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  #1  
Alt 26.02.2013, 00:37
Benutzerbild von little_mermaid
little_mermaid little_mermaid ist offline
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Unglücklich Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehörige"

Hallo ihr lieben Leute,

ich bin 29 Jahre alt und Bibliothekarin. Meinem Vater ging es die letzten 5-6 Wochen sehr schlecht, er hatte Rücken- und Kopfschmerzen ohne Ende. Wir schoben es auf einen knapp ein Jahr zurückliegenden Bandscheibenvorfall und ein Burn-Out. Es wurden zahllose Untersuchungen gemacht, immer hieß es "alles Bestens körperlich".

Heute bekamen wir nach zwei Nächten im KH und CR/MRT plus Untersuchungen merkwürdiger "Hubbel" an der Schulter die niederschmetternde Diagnose, dass er wohl Krebs im Endstadium hat. Wo der Primärtumor sitzt wissen die Ärzte immer noch nicht. Leider hat er an Knochen und am ganzen Körper schon Metastasen. Die Lunge und der Kopf sind es nicht.

Ich bin völlig vor den Kopf geschlagen. Kann man denn überhaupt nichts davon im Blutbild etc sehen?!! Er wurde jetzt so lang untersucht.

Leider machten die Ärzte heute wenig Hoffnung. Man könne ihm nur noch ein bißchen Zeit schenken. Wir sind in der Familie komplett fassungslos.
Leider wohne ich nicht bei meinen Eltern in Nähe, werde aber baldmöglichst hinfahren.

Ich habe so Angst um meinen Papa und kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen!! Ich weine nur noch.
Meine Mutter sagte mir heute, eventuell suchen sie garnicht mehr nach dem Primärtumor...kann das denn sein?!
Mein Vater ist erst 54 Jahre alt! Das Leben kann unfassbar traurig sein
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  #2  
Alt 26.02.2013, 01:09
Pandura Pandura ist offline
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Liebe Little mermaid,
Es tut mir leid, dass Du so einen Schock verarbeiten musst. Ganz unmedizinisch wünsche ich Dir die Fähigkeit, jeden Moment genießen zu können - wenn die Ärzte recht behalten.
Liebe Grüße
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  #3  
Alt 26.02.2013, 01:39
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little_mermaid little_mermaid ist offline
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Danke schön. Ich bin wie betäubt, kann es nicht fassen. Sicherlich ein Gefühl, das viele hier kennen. Es tut gut sich etwas von der Seele zu schreiben.
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  #4  
Alt 26.02.2013, 09:49
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Liebe Mermaid,

ich kann mir vorstellen, wie du dich jetzt fühlen musst... Es ist so grausam, eine Horrorvision wird wahr, wenn man erfährt, dass der geliebte Papa Krebs hat. So ging es mir und ich hatte sehr unterschiedliche Gefühle. Da war eine unbändige Wut ob dieser Ungerechtigkeit und dann kam die absolute Verzweiflung und Traurigkeit. Ich kann mich gut erinnern, dass ich wie eine Besessene den Teppich mit einem Messer traktiert und dann herausgerissen habe (habe zu der Zeit renoviert). Dann bin ich heulend zusammen gebrochen. Die Angst um einen geliebten Menschen frisst einen schier auf, oder? Und das Schlimmste daran ist, so habe ich es empfunden, die Hilflosigkeit. Man möchte so gern etwas tun, helfen und die Hände sind uns gebunden. Wir sind zur Ohnmacht verbannt. Wir können einfach nur da sein, zuhören, die Hand halten und warten. Das Warten auf die Untersuchungsergebnisse ist ebenfalls eine Tortur. Aber es lässt sich nicht ändern. Ich hoffe, dass man nun die Ursache des Übels bei deinem Papa findet und ihm helfen kann. Zumindest sollten ihm die Schmerzen genommen werden. Da du von "Hubbeln" auf dem Rücken schreibst, befürchte ich, dass dein Vater womöglich Knochenmetastasen hat?

Es tut mir so, so leid! Wenn du kannst, dann schrei ganz laut und mach irgendetwas kaputt... Vielleicht hilft es dir ein wenig für den Moment. Es wird dauern, bis du mit der Diagnose deines Vaters zurecht kommen kannst.

Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #5  
Alt 26.02.2013, 12:22
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little_mermaid little_mermaid ist offline
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Hallo Mirilena,

danke auch für deine Worte. Und mein Beileid zum Verlust deines geliebten Papas :-( Es ist so grausam!!
Ich kann gut nachvollziehen was du schreibst. Ich laufe seit gestern betäubt durch die Gegend, habe kaum geschlafen, bin aufgewacht und hab nur "nein, nein, nein" geschrien. Ich wollte nur aufwachen aus diesem Alptraum, der über unsere Familie hereingebrochen ist aus dem Hinterhalt. Nicht mein Papa :-(( Nicht mit 54 :-(( Das ist so unfassbar ungerecht. Er hat sich sein ganzes Leben für andere aufgeopfert, geht in seiner Arbeit auf, ist der beste Vater und Mann für meine Mutter. Auch ihre Welt ist zusammengebrochen.

Heute waren meine Eltern wieder im Krankenhaus. Es soll jetzt doch mit Proben der Primärtumor gesucht werden. Ab morgen geht er auf die Krebsstation. Dann soll eine Chemo gemacht werden wenn möglich. Ja, die Metastasen sind wohl u. A. auf den Knochen. Ich weiß nicht alle Details bislang, es ist alles so schwierig durchs Telefon momentan. Ich habe so Angst, vor allem was kommt und bin noch weit weg. Ich muss heute alles mit der Arbeit klären, "zum Glück" bin ich noch Studentin und arbeite nur nebenher, so dass ich hoffentlich diese Verpflichtung wenigstens klären kann und dann zu meinen Eltern fahren kann. Einerseits will ich unbedingt hin, andererseits habe ich vor dieser Begegnung mehr Angst als je in meinem Leben.
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  #6  
Alt 26.02.2013, 14:40
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Vavi Vavi ist offline
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Hallo Little...
auch ich weiß was du durchmachst.Ich bin 23j und mein Papa genau wie dein Papa 54j .Mein Vater hat im Sept./Okt.die schlimme Diagnose Lungenkrebs bekommen.So wie es aussieht ist mein Papa im Endstadium.Er hat Knochenmetastasen in der Leise/Hüfte(erfolgreich)operiert worden,nun hat mein Papa drei Knubbel so wie du es nennt Hubbel am Rücken,Rippe und am Hals.Mein Papa ist sehr schlapp und isst gar nichts.Chemos wurden immer wieder verschoben,nichts lief nach Plan...so rannte die Zeit von unsauch ich muss und kann nur noch zusehen,was der Krebs mit meinen geliebten Papa macht...Ich bin so wütend,es ist so ungerecht...Mein Papa ist so ein Kämpfer ein Löwe er kämpft so sehr und doch weiß ich das er an den sch...Krebs erlegen wird und das nicht erst in ein paar Jahren sondern uns bleibt nur noch Wochen oder Tage...

Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket du wirst es genau wie ich brauchen...

Fühl dich gedrückt
Vavi
__________________
Mein Papa war durch und durch ein Kämpfer,leider ging er am 22.03.2013 ins Licht.Papa wir vermissen dich und sind stolz auf dich.Du bist der beste.Ich liebe dich.Wir sehen uns irgendwann wieder

Wir müssen lernen,ohne dich zu leben.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden,sie lehrt uns,
mit dem Unbegreiflichen zu leben.
Was bleibt,sind die schönen Erinnerungen.
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