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  #16  
Alt 22.10.2010, 01:08
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo Chris,

ich denke, du hast es sehr genau getroffen. Die "äussere" Stille kann ich geniessen. An das Alleinsein hab ich mich zum grössten Teil gewöhnt. Was nicht heissen soll, ich möchte für immer alleine bleiben. Es ist die "innere" Stille, die einem zu schaffen macht. Irgendwie fühle ich mich sehr oft ausgehöhlt und leer, kein Antrieb. Kann mich selbst oft nur unter Anstrengung dazu motivieren, irgendwas zu tun.

Ja, Hartmut geht es gut. Wir gewöhnen uns so langsam aneinander. Heute Morgen war ich schon sehr früh unterwegs. Bereits um 1/2 9 war ich für den Blumenladen unterwegs zu einem Friedhof, um dort ein Trauergesteck zu liefern. Schlimmes hab ich dabei erlebt. Weder die Friedhofsgärtner noch bereits erschienene Trauergäste wussten was genaues über den Ablauf der Trauerfeier, nicht mal genau wo auf dem Friedhof sie stattfinden sollte. Was tun? Ich dachte, ich bin im falschen Film. OK, Friedhof und Uhrzeit waren richtig. Nebenbei bekam ich mit, dass sogar die Schwester des Verstorbenen in voller Absicht eine Stunde später bestellt war. Sie sollte nicht bei der Feier dabei sein. Sie war es auch, die das Gesteck bei uns bestellt hatte und ein Trauergast versprach, dafür zu sorgen, dass das Gesteck an den richtigen Platz kommt.

Ich versteh das nicht. Kann man denn nicht mal für diesen einen Moment Streit und Hass beiseite schieben und sowas wie einen Waffenstillstand einhalten? Man muss sich ja nicht jetzt sofort um den Hals fallen und sich wieder leiden können. Natürlich hab ich mir das nicht anmerken lassen. Ich bin nur der Lieferant.

Hartmut ist zu Hause geblieben. Was auch gut war, er hätte bestimmt seine vorlaute Klappe nicht halten können. Er hat es sich viel lieber auf der Couch bequem gemacht und gelesen.



"Das Buch ist klasse. Schmitz Katz. So gelacht hab ich seit Ewigkeiten nicht mehr ."
"Jepp. Ich auch. Ist ein tolles Buch. So richtig aus dem Leben ."
"Hei, da fällt mir was auf . Warum fotografierst du mich eigentlich andauernd??"
"Öööööhm, najaaaa ............"
"Du hast doch nicht etwa vor, so ein Buch über Elche zu machen ?"
"Naaaain, wie kommst du darauf? "
"Na, dann isses ja gut."


alles Liebe

Helmut
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  #17  
Alt 22.10.2010, 13:28
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Zitat:
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Ich versteh das nicht. Kann man denn nicht mal für diesen einen Moment Streit und Hass beiseite schieben und sowas wie einen Waffenstillstand einhalten? Man muss sich ja nicht jetzt sofort um den Hals fallen und sich wieder leiden können. Natürlich hab ich mir das nicht anmerken lassen. Ich bin nur der Lieferant.
Ach Helmut...auch Trauerfeiern sind wie sonstige Familienfeiern (Hochzeit, Taufe, Geburtstag...) manchmal ein Höhepunkt von Machtkämpfen. Waffenstillstand ...für begrenzte Zeit...das fällt manchen Menschen schwer.

Ja...für Hartmut war es bestimmt gut zu Hause auf der Couch zu sitzen, seine Beinchen baumeln zu lassen und ein - wirklich Klasse - Buch zu lesen. Schön, dass es ihm gefallen hat! Ich habe es auch gern gelesen und manchmal geprustet vor Lachen. Ob man über Elche auch solch ein Buch schreiben könnte? Neee - Hartmut, brauchst gar nicht so skeptisch zu gucken...

Dem Helmut wünsche ich einen sonnigen Freitag vielleicht mit einem Schuß guter alter Rockmusik!

LG
Morgana
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  #18  
Alt 22.10.2010, 15:36
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Soeben hatte ich einen Anruf. Das muss ich unbedingt Hartmut erzählen.

"HARTMUT! Wo steckst du schon wieder?"
"Na hier, auf dem Sofa. Warum schreist du so? Bin doch nicht schwerhörig?"
"Na, weil du mal wieder die Kopfhörer auf hast und nichts mitbekommst."

