Ich bin so traurig und wütend.....

[chrisi69]

Hallo maddie,

konnte deine Mama bei der Kommunion dabei sein? Ich hoffe ihr hattet eine entspannte Feier und konntet euch etwas ablenken.

Liebe Grüße
Christiane

[Madonna]

Hallo Christiane!

Ja, Mum war dabei

Sie war sogar die fast 2 Stunden in der Kirche

Nachher lag sie bei uns zu Hause dann zwar öfter in unserem Schlafzimmer im Bett, aber sie war DABEI und sie sagt, es war ein sehr sehr schöner Tag!

DIeser Wunsch hat sich also für mich erfüllt.......

Leider ist ihr allgemeiner Zustand immer ein klein wenig schlechter... nun hat sie vom Wasser auch noch dicke Beine und ich habe den EIndruck, dass sie nicht immer so ganz bei der Sache ist.

Sie kann nur noch mit Schmerzmitteln sein und isst kaum noch was. Sie hat Fresubin, bekommt aber eine kleine Flasche erst mit 5 oder 6 ANläufen runter.


DIe Idee ihr immer etwas hinzustellen ist natürlich vollkommen super aber ich wohne 20 km weiter weg und bin nicht immer da.

Melde mich später wieder.

Gruß

Maddie

[Madonna]

Hallo ihr Lieben!

Die Kommunion war ein schöner Tag. Das Wetter spielte mit und Mum war relativ fit (oder hat sie das nur gemacht, damit ich nicht traurig bin und sich den ganzen Tag überanstrengt ????).

Auf jeden Fall waren alle zusammen. Das letzte Mal vielleicht

Nun hat sie leider auch noch Wasser in den Beinen und der Bauch ist auch wieder sehr voll. Sie will von punktieren momentan nichts hören, denn das letzte Mal war ein Alptraum für sie. 6 Liter raus, Mum aus dem Krankenhaus "entlassen" ca. 2 Stunden später ohne nochmal Blutdruck zu messen oder ähnliches.....dann zu Hause starke Schmerzen und Kreislauf im Keller...
ALs ich im Krankenhaus anrief hieß es: Dann soll sie halt über Nach stationär kommen. Meine Eltern wollten aber die 30 km nicht noch mal fahren und Mum hatte die Nase voll und war bockig.

Es ist klar, dass man nach so einer Erfahrung die nächste Punktion herauszögert.

Gestern war ich bei ihr und sie hat nur geweint, weil sie nicht mehr essen kann wie sie will (und das tat sie immer gerne....), weil sie sich das alles nicht so vorgestellt hat, weil sie innerhalb von 3 Wochen um 10 Jahre gealtert ist, weil sie nicht mehr viel alleine machen kann, weil alle sie behandeln wie ein KLeinkind, weil der Arzt ihr nicht sagt, wie lange sie noch hat.....usw........

Ich habe nur noch mitgeweint und konnte sie nicht trösten, wie auch.....

Es wird ja nicht mehr alles gut und sie hat ja Recht......

Ich habe immer diesen RIesenstein im Magen und meine Gedanken kreisen ständig um den blöden Krebs.

Meinen Sohn schreie ich an, obwohl ich das nicht will und er ist auch schon ganz traurig, weil ich so bin.

Nachts nehme ich Baldrian um zu schlafen.....

Was tut ihr, um das alles auszuhalten.... wieviel muss ich noch aushalten können .....

Vor allem: Was kann noch alles auf Mum zukommen????

VIele Fragen und viel Gejammer, aber wem soll ich es sonst sagen?????

EUre Maddie

(Heute ziemlich am BOden)

[Madonna]

Hallo Sonja, Hallo Ihr Lieben alle!

Danke SOnja für das in den Arm nehmen. Es hilft, zu wissen, man kann hier jederzeit seine Gedanken los werden. Ich drück dich auch!


Mum's Hausarzt war gestern bei ihr und hat ihr eine Überweisung für die Palliativstation des KH geschrieben. Sie könnte sich dann nächste Woche, bei Bedarf dort melden und auch dort die Punktion vornehmen lassen.

Heißt das jetzt, dass sie dort nicht mehr rauskommt, wenn sie erst mal da ist???

Ich habe gemischte Gefühle, ich weiß dass man sich auf Palliativ sehr gut kümmert aber bei uns heißt diese Station "Sterbestation".

Mum versorgt sich noch alleine (waschen, essen, kochen, anziehen.....). Sollte man das nicht unterstützen, solange sie es will?

Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll......

