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Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lebermetastasen
Hallo Zusammen!
Ich bin hier gelandet, weil bei meinem Vater (70 Jahre) am 07.09.2016 ein kleinzelliges Bronchialkarzinom (7 x 12 cm) mit Metastasen in der Leber entdeckt wurde. Es kann nicht entfernt werden und für eine Bestrahlung ist sein Allgemeinzustand zu schlecht (extremer Gewichtsverlust, schwere Atmung, kann nur noch schlecht laufen...). Nach der Diagnose waren wir alle erstmal sehr geschockt. Mittlerweile kann ich zumindest darüber reden ohne in Tränen auszubrechen. Ich will auch stark sein für meinen Papa und meine Familie. Er ist selbst auch sehr mitgenommen, ebenso wie meine Mama, die selbst im Krankenhaus arbeitet. Meine beiden jüngeren Schwestern brauchen auch Halt... Allerdings beginnt er morgen mit der Chemo und ich habe große Angst davor! Ich habe Angst, dass es ihm sehr schlecht gehen wird und ich kann ihm ja nicht helfen! Kann mir jemand hier ein bisschen erzählen, wie das so abläuft? Ich habe auch Angst, dass ich mich nicht zusammen reißen kann, wenn es ihm schlecht gehen sollte... Mein Lebensgefährte und ich haben uns verlobt kurz bevor er die Diagnose bekam und wollten eigtl. nächstes Jahr im Sommer heiraten. Das ist jetzt natürlich alles nebensächlich. Ich habe riesige Angst, dass mein Papa das nicht mehr miterlebt... Meine Eltern haben das Abschlussgespräch nachdem die Diagnostik abgeschlossen war mit den Ärzten alleine geführt. Meine Mama sagt, die hätten keine Prognose abgegeben und sie hat sich nicht getraut zu fragen. Dass eine Heilung nicht möglich ist, ist mir klar... Ist jetzt doch länger geworden als geplant, sorry... Geändert von gitti2002 (11.10.2016 um 00:31 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen |
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lebermetastasen
Liebe(r) TanSt,
mein Mann hat(te ?) auch ein kleinzelliges Bronchialkarzinom, 8 cm groß. Ein Bronchius wurde davon abgedrückt, es war nur noch 1 mm frei, also diese Lungenhälfte fast ohne Funktion. Er hatte über 10 kg abgenommen. Der Tumor konnte nicht operativ entfernt werden, wird beim Kleinzeller auch eher seltener gemacht. Die Ausgangslage war also sehr sehr schlecht. Er hatte allerdings keine Metastasen. Die Standardtherapie ist eine Chemotherapie, meist mit einem Platinanteil (Cisplatin oder Carboplatin) und einer zweiten Komponente (hier: Etoposit). Die Chemo kann Ambulant oder stationär gegeben werden. Bei reduziertem Allgemeinzustand oder sonstigen Risiken ist die stationäre Gabe empfehlenswert, so war es bei meinem Mann. Die Chemo wird in sogenannten Zyklen gegeben, ein Zyklus war bei meinem Mann 5 Tage lang. Am ersten Tag waren einige Eingangsuntersuchungen wie z.B. Blut, um festzustellen, ob die chemo in welcher Dosis gegeben werden kann. Außerdem wurde ein sogenannter "Vorlauf" initiiert, hauptsächlich viel Flüssigkeit zum Durchspülen der Nieren. die nieren werden bei einer Chemo nämlich sehr belastet. am 2. bis4. Tag wurden abwechselnd die 2 Komponenten gegeben, alles geschah per Insusion. Dazwischen immer wieder eine Spülung und mittel gegen Übelkeit. Bei der Menge an Flüssigkeiten mußte mein Mann andauernd auf Toilette. Er hat die Chemo recht gut überstanden. 5. Tag war dann wieder Spülung, Mittel gegen Übelkeit und Entlassungspapiere einschl. Arztbrief an den betreuenede Hausarzt. Danach waren 2 Wochen Erholungspause, dann begann der nächste Zyklus. Normalerweise werden mindestens 4 Zyklen verabreicht, meistens 6 insgesamt. Die Prozedur wiederholt sich wie oben beschrieben. Er hat einen Chemopass bekommen, in den alle wichtigen Werte eingetragen wurden. Diesen muss er immer mit sich führen, falls ein Notfall/Unfall eintritt, damit der dann behandelnde Arzt bescheid weiß. Schon während des ersten Zyklusses ging es ihm deutlich besser und nach 3 Zyklen war der Tumor deutlich geschrumpft, die Bronchien wieder frei. Die Übelkeit hielt sich dank der Medikamente in Grenzen. Mittlerweile ist er seit einem Jahr tumorfrei, seine letzte Kontrolluntersuchung begann gestern. Was ich damit auch sagen will: es gibt immer eine Chance. Wenn es denn auch keine Heilung gibt, so kann Dein Vater bescherdefrei noch eine gute längere Zeit haben. Wie lange das ist, weiss keiner. Ich wünsche euch alles alles Gute und weiss genau, wie Du Dich fühlst. Martina |
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lebermetastasen
Hallo,
vielen Dank für Deine Worte Martina. Das macht mir Mut! Ich freue mich für Deinen Mann und Dich, dass die Therapie so gut gewirkt hat. Die Chemo beginnt morgen früh, mein Vater muss allerdings mindestens zwei Wochen stationär bleiben, weil die Infektionsgefahr so hoch wäre. Das verunsichert mich jetzt schon wieder, das habe ich bisher noch nie gehört, dass man so lange bleiben muss. Das ist für meinen Papa alles sehr belastend. Er war noch nie in seinem Leben im KH und hat große Angst vor der Chemo Ich versuche ihn aufzuheitern und ihm Mut zu machen... Das schlimme ist, im Sommer ist der Vater meiner Freundin gestorben, gleiche Diagnose wie mein Vater und auch gleiches Alter. Und der Schwiegervater meiner besten Freundin hat letztes Jahr die Diagnose bekommen. Chemo hat gut angeschlagen aber seitdem sitzt er im Rollstuhl und hat leichte Demenz. Ich versuche dennoch positiv zu denken und mir vor Augen zu halten, dass jeder Fall anders ist... |
#4
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lebermetastasen
Hallo TanST,
meine Mama hatte auch einen Kleinzeller, der weit fortgeschritten war. Vor der Chemo müsst Ihr keine Bange haben, meine Mama hat sie immer supergut weggesteckt, hatte keinerlei Nebenwirkungen, nur die Haare gingen aus. Sie hat alles weiter im Haushalt machen können usw. Hab keine Bange, die Chemos haben durch die guten Medikamente gegen Übelkeit schon ihren großen Schrecken verloren. LG Mel |
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lebermetastasen
Danke Dir!
Ich hoffe Deiner Mama geht es gut. Wie hat die Chemo bei ihr angeschlagen? |
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AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lebermetastasen
TanST,
meine Mama ist 8 Monate nach Diagnose verstorben. Die Chemo hat zum Glück mehr Zeit rausgeschunden. Ohne der Chemo, hätte sie wohl nicht solange durchhalten können. LG Mel |
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