(grummel ..... boah, der hängt den ganzen Tag aufm Sofa ab und hört Musik ..... grummel )

"OK, gut so? Was ist los ?"
"Soeben hat jemand angerufen. Er interessiert sich für die Wohnung im Erdgeschoss."
"Ja und? Was hab ich damit zu tun?"
"Ganz einfach: es gibt Arbeit. A u f r ä u m e n !"
"Möööööönsch, muss das sein? Hab jetzt keine Lust. "
"Keine Wiederrede. Schwing die Hufe, alter Motzkoffer."
"Ok, ok, ok .... ich mach ja schon. Was geht ab?"
"Nachher geht es runter und wir schlagen Möbel ab, sortieren den Müll."
"Ich seh schon, das schaffste nicht alleine. Da muss dir wohl ein Elch zur Seite stehen, wenns um Möbel geht "
" Alles klar, Kumpel. Aber zuerst stärken wir uns mit dem Rest Frikadellen von gestern."
"Auja. Hunger hätte ich auch "


Helmut
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  #19  
Alt 23.10.2010, 09:56
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mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Helmut !
Erst mal viele Grüsse an Hartmut und eine groooosse Rüge an Dich:
"Motzkoffer", na sag mal Wusstest Du, dass Elche äußerst sensibel und verletzlich sind ?? Dass sie ganz leicht einen "Schaden" kriegen ? Also, zukünftig etwas mehr "Zurückhaltung, dann wirds auch was mit dem Nachbarn, äähh, meinte natürlich mit dem Elch

Nee, aber im Ernst. Dein Erlebnis auf dem Friedhof fand ich schrecklich. Aber so ist das Leben einfach. Die Menschen sind einfach so: Gedankenlos, unerbittlich, nachtragend. Und gerade die Beerdigung eines geliebten Menschen ist da eine geeignete Plattform, einem Anderen, auf den man schon länger einen "Rochus" hat, nochmals einen - sozusagen den "finalen" - Schlag zu versetzen. War beim Tod meines Vaters ebenso: Nicht genug, dass ich mitten in der Chemo war und der Tod meines Vaters völlig unerwartet kam. Nee, meine "Stief-"Mutter erlaubte nicht, dass ich von ihm Abschied nehmen durfte. Der Sarg blieb zu !! Von der Tatsache, dass mich niemand informierte, dass Vater im Sterben lag, mal ganz abgesehen. In "gesunden" Tagen hätte ich mich durchgesetzt und den Sarg - auch gegen ihren Willen - nochmals öffnen lassen. Aber in der damaligen Situation hatte ich schlicht keine Kraft mehr.

Aber wie gesagt, die Menschen sind einfach so und keiner von uns wird sie je ändern können.

Was Dich anbelangt, möchte ich (etwas zaghaft u. vorsichtig) fragen, ob Du
mal dran gedacht hast, evtl. einen Stammtisch o.ä. für "verwaiste" Ehepartner zu gründen. Einfach um (neben der virtuellen Welt hier) Kontakt mit anderen Betroffenen zu bekommen.

LG Chris
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  #20  
Alt 23.10.2010, 20:29
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Guten Abend @all,

uff, heute war ein harter Tag. Hartmut und ich waren seit heute morgen um 1/2 10 Uhr unterwegs. Zuerst wollte ich ja alleine in den Blumenladen.

"Hei, das kannste nicht machen! Was soll ich allein zu Haus? Ist soooo langweilig." schmollte er.
"Ich weiss nicht. Könnte gefährlich für dich werden."
"Wieso gefährlich?"
"Wir müssen auf die Kompostieranlage fahren. Töchterlein braucht dringend Zypressen, Edeltannen und son Zeug."
"Ja und? Ich kann dir doch helfen dabei. Wozu braucht sie das überhaupt?"
"Naja, für die Gestecke zu Allerheiligen. Sie hat kaum noch was zum stecken und binden."
"Ich will aber mit! "
"Na gut. wenns unbedingt sein muss. Aber du musst mir versprechen, dass du aufpasst. Nicht, dass jemand ne Ladung Grünschnitt über dich auskippt oder du unter den Radlader kommst ."
"Ich habs von Norwegen bis hierher geschafft. Dann schaff ich das auch."