Habt ihr Erfahrungen damit? Kann mir jemand auf die Sprünge helfen ?

Vielleicht sehe ich ja alles nur noch dunkelgrau und schwarz, aber so ist es im Moment in meinem Kopf....

Nehme jeden Rat und Tipp gerne an!

Eure Maddie

[Trine205]

Hallo Maddie,

habe eine PN geschickt da ich noch nicht die Kraft habe hier ausführlich zu schreiben. Aber ich kann was die Palliativstation angeht nur Mut machen!

[chrisi69]

Hallo Maddie,

möchte dich erstmal etwas trösten. Dir geht es nicht gut, das ist verständlich.
Wegen der Paliativstation kann ich dir leider nicht weiterhelfen, mein Paps war noch nicht dort.
Wie geht denn dein Sohn mit der Situation um?
Ach Maddie, ich kann deine Ängste so gut verstehen.

Liebe Grüße
Christiane

[Madonna]

Hallo Christiane!

Danke fürs Drücken. Tut gut!

Ich versuche, meinem Sohn nicht so viel von meiner Traurigkeit zu zeigen, aber ich merke, dass Kinder sehr feinfühlig sind und ihre Antennen ausfahren. Ich habe ihm erklärt, dass seine Oma sehr krank ist, aber über mehr haben wir noch nicht geredet. Ich bringe es einfach noch nicht fertig, denn er hat nur noch diese Oma (meine Schwiegermutter starb schon mit 48 an Krebs).

Heute ging es Mum ziemlich gut, wir haben zusammen gelacht und hatten einen schönen sonnigen Nachmittag. Das Wasser im Bauch ist wieder da und drückt. Auch die Beine sind sehr dick. Sie hat ein wenig gejammert aber sich dafür direkt entschuldigt und ich habe ihr gesagt, dass sie das ruhig darf. Ich denke, ihr Körper erholt sich erst jetzt ein wenig von der letzten Punktion vor 14 Tagen und wie es aussieht, steht die nächste kurz bevor. Das macht mir Angst, denn ich weiss nicht, wie sie diese Belastung aushält.

Jedesmal wenn ich mich dann von ihr verabschiede, denke ich, dass ich sie nicht mehr wiedersehe oder nicht mehr so......

Jetzt heul ich schon wieder......

Muss aufhören

wünsche euch eine erholsame Nacht!

Maddie

[Antiironie]

Hallo Maddie,

ich hab hier mal gehört das manche auch nur vorübergehend auf die Pallitativstation gehen um sich wieder ein bisschen aufpäppeln zu lassen. Aber nur du kannst beurteilen was für einen Eindruck du von dem gesundheitlichen Zustand deiner Mutter hast.

Ich wünsche Euch alles Gute
Anja

[chrisi69]

Hallo Maddie,

Lass dich trösten.
Du hast es schon gemerkt, das dein Sohn es mitbekommt. Rede mit ihm offen über die Krankheit von deiner Mama. Mein Sohn(11) merkte es auch ziemlich schnell das mit seinen Opa was nicht stimmt. Ich habe mit ihm offen über den Krebs geredet, auch das er daran sterben kann bzw. wird. Er liebt seinen Opa über alles.
Ich weiß es ist nicht leicht mit dieser Situation umzugehen. Mein Papa hat bald Geburtstag, ich denke auch manchmal, wird es sein letzter sein?

Ich wünsche dir sehr viel Kraft und genießt einfach die Zeit die ihr noch habt.
Binde deinen Sohn mit ein,denn er begreift es sonst nicht.

Liebe Grüße
Christiane

[Madonna]

Hallo!

Mum ist seit gestern im KH. Sie hatte so starke Probleme beim Atmen, dass sie schweren Herzens gestern zu mir sagte, komm wir packen meine Tasche, ich glaube, du musst mich ins KH bringen..... Wenn sie schon freiwillig so was sagt, will ich gar nicht wissen, wie mies es ihr geht.

Es wurde geröngt und geschaut und leider ist das Wasser nicht nur extrem in die Beine gegangen, sondern ist jetzt auch in der Lunge.

Momentan liegt sie auf der Internistischen Station, aber es ist die Rede, sie eventuell auf die Palliativ umzulegen.

Ich kann fast nur noch Weinen und habe gestern auch mit meinem kleinen Schatz darüber gesprochen, denn ich musste ihm ja erklären, warum ich so traurig bin.

Ob Mum noch mal nach Hause kommt ???? SIe wollte doch unbedingt noch ein par Wochendenen zum Camping.....

