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Alt 06.10.2002, 15:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe und Krebs!

Ich weiß nicht, ob ich nun einen Riesenfehler mache, aber ich kann nicht anders. Ich würde euch gerne eine Geschichte vortragen. Aber leider ist sie länger als ich Glaube, daß man sie hier eintragen sollte. Deshalb hinterlege ich nur mal einen Auszug und bitte jeden, den es interessiert, mit mir Email-Kontakt aufzunehmen. Ich schicke jedem die ganze Geschichte zu, denn ich bin an den Reaktionen, die dann wieder hier ablaufen sollten, überaus interessiert.
Hier nun ein kleiner sehr bruchstückhafter Auszug (das Werk ist kein Monumentalwerk, aber für hier einfach zu groß).

Ich erzähl euch mal eine Geschichte.
Vor fast genau 3 Jahren (Anfang September 1999) lernte ich jemanden kennen, der dem Abbild meiner Traumfrau recht nahe kam. Am ersten Abend erzählte sie mir aber, daß sie Krebs hatte. Das hat mich ziemlich getroffen und ich mußte das erst verarbeiten.
Ich kenne mich mit der Krankheit nicht aus, aber ich habe gemerkt, wie schlecht es ihr geht. Kleine Spaziergänge und jeden Nachmittag ein kleines Schläfchen. Nun wie auch immer, ich war glücklich, auch wenn nun die Wochen verrannen und von ihr kein Zeichen kam, weitere Wochenenden zu verbringen. Wir wohnen ca. 90 km auseinander.
Ich hatte in den Monaten viel Zeit für Überlegungen und ich prüfte mich sehr oft, warum ich sie sehen wollte. War es Liebe oder Mitleid, was ich für sie empfand? Ich wußte, wenn es Mitleid ist, hat es keine Zukunft. Glaubt mir. Ich habe im Leben selten etwas so genau geprüft, wie diese Frage. Das Ergebnis war, natürlich hatte ich Mitleid und ihr Zustand war eine Belastung für mich, aber ich liebe sie. Damit war für mich nun nach ca. 5 Monaten klar, daß ich mit ihr durch dick und dünn gehen würde. Egal wie furchtbar es mir selbst zu schaffen macht.
So etwa alle 6 Wochen hatte ich einen extremen Tiefpunkt und ca. alle 3 Monate fragte ich mal nach, ob wir uns nicht mal wieder sehen könnten. Die Antwort war immer, sie möchte es nicht. Nachdem ich nun zum 3. Mal gefragt hatte und das ganze wieder ein Streit wurde, bekam ich an einem folgenden Sonntag einen Anruf von ihr.
Könnt ihr euch vorstellen, wie sehr man sich auf einen geliebten Menschen freut? Sie teilte mir mit, daß sie sich alles überlegt hat und nun einen Schlußstrich ziehen würde. Sie ließ durchblicken, daß sie es auch aus Rücksicht auf mich tat. Das war der 3. April 2000, 2 Tage vor dem 1. Todestag meiner Mutter.
Bumm, das war ein Volltreffer!

In der Woche nach dem Schlußstrich, ein Wort, bei dem ich bei jeder Gelegenheit zusammenzucke, ging es einer Freundin von ihr schlecht. Sie hatte eine Nasenoperation hinter sich und Schmerzen. Sie wurde von ihr eingeladen, bei ihr zu übernachten und sie wollte sich um sie kümmern. Das traf mich wie ein Knüppel. Mir ging es übel! Für mich hatte sie keine Zeit, außer Telefonate und für die Freundin mit dem Wehwechen tat sie alles. Das war wieder so eine heftige und seltsame Sache.

Wäre schön, wenn ihr über den Rest der Geschichte nicht lachen würdet, falls ihr ihn euch holt.
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