Also hab ich ihn mitgenommen. Wir waren sogar zweimal unterwegs zu verschiedenen Anlagen. Jedesmal war der Transporter zur Hälfte voll. Hartmut hat mir wirklich sehr viel helfen können. Er ist ein sehr guter Kletterer und hat mir dann von oben noch gute Stücke runtergeworfen. In langen Reihen liegt da der Grünschnitt aller Art, so ca. 3 Meter hoch und verottet langsam aber sicher. Vorne am Tor kann man die fertige, schwarze Komposterde in Säcken dann wieder kaufen.

Unterwegs kauften wir dann noch gleich fürs Wochenende ein. Um viertel nach eins (für Nichtsaarländer: 13:15 Uhr) waren wir fertig mit dem Abladen hinterm Laden. Dann noch den Hof fegen, um zwei Uhr nach Ladenschluss beim Einräumen helfen. Fertig um halb drei. Doch wo steckt Hartmut? Sollte ich ihn beim Fegen mit in die Mülltonne ..........???

"HARTMUT! Wo steckst du?"
"Hier, wo sonst?"

Sitzt der seelenruhig auf der Bank, vor sich eine Cola, und lässt uns schuften!

"Hartmut. Du hättest ruhig ein bisschen helfen können. Hätte deiner Figur bestimmt nicht geschadet."
"Hab ich doch den ganzen Morgen! Ausserdem bist du hier angestellt, nicht ich. "
"Weisste was? Manchmal bist du ne richtig faule Socke! Übrigens, das Geschirr von gestern Abend steht immer noch auf der Spüle. Du bist dran mit spülen. "
"Joooo, is gudd ."

Hartmut ist uns dann doch noch im Laden zur Hand gegangen. Eigentlich isser ja ein feiner Kerl . Um sechs Uhr waren wir dann zu Hause. Hartmut steht immer noch unter der Dusche. Die Arbeit im Blumenladen kann ganz schön dreckig machen. Das ausgiebige Duschen hat er sich auch verdient heute. Das Geschirr spülen wir dann nachher gemeinsam.

@ Chris,

wie meinst du das mit diesem "Stammtisch für verwaiste Ehepartner"?


Liebe Grüsse, Helmut
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  #21  
Alt 23.10.2010, 21:25
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Oh Hartmut...da nehme ich mal ein weiches Badetuch und rubbele Dich trocken - war ja ein harter Tag heute für Dich . Du bist ein feiner Kerl!
Weißt Du, ich habe schon eine Kollegin gebeten, beim "Garten-auf-Winter" bringen, von der abgeschnittenen Thuja eine großte Tüte voll mir mitzubringen; brauche ich um meine Kübel und Kästen auf dem Balkon über den Winter zu bringen. Ich habe mal in den 70-er Jahren meiner Tante im Blumenladen geholfen: In dieser Jahreszeit Gestecke und Sträuße mit Tanne - hat mich damals stolz gemacht, weil meine Kreationen vorwiegend (lila-rot) gut verkauft wurden! Habe ich beibehalten, so zum Spaß...Kleiner Tipp an alle, die auch im Winter auf dem Friedhof einen Blumenstrauß aufstellen wollen: Glyzerin ins Wasser, dann hält es auch Frost aus.
Ich habe ja keine Bepflanzungsprobleme auf dem Friedhof, weil da Rasen ist - im Winter auch mit Schnee bedeckt und das ist gut so.


"Ich habs von Norwegen bis hierher geschafft. Dann schaff ich das auch."

Recht hast Du Hartmut!

