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  #1  
Alt 11.01.2006, 10:47
Benutzerbild von Petra Loos
Petra Loos Petra Loos ist offline
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Frage Ernährung bei BSDK

Hallo Ihr Lieben,
hat von euch einer nützliche Ratschläge oder gute links bezüglich der Ernährung bei Pankreasinsuffizienz?
Wie die meisten Betroffenen habe ich Probleme mit dem Essen. Selbst nach zwei Jahre Therapieende habe ich immer noch Probleme mit Essen. Ich nehme nun Kreon ein und selbst bei diziplinierter Lebensweise, schlage ich mich Tag täglich mit Beschwerden herum.
Liebe Grüße Petra
__________________
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  #2  
Alt 11.01.2006, 12:04
Lili Lili ist offline
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Beiträge: 83
Standard AW: Ernährung bei BSDK

Liebe Petra,
wie sehen Deine Beschwerden so aus? Meine "Klassiker" sind:

1. Dumping-Syndrom
Das ist ein Beschwerdekomplex, der als Folge einer teilweisen oder vollständigen operativen Entfernung des Magens (Whipple!) durch den plötzlichen Übertritt des Speisebreis in den Dünndarm auftritt. Man unterscheidet Frühdumping (schon kurz nach der Nahrungsaufnahme kommt es zu einer Abnahme des Blutdrucks und wird ausgelöst durch eine starke Dehnung des oberen Dünndarms und durch Wassereinstrom aus der Blutbahn in das Darminnere) und Spätdumping (ca. 1-2 Stunden nach der Nahrungsaufnahme kommt es zu einer Unterzuckerung mit den damit verbundenen Symptomen wie Schwächegefühl, Schweißausbruch und Konzentrationsschwierigkeiten. Der rasche Eintritt des Speisebreis in den Dünndarm führt zu einer gesteigerten Resorption von Kohlehydraten, v.a. von Zucker; der dadurch bedingte rabpide Blutzuckeranstieg löst eine erhöhte Insulinsekretion aus, die den Blutglukosespiegel unter die Norm absinken lässt).

Bei mir ist es das Spätdumping, je nach Anlass als "Frühstückskoma", "Spaghettikoma" oder, je nach Anlass, ähnlich bezeichnet. Ich bin dann für ungefähr eine 1/2 bis 3/4 Stunde wirklich ziemlich außer Gefecht gesetzt und lege mich am liebsten kurz hin, wenn es geht. Im Büro heißt das: Tür zu, Beine hoch, Pause. Am stärksten habe ich morgens damit zu tun; bei den weiteren Mahlzeiten im Laufe des Tages ist der Effekt geringer. Folge: ich stehe lieber rechtzeitig auf, um genügend Zeit für Frühstück und das folgende Frühstückskoma zu haben.

Empfehlungen (aus: Deutsches Ernährungsberatungs- und Informationsnetz http://www.ernaehrung.de/lexikon/ern...g_Syndrom.html ):

"Bei beiden Dumpingformen ist eine Verbesserung der Symptomatik durch dietätische Maßnahmen zu erzielen. Die Nahrungsaufnahme sollte auf mehrere kleine Mahlzeiten aufgeteilt werden, die ggf. im Liegen eingenommen werden sollten (na, soweit bin ich noch nicht). Bei der Zufuhr von Kohlehydraten eignen sich besonders ballaststoffreiche Vollkornprodukte, während zuckerhaltige Speisen und Getränke zu meiden sind." Anmerkung von mir: zuuu vollkornig sollte es auch wieder nicht sein, z.B. Schwarzbrot mit ganzen Körnern liegt ziemlich schwer im Magen. Meiner Erfahrung nach ist "leichte Vollkost" wesentlich besser geeignet. "Die Flüssigkeitszufuhr sollte nicht zu den Mahlzeiten erfolgen. Stark gesalzene Speisen wirken sich ebenfalls ungünstig aus. Der Zusatz von viskositätsseigernden Substanzen wie z.B. Guar (5g pro Mahlzeit) lindert häufig die Beschwerden." Habe ich gerade jetzt gelesen, daher noch nicht ausprobiert.

2. Durchfälle
Kennen sicher die meisten von Euch. Anfangs nach der OP konnte ich keine Mahlzeit einnehmen ohne ein WC in Reichweite, fiel alles gleich durch, Kreon hin, Kreon her. Scharf gewürztes und sehr fettes Essen waren dabei durchaus strafverschärfend, ebenso z.B. frisch gepresster Orangensaft. Verträglich- bzw. Unverträglichkeiten im Hinblick auf verschiedene Speisen scheinen aber individuell unterschiedlich zu sein. Inzwischen, immerhin knapp 5 Jahre nach der OP, kann ich eigentlich alles essen. Gut gehen immer Nudeln, Reis, Kartoffeln, gedünstetes Gemüse ohne größere Fettbeigaben. Schlecht geht Käse, Wurst, sonstige fettreiche Sachen (komischer Weise bis auf Schokolade: lecker!). Morgens habe ich aber immer noch verstärkt unter Durchfällen zu leiden, und zwar unabhängig von der Art des Frühstücks, es geht auch schon vor dem Frühstück los.

Ich komme inzwischen am besten zurecht mit kleinen Mahlzeiten in kurzen Abständen; dann hält sich auch das Dumpingsyndrom in Grenzen. Zum Thema schmerzhafte Beschwerden beim oder nach dem Essen kann ich - zum Glück - nichts sagen, darunter habe ich noch nicht gelitten.