Papa ist nur noch verzweifelt und es tut so weh, meinen starken Paps so viel weinen zu sehen.....

Auch meine Schleusen öffnen sich bei der kleinsten Gelegenheit und meinem Mann geht es auch nicht besser, da meine Mum ja auch seine mit ist, da er seine schon vor 18 Jahren verloren hat.

Es ist so ein Mist. Ja ja, sie ist ja noch da.......aber wie??? Auch Mum weinte gestern in der KH-Aufnahme. Sie sagte, dass es ihr so leid tut und dass sie sich das alles ja nicht ausgesucht hat und noch bei uns bleiben will....

Was soll ich ihr da sagen, außer, dass ich sie lieb habe und dann.....wie soll man jemanden trösten, wenn es ja eigentlich keinen Trost gibt.

Ich muss jetzt mal aufhören, denn sonst geht mein Schreibtisch hier im Wasser unter......

Maddie

[DianaR]

Liebe Maddie,

möchte Dir gern etwas Tröstendes sagen, aber ich weiß nicht was. Sei einfach weiterhin für sie da. Ich weiß, es ist sehr sehr schwer, aber irgendwie müssen wir da wohl alle durch.

Mein Vater liegt seit einer Woche im Krankenaus auf der Intensivstation. Er hat eine schwere beidseitige Lungenentzündung. Bin sehr traurig.

Wir wollen hoffen, hoffen und nochmals hoffen.

Es wäre gut, wenn Du Deinem Sohn die Wahrheit sagst; ich habe auch früher den Fehler gemacht und meine Tochter immer schützen wollen, aber wie gesagt, sie spüren es und sie können, egal wie alt sie sind, die Situation aushalten. Rede mit ihm, weint zusammen und tröstet euch. Du wirst sehen, es tut euch beiden gut.

Bin in Gedanken bei Dir.

Liebe Grüße und ganz viel Kraft
Diana

[Trine205]

Liebe Maddie,

nein, Trost gibt es da leider wirklich nicht. Ihr könnt nur alle für Deine Mutter da sein und das Beste hoffen!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!! Ich fühle mit Euch und weiß genau wie Eure Gedanken sind.
Liebe Grüße

[Madonna]

Hallo Ihr LIeben, die ihr mich hier auffangt und mich jammern lasst!

Danke dafür, es tut ja sooo gut.

Gestern habe ich mit Papa telefoniert (Mum sagte am Sonntag: "Ich will mal 2 Tag Ruhe haben und keine Anrufe und keinen Besuch!!!"). Ich akzeptiere diesen Wunsch, auch wenn es mir sehr schwerfällt, denn ich weiss ja nicht wie lange ich sie noch habe......

Es wurde Wasser in der Lunge festgestellt. Außerdem haben sie gestern ca. 3 Liter Aszites punktiert. DIeses Mal war das wohl nicht so ein Trauma wie beim 1. Mal (anderes KH !!), denn sie fühlte sich danach "wohl" und hat sogar 1 kleines Brot mit Leberwurst gegessen

Das 1. Mal wurde in einer onkologischen Fachstation punktiert und es war katastrofal! (habe schon hier berichtet). Jetzt liegt sie momentan auf der internistischen Station einer Klinik und dort hat man sie mal komplett auf den Kopf gestellt

In der Onkologie war sie wohl ein "uninteressanter" Fall und daher wurde es wohl für die Ärzte "langweilig" sich mit Mum zu befassen.... Ich bin sooo sauer, aber man kann gegen die "Götter" im weissen Kittel ja eh nichts tun!!!!!

Ich sehe nun, dass es auch anders geht und bin froh, dass es auch nette Ärzte gibt und Personal, dass sich Zeit nimmt, obwohl sie die wohl auch nicht so haben......

So, heute soll nun wohl die Lunge punktiert werden. Ich habe keine AHnung, wie schlimm das nun ist...... habe nur schon wieder Angst

Ich haben meinem Sohn erklärt, wie es um Oma steht und er hat viel geweint und wollte unbedingt zu ihr und ihr einen dicken Blumenstrauß bringen. Wenn sie es zulässt (was sie sicher wird) fahren wir sie morgen besuchen.

Dieses Auf und Ab von Trauer, Hoffnung, Angst und Wut macht mich ganz kirre. Manchmal bin ich gar nicht richtig da und simuliere vor mich hin.

Wie schöpft ihr Kraft?

Habt ihr Erfahrung mit Wasser in der Lunge ? Was kommt noch auf uns zu?