Einen lieben Gruß an Helmut

Morgana
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  #22  
Alt 23.10.2010, 23:39
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"Mööönsch Moragana, du bist lieb. Aber bitte nicht so fest. Psssst, aber der Helmut, dem seine Handtücher sind so rauh, die kratzen auf meiner zarten Haut. Der benutzt keinen Weichspüler. Aber verrat mich nicht. Ja?"
"Hartmut? Was flüsterst du da rum? Mach endlich. Wird Zeit. Ich muss auch noch ins Bad!"
"Jahaa! Ich mach ja schon. "
"Haare und Geweih richtig trocken?"
"Nö, muss noch fönen."
"Ouh mann, jetzt mach endlich."
"Morgana, heute nervt er wieder. Den ganzen Tag musste ich schufften. Der wär ein guter Sklaventreiber geworden. Er is ja ganz nett, aber heute? Boaaaah! Vergiss es."
"HARTMUT! Mach hinne!"
"Siehste Morgana? Schon wieder. "
"Sach ma Hartmut, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, da is jemand bei dir. "
" Nö, nö, nö, da is niemand." .. flüster ... "Is besser, wenn du jetzt gehst. Sonst ...... " "Ich komm jetzt raus."
"Mann, du glänzt ja richtig "
"Tja, und jetzt bin ich müde "
"So schön sauber warst du aber noch nie. Naja, egal. Husch ins Körbchen. Ist schon alles gerichtet."
" Gute Nacht, Helmut. Mach die Musik bitte nicht so laut. Hab heute schwer arbeiten müssen "
" Jajaaa, OK, mach ich. Schlaf gut. Hast dir verdient. Hast mir übrigens sehr viel geholfen heute. Danke."
"Oooooch, hab ich doch gerne gemacht " .. denkt ... "Is ja eigentlich doch ganz lieb."



OK, dann gute Nacht

Helmut
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  #23  
Alt 24.10.2010, 12:30
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Daumen hoch AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen @all,

ist der Helmut jetzt durchgeknallt? Nö, ist er nicht . Hab nur ein Buch gelesen. Das über die Katze. Ihr wisst schon, welches. Und da stand dieser kleine Elch. Mein neues Blitzgerät musste ich auch ausprobieren. Was lag also näher, als ihn als Motiv zu nutzen? Eben. OK, was mach ich jetzt mit den Bildern? In den Müll damit? Nö, dachte ich an einem langen und ebenso langweiligen Herbstabend. Und warum heisst er gerade Hartmut? Na, ganz einfach: Helmut und Hartmut haben (meines Wissens) die gleiche Bedeutung.

@ Morgana,

yeah, ich habe "gute, alte Rockmusik" gehört. Sehr zum Leidwesen meiner Nachbarn. Sind leider keine Rock-Fans .

Brauchst du noch nen Nebenjob? Töchterlein kann hier und da Hilfe durchaus gebrauchen. Soll ich sie mal fragen? Meine Hände sind immer noch voller Harz und die Kleider von gestern liegen bereits neben der Waschmaschine. Wer glaubt, Floristin/Florist wäre ein Beruf für gelackte Fingernägel, der täuscht sich gewaltig. Aber das weisst du sicherlich selber. Hinzu kommt, dass dieser Beruf auch körperlich sehr anstrengend ist.

@ Mascha,

weisst du, Elche sind garnicht so zimperlich. Zumindest Hartmut nicht. Schliesslich hat er schon vieles auf die Ohren bekommen. Ausserdem sind Männer da eher herzlich/ruppig, was die Ansprache angeht.

Nochmal meine Frage. Der verwaiste Stammtisch für Ehepartner. Ups, sorry. Der Stammtisch für verwaiste Ehepartner. Stellst du diese Frage weil du dir Sorgen machst .... öööhm ... najaaa .... siehe erster Abschnitt oben? Wobei ersterer Stammtisch durchaus auch sinnvoll sein könnte . Nein, jetzt im Ernst. Was meinst du damit?


Ich schreibe diese Geschichten, weil es mir Spass macht. Naja, manchmal kann auch schon mal ein ernster Hintergrund bestehen. Egal. Es freut mich auch halt, wenn ihr beim Lesen schmunzeln oder gar lachen könnt. Das Leben ist doch ernst genug. Wer weiss das besser als wir? Oder?


Liebe Grüsse,

Helmut
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  #24  
Alt 24.10.2010, 13:28
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Karolinchen Karolinchen ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Ich find die Fotos super

Schade dass Du so weit weg wohnst, ich könnt sowohl nen Nebenjob als auch eine Wohnung gebrauchen
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Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
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  #25  
Alt 24.10.2010, 13:39
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Helmut ,
ok, ist ja schon Mittag...
Lieber Hartmut, ich bin sicher, Du hast gut geschlafen, hast soviel gearbeitet und dafür ein großes Männerlob erhalten. Psst...sag Bescheid, wenn Du mal wieder ein weiches Handtuch brauchst, meine trocknen ohne Weichspüler auf dem Balkon

