nur 9 Wochen !!!!

[HeikesFreundin]

... dass man sich selbst das Lachen und Fröhlichsein verbietet habe ich schon so oft gehört und auch selbst so erlebt ...

"Ich darf doch nicht lachen - mein/e ... ist doch grad verstorben! Was bin ich nur für ein/e schlechte/r Tochter/Frau/Partner ...."

Man beginnt sich vor sich selbst zu schämen und entwickelt Schuldgefühle angesichts weniger unbeschwerter Augenblicke.

Dennoch braucht man diese unbeschwerten Momente, damit man spürt, dass man selbst noch irgendwie am Leben ist.

Lass Dir Zeit - ich denke so wie Dir geht es jedem, der in einer Trauerphase ist ...

Egal ob wir lachen oder weinen - es ändert an der Situation, dass der Mensch der da gegangen ist nicht mehr wiederkommt nichts.

Manchmal denke ich als es das Trauerjahr noch gab war manches leichter.

Alles Liebe, Angie

[Hoffnung09]

Liebe hallig

Ich wünsche dir zum Geschehenen viel Kraft.
Man will alles nicht wahrhaben und in die "alte Welt" zurückkehren, was leider nicht möglich ist. Man möchte so weiterleben, wie man es gekannt hat, so unbeschwert und schön.

Dann plötzlich steht die Welt still........und als sie sich weiterdreht, ist nichts mehr, wie es mal war.

Ich drück dich ganz fest.


(Foto, 19 Tage bevor unser 5 jähriger Junge für immer in unseren Armen eingeschlafen ist)

[sunflower77]

liebe hallig

du hast deinen vater verloren - ich meine mami
ich glaube, über diesen verlust werden wir nie ganz hinwegkommen. wie auch ? unsere eltern haben uns auf diese welt gebracht, haben uns grossgezogen und geliebt, waren immer für uns da... wie ich lese, hattest auch du eine schöne beziehung mit deinem vater... das schmerz umso mehr. dass jemand den man liebt so gehen muss, ist so schlimm ! auch ich habe schuldgefühle, aber vielleicht ein bisschen anders, nämlich dass ich meiner mami nicht helfen konnte - dass ich noch hier bin und sie nicht mehr...

wir sollten uns viel zeit geben. eines tages vielleicht, können wir auch wieder die schönen moment unbeschwert geniessen - aber bis dahin, ist es noch ein weiter weg... der kummer ist noch da, wie ein kleiner schatten...

aber ich glaube, dein vater hätte es sich auch gewünscht, dass du wieder glücklich bist !! das hilft mir manchmal. aber vor 3 wochen konnte ich auch noch keinen einzigen gedanken fassen in diese richtung...

es ist ein auf und ab...

vielleicht kannst du dir auch hilfe von jemand holen ?... ich hoffe, du kannst auch mit deinen liebsten darüber reden ?

herzlich chris

***************

behaltet mich so in erinnerung, wie ich in den schönsten stunden bei euch war

[hallig]

Hallo Sunflower und all die anderen User,

ach ist das nicht schlimm dass man erst die Krankheit verarbeiten muss und dann auch noch den Tod?
Ich versuche mir immer wenn meine ständig wiederkehrenden Fragen kommen, dass ich mir sage: Papa war ganz doll krank!!! das ist bislang leider noch nicht bei mir angekommen.

Ich bin jetzt die 7.Woche krank geschrieben, ich habe massive psychomatische Beschwerden - ich könnt ausflippen. Ich habe heute einen Informationstermin in einer Tagesklinik. Ich hoffe dass die mich da aufnehmen werden, denn ich komm sonst echt nicht aus meiner Trauer raus. Drückt mir bitte die Daumen....

LG und viel Kraft an Alle+
Hallig

[sunflower77]

liebe hallig


na klar, drücken wir dir die daumen... ganz fest sogar...

in einem zimmer steht mein koffer... die kleider irgenwo zerstreut... keine lust zu packen, irgendwas zu machen...

ich fliege morgen mit meinem freund nach mallorca. wir werden die insel erkunden, baden in den schönen buchten und golf spielen. trotzdem habe ich noch keine urlaubsfreude, obwohl wir ein tolles hotel gebucht haben... ! ich bin auch ziemlich down, habe seit wochen keine guten tage mehr - aber ich hoffe, danach wird es besser....

ich hoffe sehr, dass du deinen schmerz und kummer "los" wirst und du dich doch in der nächsten zeit wieder mal ein bisschen fängst... wenn ich deine zeilen lese, möchte ich dich am liebst soooo fest drücken !!! ich fühle mit dir und so viele hier wohl auch !!

freue mich immer, von dir/euch ein paar zeilen zu lesen... zu wissen, dass wir alle das gleiche erlebt haben, tut gut. ich hoffe sehr, dass es bald besser wird - auch bei dir !

herzlich chris

[HeikesFreundin]

Wichtig ist dass in euch eine Entscheidung fällt - nämlich die:

Das, was geschehen ist war der traurige Lebensweg des Vaters/der Mutter/des Partners/ des Kindes ... ich habe ein Stück weit mitgehen und teilhaben dürfen, aber es ist NICHT MEIN Leben dass da zuende ging.
ICH darf weiter leben und das erlaube ich mir bei aller Traurigkeit und allem Schmerz. Ich lebe weiter - für mich und auch für sie!