Viele Grüße, Lili
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  #3  
Alt 11.01.2006, 12:29
Volker P Volker P ist offline
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Beiträge: 456
Standard AW: Ernährung bei BSDK

Hallo Petra und Lilie,

mit der Unterzuckerung 2 h nach dem Frühstück hatte ich auch zu kämpfen. Ich habe das gut in den Griff bekommen durch einen Tipp von meinem Diabetologen. Ich Sprizte das Insulin ca. 1/2 h vor dem Frühstück und das Langzeitinsulin in zwei etappen morgens die hälfte der Einheiten und Mittags die andere Hälfte. Dadurch wird erstens der Blutzucker vor dem Frühstück gesengt und steigt dann nicht zu stark an und zweitens kommt der abfall nach 2-3 h durch die kleinere Gabe des Langzeitinsulin nicht zu stark.

Petra,

welche Beschwerden hast du denn Konkret? Ich habe sehr viele Tipps durch den ADP bekommen.

Noch ein paar Tipps: Genug Kreon ist wohl jedem klar. Während dem essen nichts trinken auch nicht bis zu 1h nach dem essen. Weil dadurch das Essen verdünnt wird und dann nicht richtig verdaut und dann direkt in den Darm gelangt.

Bei Durchfall hilft bei mir Opium. Ich nehme eine 1/2h vor dem essen ca 25 Tropfen. Die Dosierung muss jeder selber ausprobieren. Dadurch wird der Darm beruhigt. Oder über zwei drei Tage geriebene Äpfel über den ganzen Tag verteilt essen.

Kleine Portionen und mehrmals am Tag essen. Wer die Zeit dafür hat?

Viel Vollkornprodukte essen, wenn sie einem schmecken. Alledings muss sich der Magen-Darm daran gewöhnen.

Gruß

Volker
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  #4  
Alt 11.01.2006, 12:58
Benutzerbild von Petra Loos
Petra Loos Petra Loos ist offline
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Standard AW: Ernährung bei BSDK

Hallo Lilli und Volker,

ich bin ja nicht operiert worden.
Meine Beschwerden sind:
Starker Blähbauch nach fast jedem Essen
Schmerzen
Breiigen Durchfall
häufige Müdigkeit
Ich vermeide ohnehi schon fettige, blähende und stark gewürzte Speisen.
Ich habe heute noch zusätzlich den Rat von meinem Arzt bekommen:
Keine Nahrungsmittel mit Konservierungstoffen
Nur pflanzliche Fette verweden (z.B. zum anbraten).
Frische Nahrungsmittel verwenden. Also keine abgepackte Wurst Käse.ect.
Selbst bei Nudeln und Reis darauf achten, dass keine Konservirungsstoffe vorhanden sind.
Ich habe jetzt zusätzlich zu Kreon . noch Lefax extra verschrieben bekommen.
Ich werde jetzt meine Ernährung noch mal komplett umstellen und hoffe , dass sich so die Beschwerden verringern. Ich traute mich die letzte Zeit bald kaum noch etwas zu essen.

Liebe Grüße Petra
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  #5  
Alt 11.01.2006, 15:26
Jörg46 Jörg46 ist offline
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Standard AW: Ernährung bei BSDK

Hallo Petra

Ich habe mir irgendwo einen Ernährungsratgeber runtergeladen, ich weis nur nicht mehr wo.

Mal sehen ob ich eine PDF Datei hier hinterlegen kann, ich hoffe es klappt.

Sind ein paar brauchbare Tipps drinne.

LG Jörg

Sorry Datei zu groß 325 kb - mal sehen ob ich sie Dir mailen kann

hoffe das Deine mailadresse ...@hotmail.com noch aktuell war, denn aus dem Forum herraus geht es leider auch nicht.
Habe noch eine zweite PDF Datei über Ernährung mitgeschickt

Geändert von Jörg46 (11.01.2006 um 15:57 Uhr)
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  #6  
Alt 11.01.2006, 16:54
Lili Lili ist offline
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Beiträge: 83
Standard AW: Ernährung bei BSDK

@Petra,
ja, ich vergaß: z.T. schmerzhafte Blähungen kenne ich auch (nur allzu) gut. Lefax finde ich nicht so furchtbar hilfreich. Die Blähungen entstehen wohl vor allem dadurch, dass die Nahrung nur unzureichend verdaut wird und gewissermaßen vor sich hin fault, das führt zu entsprechender Gasbildung.

Möglichst wenig denaturierte (im Herstellungs- bzw. Verarbeitungsprozess mit allerlei Zusatzstoffen versehene) Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, ist sicher richtig. Also möglichst keine Fertiggerichte! Ich selbst habe übrigens mit rohem Obst und Gemüse - mal abgesehen von Bananen - weit mehr Probleme als mit gedünstetem. Und mit tierischen Fetten mehr als mit pflanzlichen. Und mit Milchprodukten wie Sahne und Käse; Sauermilchprodukte, wenns nicht gerade Sahnejoghurt ist, gehen wiederum ganz gut, wenn in nicht allzu großer Menge gegessen.

@Volker,
Ich z.B. habe kein Diabetes, so dass Insulinspritzen für mich nicht in Betracht kommen.
"Kleine Mahlzeiten" bedeuten z.B. auch: Joghurt, Scheibe belegtes Brot, Müsliriegel, usw. Ist also nicht unbedingt sehr aufwändig.

@Jörg,
lass uns auch im Forum von Deinen Funden (Ernährungsratgeber) profitieren!

Viele Grüße, Lili
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