Nee, Helmut - Du bist nicht durchgeknallt. Wer die "Katz" gelesen hat, der kann dem Leben einfach Leichtigkeit abgewinnen! Und genau das ist der Humor, von dem man sagt, dass er der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens ist...Recht hast Du: Wir kennen den Ernst des Lebens und deshalb dürfen wir schmunzeln bei Geschichten aus euerer Männer-WG.
Bei der Rockmusik müssen die Nachbarn halt mal durch...Musik tut gut - sie macht Hirn und Herz frei, wenn mal ein kräftiger Sturm durchbläst. Ich lasse allerdings das head banging lieber sein, weil meine HWS das überhaupt nicht toleriert .
Hmm, ich mag die Arbeit mit Blumen; meine Fingernägel sind kurz und Harz abkratzen gehört einfach dazu. Würde ich in der Nähe Deines Töchterleins wohnen, dann würde ich mal vorbeischauen und gucken, ob ich mal mithelfen kann .

Ich wünsche Dir und Hartmut einen schönen Sonntag

LG
Morgana
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  #26  
Alt 24.10.2010, 17:12
Geske Geske ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hier meldet sich auch mal wieder eine weitere Zwangshinterweiste.

Helmut, was Du für einen tollen Mitbewohner hast, habe ich eben erst nach dem Einloggen fest gestellt - ist der süüsss

Meist lese ich nur extern mit, über das pralle Leben, das hier abgeht .

Ich strolche so durch die Gegend, mal mit Sinn und Aufgaben mal ohne.
Heute wäre Hochzeitstag: jetzt werden die Blumen geteilt, die Hälfte geht auf den Friedhof, die andere Hälfte wandert in die Blumenvase daheim.

Ich wünsche allen Lesern einen angenehmen Sonntag.

Liebe Grüße
Geske
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  #27  
Alt 25.10.2010, 08:41
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mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Helmut,
komme erst jetzt wieder dazu mich meinem PC und somit Hartmut zu widmen.
Aaalso: Elche sind trotzdem ganz große "Sensibelchen"....

Das mit dem Stammtisch hab ich aber ganz im Ernst gemeint. Es gibt ja auch Stammtische (oder wie man es sonst nennen will) für "verwaiste" Eltern. Und in gewisser Weise, ist ja auch der zurückbleibende Ehepartner "verwaist". Vielleicht würde es Dir also helfen, wenn Du Dich sozusagen "in natura" mit anderen Menschen, die ebenfalls ihren Partner verloren haben, austauschen würdest. Vielleicht wäre es dann leichter, die "innere Stille" zu überwinden. Fakt ist m.M. nach, dass es wichtig wäre, wieder "aktiv" am Leben teilzunehmen. Mmh, wie soll ichs richtig sagen: Also, nicht dem Leben zuzuschauen, als würdest Du Fernseh gucken, sondern selber wieder "mitspielen".

Ich kann mir vorstellen, dass sowas äußerst schwierig ist; für meinen Vater war es das nach dem Tod meiner Mutter. Immerhin waren die zwei über 30 Jahre verheiratet gewesen, als Mutter starb . Aber ich glaube, wenn man nicht irgendwann mal wieder "richtig mitspielt" läuft das Leben einfach an Dir vorbei und ich finde, dafür ist das Leben einfach zu kostbar. Wenn bei mir irgendwann der Sensenmann an die Tür klopft, wünsche ich mir auf jeden Fall, dass mein Männe so schnell wie möglich wieder "mitspielt". Für mich ist die Vorstellung einfach furchtbar, dass mein Mann jahrelang um micht trauert. Und diese Vorstellung macht mir den Gedanken an meinen eigenen Tod noch schwerer. Sicher ist Trauerarbeit richtig und vor allem notwendig. Aber ich liebe meinen Mann viel zu sehr und ich möchte, dass es ihm gut geht. Ich hoffe auch sehr, dass er - wenns mal soweit ist - irgendwann mal wieder ne neue Partnerin findet. Dass es für ihn mal möglich ist, ohne einen Gedanken an mich abends ins Bett zu gehen u. morgens ohne einen Gedanken an mich wieder aufzustehen. Genauso wie es mir inzwischen möglich ist (im Gegensatz zu früher) aufzuwachen und nicht sofort an den Krebs zu denken.
Jetzt könnte man natürlich sagen: "Wie krank ist die denn, wenn sie jetzt schon über den eigenen Tod nachdenkt". Aber ich für meinen Teil muss mich mit der Situation beschäftigen, denn ich finde es wäre kurzsichtig, wenn nicht gar egoistisch, meine bzw. unsere Lage einfach schönzureden. Was ich damit sagen will ist, dass ich glaube, dass Deine Myriam genau das gleiche sagen würde wie ich, wenn Du sie fragen könntest.