[Frank78]

das was ich gerade lese schockiert mich ... mein Vater liegt gerade im Krankenhaus, nicht ansprechbar, mit einer Atemwegsinfektion(wahrscheinlich Lungenentzündung), er hat Vorhofflimmern und bekommt Morphinpflaster ...

es gleicht sich einiges mit der Geschichte deines Vaters. Mein Vater hat jedoch den Primärtumor im Hals-Rachenbereich. Metastasen im Hüftknochen, Lunge. Woanders will man garnichtmehr suchen.

Die größte Angst die ich habe ... dass ich mich nicht verabschieden kann/konnte ...

[hallig]

oh mein gott, ich muss das euch erzählen:
ich war gerade bei meiner mutter und es war sicher nur ein Nebensatz, der mich jetzt stark beschäftigt. Sie erzählte dass sie gestern Bekannte besucht hat, und die ihr erzählt hätten, dass mein Vater zu deren Geburtstag dort angerufen hatte (als er schon krank war) und er auf den Anrufbeantworter folgendes hinterlies:

" mir gehts nicht gut, ich habe voll in die Schei--e gegriffen, denn ich habe ein Gehirntumor"

Ich bin extrem schockiert und unendlich traurig, dass mein Vater mit mir niemals darüber und auch über seine Ängste so geredet hat. Ich habe immer versucht mit Papa darüber zu reden, aber mir gegenüber tat er immer so als wäre alles Ok und ich war eher der Meinung, er wüsste nicht, wie es um ihn steht.
Mich beschäftigt der Satz so sehr dass ich schon wieder anfange zu weinen. Ich bin so traurig und jetzt kommt alles wieder hoch. Die letzte Woche war ich so tapfer (Ohne weinen)

Angie, deine Antwort ist toll, nur kann ich sie für mich nicht annehmen bzw verinnerlichen. Ich würde es als Verrat an meinem Vater ansehen und doch weiss ich dass Du Recht hat. Ich tu mir selber weh, ich weiss nicht wieso ich mir das Leben schwer mache.

gruss hallig

[teich1]

Liebe Hallig,

meine Mama hat nach Papas Tod zwischen seinen Angelunterlagen (er hatte Skizzen vom Teich gemalt und Schriftverkehr mit den Ämtern geführt) das MRT gefunden, auf dem der Tumor in -ich glaube - 4,5 cm Größe zu sehen war. Eingekreist vom Arzt. Im November 2007.

Dieses MRT haben wir als Familie nie gesehen. Er hat es uns nicht gezeigt - wahrscheinlich um uns den Kummer und die Wahrheit - die er schon kannte - zu ersparen....

Er hat es aus Liebe zu uns getan und wir waren traurig darüber, dass er mit dieser Gewißheit schon seit November gelebt hat, während wir es erst im Januar erfahren haben.

Es ist alles später schwer zu begreifen und immer wieder kommen Fragen und Gedanken auf... Nur werden wir keine Antworten mehr bekommen können.

Trotzdem geht unser Leben weiter....

Liebe Grüße

Petra

[hallig]

Hallo an Alle ....mein Weg führt immer wieder hier her, ich kann keinen Tag ohne hier vorbeizu schauen. Ich habe lange nicht mehr geschrieben, ich konnte nicht, aber nun zu Weihnachten möchte ich allen danke sagen, Euch ein frohes Weihnachtsfest wünschen und viel Kraft schicken.

Mein erstes Weihnachten ohne Papa - Mama und ich haben es gestern ganz gut "gemeistert", ich bin noch immer in einer Art Starre und Schockzustand.
Ich sehe wie meine Mutter grad so "überlebt" und es tut mir soooooo weh das mitanzusehen, wie sie einsam ist, verzweifelt ist allein zu sein, alles allein machen muss. Keine wirklichen Freunde, Familie macht sich mehr als rar - sie wurde nicht einmal zu Weihnachten eingeladen - schämen muessten die sich - ich bin so wütend über diese Ignoranz.

Papa du fehlst uns so sehr - ich vermisse dich arg doll.... deine Hallig

[teich1]

Liebe Hallig,

Weihnachten ist eine schwere Zeit. Auch Jahre später.

Es hilft nur, sich gegenseitig zu kümmern und sich Zeit füreinander zu nehmen.

Zeit die man jetzt noch hat und wie wir alle wissen, man nicht weiß, wie lange wir noch einander haben....

Ich wünsche allen hier auch ein harmonisches Weihnachtsfest.

Liebe Grüße

Petra

[HeikesFreundin]

Hallo Hallig ...
das erste Weihnachten ohne Heike haben wir nun auch hinter uns ...
und ähnliches würde ich schreiben müssen:
es gibt da Menschen, die sich schämen sollten ...

Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

Alles Liebe für euch,
Angie