Sie bekommt im KH statt der Novalgin Tabletten einen "komischen Sirup" 3 mal am Tag gegen die Schmerzen. Was kann das sein?

Da ich momentan nicht direkt bei ihr bin, werde ich immer unsicherer? Aber sie braucht wohl wirklich ein wenig Zeit für sich selbst. Momentan rannten ihr zu Hause Bekannte und Verwandte die Tür ein (wohl um sich ein gutes Gewissen zu machen, dass sie sie noch mal besucht haben bevor.....)

Ach ist doch alles Sch.....

Danke euch, dass ihr ehrlich zu mir seid und ich mich hier fallen lassen kann.

Drücke euch auch ganz fest und halte euch auf dem Laufenden....

Maddie

[Ute08]

Liebe Maddie,

ich habe bisher immer nur gelesen und möchte jetzt ein paar Worte dalassen.
Worte des Trostes gibt es ja nicht, aber genieße die Zeit mit deiner Mum.
Ich kann mir vorstellen, dass das alles sehr schwer ist und die Gefühle Achterbahn fahren. Aber auf solche Situationen wird ja auch kein Mensch vorbereitet. Schreibe hier alles, was dich belastet und jammere so viel, wie du willst. Dafür ist das Forum da und wir hier hören dir gerne zu.
Fühl dich virtuell in den Arm genommen
Ute mit Mel im Herzen

[Madonna]

Hallo ihr meine Stützen!

War gestern bei Mum im KH. Zunächst fand ich ihren Zustand so ziemlich ok. SIe saß im Bett und machte ihr geliebtes SUDOKU.

Als mein Sohn ihr einen Blumenstrauß und ein selbst gemaltes Bild gab und sie drückte und knutschte, war sie eindeutig sehr happy.

Dann kam das Abendessen: Laune runter, kaum etwas gegessen, schlechte Laune, maulig.......müüüüüde.

DIe Ärztin kam dann auf meine Bitte endlich mal bei uns vorbei, immerhin liegt Mum seit 4 Tagen auf ihrer Station und es gibt keine Info.

Diese Ärztin ist noch sehr jung, aber sehr nett, es fehlt ihr vielleicht einfach an Erfahrung mit solchen Gesprächen, aber nachdem sie uns erkärte, dass wir ja wissen wie es aussieht, heute morgen eine Ärztebesprechung seie, wo der "Fall" besprochen wird und sie dann mehr sagen kann, war uns auch nicht sehr geholfen.

Sie erklärte dann noch sehr gut, dass die Leber kein Eiweiß mehr produziert und daher das Wasser kommt, dass Mum EIweiß-Infusionen bekommt und sie so versuchen, das Wasser ein wenig in den Griff zu bekommen.

Dann der Schlag für Mum und Papa: Ich gebe ihnen die Telefonnummer vom Sozialdienst, denn sie sollten sich informieren, was sie beantragen sollten, z.B. ein Pflegebett für zu Hause usw.....

Mum total empört:" So etwas brauche ICH doch nicht! Wir haben auch gar keinen Platz dafür..." Papa wurde immer kleiner und trauriger.....

Ich für meinen Teil werde dort heute anrufen und mich informieren. Das habe ich Mum und Papa auch gesagt.

Nachdem dann die Ärztin aus dem Zimmer war, war meine Mum wieder nur noch ein Häufchen Elend und als sie dann ihre INfusion bekam gingen wir nach Hause, weil wir merkten, dass sie müde ist.

Papa heulte nur noch und sagte als wir ihn zu Hause aus dem Auto liessen: " Wenn Mama nicht mehr da ist, will ich auch nicht mehr. Was soll ich dann hier noch?" Wir weinten alle und erklärten ihm, dass wir ihn doch dann noch dringender brauchten und dass er keinen Mist machen soll. Ich habe Angst um ihn....

So, nach der Arbeit rufe ich heute den Sozialdienst an und heute Abend versuche ich, noch mal die Ärtzin zu sprechen, die dann ja "mehr" weiß....

Mische ich mich zuviel ein? Ich denke, es ist meine Pflicht, meinen Eltern unter die Arme zu greifen, denn die beiden kommen mir momentan so klein und hilflos vor....

Ich suche noch immer eine Quelle, aus der ich Kraft schöpfen kann. Es ist gut , dass ich meinen Mann und meinen Sohn habe, denn die beiden geben mir auch schon eine Menge Kraft.

Ich halte euch auf dem Stand der Dinge und vielleicht schreibt mir ja jemand, der sich mit Pflegbett, Palliativ usw...... (leider) schon auskennt.

Eure

Maddie