Meine verstorbene Mutter hat mal vor Jahrzehnten zu mir gesagt, dass der Mensch nicht dafür gemacht ist, alleine zu sein. Und recht hatte sie ! Der Mensch muss lieben, leben, sich ärgern, sich freuen, genießen und auch verzichten. Nur dann "lebt" er. Und vielleicht würde Dir es wie gesagt helfen, wenn Du Dich mit anderen Betroffenen (real) austauschen könntest.

Puuh, soviel geordnetes "Denken" am frühen Morgen ist schon anstrengend. Da muss ich mir doch glatt noch nen Latte Macciato machen, damit die kleinen grauen Zellen ordentlich geschmiert werden.

In diesem Sinne (und ärger mir Hartmut nicht so dolle )
LG Chris
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  #28  
Alt 26.10.2010, 00:46
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Hallo Chris,

Danke für deinen Zuspruch. Er wiegt um so mehr, da gerade du als Betroffene mir diesen Zuspruch gibst. Es kommt eben nicht sehr oft vor, dass Betroffene im Hinterbliebenen-Forum schreiben. Kostet dich das nicht immens viel Kraft? Jedenfalls bewundere ich deinen Mut. Danke dafür.

Damals, vor über 2 1/2 Jahren schon, wurden mir Trauergesprächskreise und Psychologen angeboten. Ich hab mir das reiflich überlegt und kam damals zu dem Schluss: nein! In diesen Gesprächskreisen wären auch Leute gewesen, die ihre Angehörigen durch Herzinfarkt, Unfall, Alter oder sonstiges verloren. In meinem damaligen Zustand hätte ich z.B. die Tränen einer Angehörigen, deren Mutter mit 90 Jahren natürlicherweise verstorben ist, weder verstanden, noch akzeptiert. Ich konnte mir damals (auch heute noch) nicht so ganz vorstellen, dass jemand, der nicht das gleiche durchgemacht hat wie ich, mich auch nur Ansatzweise hätte wirklich verstehen können. Ich kämpfe nicht erst seit dem 24. Februar 08 sondern bereits seit über 4 Jahren. Bereits im Frühsommer 06 kämpften meine Frau und ich gemeinsam gegen deren schleichenden Tod an. Zuerst hoffnungsvoll, dannn irgendwann hoffnungslos. Kann da einer verstehen, was dabei in einem Menschen abgeht, der nicht zumindest ähnliches erlebt hat?

Ähnlich beim Psychologen. Damals dachte ich: ich lass mich doch nicht gesundquatschen von einem Wildfremden. Der Gedanke war sicher falsch. Doch meine Entscheidung war richtig. Zumal auch mein Bauchgefühl mir sofort sagte: mach das nicht. Ich lag nur sehr selten falsch, wenn ich ihm folgte.

Heute weiss ich genau, dass meine Entscheidung damals richtig war. Nämlich hier in diesem Forum zu schreiben, was mich bewegt. Hier habe ich Menschen gefunden, die mich verstanden. Ich habe nicht nur virtuelle Freundinnen und Freunde gefunden, welche für mich da waren. Gefragt und vorallem oft auch ungefragt. Vorallem sind das Menschen, die sich aus eigener Erfahrung einfühlen können. Sowohl in den gemeinsamen Kampf vorher als auch meinen nachher ( ich drück euch an der Stelle alle zusammen mal ganz lieb. Danke!).

Ich habe mich vor kurzem aus dem Thread von "Myriam" verabschiedet, weil ich mich dort nicht mehr zu Hause fühlte. Diesen Thread habe ich in meiner anfänlichen Trauer eröffnet. Was auch gut so war. Ich steh da immer noch dahinter. Doch diese Trauer hat sich sehr verändert und neue Dinge sind hinzu gekommen. Jetzt möchte ich nämlich endlich genau das, was du dir auch für deinen Mann wünschst (wenn es denn sein müsste. Doch das steht noch in den Sternen). Ich denke, du verstehst was ich meine.

