allem auch Du! Denn es ändert sich schon einiges, wenn der Partner plötzlich so viel daheim ist .

Liebe Grüße AnnaJo
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