Bis hierhin hat mir mein Weg gut getan. Ich möchte ihn genau so weitergehen. Für mich persönlich ist er der richtige Weg. Ich möchte damit keineswegs solche Selbsthilfegruppen abwerten. Sie haben ganz sicher ihre Berechtigung und führen auch ganz sicher für viele Menschen zum Ziel.


Ich drück dich ganz herzlich,

Helmut
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  #29  
Alt 27.10.2010, 09:33
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Moi, moin (bzw. "Morsche" wie man in meiner Heimat sagt) Helmut !
Zunächst wie immer die Frage: Was macht Hartmut ????
Ich hoffe, Du konntest Dein "Temperament" etwas zügeln.
@Hartmut: Kann Dir anbieten, bei mir einige "Sitzungen" zu absolvieren, sollte Helmut Dich wieder mal mit Äußerungen wie "Motzkoffer" schwer treffen

Ja Helmut:
Das mit den Psychologen ist tatsächlich ne Sache für sich. Ich konnte mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, mit einem Wildfremden über mich u. mein Leben zu reden. Ich hatte aber nach Beendigung meiner Therapien eine (Gott sei Dank) kurze Phase, in der es ohne die 4 Gespräche mit einer Psycho-Onkologin nicht mehr funktioniert hätte. Gleichwohl muss ich aber zugeben, dass z.B. die Teilnahme an einer Gruppentherapie nie für mich in Frage gekommen wäre. Die Vorstellung, in einer Runde mit 10 Leuten zu sitzen und sowas wie "Hallo mein Name ist Chris, ich habe Brustkrebs und einen Dachschaden " von mir zu lassen, war einfach nur blöd.
Vor allem kann ich Dir nachfühlen, wenn Du sagst, Du hättest es nicht ertragen, Dein bzw. Myriams Schicksal mit dem einer 80-jährigen zu vergleichen. In der Tat ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ein Mensch stirbt, weil er - sagen wir mal - altersmäßig schlicht "an der Reihe" ist, oder ob jemand - wie Deine Myriam - viel zu früh einfach aus dem Leben "gerissen" wird.

Und wenn es für Dich o.k. ist, Dich hier in diesem Forum mit anderen Betroffenen auszutauschen: GUT ! Ich habe im Übrigen das Internet schon immer als eine gute Plattform gesehen, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen bzw. Kontakte zu pflegen.
(Hihi, kann ja nix anderes sagen, weil ich meinen Männe übers Internet kennengelernt hab ).
Wenn Dir also der Kontakt mit den KK-Nutzern gut tut u. Du am "realen" Leben" teilnimmst, ists völlig o.k.
Man könnte es am ehesten damit vergleichen, dass ein Arzt, der eine Wunde behandelt, auch nicht den "Finger drauflegen" kann, damit sie schneller heilt. Genauso ists im übertragenen Sinne auch mit einem Psychologen: Die Trauerarbeit, das Verarbeiten der Krankheits- und auch der Sterbephase, kannst nur Du selbst leisten.
Was Dein "Lob" bzw. meine Einschätzung mich betreffend anbelangt, kann ich nur sagen, dass auch ich meine "dunklen" Tage habe, an denen ich mir dann auch die gute alte "warum-ich-Frage" stelle. Oder an denen ich (muss ich ehrlich zugeben) manchmal einen richtigen "Hass" auf alle Gesunden habe. Aber ich gestehe mir diese Gefühle zu. Schließlich habe ich Brustkrebs u. keine Grippe !
Ansonsten bin ja eher der "Pragmatiker". Ich weiß, dass Krebs eine unheilbare Krankheit ist und der Begriff "Remission" nur Heilung auf Zeit bedeutet. Irgendwann wird die Krankheit wieder zuschlagen und dann aber mit voller Wucht. Bei der einen früher, bei der anderen später.

Aber genau dieses Wissen hilft mir dabei, die Zeit, die ich noch habe, mit einer großen Intensität zu leben. Und gewissermaßen habe ich gegenüber den "Gesunden" dadurch (sagen wir mal) einen Vorteil: Gerade weil ich weiß, dass meine Zeit auf diesem Planeten sehr begrenzt sein wird, bin ich dazu in der Lage, Wichtiges vom Unwichtigen zu trennen und das zweitgenannte schnellstmöglich abzuhaken.

Meine Güte: Schon wieder tiefschürfende Gedanken am frühen Morgen (trotz nur eines cafe latte !!!).

Machs einstweilen gut Helmut (u. fühle Dich auch von mir umarmt) .
LG Chris

PS: Liebe Grüsse auch an Hartmut u. wie man unter Elchen so schön sagt "Bis denn u. gut fress".
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  #30  
Alt 28.10.2010, 01:21
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Daumen hoch AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Chris,

Hartmut kann leider nicht schreiben. Also übermittele ich dir seine Grüsse. Er hat sich sehr über deine gefreut. Er sitzt übrigens auf der Sessellehne und beäugt argwöhnisch, was ich so in die Tastatur hämmere.



In meiner Heimat sagt man übrigens "Morje! Unn?". Die Antwort darauf ist dann ebenso knapp und weltumfassend: "Selwa! Eijo." Darüber lass ich mich jetzt nicht aus. Die Erklärung dazu wäre denn doch etwas zu umfangreich für heute Abend. Vielleicht später mal.

Ja, ich habe ja zu tun. Bin eingebunden. In einen Nebenjob im Blumenladen, was mir sehr viel Spass macht. Im Computerclub, da bin ich Kassenwart. Im Fotoclub, da halt nur aktives Mitglied. Vorallem auch in der Familie.

Etwas hat mich in den letzten Tagen verblüfft und auch froh gemacht. Mit meiner Jüngsten gab es eigentlich nie Probleme über ihre Mama zu sprechen. Ich hab da öfter schon drüber geschrieben. Nur bei meiner Ältetesten, da biss ich bisher auf Granit. Sie hatte dieses Thema ausgeschlossen. Warum? Ich weiss es nicht. Irgendwann hatte ich es dann aufgegeben, sie darauf an zu sprechen. Sie würde zu mir kommen, wenn sie es möchte, war mein Gedanke. Wobei ich immer auf Signale in der Richtung wartete.

OK, letzte Woche war es soweit. Ich hatte Fotos entwickeln lassen von Bildern, die ich auf ihrer Geburtstagsfeier aufgenommen habe und den Betreffenden geben möchte. Es sind Aufnahmen derer Kinder. Jedenfalls standen wir noch im Wohnzimmer zusammen und das Gespräch kam auf mich und was ich tue, möchte. Was ich mir für die Zukunft vorstelle. SIE hat damit begonnen, was mich, ehrlich gesagt, zunächst verblüfft hat. Wir haben ganz offen gesprochen über Vergangenes, über das Haus, über das was ich tue, über das, was ich gerne tun möchte, was ich mir für meine Zukunft wünsche und dass sie das voll und ganz versteht und akzeptiert. Hatte ich Signale ihrerseits übersehen? Oder war nur für sie die Zeit reif?

Ich weiss ja, dass sie und ihre Schwester miteinander über alles mögliche geredet haben. Nur meine Älteste nie mit mir. Noch kürzlich habe ich mit meiner Jüngsten darüber gesprochen, wie leid mir das tut. Sie sagte nur, du kennst sie doch. Klar kenne ich sie. Inzwischen bereits 34 Jahre. Jedenfalls war ich an dem Abend richtig froh und erleichtert, als ich nach Hause fuhr.

Deinen "Hass" auf Gesunde kann ich insofern verstehen, dass bei mir die gleichen Gefühle hochkamen gegenüber anderen, die ihren Partner noch hatten. Zum einen, weil sie miteinander reden konnten, gemeinsam was unternehmen konnten, zusammen lachten und feierten, zusammen leben konnten, eben nicht alleine waren. Noch viel mehr auf solche, die zwar einen Partner hatten, das aber nicht zu schätzen wussten. Ich (und du auch) wusste, dass das nicht fair ist. Trotzdem.

Und eben: die Werte haben sich verschoben. Was früher soooooo wichtig war, kann heute sooooo unwichtig sein. So unwichtig, als wenn in China ein Sack mit Reis umfällt. Da sind wir uns vollkommen einig. OK, ich weiss, Die Umstände sind halt total verschieden .


Alles Liebe (Hartmut nickt )

Helmut
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